Ersthündin attackiert Welpen

  • Hallo,

    das gute alte Leiden mit dem Zweithund.
    Meine Hündin (Schäferhundmischling) ist nun bald 8 Jahre alt. Sie war immer verträglich mit anderen Hunden und hat vor ca 6 Jahren auch schonmal mit einem Junghund meines Ex Freundes ( Labbi Mix, war damals gerade 4 Monate) einige Monate zusammengelebt und es hat gut geklappt. Meine Große hat noch nie richtig ausgiebig mit anderen Hunden gespielt, aber es gab nie Krach. Jetzt haben wir seit einigen Wochen einen mittlerweile 16 Wochen alten Labbi Rüden. Die beiden haben sich das erste mal gesehen, als er 8 wochen war, auf neutralem Boden kennengelernt, meine Große war sehr geduldig und vorsichtig mit ihm. Der Einzug 3 Wochen später verlief soweit glatt. Die ersten 3-4 Tage hat sie ihn hier und da zurechtgewisen durch Knurren, dann hat sie ihn 2-3 Wochen ignoriert und dann haben die beiden plötzlich angefangen zu spielen, 12 Stunden am Tag und ich dachte, das Eis sei jetzt endlich gebrochen. Meine Große hat sich von ihm die Ohren auslecken lassen und ihn stets in ihre Nähe gelassen.
    Da sie mit (Kau-) Spielzeug sehr eigen ist, habe ich darauf geachtet, das nichts davon rumliegt und wenn beide etwas zu kauen bekommen, dann in getrennten Räumen. Nun ist es eben mal passiert, dass die Große ihren Knochen hat liegen lassen, habe ich nicht gesehen, die Hunde wurden wieder zusammengeführt und der Kleine hat sich ihrem Knochen zu sehr genähert, daraufhin ist sie auf ihn drauf und hat ihn gebissen, sodass er eine kleine Bisswunde an der Schnauze hatte. Der kleine hat um sein Leben geschrien und war ganz hysterisch, hat einige Minuten gedauert, bis er sich beruhigt hatte. Seitdem ist es zwischen den beiden wie Eis. Er traut sich natürlich kaum noch an sie ran und hält Sicherheitsabstand. Heute kam er ihr mal wieder etwas näher und hat ihr die Lefzen lecken wollen, da hat sie wieder nach ihm geschnappt.

    Wenn sie ihn attackiert hab, habe ich sie auf ihren Platz geschickt und sie war auch sehr demütig. Auch wenn sie ihn mal angrummelt und ich bin dabei, schaut sie direkt zu mir rüber, als wüsste sie, dass mir das nicht passt.
    Mein Problem ist zum einen: Bis dato habe ich nicht gesagt, wenn sie mal knurrt, weil sie ihre Ruhe will, das habe ich für ihr gutes Recht gehalten. Aber beißen geht doch etwas zu weit?! In den ersten Wochen ist sie, wenn er zu aufdringlich war einfach weggegangen und hat vorher genügend Warnsignale gesendet und heute schnappt sie direkt nach ihm!?

    Ich gehe morgens die Runde mit beiden getrennt... Zum einen um ihr auch mal eine Auszeit zu gönnen und zum anderen soll der Kleine ja auch mal die Welt ohne sie erkunden und auch so nehme ich mal die eine oder den anderen oder beide mit. Die großen Spaziergänge und Hundewiesen usw machen sie aber problemlos zu zweit.

    Was kann ich nun tun und wo sind die Grenzen, die ich meiner Ersthündin setzen kann?
    Der kleine Labbi ist halt auch sehr ungestüm und kriegt von so vielen erwachsenen draußen einen drüber.
    In der HuSchu ist er mit gleichaltrigen.

    LG und danke fürs Lesen

  • Hallo.
    Puhh das klingt sehr schwierig. Natürlich darf ein Althund sonen kleinen Rocker zurechtweisen. Auch mal etwas Heftiger. Aber Bissverletzungen sollten dabei nicht entstehen. Und genau da würde ich die Grenze setzen. Unnötige Überreaktionen wegen Kleinigkeiten würde ich nicht zulassen.
    Es ist sehr gut, dass du darauf achtes, dass keine Ressourcen verteidigt werden und das würde ich auch weiterhin beibehalten. Denn das scheint ja ein Problem der Hündin zu sein und massig Zündstoff zu liefern.

    Wie lange ist der Vorfall denn her/das Verhältnis zwischen den beiden so schwierig?

  • Gebissen hat sie ihn vor 8 Tagen... Davor hat sie wirklich alles mit sich machen lassen, er ist über sie drüber gestiegen, hat auf ihrem Schwanz rumgekaut - alles kein thema. Aber seit diesem Biss ist nicht nur er verunsichert, sondern sie ist ihm gegenüber plötzlich auch viel unfreundlicher und "duldet" ihn gerade mal, wenn er neben ihr liegt, aber wenn er eben mal etwas wilder wird oder so wie heute ihr die lefzen lecken will, wird sie gleich rabiat.

  • Was bedeutet rabiat? Wie reagiert sie genau? Würde sie ihn verletzen? Schnappert sie nur?
    Es kann natürlich sein, dass der Kurze den Bogen einfach überspannt hat und nun tatsächlich für alle Unverschämtheiten gerüffelt wird.

  • Wenn sie ihn nur weg schnappt finde ich das normal. Meine Hündin damals hat genau so reagiert. Verletzungen dabei gab es auch schon mal. (kleine abschürfungen auch etwas tiefere kratzer)

    Ich hätte dem kleinen allerdings auch schon vorher verboten an der Hündin rum zu kauen oder über sie drüber zu klettern. Viele Hunde ertragen das aber möchten es nicht und wenn weg gehen nicht mehr reicht dann werden sie auch mal deutlicher

  • Davor hat sie wirklich alles mit sich machen lassen, er ist über sie drüber gestiegen, hat auf ihrem Schwanz rumgekaut - alles kein thema

    Hallo,

    tur mir sehr leid, was passiert ist, aber steck den Kopf nicht in den Sand.
    Noch ist nichts verloren.

    Ich glaube, die Hündin hatte einfach die Schnauze voll, ihr ist der Kragen geplatzt, der Welpe nervt sie eigentlich schon länger.
    Es wäre ratsam gewesen, dass nicht zu dulden, dass der Welpe die Hündin dermaßen attackiert.

    Wie schwer war der Welpe verletzt?
    Musstest du zum Tierarzt mit ihm?

    sie ist ihm gegenüber plötzlich auch viel unfreundlicher und "duldet" ihn gerade mal, wenn er neben ihr liegt

    Zumindest darf er schon wieder neben ihr liegen, das ist doch toll.
    Ich würde jetzt sehr darauf achten, dass der Welpe die Hündin nicht mehr nervt.
    Schütze sie vor dem kleinen Rabauken.
    Sie soll ihn doch jetzt wieder von der positiven Seite sehen, daher würde ich an deiner Stelle nun sehr achtsam sein.
    Bei den kleinsten Anzeichen von Stress seitens der Hündin, würde ich den Welpen sofort wegnehmen.
    Die Kontakte würde ich nun wohl dosiert und nur unter Aufsicht zulassen.

    LG Themis

  • In der Welpenzeit haben wir sehr darauf geachtet, dass die Großen sich ihrer Haut nie selber erwehren mussten:
    Konnte keiner “helfen“, wurden sie getrennt.
    Es gab in 10 Jahren nie Zoff um irgendetwas und die Kleine hatte gewisse Narrenfreiheit bei den Spitzohren und gleichzeitig Respekt vor den “Wünschen“ der Alten. Fanden die Alten etwas doof (Zwerg mittig in ihrer Kudde), haben sie gepetzt :lol:

  • dann haben die beiden plötzlich angefangen zu spielen, 12 Stunden am Tag

    12 h am Tag haben sie gespielt?
    Oder gefühlte 12 Stunden?
    Selbst die Hälfte wären noch mindestens 5 Stunden zu viel, für den Welpen sowieso und auch für die erwachs. Hündin!
    Das pusht beide Parteien unnötig hoch, dann platzt der Kragen noch schneller.
    Ein Welpe braucht noch viel Schlaf.

  • halt den Welpen von ihr fern. Schon wenn du nur ahnst dass er sie nerven könnte ruf ihn da weg. Er muss lernen sie in Ruhe zu lassen. Mit der Hündin schimpfen würde ich gar nicht, sie tut dass was ihr tun solltet, den Welpen erziehen. Meist wissen die Alten ganz genau was sie da tun und was das Kind wegstecken kann.

    Hier gabs auch erst eine boah, bist du blöd Phase in der sich Farinelli nicht nähern durfte, dann wurde wild gespielt und irgendwann setzte die Erziehung ein, das gab sich dann auch wieder und kam nur noch mal kurz vor. da hat Andiamo dann sein Erziehungsgesicht aufgesetzt und schon gelerntes mal eben abgefragt.

    Allgemein hab ich aber immer ein auge drauf gehabt dass der Große nicht zu sehr genervt wurde.

  • Wie schwer war der Welpe verletzt?
    Musstest du zum Tierarzt mit ihm?

    Also sie hat ihn an der Schnauze und am Kopf erwischt, war mit ihm beim TA, musste nicht genäht werden, aber bleibt eine kleine Narbe. Es hätte aber im wahrsten Sinne des Wortes direkt ins Auge gehen können, das macht mir etwas Sorgen.

    Selbst die Hälfte wären noch mindestens 5 Stunden zu viel, für den Welpen sowieso und auch für die erwachs. Hündin!

    Nein, natürlich nur gefühlte 12 Stunden... Aber wirklich den ganzen Tag, sodass ich die beiden schonmal getrennt habe, weil sie vollkommen aufgedreht haben und die ganze Wohnung auf den Kopf gestellt haben.


    Allgemein hab ich aber immer ein auge drauf gehabt dass der Große nicht zu sehr genervt wurde.

    Ich werde darauf achten, dass ich der Großen mehr Auszeiten verschaffe, sodass sie vielleicht eine etwas höhere Frustrationstoleranz entwickelt.

    Vielen Dank für die Tips :)

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