Bin einsam - Hundewunsch

  • Da würde ich mir nicht zuviel versprechen. Die meisten Kontakte sind dann doch eher oberflächlich.

    Niemand verspricht hier tolle Freundschaften, aber wenn man einsam ist, können auch ein paar nette, oberflächliche Kontakte heilsam sein. Und mehr menschliche Kontakte hat man mit Hund auf jeden Fall.

    Könnte aber auch eine schlechte Idee sein.Wie will ein Anfänger wissen, welche gut ist?

    Indem man recherchiert. Und das tut der TE doch. Die meisten Hundeschulen verraten doch sogar etwas über ihre Philosophie auf der Homepage. Für den Anfang guckt man einfach nach einem gewaltfreien Konzept, positiver Verstärkung, Clickertraining etc und bei denen macht man mal einen Probebesuch oder telefoniert mit dem Trainer.

    "Teuer" ist leider kein Synonym für "gut".

    Nein, aber billig heißt oft leider, dass es entweder Massenabfertigung ist oder das Geld dann für die Einrichtung oder qualifizierte Betreuer fehlt. Auch hier: Man kann sich die Einrichtung IMMER vorher angucken und sich selber ein Bild machen. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass der TE sich Gedanken um die Unterbringung machen muß, und wenn eine HuTa die Lösung ist, dann muß er das in seine Kalkulation mit einrechnen. Dann kommt er mit 150 Euro im Monat nämlich auf keinen Fall hin.

    Wir waren alle mal Anfänger. Ich selber würde mich auch immer noch als solche bezeichnen. Aber man kann sich mit der Thematik beschäftigen und die Kenntnisse erwerben, die man benötigt. Der TE wendet sich hier an erfahrene Hundehalter und fragt um Rat. Das halte ich für einen guten und richtigen Weg. Schade, dass er hier die ganze Zeit verbale Prügel kassieren muß.

  • Also, ich habe über die Hunde schon viele nette Leute kennengelernt, oft nur ein kleines Pläuschen oder ein paar nette Gassitreffen, aber auch schon Leute, die wirklich zu Freunden geworden sind, vor allem, als die Hundelei ernster wurde (mehr Kontakt zu Züchtern und anderen Rasseliebhabern, inzwischen Hundesport).

    So ein Hund (oder gar mehrere und/oder auffällige) ist schon sehr kommunikationsfördernd. Als meine Eltern meine Hunde letztes Jahr mal für einige Zeit im Pflege hatten bzw als meine Mutter ihre Gassihündin noch hatte, haben sie das auch ganz erstaunt angemerkt - man redet auf einmal mit Leuten, die man seit Jahren sieht bzw weiß, wo sie wohnen, aber vorher bis auf's Grüßen morgens beim Bäcker nie Kontakt hatte. Entweder weil sie selber nen Hund haben oder weil die Hunde sie interessieren.

    Insofern finde ich es gar nicht verkehrt, wenn man den Hund sich unter anderem deswegen anschafft, weil man mehr unter Leute will und mehr vor die Tür.
    Was nicht gut funktioniert ist, wenn ein Hund Ersatz für menschliche Gesellschaft werden soll. Ein Hund gibt viel, aber das nicht.


    Ansonsten würde ich auch dazu raten, sich gut zu überlegen, ob man diese Verantwortung für 12-15 Jahre tragen kann (vom Willen her, aber auch zeitlich und finanziell), auch wenn sich die Lebensumstände verändern.


    Und dann: Einfach losgehen und Hunde kennenlernen und sich mit dem Thema vertraut machen.
    Neben dem Tipp mit Tierheim und Gassigänger in einem solchen zu werden:

    In großen Städten kann man auch mal zu den Stoßzeiten auf beliebte Hundeauslaufflächen gehen, in Hannover zum Beispiel konnte man auf der Alten Bult an nem Sonntag bei schönem Wetter in 2 Stunden bestimmt 150 Hunde treffen, in allen Rassen (und Mischungen), Farben und Größen. Sowas gibt's in Berlin bestimmt auch.

    Oder mal auf die großen CACIB-Hallenausstellungen, da kann man erstens viele Rassen überhaupt erstmal life sehen (oft ist der Eindruck "in echt" ein ganz anderer als von Bildern) und zweitens auch mal an den Ständen von den Rasseclubs, wo einen die Hunde interessieren, nachfragen, und drittens auch an den Ringen oder auf den Gängen mal Besitzer von Hunden, die einem gefallen, ansprechen.

  • Das mit den Kontakten hängt doch auch von einem selber ab. Mag kann natürlich auch mit Hund auf der Hundwiese mit niemandem sprechen, wenn man nicht will, aber wenn man will, hat man immer sowohl ein Thema, als auch eine Gelegenheit, wenn sich die Hund mit den Leinen verheddern (ja, ich weiß, hier gibt es auch Leinenkontakte mit einigen Hunden) oder zusammen spielen. Ich mag das sehr. Oberflächliche Kontakte sind genauso wichtig, wie feste Freundschaften finde ich, nur eben anders. und über manche Leute freut man sich eben sehr, wenn man sie täglich beim Gassigehen trifft. Hier gibt es auch ein loses Netz unter HH, man tauscht email-Adressen aus oder Telefonnummern, weiß, wer wo wohnt udn weiß, daß man im Notfall dort klingeln dürfte (wenn der Hund zum TA muß und man kein Auto hat).
    Ich bin ja bekennender Hundewiesen Fan :-)

  • Dann kommt er mit 150 Euro im Monat nämlich auf keinen Fall hin.

    Nö, da würde alleine schon für die HuTa soviel Geld draufgehen, dass es für eine Zweitwohnung reicht.

    Wir waren alle mal Anfänger. Ich selber würde mich auch immer noch als solche bezeichnen. Aber man kann sich mit der Thematik beschäftigen und die Kenntnisse erwerben, die man benötigt. Der TE wendet sich hier an erfahrene Hundehalter und fragt um Rat. Das halte ich für einen guten und richtigen Weg. Schade, dass er hier die ganze Zeit verbale Prügel kassieren muß.

    Aber nicht von mir.

    Allerdings kann er hier gut sehen, wie HH untereinander umgehen. :D Auch wenn es im realen Leben noch etwas freundlicher zugeht als im DF-Fantasialand, wo jeder den perfekt erzogenen Hund und überhaupt den Knigge zum Frühstück gefressen hat.

    Als meine Eltern meine Hunde letztes Jahr mal für einige Zeit im Pflege hatten bzw als meine Mutter ihre Gassihündin noch hatte, haben sie das auch ganz erstaunt angemerkt - man redet auf einmal mit Leuten, die man seit Jahren sieht bzw weiß, wo sie wohnen, aber vorher bis auf's Grüßen morgens beim Bäcker nie Kontakt hatte. Entweder weil sie selber nen Hund haben oder weil die Hunde sie interessieren.

    Ja, aber das ist doch irgendwie traurig, oder? Ich hätte dann schon lieber, dass die Leute sich auch für mich interessieren und nicht NUR für meinen Hund.

    Hier gibt es auch ein loses Netz unter HH, man tauscht email-Adressen aus oder Telefonnummern, weiß, wer wo wohnt udn weiß, daß man im Notfall dort klingeln dürfte

    Das gibt es hier so gut wie gar nicht.

  • Naja, Berlin ist schon eine etwas andere Welt... Das Jahr als ich in Berlin gelebt habe, gings mir auch nicht gut. Ich fand die Stadt schrecklich unfreundlich. Vielleicht sind die HH dort auch so pampig? Damals hatte ich keinen Hund (und die Mauer stand auch noch, gott ist das lang her...)

    Es hängt schon sehr von der einzelnen Person ab. Kann mir schon denken, dass es für bestimmte Leute solche netten Kontakte gibt und für andere Leute nicht.... aber wenn man es möchte und anderen mit ein bisschen Humor und Offenheit begegnet, klappt das schon.

    Ich habe auch durch meine Tiere viele Kontakte und auch Freunde gefunden - und komme auch öfter mal einfach so ins Gespräch.

  • Ich finde es soweit eine gute Idee, einen Hund gegen Einsamkeit zu haben - falls man halt nicht vorhat dabei das Tier zu vernachlässigen.
    Ich habe Louis auch, damit ich nicht alleine schlafen muss, sich jemand freut, wenn ich heim komme oder halt als Kumpel, der mich begleitet durchs Leben.
    Man lernt in Hundeschulen oder auf Gassigängen aber auch viele Leute kennen und hat dadurch Kontakt.
    Klar soll der Hund trotzdem beschäftigt, erzogen und versorgt werden. Aber sich den Hund aus dem egoistischen Grund zu holen, nicht ganz alleine zu sein, finde ich verständlich - solange man den Hund entsprechend auslastet und nicht nur ihn als Schmusetier ansieht :)
    Er ist kein Ersatz für Menschen oder Kind, aber ist halt was ähnliches. Trotzdem bräuchte ich Freunde, jeden Tag nur ganz alleine mit Hund würde mich dann dich langweilen :D
    Aber wenn man halt dem Hund auch was bieten kann, Zeit und Geld hat - why not?

  • Ja, aber das ist doch irgendwie traurig, oder? Ich hätte dann schon lieber, dass die Leute sich auch für mich interessieren und nicht NUR für meinen Hund.


    Also, meine Eltern haben ja auch sonst ein normales Sozialleben mit Familienmitgliedern, engen Freunden und nicht so engen Bekannten, ebenso wie ich auch.
    Daher finde ich es nichtmal im Ansatz traurig, dass man über die Hund nochmal mit anderen Leuten ins Gespräch kommt, mit denen man sonst nix zu tun hat.

    Da ist der Hund dann nen netter Ansatzpunkt. Manchmal ergibt sich was draus und man quatscht mit der Zeit auch mal über Arbeit, Kinder, whatever, tauscht irgendwann mal Telefonnummern aus und trifft sich zum Grillen, manchmal nicht.

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