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Hi Zusammen
wir haben 2 Hunde aus dem Tierschutz, beide ursprünglich aus Rümänien (ehemalige Straßenhunde). Unseren Rüden haben wir seit Anfang 2013, unsere Hündin seit Anfang 2014.
Beide haben, als sie bei uns ankamen, gefressen als ob sie völlig ausgehungert sein. Haben ihr Futter regelrecht runtergeschlungen.
Mit der Zeit has sich das dann entspannt, was uns gefreut hat.Mittlerweile geht es allerdings so weit, dass viele Futtersorten regelrecht verschmäht werden.
Etliche Trocken- und Nassfutter sorten haben wir bereits gewechselt. Nach einer Weile tritt dort aber scheinbar auch "Langeweile" ein.Nun haben wir eine Zeitlang verstärkt BARF / rohes (und auch gekochtest) Rindfleisch gefüttert.
Dies wurde natürlich erstmal mit großer Begeisterung gegessen.Allerdings ist es jetzt so, dass inzwischen sogar dies mäkelig angeschaut wird und nicht immer gefressen wird!!
Meine Fragen:
1. Ist dies normal? Sind alle Hunde wählerisch, wenn man es zulässt?
2. Füttern wir vielleicht zu viel? (Würden die Hunde besser fressen wenn sie einfach "mehr Kohldampf schieben" würden?)
3. Wie gehen andere Hundebesitzer mit mäkeligen Essern um? Habt ihr Tipps?
Danke euch für eure Ideen!!
LG
Leila-Marie -
- Vor einem Moment
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Viele Hunde lassen sich förmlich zum Mäkeln erziehen, wenn man ihnen immer etwas anderes (besseres) vorsetzt sobald sie ein Futter nicht mehr so gut fressen. Sie lernen schnell, dass es bei genügend Geduld immer eine Alternative gibt und nutzen das aus - warum auch nicht!?
Umgekehrt kann man einen Mäkler aber auch auch meistens recht unkompliziert wieder zum Allesfresser machen, wenn man ihm die Alternative eben nicht anbietet.
Soll heißen:
Entscheide dich für das von dir bevorzugte Futter und gib ihnen nur dieses. Stelle es zur Fütterungszeit hin und nehme es nach 5 Minuten wieder weg, wenn sie es nicht fressen. Erst zur nächsten Fütterung wird das gleiche Futter wieder hingestellt. Die Hunde werden in der Regel sehr schnell begreifen, dass es eben nichts anderes gibt, egal wie lange sie warten und der Hunger tut dann sein übriges.
Bei sehr hartneckigen Hunden muss man dieses Verfahren ein paar Tage durchziehen, aber funktionieren tut es (fast) immer. -
Ich habe zwar auch 2 Tierschutzhunde, aber dieses Problem kennen wir zum Glück nicht :) Wenn hier nicht gefressen wird dann weiß ich dass irgendwas im Busch ist.
Ich habe mich am Anfang für 2-3 Futtersorten entschieden die für ich von der Qualität gepasst haben und füttere diese abwechselnd je nach Lust und Laune 2 Mal am Tag.
Hätte ich einen Mäckler würde der Napf halt stehen bleiben wen nicht gefressen wird. Kein Hund verhungert vor nem vollen Napf mit essbarem Futter.
Ich würde es nicht wegstellen, sollen die Hunde halt fressen wenn sie Lust und Hunger haben. Das ist aber nur mein Gefühl, warum sollte ich den Napf nur 5min stehen lassen und den Hund zwingen dann zu fressen? Ich esse auch wenn ich Lust und Hunger habe, können die Hunde hier genauso. -
Hi Cherubina,
ja, das könnte sein.
Futter nur 5 Minuten zur Fütterungszeit und dann wieder weg finde ich (gefühlt) schon echt hart. Es würde mir schon sehr schwer fallen, das durch zu ziehen.
Wahrscheinlich haben wir daher jetzt nach 2,5 Jahren auch schon durch sämtliche Futtersorten im Laden ausprobiert...
Wenn ich das mit dem super streng sein ausprobiere, wieviele Tage soll ich das so durchziehen, mit dem 5-Minuten-Programm?
Weil 2-3 Tage werden die Hunde schon verweigern. Die sind ziemlich stur.
Und ich würde sehr stark daran zweifeln + dann vielleicht "schwach" werden.
Vielleicht sollte ich es probieren und hier einfach Beiträge schreiben, wie es läuft und welche Bedenken ich habe. Dann komme ich mir vielleicht nicht so gemein vor, gegenüber den Hunden...
Ich finde es ist bei der Erziehung ja immer so ein Ding die goldene Mitte zu treffen, zwischen "zu viel Strenge" und "zu wenig Strenge".
Generell gelingt es mir recht gut, aber es kann sein, dass ich beim Futter wirklich nicht streng genug bin.
Wir kaufen hochwertiges Futter und haben, wie gesagt, schon etliche Sorten ausprobiert - wir haben also weiß Gott keine "Friss oder stirb" Einstellung.
Nun da aber auch das (bisher heiß-geliebte) rohe Rindfleisch mäkelig angeschaut wird, frage ich mich aber schon, ob es vielleicht "an uns" liegt und nicht am Futter.
Ein bisschen habe ich auch den Verdacht, dass ich vielleicht von einer zu großen Futtermenge ausgehe?
Beide Hunde wiegen so 14 Kilo und sind überhaupt nicht übergewichtig. Und über-füttern finde ich auch total übel.
Aber vielleicht biete ich generell "etwas zu viel" Futter an, sodass es für die Hunde normal ist Futter übrig zu lassen, weil sie einfach relativ satt sind. Und dieses "satt sein" verstärkt dann natürlich auch die Mäkeligkeit...
Tja, doof. Bei diesem Thema bin ich schon verunsichert, wie man merkt!!
Danke für alle Tipps, die ihr habt - besonders dazu, wieviele Tage ich so ein 5-Minuten Programm durchziehen sollte...
LG
Leila-Marie -
Hi SweetEmma,
ja, bisher haben wir die Näpfe auch immer stehen lassen.
Nur dass das mit dem Dosenfutter gar nicht mehr geht - das wird mittlerweile so lange stehen gelassen, bis es tatsächlich schlecht wird - da ist besonders unser Rüde super stur.
Das Trockenfutter könnte ich natürlich nachwievor stehen lassen.
Aber ganz ehrlich - das macht wahrscheinlich keinen großen Unterschied!!
Ich denke, ich muss vielleicht einfach die Einstellung entwickeln "Wer nicht will, der hat schon" (so lange ich nicht den Eindruck habe, einer der Hunde ist krank, oder so).
LG
Leila-Marie -
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Ach so - mir ist gerade noch etwas klar geworden, was ich bestimmt erwähnen sollte.
Da wir, wie gesagt, 2 ehemalige Straßenhunde haben, die beide mit großen Angstproblemen, null Erziehung, Verhaltensauffälligkeiten etc zu uns kamen, waren Futter + Leckerlis für uns natürlich ein super wichtiges Erziehungsmittel und ein wichtiger Weg Vertrauen + Bindung aufzubauen.
Wer Straßenhunde mit Ängsten kennt, der weiß was ich meine. Bei diesen Hunden zieht Futter meistens immer, auch wenn alles andere erst mal nicht klappt.
Da unsere beiden also am Anfang so große Defizite hatten, war uns so eine Nebensache wie "Futter-Disziplin" echt vergleichsweise schnuppe.
Mittlerweile haben die beiden sich super eingelebt bei uns, haben riesen Fortschritte gemacht und wir sind sehr happy damit, wie es ihnen heute geht.
Ich bereue es auch nicht, diesen "Futter" Ansatz gewählt zu haben, bei Hunden die mit so vielen Problemen ankommen.
Aber das erklärt vielleicht ein bisschen, warum das Thema Futter bei uns nicht im Lot ist, oder?
Vielleicht ist es jetzt einfach Zeit, weniger das Futter/ die Leckerlis als Trainingsmethode einzusetzen und noch stärker auf Lob/ Teamwork zu setzen.
Damit "Futter" einfach zur Ernährung für die Hunde wird - und nicht mehr so sehr eine "Belohnung" ist, die super lecker sein soll und die verweigert wird, wenn's mal nicht soooo toll schmeckt.
Das hieße, dass wir die emotionalen Elemente, die wir bisher (absichtlich) mit dem Füttern verbunden haben (Lob, Vertrauen, Zuwendung, etc) abbauen müssen. Damit das Futter mit der Zeit zu einem un-emotionalen, sachlichen Thema wird.
Tja - ich sag's euch - mit Straßen-/Problemhunden lernt man nie aus! Jedesmal wenn die sich weiterentwickeln (eben auch weil man was richtig gemacht hat) muss man sich wiederum mit-entwickeln. Das, was vor einem Vierteljahr noch "das richtige" war, kann plötzlich völlig überholt sein... Die halten einen ganz schön auf Trab!!
LG
Leila-Marie -
Kann mich @Cherubina nur anschließen. Ich habe schon öfters gehört, dass Menschen sich unbewusst einen mäkeligen Fresser anerziehen. Kann das auch nur bei dem Shih-Tzu und dem Yorkie aus meiner Familie bestätigen. Die haben beide gut gegessen, irgendwann dann nicht mehr. Dann wurde gewechselt, tausend verschiedene Futtersorten ausprobiert. Egal ob Trocken- oder Nassfutter oder selbst gekochtes - nichts wollten die beiden mehr. Meine Cousine hat dann durchgegriffen: Der Shih Tzu hat das Nassfutter bekommen, welches sie am besten fand und das hatte er zu fressen - mag jetzt hart klingen, aber das ist wirklich nur Konsequenz. Wenn er nach 10 Minuten noch nicht gefressen hatte, kam es weg. Zur nächsten Fütterung bekam er dann wieder einen vollen Napf. Beim Yorkie genau so.
Der Shih Tzu frisst mittlerweile ganz gut. Beim Yorkie ist es so lala, weil meine Oma immer wieder zwischendurch Leckerchen gibt oder irgendwelche besonderen Würste, weil Madame ihr NaFu nicht fressen mag - da fragt man sich natürlich warum... Ist eben ein Teufelskreis, wenn man nicht konsequent istIch weiß das mag sich zuerst hart anhören, aber dass du dir täglich neue Alternativen überlegen musst, ist ja auch kein Zustand. Du tust deinen Hunden damit auch nicht weh, wenn du ihnen nach 5 oder 10 Minuten das nicht gefressene Futter wieder wegnimmst. Die verhungern nicht, glaube mir! Früher oder später sind sie einfach hungrig genug und dann isst man ja bekanntlich alles. Versuche konsequent zu sein, deine Hunde werden schnell verstehen, dass es nichts anderes gibt.
Was das Gewicht angeht. Kannst du die Rippen bei deinen Hunden gut fühlen, aber nicht sehen? Denn dann sollten sie Idealgewicht haben. Wenn du dir dennoch unsicher sein solltest: Es gibt diesen Thread *klick* hier im Forum. Dort kannst du Bilder deiner Hunde posten und von anderen außenstehenden Personen die Figur deiner Hunde beurteilen lassen. Manchmal bemerkt man besondere Veränderungen ja nicht, weil man den eigenen Hund jeden Tag sieht
Noch eine Frage: Fütterst du deine Hunde vor oder nach den großen Gassi-Runden? Vielleicht wäre es eine Option sie danach zu füttern (falls du das nicht schon tust)? Bekanntlich ist man nach einem längeren Ausflug ja hungriger
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Smilla - super Fresserin - hat auch mal angefangen zu mäkeln, als ich dachte das beste Futter gefunden zu haben. Ich musste das "Programm" 2 Tage durchziehen und dann hat sie wieder gut gefressen.
Das Futter wieder wegzunehmen hat zwei Gründe: Zum einen natürlich einen hygienischen, wenn es um Frisch- oder Feuchtfutter geht. Zum anderen ist aber auch das ständige zur Verfügung stehen von Futter ein Teil der Mäkelproblematik. Natürlich brauchst du den Napf nicht wegzunehmen, wenn der Hund noch frisst, nur weil er länger als 5 Minuten braucht. Du kannst ihm auch 15 Minuten zugestehen, aber ich würde den Napf zunächst nicht einfach stehen lassen.
Wichtig ist natürlich auch, dass du in der Zeit keine Kauartikel, Leckerlis o.ä. fütterst.Ich glaube nicht, dass deine Hunde länger als 3 Tage hungern, wenn sie ein Futter fressen könnten, das sie früher gerne mochten.
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Hi Sarenka,
ja - Rippen fühlen aber nicht sehen - das passt also alles super.
Und wir sind auch nicht unerfahren was Hunde angeht. Aber es sind die ersten Straßen-/Problemhunde, die wir haben. Das ist dann alles noch mal ne ganz andere Hausnummer...!
Ich glaube ich habe meinen vorherigen Post zeitgleich mit Deinem geschrieben - und denke jetzt auch, dass wir (angesichts der Futter-orientierten Erziehung Hunde) sie schon quasi zur Mäkeligkeit ermuntert haben.
Ich muss mir jetzt mal ein gutes Programm ausdenken, wie ich es demnächst angehen werde mit der 5-Minuten Idee.
Danke für's Feedback!
LG
Leila-MarieAch so - und ja, nach dem Spazierengehen ist natürlich mehr Hunger vorhanden - also werde ich das auch verstärkt mit einbeziehen, dass ich wenn möglich nur noch nach dem Spazieren das Futter anbiete.
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Hi Cherubina,
ja, ich denke 2-3 Tage hört sich realistisch an, wenn man es konsequent macht.
Und nee - dem Hund das Futter genau nach 5 Minuten wegnehmen, wenn er gerade davon frisst - so hatte ich das auch nicht verstanden.
Ich werde mir heute Abend noch überlegen, wie ich es ab morgen früh angehe und dann schauen wir mal.
Ich mus mir dann einfach *super doll* merken, dass ich zwischendurch "statt Futter, (noch mehr) Lob, Spielen und Streicheleinheiten" gebe, damit ich mir nicht einfach nur "gemein" vorkomme.
Ich bedanke mich schon mal an alle im Voraus, falls mir hier jemand die nächsten 3 Tage ein bissl hilft, nicht schwach zu werden!!
Danke und LG,
Leila-Marie -
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