Mäkeliger Esser - Was tun?

  • Meine Hündin ist phasenweise extrem mäkelig, was mit der Läufigkeit zusammenhängt. Mal frisst sie viel und sehr sehr gerne, am nächsten Tag frisst sie tagelang nichts ... da wird man auch zu einem sehr geduldigen Hundebesitzer erzogen.
    Am Anfang hab ich mir auch viele Gedanken gemacht, aber unsere Züchterin hatte uns schon vorgewarnt. Tibis sind für das Mäkeln bekannt. Inzwischen hab ich die Einstellung "Wer nicht will, hat schon". Vor dem vollen Napf ist noch kein (gesunder) Hund verhungert.

    Wie gehen andere Hundebesitzer mit mäkeligen Essern um? Habt ihr Tipps?

    Geduld haben und nicht verzweifeln ... Von der 5min-Regel halte ich ehrlich gesagt nix. Da würde ich lieber individuell den Zeitraum wählen. Der Napf bleibt von 30min bis 1 Std stehen (je nachdem, wann ich dran denke ;) ) und dann kommt er wieder weg. Habs schon häufiger erlebt, dass sie drangeht, sobald keiner mehr rumläuft und sie Ruhe hat. Dann wartet sie gerne auch mal 30min.
    Ich variiere auch das Futter. Auch weil ichs irgendwo nicht einsehe, die Barf-Portion wegzuwerfen. Dann gibts eben Dosenfutter oder mal Trockenfutter.

    Weil 2-3 Tage werden die Hunde schon verweigern. Die sind ziemlich stur.

    2-3 Tage sind noch wenig. Meine hält das länger durch ... nicht lustig.


    Je mehr Entspannung und Ruhe du reinbringst, desto besser wirds laufen. Vielleicht baust du durch deine Sorgen schon so einen Druck in der Futtersituation auf, dass es unangenehm wird. Und die Hunde merken das.



    Und noch ein Gedanke: Was nutzt du denn als Leckerchen? Warum können deinen Hunde sich ihr Futter nicht "erarbeiten"? (Oder tun sie das schon und ich habs überlesen?) Wenn du so Futter in den Hund bekommst, was spricht dagegen das weiterhin so zu machen oder sogar auszubauen? ;) Ich würde da vielleicht variieren. Mal gibt es Tage, wo die komplette Portion erarbeitet werden muss, mal eben langweilig aus dem Napf (für die Tage, wo du keine große Action machen kannst).

  • Vielleicht ist es jetzt einfach Zeit, weniger das Futter/ die Leckerlis als Trainingsmethode einzusetzen und noch stärker auf Lob/ Teamwork zu setzen.


    Nö, finde ich nicht. Ich stimme da Omishas letztem Absatz zu.
    Wenn du jetzt natürlich vorhast, sie mal ein paar Tage hungern zu lassen, dann musst du für den Zeitraum auch die Leckerlies und Kausachen weglassen, klar. Aber auf lange Sicht würde ich mir Futter im Training nicht selbst verbieten wollen. Dann lieber fürs Training das Trockenfutter oder Fleischstücke vom Barf nehmen und von der Tagesration abziehen.

  • Jette ist ja auch so ne Mäkeltante und ich muss gestehen, ich bin da knallhart. :ka:
    So lange sie gesund und nicht zu dünn ist, gibts kein Ersatzfutter.
    Sie bekommt morgens ne handvoll TF und abends NF oder Frischfleisch.
    Was davon nach max. 5 min. immer noch im Napf ist, wird weg genommen.


    Wenn du auf Mäkeleien deines Hundes eingehst, wird er lernen, dass er das bekommt, was er möchte.
    Nicht besonders gut. :roll:


    Momentan hat sie wieder so ne Phase, wo sie am Tag nicht mehr als ne handvoll TF frisst.
    Mich ärgert das natürlich auch inkl. der Sorgen, ABER ich kann mich auf die Mäkeleien nicht einlassen, sonst wird sie ganz schnell immer das Futter einfordern, was ihr gerade am besten schmeckt...

  • Also bei uns gibts für beide nur Barf, wenn wir wegfahren Dofu.
    Wenn sie das nicht wollten hätten sie Pech gehabt.
    Ich würde es auch max. 10min stehen lassen und dann käme es weg.


    Als unser kleiner aus dem Tierheim kam, hat er auch ganz schlecht gefressen, dann hab ich ihm auch das Futter weggenommen, Stunde später wieder hingestellt und dann ging doch ein bisschen was.
    Natürlich war er noch gestresst, wegen dem Tierheim und das Futter war auch Mist, aber nach einem Tag hat er dann schon immer besser gefressen und mittlerweile frisst er ganz normal.

  • Wie gut, dass wir damit keine Probleme haben - unser Labrador frisst immer und alles ... lach. Bekommt aber in dem Sinn keine Abwechslung - mittags eine Sorte Rinti NaFu und abends Fertigbarf. Schmeckt, verträgt er. Fertig.

    Wahrscheinlich haben wir daher jetzt nach 2,5 Jahren auch schon durch sämtliche Futtersorten im Laden ausprobiert...

    Man kann wohl Katzen in dieser Hinsicht vielleicht nicht mit Hunden vergleichen, aber dieses Fehler habe ich vor vielen Jahren auch gemacht. Zig Sorten im Vorrat - ständig gabs was anderes und was hatte ich irgendwann: Fünf Katzen, die allsamt die Nase rümpften, weil ich so unverschämt war, doch tatsächlich das gleiche Futter wie vor zwei Wochen anzubieten, welches sie da mit Begeistertung verschlungen haben ... Das war ne Gruppendynamik. Habe ich die Miezen einzeln gefüttert, sah die Sache schon anders aus ... (würde die Hunde im Fall der TS dann auch mal getrennt füttern).


    Heute sinds bei unseren Kater 2 unterschiedliche Nassfuttersorten in verschiedenen Geschmacksrichtungen und gut ist. Dazu Sorten 3 TroFu im Mix. Machmal wollens die Katerherren, manchmal nicht. TroFu bleibt stehen bis es leer ist (wird meist nachts komplett gefressen) bzw. nach 24 Stunden wirds entsorgt. Reste vom Nafu kommt nach 2-3 Stunden weg und es wird ein frischer 100-g-Beutel hingestellt. Das läuft seit 7 Jahren so und die Tiere sind weder fett noch mager. Sie wissen selbst wann sie Hunger haben - die fressen auch mal tagelang kaum. Unsere Wohlstandstiere können sich das erlauben, es gibt ja zuverlässig immer wieder Nachschub - sie brauchen also nicht auf Vorrat fressen, wie ihre Kumpelsl auf der Straße oder in der Natur. Und gerade wenns heiß ist, fressen viele Tiere viel weniger als beispielsweise in den Herbst-/Wintermonaten.


    Ich würd mir da kaum noch Sorgen machen, solange ein Tier sein Gewicht hält. Einfach akzeptieren, dass mal ein paar Tage so gut wie nicht gefressen wird, weils vielleicht im Magen nicht so gut läuft. Charly hat in den Frühlingstagen das Fressen für ein paar Wochen so gut wie eingestellt - da waren die Mädels heiß und er verlor den Appetit. Der Gewichtsverlust hat seiner Figur gut getan - ich sahs im Nachinhein als Entschlackungs-Frühjahrs-Diät.


    Tricksen kann man bei Katzen durch einen Schuss Maggi übers Futter - vielleicht bei Hunden auch mal testen. Bei unserem Hund würde wohl ein Schuss Milch in Wasser verdünnt dazu verführen, den ganzen Napf leer zu futtern. Zumindest säuft er einen halben Liter Wasser mit einem Schuss Milch drin am Stück.


    Appetitmacher in Form eines 100-Gramm-Stücks (je nach Hundegewicht) rohes Fleisch wäre vielleicht auch noch eine Idee. Das als Vorspeise als Leckerli und ne viertel Stunde später eine kleine Portion was auch immer. Oder nur noch einmal täglich in den kühlen Abendstunden die Hauptportion anbieten.


    Würde mich auf jeden Fall auf ein/zwei Nassfutter und ein/zwei Trofu festlegen und fertig. Beim Barf, das in diesem Fall ja auch gefüttert wird, ist ja eh noch Abwechslung drin - Ei Quark bisschen Gemüse usw.


    Eventuell noch den Futterplatz wechseln. Charly bekommt im Garten oder auf dem Balkon - die Katzen im Keller und auf dem Balkon. Die Katzen wollen in der Küche, an ihrem eingerichteten Fressplatz, kaum NaFu fressen ... hab ich festgestellt und das Futter steht nun eben woanders, wo es eher angenommen wird.


    Und dann Geduld und Konsequenz bei der getroffenen Auswahl ... Aber die fünf bis fünfzehn Minuten-Regel halte ich für merkwürdig. Soll das Viech fressen, wann und so viel es will - Reste vom Nass-Zeug/Barf käme bei mir nach zwei drei Stunden weg oder eben am nächsten Morgen, wenns abends hingestellt wurde.


    Die Tiere finden schon ihren Fress-Rhythmus und den kann man rausfinden und unterstützen.

  • ....Ich würde es nicht wegstellen, sollen die Hunde halt fressen wenn sie Lust und Hunger haben. Das ist aber nur mein Gefühl, warum sollte ich den Napf nur 5min stehen lassen und den Hund zwingen dann zu fressen? Ich esse auch wenn ich Lust und Hunger habe, können die Hunde hier genauso.

    Problem ist, wenn Du mehrere Hunde hast, und einer ist ein Allesfresser und einer frißt wenig - dann läßt dem halt das Futter stehn, und der Andere frißt es weg und wird dick und rund :-)

  • Boah - ganz lieben Dank für eure tollen Anworten!!! :smile:


    Erst mal sind sie eine super Erinnerung, dass es soooo viele unterschiedliche Varianten gibt!


    Und dann natürlich auch beruhigend, dass andere Leute diese Problemchen auch kennen! ;)


    Also, da ich es glaube ich gar nicht schaffen werde auf alle tollen Punkte einzugehen, die hier genannt wurden, beschreibe ich einfach mal, wie wir es heute angegangen sind.


    (Vorab noch die Info, dass unsere Hunde meistens getrennt gefüttert werden, da mein Hund bei mir wohnt und die Hündin meines Lebensgefährten bei ihm. Wenn sie zusammen gefüttert werden klappt es allerdings besser wegen "Futterneid"...)


    Ich habe mich erst mal für einen halb-und-halb Variante entschieden - bei der das Nassfutter bzw Frischfleisch nur kurz angeboten wird (und ich lasse da auch 10 oder 15 Minuten gelten) und das Trockenfutter erst mal weiterhin zur Verfüngung bleibt.


    Bisher hat der heutige (erste) Tag super geklappt. Das Frischfleisch sofort nach 10-15 Minuten wieder in den Kühlschrank zu stellen gefällt mir SEHR gut. Dann ist es beim nächsten mal anbieten auch noch richtig FRISCH.


    Und mein Hund hat es auch gut akzeptiert. Ich habe es bisher heute 2 mal angeboten (nach dem Spazierengehen) und er hat etwas gegessen (jweils ca. 1/3) und den Rest stehen lassen -> ab in den Kühlschrank damit.


    Eure Idee, das Frischfleisch etc *als Leckerli* beim Training anzubieten finde ich eine super Idee. Kann sein, dass es in der ersten Zeit von den Hunden ignoriert wird (weil kein "echtes Leckerli") aber mal sehen, wie sich das mit der Zeit verändert.


    Was mir heute jedenfalls sehr geholfen hat war dass ich mich entschieden hatte "Schmusen, Spielen, Aufmerksamkeit" als Ausgleich für das "fehlende" Essen anzubieten. So fiel es mir leicht beim Futter "hart" zu bleiben, ohne mich gemein zu fühlen.


    Jetzt gerade hat mein Hund noch eine Handvoll TF zum Abendbrot gegessen und nun schläft er friedlich und zufrieden. :smile:


    Ich denke, ich muss mich auch einfach ein bisschen dran gewöhnen, dass unsere beiden Hunde vielleicht einfach nicht so "VIEL" essen. Wahrscheinlich bin ich da ein bisschen wie eine italienische Mama so nach dem Motto "Kind!! Du musst was essen!!" :roll:


    Jedenfalls bin ich mit unserem ersten Tag sehr zufrieden. War gar nicht so schwer, wie ich dachte!


    Ich denke, es war jetzt einfach mal *Zeit* das mit dem Füttern ein bisschen umzustellen...


    Drückt mir die Daumen, dass die nächsten Tage auch relativ glatt laufen + noch mal ganz, ganz lieben Dank für eure tollen Ideen und eure Unterstützung.


    Machmal kommt man ja doch ins Zweifeln... ich finde besonders beim Futter können die Hunde (oder Katzen) ja ein riesen Drama veranstalten... Ob es nun heißt "Ich habe seit Taaaaaagen nix mehr gegessen - bin soooooo ausgehungert" oder "Waaaaaaas???? Das soll ich essen??? Niemals!!!" - das Verhalten der Tiere kann ja recht übertrieben/ dramatisch ausfallen.


    Gut also, wenn man von anderen im Forum ganz nüchtern + mit Humor hört "alles halb so wild"...


    Und ja - medizinisch ist alles okay bei beiden Hunden - das ist bei so was auch mein erster Gedanke - aber danke auch für die Erinnerung daran - das ist ein wirklich wichtiger Punkt, dass man nicht mit "Erziehungsmaßnahmen" an etwas herangeht, was wohlmöglich ein medizinisches/ gesundheitliches Problem ist.


    So - genug für heute! Wir berichten morgen noch mal!


    Hoffe eure Hunde haben heute alle gut gegessen - ob sie nun mäkelige, normale oder gierige Esser sein mögen...! :D


    LG
    Leila-Marie

  • Hoffe eure Hunde haben heute alle gut gegessen - ob sie nun mäkelige, normale oder gierige Esser sein mögen...!

    Im Moment frisst sie mir die Haare vom Kopf. :D Die Phase mag ich.

    Drückt mir die Daumen, dass die nächsten Tage auch relativ glatt laufen + noch mal ganz, ganz lieben Dank für eure tollen Ideen und eure Unterstützung.

    Ich drück dir lieber die nächsten Wochen oder Monate die Daumen. ;) Du schaffst das schon! Sei stark!

  • Danke! :smile:


    Ja - die Umstellung wird wohl eher Monate dauern - aber erst mal müssen wir gut durch die ersten Tage kommen!


    Heute ist Dosenfutter Tag, statt Frischfleisch - da wird natürlich noch mehr rum gemäkelt als sonst.


    Mal sehen wie es läuft. Ich habe direkt 1/2 der Dose eingefroren, damit ich mich nicht ärgern muss, wenn erst mal nix/ nur wenig gegessen wird.


    LG
    Leila-Marie

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!