Ich weiß auch nicht mehr weiter... zwei irre Hunde...

  • Liebe Hunde-Fachleute,

    ich versuche es kurz zu beschreiben...

    Wir selbst haben ein Geschäft zuhause, aber besitzen keine Hunde.
    Auf unserem Grundstück wohnen a.) meine Mutter (in extra Gebäude) mit einem Kurzhaar-Zwergdackel (Hündin, kastriert) und b.) mein Onkel (extra Wohnung) mit einem Mischling (75% Rauhaardackel) (Rüde, kastriert)

    Das Grundstück ist eingezäunt, die Hunde können überall hin und sich frei bewegen...

    Beide Hunde begrüßen sich morgens und nehmen ihre Plätze in unserem Büro ein, d.h. sie sind den ganzen Tag eher bei uns, jeder hat sein Körbchen usw... jeder hat draussen nen Platz alles bestens und die fühlen sich wohl...

    Jetzt geht das Spektakel los...

    a.) Kommt ein Kunde, rennen die beiden gleich über den Hof zum Eingangstor und bellen wie bekloppt, natürlich tun sie ja nix... und sind aufgrund der Größe nicht unbedingt angsteinflößend, dennoch haben unsere Kunden meist Angst... was ja auch verständlich ist... eigentlich wollen die ja nur beachtet werden... aber es nervt... total...

    Dann tun die beiden so, als wollten sie gestreichelt werden, aber... Will dann der Kunde die Hunde streicheln kommt folgendes Problem:
    Der Rüde, als Angstbeisser, wenn eine Hand von oben kommt... schnappt zu und zwickt, beissen kann man es nicht nennen, aber natürlich ist das nicht besonders toll... der Kunde kommt nie wieder...
    Die Hündin, wenn sie nicht gestreichelt oder beachtet wurde, ist hingegen beleidigt, merkt sich das und bellt dem Kunden hinterher, wenn er wieder geht... Hätte der Kunde sie gestreichelt oder beachtet, wäre alles gut... die Hündin beisst überhaupt nicht, noch nicht mal in Extremsituationen...

    b.) Kommt die Post, egal wer das als Briefträger gerade ist, freuen die beiden sich hingegen wie die Irren und machen ein Heidenspektakel (wird immer schlimmer), rennen zum Tor, tanzen, wedeln und jaulen und wimmern schon wenn sie nur das gelbe Auto sehen... Das ohrenbetäubende Freudengejaule und Getänzel und Gespringe geht so lange, bis der Postbote zu uns rein kommt... Irrerweise ist der Postbote der Einzige der den bissigen Rüden streicheln kann (selbst ich traue mich das nicht, oder nur bedingt)

    Punkt b.) sehe ich jetzt nicht unbedingt als Problem, auch wenn es nervt, die Nachbarn vor allem... aber Punkt a.) ist schon echt etwas geschäftsschädigend und ich würde es gern ändern wollen, aber wie?...

    also Frage 1: Weiss vielleicht jemand Rat, wie man die Beiden zur Vernunft bringen kann... Die könnten ja eigentlich einfach liegen bleiben, machen sie aber nicht...


    c.) wenn wir dann mal selbst mal weg wollen (insbesondere mit dem Auto), also zum Einkaufen auf die Post oder so, lässt uns der Rüde nicht weg... Der dreht regelrecht durch und springt einem am Bein hoch, stellt sich in den Weg und jault wie irre, aber nicht als Freudengejaule... Man kommt nur mit viel Mühe weg... Der jault extrem laut und herzzerreissend bis er uns nicht mehr sieht und wartet dann, selbst bei Regen immer an der selben Stelle...

    also Frage 2: Weiss jemand was man tun könnte, damit er uns weg fahren lässt, ohne jedesmal dieses Horror-Szenario zu veranstalten

    Der Hündin macht das wiederum gar nichts aus, sie hört auch wenn wir sagen Platz, oder setz dich... Wenn es nicht so heiß ist und wir nehmen sie mit im Auto brauchen wir auch nur "Autofahren" zu sagen, schon steht sie an der Beifahrertür... Die Hündin ist da etwas schlauer... Nur der Rüde nicht... Den mitzunehmen im Auto ist auch eine Herausforderung, erstens jammert er noch kilometerlang, als wenn er immer noch meint, man hätte ihn zuhause gelassen, auf nem Parkplatz jammert er wenn man aussteigt, kommt ein Bekannter ans Autofenster will er ihn zerfleischen... und ist man wieder zuhause, macht er ein Spektakel, als wäre er nie mit gewesen... Irre...

    Für eine Hilfe, oder nen Tipp, was man denn nur tun kann wären wir total dankbar...

    Liebe Grüße
    Jürgen

  • Ich würde an beide Hunde eine Hausleine dran machen, so das du sie umgehend in ein anderes Zimmer sperren kannst. Idealerweise nur mit einem Kinderschutzgitter abgetrennt, so das sie euch sehen, aber nicht an die Kunden ran können. Das wäre jetzt spontan meine erste Idee.
    Vor allem würde ich den Hunden nicht den ganzen Tag den Garten zur Verfügung stellen. Kann nämlich sein das sie genau damit überfordert wären.
    Wie gesagt: Kinderschutzgitter in eine Tür, so das sie euch sehen können, (die Türen kannst du auch gut übersteigen) und die Hunde zur Ruhe zwingen und den Kontakt zu Kunden und Postboten gar nicht erst zulassen.
    Glaube nämlich das die Hunde nie Ruhe gelernt haben und dabei haben Hunde ein ähnliches Ruhebedürfniss wie Katzen. Ruhe bedeutet nicht das sie wie Stein schlafen, sondern das sie wirklich rumliegen und ruhen.

  • Die sind mit ihrer Freiheit überfordert und mit all den Verpflichtungen und Verantwortungen, die so ein Grundstück mit Besucherverkehr aus Hundesicht mit sich bringt.
    Sie müssen irgendwie eingeschränkt werden, sei es durch Leinen oder Absperrungen und benötigen Sicherheit durch klare Regeln im Umgang mit Kunden (zB sobald jemand kommt auf den Platz gehen und dort bleiben, bis die Kunden gehen)

  • also Frage 1: Weiss vielleicht jemand Rat, wie man die Beiden zur Vernunft bringen kann... Die könnten ja eigentlich einfach liegen bleiben, machen sie aber nicht...

    Nein können sie nicht, denn ihr habt ihnen nicht gezeigt, dass sie sorgenfrei liegenbleiben können. Der Zeit denken die Hunde (aus deiner Schilderung zufolge) dass das IHRE Kundschaft ist.
    Trainiert sie auf Kommando auf eine Decke oder einen bestimmten Platz zu schicken. Zuerst ohne Ablenkung. Sichert die Hunde mit Leinen und schickt sie bei Ankunft einer Kundschaft immer wieder auf den Platz und bringt sie zur Not mit der Leine dorthin und vor allem seid konsequent. Auch das Schutzgitter (von Tastatur beschrieben) finde ich eine gute Idee. Hier könnt ihr trainieren die Hunde auf Kommando in das besagte Zimmer zu schicken. Sie werden so lernen, dass es keinen Zweck mehr hat aufzudrehen und werden dann nach viel Training auch irgendwann einfach liegen bleiben.
    Kunden sollen die Hunde ignorieren bis sie entspannt und ruhig sind. Dazu gehört nicht ansprechen, nicht anfassen und nicht ansehen, aber auch dass ihr dafür sorgt, dass die Hunde keinen Kontakt zu Kunden aufnehmen können (immer wieder auf den Platz/Raum etc schicken). So lernen die Hunde, dass Kunden langweilig sind, denn mit denen passiert ja eh nix. Wenn die Hunde ruhig sind, kann die Hündin gestreichelt werden, dem Rüden würde ich das ersparen, denn er zeigt euch mehr als deutlich das er DAS NICHT MAG. Respektiert das.

    also Frage 2: Weiss jemand was man tun könnte, damit er uns weg fahren lässt, ohne jedesmal dieses Horror-Szenario zu veranstalten

    Ich denke euer Rüde hat Probleme mit Alleinebleiben. Ob das aus Angst oder Kontrollverlust ist kann man aber nur vor Ort sagen. Hier müsst ihr mit Alleinebleib-Training beginnen.

  • Hm - da gibt´s mehrere Möglichkeiten:

    - den Besitzern der Hunde sagen, sie sollen sie entsprechend sichern
    - den Besitzern der Hunde sagen, sie sollen sie entsprechend erziehen (Stichwort: "Grenzen setzen und durchsetzen")
    - Die Hunde selbst sichern - will heißen, im Körbchen anleinen und festbinden am nächsten Schrank, Tisch o.ä., sodaß sie nicht zum Kunden gelangen können.
    - Den Hunden ein eigenes Zimmer zuweisen, das zwar vielleicht Sichtkontakt zum Büro hat, aber mittels Gitter verhindert, daß die Hunde rauskönnen.
    - Ihr bringt den Hunden selbst bei, daß sie auf dem Grundstück nichts zu regeln haben, das bedeutet aber, daß Ihr den Kunden z.B. seht, bevor die Hunde dies tun, dann die Hunde sichert oder wo hinschickt (Alternative zum bisherigen Verhalten beibringen, z.B. ins Körbchen oder Zimmer gehen), und dann den Kunden offensichtlich begrüßt, sodaß die Hunde sehen, ihr seid zuständig und übernehmt das, wenn wer kommt. Alternativverhalten kann auch notfalls sein, daß die Hunde, sobald es dreußen klingelt, in Zimmer xy einen kleinen Kauknochenkriegen, sodaß sie irgendwann automatisch beim Klingeln in dieses Zimmer gehen, und die Kunden nicht belästigt werden. Wenn sie das mal gecheckt haben, tut´s dann auch mal ein Leckerli - sonst werden sie ja bald fett, wenns jedesmal nen ganzen Knochen gibt *gg
    - die Hunde anderweitig genügend beschäftigen und auslasten, sodaß sie sich nicht daheim ungeliebte Nebenbeschäftigungen (Kundenverbellen) selbst suchen müssen, sondern gechillt im Körbchen liegenbleiben können.
    - je nach Grundstücksgröße: einen gesicherten Weg durchs Grundstück schaffen, indem er zum Garten hin abgezäunt wird (auch optisch abgrenzen durch Gebüsch), sodaß die Hunde zwar kläffen können, aber nicht an die Kunden rankommen - aber erschrecken werden die Leute trotzdem, und ich als Kunde fänd´s extrem ätzend, jedes Mal so empfangen zu werden von irgendwelchen scheinbar "unerzogenen Kläffis".

    Das mit dem Rüden - da tippe ich eher auf Kontrollwahn, und die Tatsache, daß er gelernt hat, zu viele Entscheidungen (z.B. über Besucher) selbst treffen zu dürfen/müssen. Das Hochspringen und in-den-Weg-Stellen hört sich eher danach an. Wenn das Alleinbleib-Probleme wären, würde er eher in Abwesenheit jaulen, nicht, wenn er im Auto mit dabei ist, oder während die Halter erst gehen. Die Halter verlassen ihn, und er kann sie nicht mehr kontrollieren, und führt sich deswegen so auf. Auch hier: der Hund kann lernen, daß er nicht derjenige zu sein hat, der entscheidet, wer von Euch wann wo hingeht.
    Evtl. könntet Ihr auch nochmal testen, um diesen Verdacht zu bestärken/entkräften: wie benimmt er sich, wenn welche Person(en) aus dem Haus geht/gehen......

    Das sind so spontan meine Ideen dazu..... :-) Achja - und bis das alles greift an Maßnahmen - evtl. Kunden (wenn Ihr z.B. vorher tel. / Mail-Kontakt habt) vorher warnen, die Hunde anzufassen. Die sollen ignoriert werden. Oder ein Schild an der Gartentüre, daß die Leute klingeln sollen und dann auf Euch warten - so könnt Ihr die zwei Kläffis erstmal aus dem Weg räumen, bevor die Leute reinkommen. Oder Sprechzeiten einführen (weiß ja nicht, was Ihr macht - Laden oder Dienstleistungsbetreib mit nur wenig persönlichem Kundenverkehr oder so), während derer die Hunde innerhalb der Familie halt gesichert werden, und ansonsten dürfen sie wieder draußen rennen.

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