Ok, ihr habt mich insofern überzeugt, dass ich lieber ab und an mal kämmen möchte als ständig Haare in der Butter finden :-)
Wir haben hier zwar pflegeleichte Fußböden und kaum Teppich, aber ich trage unheimlich gerne Wollpullis und brauche auch nicht zwangsläufig Haare auf meinem Hosenanzug, wenn ich zum Kunden fahre.
Über Staffs oder Boxer habe ich auch schon nachgedacht, vom Wesen her würden die schon passen, aber die haben einen ganz eklatanten Nachteil: Sie haben ein schlechtes Image.
Das Image mag ungerechtfertigt sein, und ich halte die Diskussion über Kampfhunde in den Medien oftmals für haarsträubend. Aber Wunschdenken ändert nichts daran, dass diese Hunde einfach etwas weniger freundlich aussehen als manch andere Rasse und es Menschen gibt, die Angst davor haben.
Da ich den Hund aber ab und an ins Büro mitnehmen muß, will ich darauf achten, dass ich einen eher freundlich assoziierten Hund habe.
Eine der beiden Hunde-Kolleginnen hat einen Rhodesian Ridgeback. Das sind für mich wunderschöne Hunde, aber ich weiß, dass es eine andere Kollegin immer ängstigt, wenn der Hund mit ihr im gleichen Raum ist. Das Ende vom Lied: Wenn Kollegin A in die Gemsinschaftsküche geht, muß der Hund im Büro bleiben. Anders ist das bei einer Kollegin mit einem Tibetterrier-Pudel Mix. Da ist sogar die ängstliche Kollegin deutlich entspannter und streichelt das Tier mal.
Von daher wäre ein Hund mit einem freundlichen Image vermutlich sinniger.
Puh, jetzt fühle ich mich mies. Ich kann meiner eigenen Argumentationskette folgen, aber es ist doch irgendwie gemein, einen Hund nach optischen Erwägungen und Image auszusuchen. Ich kenne so viele freundliche angebliche Kampfhunde, die im Leben nie jemandem etwas tun würden. Irgendwie ist das Diskriminierung.
Aber bei einem Collie denkt man einfach weniger an Kampfhundverletzungen sondern mehr an die hilfreiche Lassie aus dem Fernsehen.
Und ein Bernhardiner hat ein gutes Image als Lawinenspürhund und jeder denkt an diese gutmütigen Tiere mit Fass um den Hals. Sie wirken auch zu träge, um gefährlich zu wirken und die meisten Leute dürften sich an Beethoven aus dem Film erinnert fühlen.
Bei einem Beagle denkt man sofort an den verfressenen, putzigen Porthos aus Enterprise.
Und das sind nur ein paar Beispiele. Ich will halt, dass sich Menschen in meiner Umgebung wohl fühlen und auch änstlichere Leute nicht so viel Angst vor dem Hund haben.
Hmmm... so klar hatte ich das für mich noch gar nicht als Kriterium ausformuliert.
Dieses Forum ist Gold wert. Dadurch, dass ich mit euch Ideen hin- und herspielen kann, kommen mir auf einmal Dinge in den Sinn, über die ich noch gar nicht so nachgedacht hatte.
Also neues Kriterium: Der Hund sollte irgendwie "nett" wirken.
Das heißt, meine Kriterienliste ist inzwischen deutlich eingeschränkter:
Größe: Mittel bis Riesig
Fell: Wenig haarend, aber auch nicht super-pflegintensiv
Image: freundlich
Jagdtrieb: eher weniger, aber offenbar nicht sooo wichtig
Lautstärke: Kein Kläffer
Leute, ihr seid wunderbar! Hier mit euch zu diskutieren hilft mir unheimlich, zu erkennen, welche Kriterien ich eigentlich so habe. Das ist hundertmal hilfreicher als sich 200 Rassebeschreibungen durchzulesen.