Zu spät begriffen - zu spät losgelassen?

  • Vorwürfe und Gedanken kreisen, ob man alles richtig gemacht hat, oder falsch, genauso die was wäre wenn gewesen Fragen gehören zum Prozess der Trauerarbeit dazu.



    Ich musste vor kurzen auch Gisi gehn lassen (kann jetzt das 1. mal öffentlich darüber schreiben!), und beschäftige mich seit dieser Zeit intensiver mit Sterbeforschung, Nahtoderfahrung und Trauerarbeit.


    Ich fand diesen Link hilfreich:


    http://www.stadthunde.com/maga…r-hunde-trauerarbeit.html


    außerdem hab ich diese Bücher bestellt:





    vlt hilft es dir ja auch!

  • Meine Güte, was für wunderschöne Worte ihr alle gefunden habt, ich bin so gerührt.


    Danke von Herzen. Das hilft.


    Und ich weiß, dass Sterben zum Leben dazu gehört. Dass wir alle irgendwann los lassen und geliebte Menschen wie Seelenhunde gehen lassen müssen. Es war in Ordnung, so wie alles kam. Unser Weg war am 7. März um kurz nach sechs Uhr zu Ende. Wer weiß, wie lange sie den Tumor schon in ihrem Bauch hatte. Drei Monate, sechs Wochen? In ihren letzten Minuten habe ich ihr gesagt, dass es absolut in Ordnung ist und sie dorthin gehen kann, wo es ihr gut geht, und ich ihr aus tiefstem Herzen dankbar bin, ihr Frauchen sein zu dürfen.


    Ich habe einige Schicksale von Hunden gelesen, die durch Milztumore plötzlich aus dem Leben gerissen wurden. Eine Not-OP ist oft nicht erfolgreich, entweder erholt sich das Tier nicht von der OP oder Metastasen führen zum Äußersten. Zu keiner Zeit hätte ich meiner Cora eine OP zugemutet. Es ist der natürliche Lauf der Dinge, insbesondere in dem Alter alles, was passiert bis zum Ende zu begleiten. Das, was ich nicht wusste ist, dass eine Ultraschalluntersuchung in hohem Alter offenbar regelmäßig durchgeführt werden sollte. Mir ist klar, dass selbst bei regelmäßiger Kontrolle ein Tumor oft nicht erkannt wird, weil sie unkontrolliert schnell wachsen. Aber ich wusste alles, an Vorsorge, und es wäre meine Pflicht gewesen, auch das zu wissen – und so einen bewussten Abschied „vorbereiten“ zu können. Genau so, wie es beispielsweise Anfang 2009 Tina mit ihrer Cimba gemacht hat.


    Und, wisst ihr was? Meine Cora, sie hat offenbar gespürt, dass sie unsere Wohnung nicht wieder sehen würde. Kurz vor der Abfahrt haben wir beide nochmals die leeren Räume gecheckt, die ich für den Untermieter vorbereitet habe. Normalerweise weicht mir Cora an Abreisetagen nicht von der Seite, legt sich in den Flur und ist die allererste an der Tür. Was macht mein Mädchen, obwohl wir eigentlich los wollten? Springt mit einem Seufzen auf das Sofa und schaut mich mit einem tiefen, wissenden Blick an:


  • Hallo Sheea, fühl dich gedrückt. Deine Gisi ist nur zwei Jahre jünger als mein Mädchen. Ich bin mir sicher, dass es den wundervollen Seelen unserer Fellnasen dort, wo sie jetzt sind, gut geht und sie immer ein Auge auf uns haben.


    Danke für die Links, ich weiss nicht, wie lange ich im Internet gesurft habe, aber diese Seite habe ich sehr oft besucht. Und auch das Buch von Elli Radinger habe ich mir wenige Tage, nachdem Cora einschlief, bestellt, und es an einem Tag durchgelesen. Die Zeilen helfen und schärfen den Blick, weg von Schmerz über den Verlust, sondern das Leben als gesamten Kreislauf zu betrachten. Und wir Hundemenschen haben das große Privileg, zu entscheiden, wann wir unsere Hunde gehen lassen können. Wann es die für unsere Tiere beste Entscheidung ist.

  • Dann hatten wir ja dieseben Ideen :smile: ich fand all die sachen sehr hilfreich, auch wenn sie den Schmerz nicht nehmen können.


    Sie toben jetzt bestimmt zusammen über die Wiese! Bei Gisi wars übrigens auch Krebs, den wir nicht bemerkt hatten, der sich erst durch einen Krampfanfall angekündigt hat und dann ging es ebenfalls sehr schnell :(


    Die Fragen wieso weshalb warum, warum hat man es nicht früher bemerkt, was wäre wenn kenne ich nur zu gut. Letzten Endes weiß man vom Kopf her, daß sie nichts bringen, einen nicht weiter bringen, und völlig egal wie es gelaufen ist ALLES gibt Raum für diese Fragen. Egal was man getan hat, wie man entschieden hat, Vorüwfe kann man sich immer machen, weil im Nachhinein weiß es keiner.


    Ich meine es hat einfach mit der Schwierigkeit zu tun, den Tod und seine Umstände zu akzeptieren. Das ist soooooooooooooo verdammt schwer :verzweifelt: .


    Aber das ist leider der Teil im Leben, der nicht in unserer Macht liegt. Wir können nicht bestimmen wie es läuft. Und unsere Entscheidungen waren richtig. Das wissen wir sicher beide :streichel: Vom Kopf.

  • Bei uns war es übrigens ähnlich. Komplettcheck erst vlt 4 Wochen davor her. Blutbild, Urin, Schall usw alles unauffällig. Dann kurz später der Anfall.


    Wir wußten seit dem Anfall daß es schnell gehn kann, daß es aber so schnell kommt hat uns auch eiskalt erwischt. Am Abend zuvor war auch alles ganz normal, wir waren ne lange Runde im Park, sie hat super gefressen (hat sie bis zum Schluß), nichts hat darauf hingeudet, daß es schon heute Nacht vorbei ist.

  • Hallo


    Da gibts es ncihts zu verzeihen. Du musst dir verzeihen, deine Hundedame, hat soviel Liebe, Aufmerksamkeit und Streichenheiten bekommen, was sollte sie verzeihen. Wer kann sich erdreisten zu sagen jetzt ist der richtige Zeitpunkt. Den gibts doch garnicht.



    Also verzeih dir es ist alles Gut

  • Ich weine während ich das hier lese.
    Meine Maus ist 14 Jahre alt und ich weiß dass unsere Zeit bald zuende geht.
    Ich erkenne uns beide in allem was du schreibst über die Liebe die ihr hattet.
    Jeder der einen geliebten Hund verliert macht sich Vorwürfe, zweifelt ob er alles getan hat, sucht Schuld bei sich und bei Anderen. Das ist der Trauerprozess. Und viel weinen hilft die Seele zu heilen - so schlimm dass auch ist und so weh das tut.
    Deine Maus wurde über alles geliebt und das hat sie gewusst und zurück gegeben. Das wichtigste für sie war das du bis zur letzten Minute bei ihr warst.
    Die Schmerzen konntest du ihr nicht abnehmen aber sie waren auch nicht vermeidbar weil niemand einen geliebten Hund gehen lässt ohne zu wissen ob es nicht noch Hilfe gibt.
    Fühl dich fest gedrückt- ich hab schon 2 Hunde verloren und weiß wie es dir geht.
    Ich habe geglaubt ich werde nie wieder so einen tollen Hund haben und ich werde nie wiedér einen Hund so lieben.
    Sicher ist es für dich zur Zeit noch unvorstellbar aber es wird wieder einen Hund geben den du liebst und mit dem du wieder glücklich bist.

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