Tryptophanreiches Trockenfutter mit moderatem Proteingehalt?

  • Was die Ernährung betrifft...das ist klar wie Kloßbrühe und da gibts eigentlich keinen größeren Diskussionsbedarf, weil es sich um eine biochemische Tatsache handelt.
    Die Blut-Hirn Schranke vom Tryptophan wird zu großen Teilen nicht durchkreuzt, sobald ein Lebensmittel nährstoffreich und insbesondere proteinreich ist. Da kommt quasi nix im Hirn an und daher ist es Humbug, den Serotoninspiegel mittels tryptophanreicher Nahrungsmittel anheben zu wollen...

    Ich bin kein Wissenschaftler und habe zu der Thematik lediglich die Ausführungen von James O`Heare gelesen "Die Neuropsychologie des Hundes". Das Buch war mir von unserer Verhaltens-TÄ empfohlen worden.


    Da wird eine Kombination aus Tryptophan ergänzend von aussen zuführen und gleichzeitig die Verfügbarkeit des Tryptophans zu verbessern empfohlen. Meist ist in der Theorie genügend Tryptophan da - es kommt nur nicht dort an, wo es hin soll. Es ist also nur ein "relativer" Mangel, kein echter.


    Erhöhe ich die Menge des Tryptophans, das vor der BH-Schranke rumsaust, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sich Tryptophan an die Transportmedien setzt und nicht seine Gegenspieler. Verbessere ich gleichzeitig die Bedingungen, die die Aufnahme des Tryptophans ins Hirn ermöglichen, kann insgesamt einfach mehr Tryptophan dorthin gelangen.


    O`Heare empfiehlt eine protein-reduzierte Ernährung des Hundes, da eine proteinreiche Ernährung die konkurrierenden AS an der BH-Schranke stark begünstigt, gleichzeitig ergänzt durch Steigerung der KH-Zufuhr, die über den Umweg der Insulinausschüttung andere AS von der BH-Schranke "weglockt" und somit dem Tryptophan den Weg erleichtert, da Tryptophan nicht so stark auf Insulin-Ausschüttung reagiert wie andere AS. Die besten Ergebnisse gibt es lt. O`Heare, wenn 2 - 3 Stunden nach einer proteinhaltigen Fütterung noch eine KH-reiche Portion gegeben wird.


    So habe ich das damals, als es für uns wichtig war, verstanden, fand es recht schlüssig und die deutliche Verhaltensbesserung nach Durchführung dieser Maßnahmen hat mich sehr überzeugt. Das Ganze wurde auf Anraten einer Verhaltens-TÄ angefangen, natürlich nicht als einzige Maßnahme.


    Mein Doggenbub ist gegen alles mögliche allergisch - der verträgt nur Pferd, Hirse, Fenchel. Da gab es also keine Möglichkeit, die Grundernährung mit entsprechenden Nahrungsmitteln tryptophanreicher zu gestalten. Wir haben für einige Wochen Tryptophan zusätzlich ergänzt, erst mit dem hier:
    http://www.fuetternundfit.de/H…pur-relax-forte-500g.html und sind dann auf dies hier (günstiger) umgestiegen:
    http://www.vitalymp.de/sportna…tec-nutrition-tryptophan/


    Gleichzeitig haben wir die Fütterung wie oben beschrieben umgestellt - auf Trennkost für Hunde sozusagen :lol: und die Menge an gefüttertem Protein reduziert, ähnlich wie bei einer moderaten Nierendiät.


    Nach einigen Wochen haben wir dann auf die Extra-Gabe von Tryptophan verzichtet und nur die "Trennkost" beibehalten. Jeweils in Absprache mit der TÄ.


    Lediglich in (für diesen Hund) extremen Stress-Phasen gibt es noch Tryptophan zusätzlich - vor Silvester, im vergangenen Jahr nach der Magendrehung, bei Neu-Eingliederung eines Hundes in die Gruppe, etc.


    Der Hund war nicht "geheilt" durch diese Maßnahmen, aber er ist deutlich entspannter, aufnahmefähiger und lernbereiter geworden.



    LG, Chris

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