Austausch: Über Hunde mit Menschenproblemen

  • @Michi69
    Ich verstehe was du meinst :D .
    Ich habe auch gelernt mir kleine Ziele zu setzten dadurch ist echt die Anspannung gesunken die ich draussen habe und der doofe Druck ist dadurch auch runter gegangen.
    Mut machen ist gut , ich glaube das brauchen wir hier in den Thread ganz viel :D .

  • Genau , kleine Schritte sind der grösste Schritt, und die Geduld ;-) Ich hoffe das mit deiner Wohnung klappt auch bald, und dann wirst sehen, geht's auch wieder mehr bergauf :gut:

  • ja, so meinte ich das auch. Ich lass sie sich ja auch nicht wie die axt im walde benehmen. Für sie ist dass ja auch alles Stress, aber ich trainiere jetzt nicht nach irgendeinem Plan oder hab irgendwelche Ziele, was ich mit Zolly noch erreichen will. Ich kann mit ihr leben, so wie es derzeit ist. Ich geh mit ihr eben eher in ruhigere Gebiete. Rennen und Toben tun wir eben überwiegend abends und nicht so sehr tagsüber, da wird mehr geschnüffelt, dann dreht sie auch nicht hoch. In der Regel muss ich auch nicht großartig ausweichen. An den Wegrand odr mal nen halben Meter oder Meter ins Feld (den Abstand bestimmt Zolly) und da hin setzen und gucken. Taucht jemand plötzlich auf, also kommt aus einer Haustür oder so, nehm ich Zolly halt kurz und wenn sie knurrt oder bellt unterbreche ich sie (das ist übrigens auch schon ein Fortschritt, dass ich sie unterbrechen kann, früher ging das nicht). Manchmal klemme ich sie auch zwischen Zaun und Bein oder zwischen meine Beine, dann wird sie auch ruhiger (hab ihr deshalb auch das Thundershirt gekauft, das hatte sie draußen aber noch nicht an). Wir gehen erst weiter, wenn sie wieder einigermaßen runter gekommen ist und das passiert wirklich nur extrem selten, das plötzlich mal jemand direkt vor uns steht, dann erschreckt sie aber auch ertmal und muss erst sortieren, was da gerade passiert, da hab ich schon längst die Leine ganz kurz oder die Hand am Geschirr. Angefasst hat den Hund noch nie jemand ungefragt, entweder ist irgendwas am Hund oder an mir abschreckend genug und wenn doch mal die Hand eines anderen Hundebesitzers in ihre Nähe kommt läuft sie weg, inzwischen sogar manchmal zu mir^^. Besonders Kinder kann man ohnehin gut managen. Die erkennen i.d.R. viel früher als ihre Eltern, dass mein Hund Angst hat und lassen uns in Ruhe. Einmal kamen zwei Mädchen grob in unsere Richtung, die hab ich dann gebeten auf dem Weg zu bleiben (ich war ausgewichen), weil mein Hund Angst vor ihnen hat. Sie haben ein bisschen traurig geguckt und sind weiter, alles tutti. Das ist noch so ein Punkt, der mir erst jetzt auffällt, wo ich das schreibe. Inzwischen lässt Zolly mich ein paar Sachen regeln, bzw. wenn ich mich drum kümmer muss sie nicht mehr jedesmal ihren Senf dazu geben.
    Mir geht es also nicht darum den Status Quo zu erhalten, sondern schon noch auszubauen, aber nicht nach (Zeit-)Plan, sondern einfach so weiter machen wie bisher, sich damit wohl fühlen und wenn man mal zurück blickt, merkt man eigentlich erst, dass sich so ein paar unauffällige Dinge geändert haben.


    Was sich auch geändert hat ist z.B. das Zolly inzwischen gerne schmust. Nur mit ganz wenigen Leuten zwar, aber sie kann es inzwischen genießen gestreichelt zu werden. Gerade nachts liegt sie sehr gerne direkt an mir dran und Köpfchen kraulen ist inzwischen ein gutes Entspannungsmittel. Generell sucht sie inzwischen ganz oft körperliche Nähe und ist entspannter wenn sie Kontakt zu meinem Bein hat. Sie ist immer noch kein Schmusehund, aber man hat zumindest nicht mehr das Gefühl sie zu bestrafen, wenn man sie streichelt, wie das im ersten Jahr noch war. Jetzt hab ich sie ja schon zwei Jahre (holla, was die Zeit verfliegt!) und merke eigentlich, dass sie jetzt erst langsam wirklich Vertrauen aufbaut.


    Seit kurzen ist meine Schwester auch nicht mehr schlimm. Es ist zwar super mega aufregend wenn sie kommt und man kann das noch nicht unkommentiert stehen lassen, aber sie verhält sich bei ihr ganz anders, als wenn andere zu Besuch kommen. Sie wuselt dann und wedelt anders, versucht an meiner Schwester hochzuspringen, was sie natürlich nicht soll, aber vor lauter Aufregung ists schwierig sich da im Zaum zu halten. Aber ihre ganze Körpersprache ist eine andere, als wenn jemand anderes kommt, ich kanns nicht beschreiben, es ist immer noch aufgeregt unterwürfig mit viel Beschwichtigung, aber der Körper ist nicht so angespannt und das Bellen klingt ganz anders, die Mimik ist alberner (mir fällt da kein anderes Wort zu ein) und sie geht halt einfach hin und steckt die Nase in die Handtasche, würde sie sich bei anderen einfach nicht trauen. Und wenn sie erkannt hat, dass es meine Schwester ist, verliert Zolly jedes Anzeichen von Aggressivität. Auregung und Unsicherheit ist noch da, aber keinerlei Aggressionen. Da meine Schwester Zolly aber immer ein bisschen doof und nervig fand, weil sie eben so überdreht,hat sie sie aber auch nie groß beachtet oder irgendwie bedrängt, damit stößt sie dann bei Zolly natürlich auf "Dankbarkeit". Ist aber auch schwer zu trainieren, weil ich praktisch nie Besuch bekomme. Meine Schwester ist wirklich die einzige die regelmäßig vorbei kommt, abgesehen von der Nachbarin, aber die ist anders, weil die hat nen Hund, die darf xD


    (Wieso kann ich mich eigentlich nie kurz fassen??? :hust: )

  • @Reddy
    Na ihr habt wie ich da so raus lese ja ein ganz anderes Problem, dein Hundi ist voll unsicher , liess sich selbst von dir, wenn ich richtig gelesen habe nicht gerne anfassen. Und nun seit ihr einen riesen Schritt weiter :D Geht auch nicht direkt nach vorne, knurrt und bellt aber. Damit könnt ihr klar weiterkommen, das ist wirklich sowas von ausbaufähig, und gerade auch weil sie deinen Schutz schon sucht..supi :gut:

  • Wir können auch Fortschritte verzeichnen. Wir kommen an Menschen echt toll vorbei, ganz selten Mal wird gebellt oder stark fixiert. Das passiert meistens, wenn die Leute ihn zu stark beachten oder aus dem nichts gekommen sind. Meistens geht Balou aber brav im Fuß vorbei und kassiert Lob.


    Zu Hause will er jetzt noch weniger angefasst werden. Eine Zeit lang ist er ja zu mir ins Bett gekommen für ein paar Minuten am Tag oder hat sich so an mein Bein gelegt. Jetzt hat er sofort Stress, wenn wir ihn berühren und gähnt ganz viel, leckt über die Nase und schaut weg. Da waren wir mal weiter. Aber weil er wohl nie ein Schmusehund sein wird, ist das schon ok.
    Nur doof, dass andere Menschen das nicht glauben wollen und ihn berühren wollen (Passanten eher nicht, aber Gäste). Ich habe schon einen halben Streit mit meinem Schwiegervater deswegen. Balou ist jetzt immer im OG weggesperrt, wenn er kommt, weil er Balou partout nicht in Ruhe lassen kann. Das nimmt er persönlich und glaubt nicht, dass er jedes Mal wochenlanges Training auslöst, wenn er eine halbe Stunde zu Besuch war.

  • @Michi69 da Zolly in einem Rumänischen Tierheim mit 4500 Hunden geboren wurde und nur mit anderen Hunden im Zwinger saß und nur ein paar Mal für Impfungen und Wurmkuren einen TA gesehen hat und sonst mit Menschen oder anderen Umweltreizen nich viel zu tun hatte, nehme ich schon an, dass sie depriviert ist. Deshalb geht alles etwas langsamer und sie kann halt nicht generalisieren. Soweit ich sagen kann hat sie noch nie schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht, aber jeder neue Mensch den sie sieht, ist halt erstmal gefährlich und es dauert ewig bis sie sich an neue Menschen gewöhnt. Mein Opa z.B. ist immer noch gefährlich, meine Oma geht inzwischen ganz gut. Aber mein Opa will sie auch immer streicheln.
    Dazu ist sie von dem deutschen TH von dem ich sie habe mit 4,5 Monaten kastriert worden, was zur Selbstsicherheit sicher nicht beiträgt.

  • @Juliaundbalou das mit deinem Schwiegervater ist ja total blöd, vor allem, dass er da so wenig lernfähig ist. Ich würde Balou dann auch in ein anderes Zimmer bringen, wenn dein Schwiegervater kommt, alleine schon um Balou vor den "Übergriffen" zu schützen. Da wär mir dann auch egal, ob der Schwiegervater sauer reagiert. Man hat ja eine Verantwortung dem Hund gegenüber und wenn Balou in solchen Situationen dann auch nicht deine Nähe oder deinen Schutz sucht (sich hinter dir hält, sodass Schwiegervater nicht ran kommt) würde ich ihn auch nicht der Situation aussetzen.


    Vielleicht könnte man das mit anderen Personen üben, dass du dich zwischen ihm und dem Gast hälst.
    Bleibt Balou denn auf seinem Platz, wenn ihr Besuch bekommt? Bzw. Nervt dein Schwiegervater ihn auch, wenn er auf seinem Platz liegt? Sonst könnte man das ja trainieren, dass Hund im "Körbchen" eben tabu ist und wenn Balou auf seinem Platz liegt ist halt nix mit anfassen.

  • @Juliaundbalou
    Na toll ich habe das gleiche Problem mit meinen Schwiegervater :muede: .
    Er hört auch nicht auf das was mein Freund oder ich ihn sage ,er weiss es ja besser weil er ja schon immer Hunde hatte :dead: .
    Ist bei uns auch oft ein Streitthema leider :fear: .

  • @Reddy
    Ja das ist dann wohl klar wenn sie nicht ausreichend sozialisiert wurde und nur im Rudel gelebt hat. Da habt ihr noch ein hartes Stück Arbeit vor euch, aber dafür habt ihr ja schon enorme Fortschritte gemacht :applaus:


    Eine sehr frühe Kastra, in der Tat :shocked:


    @Juliaundbalou
    Wir halten es hier so, das beide Hunde auf ihren Platz sind, mein Grosser aus Sicherheitsgründen angeleint. Dort haben Sie ihre absolute Ruhe, und keiner darf da ran.
    Sobald Ruhe eingekehrt ist, der Besuch begrüsst wurde und dann mal sitzt und bewirtet ist, dann dürfen sie raus aus ihrem Bett ;-) Duke steht momentan im Training und darf absolut keinen anschnüffeln, muss sich an mir orientieren. Danach und vorher war es so, das ich ihn dann schnüffeln lies, und er sich dann hinlegte. Streicheln geht nicht, aber das wissen nun alle und auch unsere Regeln "nicht anschaun, nicht anfassen, nicht ansprechen", somit bleibt alles ruhig :roll:

  • klasse, wenn bei euch da alle mitspielen, @Michi69 :gut: Das ist halt auch nicht immer einfach, die Menschen erstmal soweit zu haben, dass sie sich an die Umgangsformen halten. Bei Julias Schwiegervater und auch bei Angilucky scheint ja eher das Problem zu sein, dass er sich nicht an die Regeln hält und nicht der Hund.

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