Welpen erst mit 4-5 Monaten holen?

  • Hallo,
    ich weiß dass der Tread schon sehr alt ist und die Treaderstellerin hat sich ja schon entschieden, aber ich möchte trotzdem mal unsere Erfahrungen mit einbringen, vielleicht hilft es jemand anderem. Also... wir haben eine 9 jährige Beaglehündin aus dem Tierschutz, welche damals mit einem Jahr bei uns eingezogen ist. Wir wussten von Anfang an nicht, was sie in ihrem ersten Lebensjahr schon alles so erlebt hatte, aber wir haben uns zum Schluss trotzdem für sie entschieden. Obwohl wir sie lieben und sie (mittlerweile) ein toller Hund ist, würden wir so einen Hund wahrscheinlich nicht noch einmal zu uns holen. Als sie zu uns kam hatte die Angst vor ALLEM: Menschen, Autos, Lärm, ... Sie wurde als Welpe scheinbar ÜBERHAUPT nicht sozialisiert und wir (und auch viele erfahrene Hundetrainer) gehen davon aus, dass sie misshandelt wurde. Das alles hatte sehr schwere Folgen. Meine Mutter hat jahrelang mit ihr trainieren müssen, damit sie diese Ängste auch nur ein kleines bisschen ablegt und Vertrauen aufbaut. Wenn sie Mist gebaut hat und es wusste, hat sie anfangs PANISCHE ANGST bekommen und es hat wirklich lange gedauert um ihr klar zu machen dass wir sie nicht schlagen werden und sie uns vertrauen kann. Nun ist sie 9 Jahre alt und sie hat nach wie vor Angst vor fremden Menschen (besonders Männern) und geht ihnen so gut es geht aus dem Weg, sie ist aber viel lockerer geworden und wir können mittlerweile im Park normal an fremden Menschen vorbeigehen, ohne dass sie sofort die Seite wechselt oder einen riesigen Bogen um die fremde Person macht. Trotzdem werden wir nie mit ihr irgendwo hin gehen können, wo viele Menschen sind (Innenstadt) da das nach wie vor viel zu viel Stress für sie ist. Wir haben sie mittlerweile auch so weit, dass sie ohne große Probleme Auto fährt, obwohl sie das nach wie vor nicht gern tut. Als wir sie damals bekommen haben, hat sie total Panik bekommen wenn sie in ein Auto einsteigen soll und hat versucht zu flüchten. Wir könnten aber zum Beispiel nie mit ihr Bus oder Bahn fahren oder ähnliches, schon allein wegen den vielen fremden Menschen dort. Wir könnten sie auch niemals vor einem Supermarkt für zwei Minuten oder so anbinden. Sie pinkelt auch teilweise nach all den Jahren noch in die Wohnung wenn es zum Beispiel gewittert oder wir Besuch von vielen Menschen haben. Sie hat Angst vor dem Staubsauger, vor dem Wischmob, vor dem Geräusch des Rasenmähers,... Aber auch daran hat sie sich langsam gewöhnt und sie wurde immer entspannter.
    Trotz all den Problemen die wie nach wie vor noch mit ihr haben ist sie ein super Hund. Sie ist sehr aktiv, sehr verspielt (obwohl sie mittlerweile schon 9 Jahre alt ist), meine Mutter war sehr erfolgreich mit ihr im Agility (sie hat komischerweise keine Angst vor anderen Menschen mit Hund (also Hundehaltern). In der Hundeschule hat sie zum Beispiel ziemlich schnell Vertrauen zu den Menschen dort aufgebaut. Bei Turnieren war sie immer hochkonzentriert auf ihre Aufgabe und war wie ausgewechselt und hat ihre Ängste fast komplett abgelegt für eine kurze Zeit.). sie liebt es, alle möglichen Tricks zu lernen (natürlich mit tonnenweise Leckerlies), sie bleibt problemlos allein Zuhause (sie schläft während der Zeit), sie hat allerhand Mist im Kopf, sie kuschelt sehr gern, sie liebt es mit anderen Hunden zu spielen,.. Sie ist also ein ganz normaler Hund, wenn wir mit ihr Zuhause sind und man sieht ihr an, dass sie glücklich ist. Doch trotzdem haben sie diese Erfahrungen als Welpe und Junghund für ihr ganzes Leben geprägt und sie wird nie in der Lage sein, ihre Ängste ablegen zu können.

  • huhu.
    Klar gibt es Fälle wo es wirklich schlimm ist.
    hier war es aber nicht so.


    Ja unsere die Hündin war überhaupt nicht sozialisiert. Sie hatte am Anfang auch Angst vor ALLEM.
    Aber sie wurde nicht Misshandelt (wäre sie das, würde ich sie doch da niemals lassen...)


    Wir haben auch Probleme ohne Ende gehabt, haben wir immer noch. Und wir sind ha Anfänger.
    Aber nach einem halben Jahr, gehen wir schon normal spazieren und sie läuft schon ohne Leine neben uns.
    Sie hört auf uns und wir haben ALLES gemacht damit es ihr gut geht und sie sich wie ein normaler Hund entwickeln darf.


    Ich glaube solche Geschichten muss mal von Fall zu Fall entscheiden.
    Wir waren bereit alles für sie zu tun (ich hab ja schon gemein, das war Liebe auf den ersten Blick!:), ihr habt auch viel für euren Hund geopfert. In solchen Fällen geht es gut, aber wenn man nicht bereit ist sich sowas anzutun dann soll man das halt nicht schön reden und sein lassen.


    Ich bin der Meinung, dass ich genau richtig gehandelt habe. Auch wenn ich immer noch zu kämpfen habe (große Menschenmengen, laute Hauptstraßen oder schreiende Kinder sind immer noch schlimm) würde ich jetzt genauso handeln wie damals und sie zu mir holen.
    Sie ist auch verschmusst, verspielt, lernfähig. Und ich glaube fest daran, dass wir die restliche Angst auch überwinden werden. Haben doch schon solo viel erreicht.
    Ich und mein Mann lieben sie ohne Ende, beste Hund der Welt auch mit ihren Macken... was solls wir sind auch nicht perfekt :)

  • Hallo,
    ich finde es sehr schön dass es bei euch doch alles gut gegangen ist auch wenn ihr anfängliche Probleme hattet. Ich wollte mit unserem Beispiel auch nur mal aufzeigen dass so ein Hund eben wirklich viel Arbeit ist und man sehr viel Zeit und Geduld investieren muss. Viele Menschen denken nämlich dass das alles ganz einfach ist aber gerade bei so einem unsozialerem Hund sollte man es sich schon zweimal überlegen ob man diesen Hund nimmt. Wir haben uns zum Schluss ja auch für unsere Hündin entschieden (weil es auch liebe auf den ersten Blick war bei meiner Mutter und unserer Hündin) obwohl wir von Anfang an wussten dass es nicht leicht wird. Jetzt im Nachhinein würden wir es allerdings nicht noch einmal machen eben genau aus dem Grund dass wir erstmal hautnah erlebt haben WIE viel Arbeit es wirklich ist. Eine gute Freundin von uns ist hundertrainerin für Problemhunde (von ihr haben wir auch die meisten Tipps bekommen) und sie hatte auch vor ein paar Jahren einen total äbstlichen Hund bei sich auf genommen. Heutzutage würde man niemals denken dass der Hund früher mal Angst vor ALLEM hatte.
    Es gibt also definitiv Fälle in denen das gut geht, ich kenne aber auch einige Hindehalter die mit so einer Situation einfach überfordert wären.... Deshalb gebe ich dir auch vollkommen recht dass das von Fall zu Fall unterschiedlich ist da es eben auf den Hund UND den zukünftigen Besitzer ankommt. Ich finde es sehr toll dass ihr euch trotz dem großen Risiko den Hund aufgenommen habt und ihr ihm damit geholfen habt (in Polen gibt es schließlich viele Hunde die nicht unter den besten Bedingungen leben...).
    Gibt es eigentlich ein Foto von der Kleinen? Wie alt ist sie jetzt?
    Viele Grüße,
    Jessy

  • Ja, natürlich gibt es das :)


    Ich habe einen neuen Thread eröffnet, wo ich in unregelmässigen Zeitabständen darüber berichte, wie es grad bei uns läuft :)


    Ich und Shiva, die Erzählung geht los :)


    Ich hoffe der Link tut :)


    Ich sollte vielleicht drüben wieder mal was schreiben :)
    Shiva hat schon enorme Fortschritte gemacht seit letzten Mal.
    Wir spazieren schon ohne Leine (da wo keine Autos fahren) und sie hat richtige Spielkameraden in der Nachbarschaft gefunden :)

  • Leider kommt dann bei mir, dass mir der Zutritt zu dieser Seiter verwehrt wird... :(

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