Brainstorming - Ursachen für Verhalten
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Hi,
ich tippe auch eher auf ein Erziehungsproblem als ein medizinisches.
Vielleicht hilft ja folgende einfache Überlegung weiter:
Jeder Hund schaut sich zu hause und draußen an, wie es läuft. D.h. werden aus Hundesicht alle Bedürfnisse des Rudels einschließlich der eigenen erfüllt oder nicht.
Es ist mühselig Alphatier zu sein und am liebsten lässt es der Hund auch bleiben wenn es denn geht. Wird der Misstand allerdings aus Sicht des Hundes zu groß wird er unsicher ob er übernehmen muß. Möglicherweise unterstützt man als Mensch sogar in Unkenntnis diese Überlegungen. Tut er das dann schließlich gibts halt u.U. unschöne Szenen. Sprich: Frauchen oder Herrchen sind extrem unsicher, sie brauchen Schutz, da darf jetzt bloß keiner zu nahe dran. Und wenn sie das jetzt nicht wollen, kann ich nur sagen, ich bin der Boss ich weiss schon wasd gut für Euch ist. Da muß man dann eben mühsam wieder raus und dem Hund klarmachen, dass man das gut selbst in der Hand hat. Beispielsweise: Immer selbst als erster rausgehen, umschauen, alles gut. Erst dann der Hund. Wenn Leute kommen den Hund Platz machen lassen und selbst wichtig in der Gegend stehen. Bei Fehlverhalten, bereits beim Fixieren einschreiten, fixieren unterbinden usw.usw.
Freundlich aber ganz konsequent. Vielleicht sogar ein bisschen arrogant, so nach dem Motto was willst du eigentlich.Ich hoffe Du verstehst was ich meine...
Viel Glück
Mikkki
- Vor einem Moment
- Neu
Hi,
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@Mikkki, an alphatier- und rudeltheorien glaube ich ehrlich gesagt nicht. Ja, manchmal bin ich schon unsicher, weil es mir natürlich peinlich ist, wenn er ausrastet. Aber das war ja früher nicht so. Mein Freund ist ganz entspannt, und auch bei ihm bellt er.
der Hund ist eigentlich ganz gut erzogen, außer das er ein nervenbündel ist manchmal und eben das Bellproblem. Ich wüsste nicht, wie ich nun mehr "Führung" geben sollte, ohne mir selbst dabei doof vorzukommen und damit unauthentisch zu wirken. Ich bin nicht so der Typ, der verlangt dass der Hund zb nur auf zugewiesenen Plätzen liegt, immer perfekt fuß läuft usw. Nicht falsch verstehen, natürlich hat mein Hund Regeln einzuhalten, aber er kann zb gerne selbst entscheiden wo er liegen möchte und mir reicht es, wenn die leine locker ist.
wenn wir aus dem Haus gehen, läuft er hinter mir, nachdem es schon unschöne Überraschungen gab wenn plötzlich jemand vor der Tür stand. Beim spazieren gehen hab ich ihn lieber vor oder neben mir, um ihn im Blick zu haben. Kommen Passanten entgegen, geht er auf der entgegengesetzten Seite ins fuß.
es klappt ja zu (geschätzt) 85%, dass wir ruhig vorbei können. Klappt es nicht, merke ich ihm das i.d.r. schon vorher an und versuche Distanz zu schaffen, nutze mein Abbruchsignal und wenn ich da noch richtig im timing war, orientiert er sich zu mir.
wenn es ein Erziehungsproblem wäre, wieso ist es dann mal besser, mal schlechter?
heute zb ist wieder ein guter Tag, alles normal, wir waren sogar zur Mittagszeit in der Stadt, haben auf einer Bank gesessen und einige Passanten liefen nah vorbei, war garkein Problem heute.
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Hmmm,
mit dem was Du schreibst kann ich mich eigentlich selbst auch ganz gut identifizieren, ich sehe das ähnlich.
Und wenn Du schreibst, Dein Freund sei eigentlch entspannt, dann gibts daran auch wohl nix zu deuteln. Gibts denn einen Hundefreund, dessen Herrchen oder Frauchen mal mit 2 Tieren losziehen könnte?? Mal schauen was es dann gibt??Mikkki
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nee, wir sind leider mit keinem anderen hh so gut befreundet, dass wir ihm unseren Hund mal mitgeben könnten. Interessant wäre es natürlich total, wie er sich da verhalten würde.
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Und der Trainerin des Vertrauens mal in die Hand drücken?
Mir geht auch die Idee mit dem hinten laufen nicht aus dem Kopf. Ich finde es auch doof, wenn mein Hund hinter mir läuft, weil ich ihn sehen will, aber vielleicht könnte es doch helfen?
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Meine Gedanken gehen in eine ganz andere Richtung:
Du hast eine Rasse, die das Wachen in den Genen hat, und wenn ich das richtig verstanden habe, leben beide Eltern auf einem Bauernhof und werden dort wahrscheinlich genau das tun, wofür sie gezüchtet wurden: wachen...
Wobei Wachen und Menschenfreundlichkeit plus Nervenstärke sich ja nicht ausschließen, im Gegenteil, denn ein guter Wachhund kann durchaus unterscheiden, wer erwünscht ist und wer nicht. Meiner Erfahrung nach sind Hunde dann am entspanntesten und coolsten, wenn sie - natürlich in geregelten Bahnen - tun dürfen, was sie genetisch mitbringen, und gerade der "Job" als Hofhund wird meiner Meinung nach zu Unrecht unterschätzt.
Und dadurch wurde der Hund geprägt... muss aber in einem Umfeld leben, wo diese spitztypische Eigenschaft eigentlich unerwünscht ist...
Ich habe bei unserem ACD das Fixieren, Brummeln oder sonstige Anzeigen von "Feind voraus" oft, d. h. so, dass es von den anvisierten Menschen nicht als Affront aufgefasst wurde, durch Lob bestätigt und den Hund dann erst unter ein Kommando gestellt, damit er seine kurze Bodyguard-Sequenz hatte, dafür gelobt wurde und ein weiteres Lob für Fuß, Sitz oder was auch immer einkassieren kann.
Ich wohne allerdings am sprichwörtlichen A... der Welt, aber evtl. wäre das auch in der Stadt unter bestimmten Umständen praktikabel.
Caterina
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das ist ein sehr interessanter Ansatz, Cattledogfan! Ja, er stammt von einem Bauernhof, wo die Eltern noch richtig "typisch" leben, also ohne Leine frei auf dem hofgelände, tagsüber meist draussen. Als wir dort waren, war von Wachhund nicht viel zu merken, sie haben uns total freundlich begrüßt und nichtmal gebellt.
und es stimmt, seiner eigentlichen Aufgabe kann er hier nicht nachgehen. Ich bin mittlerweile so weit über einen Hauskauf nachzudenken, nur damit der Hund besser leben kann

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so, kleines Update: Die letzten Tage lief es wieder sehr gut. Niemand wurde angebellt, er nimmt andere Menschen wahr und orientiert sich sofort zu mir a la "Frauchen, ich hab jemanden entdeckt!" Und bleibt dann aber ruhig. In bewohnter Umgebung achte ich drauf, dass er nah bei mir läuft...mit hinter mir laufen kann ich mich einfach nicht anfreunden

er ist zur Zeit sehr aufmerksam und zeigt viel wtp. Aber solche Phasen hatten wir ja schon oft und es hat sich immer wieder geändert.Schilddrüsenchecks hab ich im Auge, allerdings hat er mittlerweile ja auch eine ziemliche TA-Angst und die TA und ich sprechen uns noch ab bzgl Beruhigungsmittel und dann kommt der große Check.
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Das freut mich das es bei euch so prima läuft. Da hast du allen Grund Stolz zu sein auf dich und deinen Wuffel.
Und immer schön Party feiern nicht vergessen wenn sich dein Hund an dir orientiert und von sich aus Blickkontakt anbietet.Hast du dich mal beobachtet und evtl. bemerkt das du auf den Spaziergängen was anders gemacht hast, dich anders Verhalten hast, als sonst?
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danke :)
ich achte jetzt wirklich auch darauf, selbst cool und gelassen zu bleiben. Leine locker lassen, Hund verbal ins fuß holen und leine unbemerkt kürzer nehmen. Parallel loben, markerwort in dem Moment, wo die Leute an uns vorbei laufen und dann Party feiern, so ungefähr mache ich es gerade. Ich weiche keinen Begegnungen mehr aus (außer solchen, wo man 100% weiß dass es schief geht) und versuche mir zu denken, dass alles easy ist. Und dass es mir egal ist wenn der Hund bellt und es auch garnicht schlimm ist. Erstaunlicherweise bellt er gerade dann nicht. Wirklich interessant, welche feinen antennen er für meine Stimmungslage hat:
heute morgen zb fuhr eine Fahrradfahrerin an uns vorbei, von der ich weiß, dass sie psychisch krank ist, keine Hunde mag und gern früh morgens kleine Feuer in der Natur anzündet. Ich hab sie zuerst nicht erkannt, Hund war gelassen. Dann fiel mir ein, dass sie das war und ich war kurz beunruhigt (früh morgens, kein Mensch weit und breit...) und genau in dem Moment drehte mein Hund sich um und starrte ihr nach, ging keinen Schritt weiter bis sie um die Ecke gebogen war. Ich kann ihm wirklich nichts vormachen. - Vor einem Moment
- Neu
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