Kastration - ja oder nein?

  • @Grinsekatze1
    Ok... wie machst du es dann, wenn der Hund Stundenlang vor deiner Tür hockt und du mal einkaufen musst oder sonst i-wie dringend i-wo hin musst? Da besteht schließlich die Gefahr, dass der Hund versucht in dein Haus zu dringen.

    Man kann auch alles ein bisschen übertreiben, das hat mit Realität nicht mehr viel zu tun.
    Und selbst wenn mal ein Rüde stundenlang vor meiner Türe sitzt, dann sitzt er halt da, das ist ja nicht mein Problem. Wenn ich weiß, wem er gehört, rufe ich dort an, dann kann er abgeholt werden.
    Während der Läufigkeit waren/sind unsere Hündinnen nie unbeaufsichtigt im Garten, sodass nichts passieren kann. Diese Zeit muss man halt dann 2x im Jahr für seinen Hund erübrigen.
    Ob meine Hündin während der Läufigkeit gedeckt wird oder nicht, habe ganz alleine ICH in der Hand und sonst niemand. Wenn ich an ein paar Kleinigkeiten halte, dann gibt`s da auch keine Probleme.

  • Einen lieben Hengst dürfte man also nicht kastrieren, weil er ja keine unkontrollierte Vermehrung nach sich trägt?

    Bei derart großen Tieren steht das außer Frage ob nun lieb oder nicht. Wer sagt "Ich kann einen Hengst nicht halten weil nebenan Stuten stehen" der darf kastrieren auch wenn der Hengst lieb ist. Denn für einen ungewollten Deckakt kommt der Hengstbesitzer ebenso auf wie ein Rüdenbesitzer. Der Rüdenbesitzer muss die spritze bezahlen. Als Beispiel.

    Wenn ein Hengst wegen seiner Hormone Spazieren geht dann sind unter Umständen Menschenleben in Gefahr. Wie gesagt du vergleichst Äpfel mit Birnen :headbash:

    Bekomme mal ein Pferd vors Auto....... Manch einer hat es nicht überlebt und wenn Muttern noch die Kinder hinten im Auto hat ist gleich die gesamte Familie zerstört.

    Ein Hund vors Auto bekommen ist auch heftig aber kein Vergleich zu dieser schieren Masse. Und im übrigen kenne ich einige mit netten Hengste (Kein durch die Zäune rennen) die deswegen auch Hengst bleiben durften. Im Leistungssport sind Hengste gar nicht so unbeliebt.

    Ich kann auch sagen "ich kann nicht sicher verhindern das mein rüde deckt" Schon darfst Kastrieren.

    Der Gesetzgeber hat da seine Lücken aber es ist nicht okay sie aus Bequemlichkeit zu nutzen. Und sollte das einer Spitz kriegen... wer streitlustig ist ............

  • Hi,
    Bin in der Situation, dass mein intakter Rüde morgen eine Analtumor-Operation hat.
    Er ist nicht mehr so jung. Kastration wird empfohlen.
    Was bietet sich an? Wäre eine chemische Kastration eine Alternative?
    Oder verschiebe ich das Problem hormonell bedingter Wiederkehr nur?
    Ich weiß wirklich nicht, wie alt er ist, irgendwas zwischen 8 und 15 Jahre.
    L. G.

  • Ich frage mich immer, wo manche User wohnen...

    Ich bin hier auch auf dem Dorf und auch hier wird es nicht geduldet, dass Hund einfach fröhlich durch die Gegend Streunt den ganzen Tag. Wer seinen Hund nicht entsprechend beaufsichtigt und sichert, bekommt dann schon mal Besuch vom Jäger und dem Ordnungsamt.

    Ich hatte noch nie jammernde Rüden vor meiner Tür lungern, wenn meine Hündin läufig ist und auch beim Spaziergang gibt es da wenig Probleme. Dürfte aber vielleicht auch daran liegen, dass ich meine Hündin (sollten wir mal alleine sein) nicht nur abschirme, sondern freilaufenden Rüden ziemlich deutlich mache, wo sie sich hin scheren sollen...

  • Und diese Hengst/Katzenvergleiche hinken einfach gewaltig.
    Bei Katzen kann ich die Fortpflanzung nicht anderweitig kontrollieren, wenn ich die Tiere nicht ein lebenlang einsperren möchte und artgerechte Hengsthaltung ohne unerwünschten Nachwuchs ist in der heutigen Zeit auch kaum möglich.
    Ein unkastrierter Rüde kann - sofern er nur im Ansatz erzogen ist - ein ganz normales Hundeleben führen und die Fortpflanzung kann auch problemlos kontrolliert werden.

    Danke. Gut erklärt während ich mir tausend mal mit denselben Argumenten schön verpackt die Finger blutig tippe.


    Und ich meine, es gibt ja immer diese Leute, die ihre Hunde unbeaufsichtigt laufen lassen. Was macht man da als HH einer läufigen Hündin? Da bleibt einem doch nur die Kastration/Sterilisation oder nicht?

    Nö. Hatte ich schon. Hab den Hund in den Schuppen gesperrt und Tierheim abholen lassen. Habe reell Terror auch bei der Polizei geschoben und auch ein Hund der Katzen am Hof meiner Eltern gejagt hat (Eine Straße weiter auch gerissen) weswegen meine Schwester mit Neffe hinten drin ne Bremse machen musste. Eingesammelt, Terror geschoben, Adresse bekommen, hin gefahren und reell zur Sau geschrien "Noch ein mal und ich ruf den Jäger, dann kommt der nie wieder Heim!"

    Ich habe weder Hund 1 noch Hund 2 je wieder gesehen.

    Der Jäger war keine leere Drohung. Denn der wilderte nachweislich.

    Der Rüde von Mamas Nachbarin ist auch so ein Kandidat aber noch viel schlimmer, wird aber zu lang hier. Jedenfalls lief der mir vors Auto, konnte noch bremsen. Keiner zu sehen von den Leuten.

    Nachdem ich mich ja schon mal beschwert hatte hagelte es diesmal richtig. "Ich bremse nicht. Ich gebe Gas wenn der mir noch ein mal davor läuft ist der Platt wie ne Flunder. Ich riskiere nicht meinen Kragen in wilden Bremsmanövern nur weil die alte es nach zig Beschwerden immer noch nicht gerafft hat" Der Beamte lobte Besserung. Und ich sah den Hund nie wieder an der Straße.

    Die blöde alte redet zwar nicht mehr mit mir aber pfff. Was solls. ich habe es 2 Jahre mit gut reden versucht.

    Das kann man alles machen. Sich das schlicht nicht gefallen lassen. Im übrigen darf man auch die Polizei rufen. "Vor meinem Haus sitzt ein fremder Hund ich habe Angst und kann nicht aus dem Haus." Noch etwas dick auftragen von wegen knurren etc. Ratz Fatz dann ist der weggeholt. Da schaue ich gar nicht mehr anders bei aus der Wäsche.

    Wer mich nervt der lernt mich ganz ungemütlich kennen. Ich wurde nie wieder bisher von Rüden verfolgt, kein Nachbarhund vors Auto, etc. Und das obwohl hier im Dorf "Geh mal laufen alleine" Mentalität ist.

  • Und du die Gemeinsamkeiten nicht?

    Was für Gemeinsamkeiten. Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Der Ablauf bei Katzen ist anders, die Umstände sind anders und nebenbei sind Massenhafte Katzenvermehrung auch ein Herd für Krankheiten udn Seuchen. In wirklich freier Wildbahn würde sich das alles regulieren. Hier in Nähe des Menschen aber gibt es immer was zu holen.

    Straßenhunde in den Nachbarländern werden ebenfalls deswegen kastriert. Die sind aber auch nicht mit erzogenen Haushunden vergleichbar. Die müssen das oftmals erst noch werden.

    finde ich, das die Vorteile für Hund und Halter klar überwiegen.

    Sicher nur für den Halter. Der Hund sieht darin überhaupt kein Vorteile :lachtot: Weder Gesellschaftlich noch Gesundheitlich.

  • Ich glaube, der Rüdenbesitzer muss die Kosten für den Wurf mittragen. Ganz ungeschoren kommen die nicht davon.

    Nein er muss die spritze bezahlen. Es gibt ein Gerichtsurteil darüber.Ein ungewollter Deckakt gehört zur Tiergefahr . Der rüdenhalter, sofern die Hündin nicht fröhlich in den Garten eingebrochen ist sondern umgekehrt, muss nur die spritze zahlen. Welpen waren ja immer noch zu verhindern, daher kann der Rüdenhalter hier nicht für belangt werden wenn die spritze nicht verabreicht wird.

  • Hab mir jetzt nicht alles durchgelesen, aber Gismo ist z.B. frühkastriert, soll heißen mit ziemlich genau einem Jahr.

    Hatte aber mit 8 Monaten einen Chip gesetzt bekommen.

    Das ganze hatte folgende Gründe:

    Hypersexualität bereits im Alter 5 Monaten, wenn er läufige Hündinnen gerochen hat, lag er an der Tür und war nur am jammern.
    Ohne Leine laufen lassen, gar nicht dran zu denken, bestiegen wurde alles was nicht bei 3 auf dem Baum war, da hat es auch nicht interessiert wenn es ein Schäfermix war.
    Er stand völlig unter Strom und zwar immer.

    Dazu kam das er einen einseitigen Hodenhochstand hatte.
    Mittlerweile gehen wir davon aus das dies der Grund war.

    Wir bereuen es nicht, muss aber sagen wenn der Chip unerwünschte Wesens Veränderungen gezeigt hätte, dann hätten wir wahrscheinlich nur den aufgestiegenen Hoden entfernen lassen. Jetzt haben wir einen ausgeglichenen Hund der ganz prima mit anderen Hunden auskommt und völlig relaxt ist.

    Ohne Grund würde ich aber nicht kastrieren lassen.

  • Bei derart großen Tieren steht das außer Frage ob nun lieb oder nicht

    Davon (also von Abhängigkeit von Größe und Gewicht des betreffenden Tieres) steht aber im Tierschutzgesetz rein GAR NICHTS

    Wenn ein Hengst wegen seiner Hormone Spazieren geht dann sind unter Umständen Menschenleben in Gefahr.

    Auch wenn Wallache oder Stuten (die wesenlich häufiger aubüchsen als die im Allgemein besser gesicherten Hengste) ausbüchsen, ist das gefährlich für Menschen!

    Ein Hund vors Auto bekommen ist auch heftig aber kein Vergleich zu dieser schieren Masse.

    Ein scharfes Bremsen im Reflex, Schleudern gegen den Baum am Straßenrand....
    Für Horrorszenarien braucht es keine 600kg Lebendmasse....

    Nicht falsch verstehen: Ich bin NICHT grundsätzlich gegen Kastra von Hunden (wobei eine sehr gründliche Überlegung im Vorfeld geschehen sein sollt!) und ich fände das Verbieten von Kastrationen von Hengsten (habe selber 21 Jahre lang einen gehabt, der in Offenstallhaltung keinen Tag seines Lebens alleine stand!) und Katzen extrem problematisch (z.B. würde es dazu führen, dass viele Hengste die eben nicht als Hengst verkauft werden können, da kein entsprechender Markt vorhanden, ganz einfach zum Schlachter gehen würden!). Aber all die Gründe die angeführt werden sind rein sachlich betrachtet absolut nicht besser als die Begründungen der Kastrations - Befürworter beim Hund.

    Auch wenn Vergleiche eigentlich nicht gestellt werden können: Das TSchG unterscheidet nunmal nicht nach Tierart oder Gewichtsklasse.
    DESWEGEN kann man mit diesen Argumenten nichts rechtfertigen!

  • Nun ja, im Prinzip schon, aber:Niemand kann sich mit einer läufigen Hündin unsichtbar und geruchlos machen.
    Meine Hündin war mit 6 Monaten das erste mal läufig. Ich bin mit ihr auf den Rheinwiesen unterwegs, zu einer Zeit wo wir sonst alleine sind. ich habe extra einen Weg gewählt abseits der Trampelpfade.
    Letztendlich habe ich eine gute halbe Stunde darauf verwendet meine Hündin vor zwei penetranten Retrievern zu beschützen deren Halter seine Rüdenganz woanders suchte. Ich war fertig und meine junge Hündin auch. Selbst der Versuch sie weg zu tragen misslang.

    LG Terrortöle

    Ich denke das passiert jedem Hündinnenhalter mindestens ein mal. Dann weiss man, dass auch Trampelpfade in Auslaufgebieten schlecht sind.

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