Rückruf unter Ablenkung nicht machbar??

  • Aalso. Da die Hündin wie gesagt anfangs sehr ängstlich war, habe ich sowohl Grundgehorsam und Alltagsbefehle laaaangsam und unter strenger Beobachtung ihres Allgemeinbefindens trainiert. Ich bin ausgebildete Kdgin. Und arbeitete lange auch mit behinderten und ganz kleinen Kindern, daher ist meim Bauchgefühl gut ausgeprägt, wie ich am besten zum Ziel komme.


    Daher auch die rasend schnellen Fortschritte mit ihr. Außerdem ist sie sehr gelehrig.zum Glück.
    Jagdausbildung, habe ich mich informiert, hat nur Sinn wenn es vom Welpenalter an geschieht, und anhand meiner Hündin glaube ich es auch.


    Sie hört inzwischen auf raus und zurück, ich habe gute AbbruchsignalE. Sie ist also wirklich gut vom eigenen Jagen abzuhalten. An der Leine... Ich bin mit ihr zu 80% an der 8m Giant Flex unterwegs, Schleppleine ist nicht so praktisch für uns. Diese Flexi finde ich für uns ideal wenn es in die Natur geht. Zum trainieren fahre ich in den Hundepark.


    Hormone und körperl.passt alles, nur dreht sie wenn was stark aufregendes geschieht gern sofort auf 200 auf. Lässt sich aber auch sofort wieder auf Normalstatus beruhigen und von mir ablenken.
    Ja, ich habe mich inzwischen arrangiert, dass der Rückruf, egal ob mit Pfeife oder sonstigem Trara aufgebaut, nicht funktioniert, wenn sie erstmal eine Maus o.ä. erschnüffelt hat.
    Das was sie aber toll macht, ich kann sie bei Wildsichtung beruhigen, bzw. hat sie das Signal 'Schauen" gut verinnerlicht, dass sie sich hinsetzt und nur guckt. Auch ohne Leine, wenn sie mich spürt (lege ihr die Hand auf Schulter oder Seite+sie denkt wahrscheinlich, es hat keinen Sinn hinzustürmen).


    Manchmal denk ich dass wir auf dem richtigen Weg sind, und es noch einige Zeit dauert...manchmal überlege ich, ob ich mich einfach damit abfinden soll (reiner Perfektionismus von mir).
    Sie ist bei erspähtem Wild extremst fixiert, dass alle Aufbautrainings mit Felldummy, Pfeifen usw. wie vergessen scheinen. Ich jage mit ihr, es wirkt als wärs ihr allergrößtes Glück.


    Klar hat sie bereits mehr als genug Jagderfolge gehabt, sie hat sich die ersten 4 Lebensjahre selbst durchschlagen müssen.
    Wurde stark verhungert gefunden und aufgepäppelt. War aber den Menschen von anfang an sehr zugänglich. Vertrauten Menschen.
    Ich habe sie so gesagt 'an mich gebunden', so blöd das erstmal klingen mag.
    Clicker hab ich auch versucht, aber vor dem Geräusch scheut sie und bekommt Angst. Sie ist ein Hund mit mehreren Gesichtern. Stark und mutig, rotzfrech, andererseits bekommt sie auch vom Clicker (oder Kugelschreiberklicken) Angst und bricht das Training ab...
    Hmm, vielen Dank mal für die vielen anregenden Tipps von euch. Ich werd sie mir wieder und wieder durchlesen und schauen, ob ich mir noch was rauspflücken kann! ;)

  • Das Antijagdtrainingsbuch habe ich genauestens gelesen, auch zig andre Bücher (Jaa, ich bin Hundeneuling und hab nen Jagdterrier bekommen..aber ich bereue nix. Sie passt genau zu mir)
    Zum Glück hat sie eine sehr deutliche Körpersprache, oder ich kann sie halt gut lesen, also abfangen kann ich sie sehr gut.
    Ich achte auch stark darauf, sie nur selten jagen zu lassen, als Überdrüberbelohnung, auch sonst geht es draußen mehr als ruhig zu. Das will sie aber auch selber so. Also sie kommuniziert das deutlich, das tut mir gut, das ist stressig usw.

  • Na, das hört sich doch schon fast perfekt an *gg


    Wenn nur das Problem mit der Unterscheidung an der Leine/ohne Leine nicht wäre... *hust...


    Hm - vielleicht signalisierst Du einfach, wenn die Leine ab ist, eine gewisse Unsicherheit, weil Du Angst hast, sie können jetzt, wenn sie wollte, wegrennen? Das nämlich merkt der Hund sofort, und das ist ein echt doofer Kreislauf. In dem Moment, wo Du nämlich auch ohne Leine signalisierst, daß Du sicher bist, daß sie da jetzt NICHT hin möchte, geht normalerweise auch der Hund nicht.


    Aber man selbst vertraut dem Hund nicht und strahlt so lange diese Unsicherheit "wird sie bleiben?" aus, bis man den Beweis hat, daß sie bleibt - aber der kommt nie, weil sie die Unsicherheit spürt, und dann merkt, sie kann gehen, und das infolgedessen auch tut - und wieder bessert sich die eigene Unsicherheit nicht.... :-)


    Ist natürlich auch ein anderes Paket als bei uns - Bossi hatte bislang keinen Jagderfolg in Sachen Töten bei mir (ich denke, früher auch nicht, denn er war nur bis 1,5 Jahre beim Vorbesitzer, und hätte er dort Erfolg gehabt, hätte der auch bei mir mal ein Tier erwischt), er hat halt Spuren verfolgt und gehetzt (reicht ja auch schon, aber Erfahrung im Töten und direkten Kontakt mit dem Wild ist sicher ne andere Nummer).


    Trotzdem - bleib auf alle Fälle dran! Könntest u.U. mal versuchen, eine ganz leichte Suchleine (die sind eher wie Kordeln) dranzumachen an den Hund und die als Schlepp auch schleppend zu verwenden, sodaß sie dem Hund nicht so bewußt ist wie eine ständig unter Zug stehende Flex. Und wenn dann Wild in Sicht ist, nimmst vorsichtig das Ende bei Dir auf (sodaß der Hund eben NICHT merkt, daß du noch da bist am anderen Ende), und wartest, was passiert, wenn Du das Stop-Kommando o.ä. gibst, mit dem der Hund normalerweise dableibt. UNd dann mal gucken, ob sie immer noch sitzenbleibt - wenn ja, gibt Dir das vielleicht ein bisserl die Sicherheit?

  • Jaja, das mit der Sicherheit und ausstrahlen ist mir auch schon aufgefallen, nur is die Kleine so wiff, dass sie sich kurz umdreht und checkt, wie weit ich schon bei ihr bin um sie eventuell noch zu stoppen; und wenn sie sich sicher ist, dass ich sie nicht mehr stoppen kann, rennt sie los.
    Merkt sie, dass ich nah genug an ihr dran bin um sie zu erwischen, dann lässt sie es weil es eh keinen Sinn hat.
    So gut wie ich sie "lesen" kann, so gut kann sie es eben auch! Darum finde ich auch, dass wir zusammen passen, wie die Faust aufs Aug`!



    Vielen Dank derweil,
    ich les mich auch durch
    deine threads!
    :winken:

  • ... nur is die Kleine so wiff, dass sie sich kurz umdreht und checkt, wie weit ich schon bei ihr bin um sie eventuell noch zu stoppen; und wenn sie sich sicher ist, dass ich sie nicht mehr stoppen kann, rennt sie los.
    ......

    hähä..... Mistkröte *gggg Das sind halt die Jagdis, so kennen und so lieben wir sie... (meist *hust...)


    A propos rennen - wenn Du zu ihr hinrennst, rennst Du damit wohl sicher auch in Richtung des Wildes - das könnte der Hund als "Auf geht´s, laß uns das Teil jagen!" auffassen, selbst wenn er bis dahin dableiben wollte. Also vorsicht, wo Du hinguckst beim Laufen (net aufs Wild oder auch nru in die Richtung!)..... Damit sendet man Widersprüchliches aus: einmal sagst, Hund soll dableiben, und mit dem Rennen bläst Du (in ihren Augen) gleichzeitig zur Jagd, sozusagen.....

  • tja, wie du es so schön formuliert hast, das sind echt mistviecher!!
    aber ihre lustige art schlimm zu sein (drinnen z.b.), wenn sie dir was stibitzt und drauf wartet dass man es entdeckt, um dann erst recht damit abzuhauen ist einfach zum kugeln. Ja, dafür lieb ich sie! Mein kleiner
    Frechdachs!!!

  • 'Was, du hilfst mir?! Lauf du von der Seite und ich von der andren, so entkommt es uns nicht!!! ATTACKE!!!!!!'


    Auch DAS hat sie mir bereits beigebracht...darum jaaa nicht aufs gewollte Ziel schauen oder nur dran denken! Sie würd das nur zu gerne falsch verstehn...
    Wenns was werden soll, müssen alle Energien in und um uns so auf das Kommando gerichtet sein, dass für was anderes gar kein Platz mehr is ;)

  • Bei einem dt. Jagdterrier würde ich mich damit abfinden, dass er wohl sein Leben lang an der Leine (Flexi oder Schleppleine) hängen wird, da der Jagdtrieb einfach viel zu ausgeprägt ist und er wohl nie 99% verlässlich den Rückruf ausführt.
    Mein letzter Dackel und auch meine jetzige Dackelhündin bleiben die meiste Zeit an der Leine, da mir die Gefahr zu groß ist, dass sie sich vor lauter Jagdeifer nicht mehr abrufen lässt und sie dann von einem Auto totgefahren wird.
    Ohne Leine darf Tamy kurzzeitig laufen, wenn ich mich mit ihr ununterbrochen beschäftige und sie voll auf mich konzentriert ist. Sobald ich diese Aktionen beende, leine ich sie wieder an.

    OT: Ich will ja hier niemandem zu nahe treten ... frage mich aber, warum es ein Jagdhund sein muss(t)e?


    Sollte man solche Hunde nicht nur halten, wenn Hund auch jagen darf oder so gut wie täglich alternativ sinnvoll ausgelastet wird oder eben so erzogen ist, dass der Rückruf gut funktoniert - oder man eben möglichst täglich in gefahrlosen Gebieten Freilauf ermöglicht? Wie soll ein gesunder Hund sonst zu ausreichender Bewegung und freudiger Lebenslust kommen? An der Leine? Wie soll das denn gehen ...?

  • OT: Ich will ja hier niemandem zu nahe treten ... frage mich aber, warum es ein Jagdhund sein muss(t)e?
    Sollte man solche Hunde nicht nur halten, wenn Hund auch jagen darf oder so gut wie täglich alternativ sinnvoll ausgelastet wird oder eben so erzogen ist, dass der Rückruf gut funktioniert - ......

    Ja - und genau dafür sucht die TS doch hier Tips- damit sie dem Hund Freilauf gewähren kann......


    Auch das Auslasten draußen mit Suchspielen o.ä. ist sicher einfacher, wenn der Hund net gleich abgeht, sobald er ohne Leine ist, und der Rückruf funktioniert.


    Falls Du Dackelbenny gemeint haben solltest - der Hund darf doch frei laufen, solang die Aufmerksamkeit beim Halter ist, steht genau in dem von Dir zitierten Teil drin.

  • Es MUSSTE kein Jagdhund sein, ich wurde von der Pflegestelle gefragt, ob ich sie mir nicht mal ansehen würde, weil ich in der Vergangenheit überwiegend Tiere die bissig und nicht tragbar waren, zu normalen und sozialen Tieren 'gemacht' habe. Irgendwie dürfte ich die Begabung dafür haben (Kindergärtnerin von schwer erziehbaren u.behinderten Kdern)
    Sie wurde denen zu viel, rastete regelmäßig in der Whg.aus uns konnte leider nicht artgerecht weiterhin dort gehalten werden. Bis dahin hatte sich kein Interessent für sie gemeldet, und so kam ich ins Spiel. Ich wohne ganz ländlich, habe sehr viel Zeit und unendlich viel Geduld und Geschick mit solchen Geschöpfen ;)
    Und schon nach den ersten Wochen hat sie sich sehr wohl gefühlt. Ich gehe wirklich auf ihre Bedürfnisse ein, so anstrengend es manchmal auch war oder ist.
    Hatte auch eine jagdliche Ausbildung für uns im Auge (ich bin aber auch Vegetarier, aber um ihr gut zu tun, hätte ich es gemacht...) aber sie eignet sich leider aus mehreren Gründen nicht mehr dafür.
    Als ich sie zum 1.Mal sah, hätte ich nicht gedacht dass wir zusammen passen, aber mein Unterbewusstsein hat dann so reagiert, als wäre sie bereits mein Hund (als sie jemand mit nem Schimpfwort benannte).
    Und genauso wie sie mir guttut tu ich ihr gut, versichern mir viele.
    Sie hat täglich Freilauf, ist total gut ausgelastet, ich achte wirklich sehr darauf, dass alle ihre Bedürfnisse und ihr Leben wunderbar gestaltet werden.


    Die einzigen Probleme sind der Rückruf, der nicht zu 100% sitzen will.


    Ich arbeite aber sicher weiter dran, BieBoss hat mir wieder viel Hoffnung gemacht.
    Aber es freut mich immer, wenn ich rauslese, dass sich andre auch Gedanken drüber machen, warum es ein Jagdhund sein müsste, und ob es ihnen auch wirklich gut gehe. :dafuer:
    Dafür studiere ich dieses Forum sehr gerne, habe viele Büchet gewälzt und einen tollen hier renommierten Trainer zu Hilfe eingeladen.

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