Als Laie die richtige Wahl treffen...

  • Hallo zusammen!


    Mein "Pony" ist jetzt 7 Jahre und ich hoffe, dass sie noch ganz lange bei mir bleibt!
    Dennoch mache ich mir jetzt schon ab und an mal Gedanken darüber, was ist, wenn sie mal nicht mehr bei mir ist.


    Bertha kam mit 1 1/2 Jahren zu mir und wie wir damals unseren Dobermann bekommen haben, war ich 11 Jahre alt und habe den Hund nur am Wochenende gesehen, da
    er bei meinem Vater gelebt hat.


    Obwohl ich die Vorzüge eines erwachsenen Hundes zu schätzen weiss, würde ich mich doch gerne mal an einem Welpen "probieren".


    Auf eine bestimmte Rasse habe ich mich noch nicht fest gelegt (ich hoffe ja, dass meine Maus noch sehr lange bei mir bleibt) aber dennoch beschäftigt mich die ganze Zeit schon eine Frage:


    Kann man als "Laie" wirklich die richtige Wahl treffen?


    Wenn man sich die verschiedenen Rassen anschaut, findet man überall rassespezifische Krankheiten.


    Als Beispiel mal die DCM beim Dobermann -


    - Kann man sich denn einen Welpen von einem Züchter holen, ohne vorher jahrelang die Generationen der Hunde zu verfolgen?
    - muss man sich mit der Genetik so weit auseinander setzen, dass man weiss, welche Gene mit welchen "kompatibel" sind, oder worauf man besser verzichten sollte?


    Ich möchte jetzt hier nicht über den Dobermann schreiben sondern generell über Eure Erfahrungen und Meinungen.


    Was habt Ihr Euch für Gedanken gemacht?
    Vertraut Ihr einem Züchter blind?
    Worauf habt Ihr besonders geachtet?
    Wie lange habt Ihr nach dem passenden Züchter / der passenden Linie gesucht?


    Bitte auch keine Diskusion starten, ob man wirklich einen Hund vom Züchter braucht oder ob man nicht lieber den Tierschutz unterstützt.


    Ich hoffe, ich habe mich so ausgedrückt, dass Ihr mich vertsteht - ansonsten gerne nachfragen.

  • Es kommt sehr stark darauf an, was ich von einem Hund erwarte.
    Der Dobermann ist ein sehr extremes Beispiel, bei dem selbst langjährige Rassekenner neben viel Wissen, einfach die nötige Portion Glück brauchen.


    Ich würde sagen, je mehr Gebrauchsfähigkeit in einer Rasse noch vorhanden ist, desto wichtiger ist es, sich auszukennen. Besonders wenn die Streubreite innerhalb der Rasse recht breit ist, ist es wichtig Ahnung zu haben, was in welchen Linien durchkommt.


    Gerade im Gesellschaftshundesektor denke ich, ist es bei vielen Rassen eher egal, welche Linien man wählt.


    Ja ich habe mir viele Gedanken gemacht. Allerdings wollte ich auch Hunde mit bestimmten Eigenschaften für die Arbeit. Nicht nur einen wesensfesten Begleiter, sondern Hunde die noch ein paar Eigenschaften mehr mitbringen.
    Nein, Vertrauen ist gut, aber nur selber wissen macht sicher.
    Wichtig war mir bei meinem letzten Hund geringe Linienzucht, langlebige Ahnen, aktuelle Gesundheitsuntersuchungen und vor allem Ahnen, die das verkörperten - und idealerweise auch nachweislich vererbt haben - was ich mir von meinem Hund wünschte.


    Lange gesucht.... ich glaube bei Cardassia waren es im Vorfeld drei Jahre, die ich aktiv die Augen offen gehalten habe

  • Die richtige Rasse, da würde ich Rassenbuch anschauen, verschiedene Forum hören, Ausstellung fahren, Züchter besuchen.
    Manchmal merkt man es einfach. Was ich wichtig finde, den Ursprung auch anschauen. Dann schauen, was mich erwartet. Muss ich den Hund viel verbiegen, oder muss ich mich arg verbiegen...
    Dann mit andere Halter sprechen. Da gibt es aber immer extreme ( jedenfalls zb. beim Border ).
    Mal als Beispiel zb. Mein Hund ist nach 45 Minuten so platt, dass ich am nächsten Tag nix mehr machen brauch bis hin. Mind. jeden Tag 4 Stunden Gassi, 2 Stunden Hundeplatz und 5 mal die Woche Hüten...


    Wie weit man sich aus kennen muss kommt auf die anspürche an, und wie man den Züchter vertraut.
    Ich vertraue meine zb. total, aber es sind auch Lebenswesen.
    Aber trotzdem habe ich zb. diesmal gegen sie entschieden, weil mir der Rüde nicht gefällt.

  • Ich möchte schon nachverfolgen können, wer die Ahnen sind, wie es um deren Gesundheit steht, welche Untersuchungen gemacht wurden etc. Ob man nun alles über die Ahnen in Erfahrung bringen muss... kann ich nicht sagen, ich für meinen Teil möchte es so.


    Der nächste Welpe soll in ca. 2 Jahren einziehen, wenn mein Zwerg "fertig" ist. Züchter habe ich schon angeschaut, bevor der Zwerg hier eingezogen ist :)


    Blind würde ich dem Züchter nicht vertrauen. Auch Züchter sind nur Menschen und Menschen können Fehler machen. Aber inwiefern blind vertrauen? Dass der Welpe gesund ist? Gut sozialisiert? Was die Gesundheit angeht, erfährt man schon viel, wenn man sich die Ahnen anschaut ;) Inwieweit der Welpe sozialisiert ist, dürfte schnell auffallen.
    Ich achte im Vorfeld darauf (abgesehen von den Vorfahren und damit verbundenen gesundheitlichen Risiken) darauf, wie die Welpen aufwachsen, wie sie gefüttert werden, worauf sie sozialisiert werden. Der gesündeste Welpe würde mir keine Freude machen, wenn er nur den Garten kennt und Halsband/Leine, Katzen, Kinder und die gesamte Außenwelt gruselig findet.


    Den Züchter, zu dem ich wohl gehen werde, habe ich beizeiten gefunden, über die letzten Monate mit allen anderen deutschen Züchtern verglichen und für gut befunden. Zeit habe ich noch, also werde ich mich noch im Ausland umschauen, aber bisher macht der Züchter mir einen sehr guten Eindruck. Genauer kann ich das eh erst sagen, wenn ein persönliches Kennenlernen stattgefunden hat.

  • @Helfstyna den Dobermann habe ich nur als Beispiel genommen, weil ich schon immer einen eigenen haben wollte.
    Auf Grund der DCM bin ich aber zum größten Teil von ihm weg gekommen, weil ich da ehrlich gesagt nicht mehr durch blicke und die Chance, einen Hund ohne zu bekommen nicht wirklich hoch ist :( :


    @Sanshu - um die Rasse selber geht es mir momentan noch nicht.
    1. hoffe ich, dass Bertha noch seeeehr lange bei mir bleibt und
    2. weiss ich gar nicht, was "nach ihr" überhaupt sein wird.


    Mir ging es allgemein um die Art und Weise, wie man sich "den richtigen" Hund (egal, welcher Rasse) aussucht, bzw aussuchen sollte

  • Bei meine 3 war es ziemlich nach der Geburt, also am nächsten Tag.
    Muss sagen, waren immer richtig eigeschätzt. Jedenfalls die ersten beide
    Borders. Der 3. wird erst 4 Wochen alt, aber auch da passt es bis her sehr gut.
    Ansonsten gefällt mir die Line, es fallen keine extreme... Von daher...


    Bei dem einen Wurf, war eine Hündin dabei, die war extrem...
    Die hätte ich nicht gewollt.

  • Ich finde den Beitrag von Helfstyna zu dem Thema sehr gut. Bevor ich hier im DF mitgelesen habe kannte ich das Achten auf bestimmte Linien nur von den Pferden, bei Hunden wäre es mir im Leben nicht eingefallen :hust: .


    Bei "meiner" Rasse habe ich es mir diesmal leicht gemacht - einfach geschaut welche FCI-Züchter im DACH-Raum demnächst einen Wurf haben und mal angeschrieben. Mir ist wichtig, dass die Ahnen wesensgeprüft sind und die gängigen Gesundheitsuntersuchungen haben.
    Beide Appis haben ihren Rassestandard gut gelesen, also ich wusste schon, was kommt. Die erste Hündin war sehr gesund, bei der jetzt werde ich sehen. Aber das ist auch Glücksspiel.

  • Wenn es um die Auswahl innerhalb des Wurfes geht... Da muss man schauen, was man erwartet.
    Ich hatte die Wahl zwischen 11 Welpen, das ist wirklich nicht leicht. Ich habe mich einfach reingesetzt und gewartet. 2 haben sich von Anfang an in die Ecke gesetzt und mich misstrauisch beäugt - die fielen raus. 5 hatte ich sofort nach feinster Labbi-Manier im Gesicht kleben und die wollten auch nicht nachgeben - absolut nicht meins. Blieben noch 4. Diese vier haben sich moderat genähert, mich einmal gründlich abgecheckt und dann unterschiedlich reagiert. Einer mit Rückzug, einer mit Abschlabbern, einer mit unbeteiligt rumschnüffeln, und nur ein einziger latschte einmal völlig gelassen über mich drüber, beäugte mich einmal gründlich, schmiss sich in meinen Schoss und pennte ein. Da war schon klar, dass der es werden würde.
    Ich habe noch zweimal nachgetestet und die Reaktion war immer ähnlich. Ich habe eben einen Hund mit mittelmäßigem Temperament gesucht; dass er rasse/mischungsbedingt ein Überraschungsei werden würde, war mir eh klar.


    Der nächste wird ein Rassehund mit spezifischen Eigenschaften werden, aber wenn ich wieder die Chance bekomme, werde ich meinen Welpen wieder so aussuchen wie den letzten - man muss ein gutes Gefühl haben, wenn man den Zwerg auswählt; beim letzten hatte ich das auf alle Fälle und ich hab einen guten Griff getan :)

  • Was habt Ihr Euch für Gedanken gemacht?
    Vertraut Ihr einem Züchter blind?
    Worauf habt Ihr besonders geachtet?
    Wie lange habt Ihr nach dem passenden Züchter / der passenden Linie gesucht?

    Beim Einzug meines ersten eigenen Hundes (= Hund, der nicht Familienhund war, sondern von mir alleine erzogen und versorgt wurde), war ich erst 15 und habe der Züchterin mehr oder weniger blind vertraut.


    Klar, die übliche Checkliste bin ich durchgegangen: Macht der Züchter insgesamt einen guten Eindruck? Sind die Eltern/Großeltern/Ur-Großeltern der Welpen gesund? Werden die Hunde beim Züchter artgerecht gehalten und beschäftigt? Wachsen die Welpen so auf, wie ich mir das wünsche? Das ist, denke ich mal, der Teil den jeder Hundeanfänger so schaffen sollte – genug Infos gibt's dazu ja zum Glück. Aber von bestimmten Linien und Genetik hatte ich damals wenig Ahnung.


    Ich hatte Glück und habe einen tollen Hund bekommen, allerdings entspricht er dem Standard seiner Rasse nur bedingt, deshalb habe ich mir vorletztes Jahr, als ich gezielt nach einem Zweithund gesucht habe, sehr viel mehr Gedanken darum gemacht, was ich eigentlich genau für einen Hund möchte. Dass ich mittlerweile mehr über Linien und Genetik weiß, macht die Sache einfacher, dass ich viele rosa-rote Beschreibungen mittlerweile kritisch sehe, auch.


    Was mir sehr geholfen hat, war sich mit der Wahl des Züchters viel Zeit zu lassen, den Züchter und die Hündin schon lange, bevor überhaupt Welpen geboren sind, kennenzulernen, und mit dem Züchter in einem entspannten Gespräch zu klären, was er sich von dem Wurf erhofft, was er von den Welpeninteressenten erwartet und was ich mir von meinem Zweithund erhoffe/wünsche.


    Alles in allem habe ich knapp zwei Jahre gesucht, bis meinen "Wunschzüchter" und einen passenden Wurf gefunden hatte – aber das Warten hat sich definitv gelohnt! :smile:

  • Mir ging es allgemein um die Art und Weise, wie man sich "den richtigen" Hund (egal, welcher Rasse) aussucht, bzw aussuchen sollte


    ...und ich denke das geht nicht.
    Es gibt nicht DAS Rezept für alle Rassen. ;)
    Da sind die Unterschiede einfach zu groß und den Aufwand den man zB DSH betreiben sollte um nicht daneben zu greifen wäre beim Zwergschnauzer heillos übertrieben oder die Anforderungen an vernünftigen Pudelkauf nicht annähernd ausreichend, wenn man sich auf die Suche nach einem gesunden Bulldog begibt.

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