Wie wird mein Hund erzogen und warum genau so?
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Die Hündin meiner Eltern habe ich fast nur positiv erzogen, das Einzige, das negativ war, war das "nein" und das hat verbal auch vollkommen ausgereicht. Sie hat nie versucht zu jagen, Essen zu klauen, etwas anzunagen, anderen Hunden gegenüber unsozial zu werden oder sonstwas. Wenn sie mal getestet hat, ließ sich das mit einem Nein abbrechen, dann war für sie ebenfalls Ende. Trotzdem habe ich sie bei jedem Rückruf gelobt, einfach weil ich ihre positive Grundeinstellung nicht kaputt machen wollte.Sie als auch alle Hunde davor waren bei schlechter Laune des Zweibeiners von sich aus zurückhaltender, weswegen ich da Gassi gehen immer gut als Dampf ablassen nutzen konnte. Ich bin nie auf die Idee gekommen meinen Frust am Hund auszulassen, geschweige denn ihn deswegen anzumaulen.
Bei Loki ist alles (leider) anders. Habe ich schlechte Laune, brauche ich nichtmals mit ihm sprechen oder irgendetwas von ihm zu verlangen, es überträgt sich auch so auf ihn. Gehen wir dann Gassi, weiß ich, dass er mindestens genauso sauer ist wie ich und dann neigen wir dazu uns gegenseitig aufzupuschen. Hundebegegnung 1 war mies, ich werde gereizter, er wird gereizter und Hundebegegnung 2 ist übertrieben gesagt dann eine Katastrophe. Ich war und bin sicherlich nicht immer fair ihm gegenüber, konzentriere mich aber darauf Loki nicht mit meiner miesen Stimmung anzustecken. Lieber weniger Gassi an einem schlechten Tag und dafür Zeit haben wieder herunterzukommen.
Bei Loki ging vieles über positiv, aber auch nicht alles. Er hat beispielsweise Essen geklaut wie sonst wer, einmal habe ich ein Stückchen Kuchen nicht ganz geschafft und mitsamt Teller auf meinen Schreibtisch gestellt. Ich habe mich nur umgedreht und er ist mit den Vorderpfoten auf dne Tisch gesprungen und haps - weg war der Kuchen. Bei sowas verstehe ich dann zB keinen Spaß, wenn ich etwas im Raum stehen lasse - ok, nicht jeder Hund ist so lieb wie die Hexi und geht nicht dran - aber keine 2 Meter zwischen uns? Da hatte ich Glück und die nächste Klausituation kam wenige Tage später. Ich war in der Küche und habe mir Brote geschmiert, diese auf den Tisch gestellt, mich umgedreht und in dem Moment habe ich gehört wie der werte Herr abgesprungen ist. Ich habe mich blitzschnell umgedreht und mit der Hand auf den Tisch gehauen und laut EY gebrüllt. Ich habe ihn just in dem Moment erwischt, als er wenige Zentimeter über dem Teller hing. Ergebnis: kein einziger Klauversuch mehr.Dafür wird man bei der positiven Fraktion ja direkt verurteilt.
Dafür bin ich im Gegenzug draußen, er war ja ein tierischer Müllschlucker, mit positiv super weitergekommen, im Gegenzug zur Pflegestelle vorher, die es übers Verbieten probiert hat.Ich denke aber, dass es menschlich ist (dem Hund gegenüber) auch einmal ungerecht zu sein. Das bedeutet nicht, dass ich es gutheiße, sondern dass niemand perfekt sein kann. Mir ist wichtig, dass ich mein Verhalten nicht einfach hinnehme, sondern mir vorher immer klar mache, dass Loki nichts für meine schlechte Laune kann, so blöd das klingt.
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Hi
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Wo wird hier abwertend über Hunde geschrieben?
Ist es abwertend, wenn man einen jahrelang eingeübten Gehorsam abruft, keine Reaktion des Hundes erfolgt und man sagt, man wird ärgerlich und zeigt es dem Hund?
Meine Güte, dann werte ich auch meinen Mann, meine Kinder und was weiß ich noch wen alles ab.
Leben miteinander besteht nun mal nicht nur aus Heitudei. Da gibt es auch mal "böse" Worte.
Mein Umfeld, einschließlich der Hunde, hatte damit noch nie ein Problem. -
Ich habe drüber nachgedacht und versucht es in Worte zu fassen, es in Sätze zu verpacken gelingt mir allerdings nicht so recht,
deshalb nun in ein paar Stichpunkten:- wohlwollend
- Kommandos werden mittels positiver Verstärkung gut konditioniert, ich arbeite mit nem Markerwort oder dem Clicker
- ich unterscheide ganz klar zwischen Training und Management
- ich gebe dem Hund so oft wie nur irgend möglich die Chance Alles richtig zu machen, um ihn dann dafür zu belohnen oder um ihm zu zeigen, dass es gerade richtig war was er tat
- ohne Handgreiflichkeiten, aber unter Einsatz von Körpersprache (ohne dabei allzu bedrohlich zu wirken)
- mit viel Fingerspitzengefühl für Situationen und für die Psyche des jeweiligen Hundes, mit dem ich es zu tun habe
- ich unterstelle dem Hund keine arglistigen Absichten, wenn er Kommandos nicht ausführt
- mit viel SelbstreflexionWenn ich ein Hund wäre würde ich wohl genau so erzogen werden wollen, deshalb erziehe ich meine Hunde so.
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Ich habe hier bislang nichts erschreckend Abwertendes über Hunde gelesen. Die Leute, die sich bislang dazu geäußert haben, würde ich auch alle nicht als solche einordnen, die ihre Hunde unverhältnismäßig strafen.
Beim Einsatz von Strafe bekommt der Hund die Strafe aber, wenn er sich für den Reiz entscheidet, ihm wird nicht nur keine Belohnung gegeben. Er entscheidet sich also sowohl gegen die Belohnung als auch für die Strafe, was meines Erachtens eine größere Hürde darstellt. Dabei sollte das Ziel natürlich sein, dem Hund seine Grenze so klar gemacht zu haben, dass er einen Reiz ignorieren kann und nicht, ständig zu strafen, damit der Hund vielleicht irgendwann so eingeschüchtert ist, dass er aus Angst vor der Strafe nicht auf den Reiz reagiert.
Ich strafe zum Beispiel nur, wenn mein Hund einem Reiz nachgeht, von dem ich weiß, dass er ihn sonst ignorieren kann und nicht, wenn es einfach gar nicht möglich für ihn war, auf mich zu hören, weil wir noch nicht so weit sind oder weil seine Reizschwelle einfach nicht ausreicht. Düst mein Hund zu einem anderen Hund, obwohl er das sonst nicht macht und genau weiß, was "nein" heißt, trete ich entweder auf die Schlepp, hole ihn zu mir und lege ihn ab oder ich sammle ihn ein und lasse ihn warten. Rennt er aber einem Hasen, der direkt vor ihm seinen Weg kreuzt, hinterher, verbuche ich das unter "dumm gelaufen", sammle ihn deutlich neutraler ein und gehe weiter.
Man kann auch effektiv über Strafe und Belohnung arbeiten, ohne den Hund dabei in tausend Stücke zu zerreisen, weil er ja aus dünnstem Glas ist.. Beim Aufbau eines neuen Kommandos achte ich darauf, dass ich erst nur erwünschtes Verhalten aufbaue und dann, wenn der Hund eine Vorstellung davon hat, was er tun soll, Fehler sanft korrigiere. Das funktioniert bei meinem Hund besser als reine Belohnung, weil er so lernt, dass ein bestimmtes Verhalten nicht nur gewünscht, sondern auch erforderlich ist, weil jedes andere eine Korrektur bedeutet; nur nicht belohnt zu werden, ist für sie nicht so effektiv.
Ist das Kommando wirklich gefestigt, gibt es auch mal eine deutlichere Korrektur, wenn es ignoriert wird, obwohl es nicht ignoriert werden sollte. Da gibt es dann je nach Kommando auch Unterschiede, das hängt davon ab, was ich erwarte und wie wichtig es ist und vor allem, welche Konsequenz es hat, wenn es ignoriert wird. -
Ist es abwertend, wenn man einen jahrelang eingeübten Gehorsam abruft, keine Reaktion des Hundes erfolgt und man sagt, man wird ärgerlich und zeigt es dem Hund?
Nein. Keine Ahnung, warum du das als potentiell abwertend ansiehst.
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Ich habe hier bislang nichts erschreckend Abwertendes über Hunde gelesen. Die Leute, die sich bislang dazu geäußert haben, würde ich auch alle nicht als solche einordnen, die ihre Hunde unverhältnismäßig strafen.
Für mich hat das eine auch nichts mit dem anderen zu tun.
ZitatBeim Einsatz von Strafe bekommt der Hund die Strafe aber, wenn er sich für den Reiz entscheidet, ihm wird nicht nur keine Belohnung gegeben. Er entscheidet sich also sowohl gegen die Belohnung als auch für die Strafe, was meines Erachtens eine größere Hürde darstellt.
Habe ich doch geschrieben:Bei Einsatz von Strafe konkurrieren meine und die Reize der Umwelt doch genauso miteinander, oder nicht? Der Hund hat immer noch die Wahl, ob er sich für die Selbstbelohnung und die Strafe entscheidet?
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@Quebec , zu deinem mitarbeiterbeispiel: ein empathischer und netter Chef würde dann vielleicht nachfragen, was denn los ist wenn ein langjähriger Mitarbeiter plötzlich Fehler macht.
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Nein. Keine Ahnung, warum du das als potentiell abwertend ansiehst.
Ich sehe es nicht so an.
Ich habe dich gefragt, da Du der Meinung bist:
Auffallend und - für mich immer noch - abschreckend , wie abwertend hier über Hunde geschrieben wird.
Dafür hätte ich gerne eine Erklärung von dir gehabt.
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@Quebec Ja, wenns sein muss. Soll ich die Auszüge reinkopieren oder reicht verlinken oder sogar ein Beispiel?
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Ein, zwei Beispiele wären schon nett, damit ich vielleicht nachvollziehen kann was Du meinst.
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