Austausch: Über Hunde mit Menschenproblemen
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@Ninma: Auch schön finde ich da den Spruch "Du brauchst doch keine Angst zu haben, guck dir doch mal an, wie groß du bist!"
Das sag ich dem nächsten erwachsenen Menschen mit Spinnenphobie auch... als wäre Angst größenabhängig oder sonst in irgendeiner Weise rational.
Hab hier ja schon länger nichts geschrieben, aber bei uns geht es prinzipiell vorwärts. Besonders, wenn wir zu zweit mit Hund unterwegs sind, klappt vieles schon ganz gut. Menschen, die ein Stück hinter uns laufen, sind zwar immer noch sehr schrecklich, aber da gehen wir dann ganz an den Rand und lassen die vorbei. Wenn sie vor uns laufen, sind sie fast egal, da kann man sie ja im Auge behaltenUnd selbst beim Entgegenkommen gibt es Fortschritte, da wird jetzt einigermaßen gesittet dran vorbeigelaufen, wenn auch mit misstrauischem Blick und fluchtbereit, aber immerhin kein kopfloses Gezerre mehr, jedenfalls meistens. Klar gibt es auch mal Tage, wo es nicht so gut läuft, aber wer hat schon immer tolle Tage?! Ich denke, wir sind auf einem guten Weg.
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Hi
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Jaaaaaa @Jadra das stimmt. Der Maverick ist ja immer der größte Hund den ich dabei habe. Ich erinnere mich an eine Situation in unseren Anfangszeiten als er Panik vor Kindern bekam ... damals half nur eines, den großen Kerl auf den Arm nehmen und aus der Situation bringen. Also Maverick auf den Arm, Ninie und der Malteser den ich dabei hatte mussten laufen ....... die Blicke der Leute waren göttlich
Zum Glück kam das schon ewig nicht mehr vor, nicht wegen der Leute, weil er dann so gerne Analdrüse auf meinen Sachen entleerte. Neee der ist mutig geworden und die letzten Tage war er recht gelassen. Bis heute Kinder auf Fahrrädern meinten ihn zu ärgern, wo Fahrräder eh die schlimmsten Hundefresser sind, seiner Meinung.
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@Ninma: Ich kann es mir lebhaft vorstellen
Am "schönsten" finde ich aber auch immer die Leute, die dem Hund seine Angst ansehen und ihn dann zutexten, dass er doch keine Angst haben müsste, am besten noch in leicht vornüber gebeugter Haltung und ihn anstarrend...
Ok, man kann Nichthundehaltern nicht wirklich vorwerfen, wenn sie nicht wissen, wie das auf den Hund wirkt, aber ne doofe Situation ist es trotzdem. Passiert hier nur zum Glück sehr selten. Der "große Schwarze" schreckt da ab, hab ich den Eindruck. Zumindest hatten wir bisher ähnlich viele Situationen des Typs "Aber du musst doch keine Angst haben" und des Ausweichens vor dem großen Hund (beides selten
Die meisten Leute ignorieren ihn zum Glück). Einmal hat aber eine Frau sogar einen anderen Weg genommen, weil ich mich ein paar Schritte auf eine Wiese verzogen hab und stehen geblieben bin, weil ich Marley in dem Moment einfach nicht an ihr vorbei bekommen hätte. Aber sie wollte dann auch nicht an uns vorbei... Generell scheinen manche Leute zu denken, ich nehme den Hund hinter mich, weil er sie sonst anfällt und weichen erst recht aus. Damit kann ich aber gut leben
Und hier bedanken sich gerade Radfahrer und Jogger in schöner Regelmäßigkeit, wenn man den Hund vom Weg nimmt und hinter sich parkt. Schöner Nebeneffekt
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Mein Rüde ist genauso, er verbellt jeden Menschen - ob der nun 500 m entfernt läuft oder gegenüber im Garten.
Zu Anfang dachte ich auch er hat pure Angst, was aber gar nicht so ist ich habe den Eindruck er kann einfach nicht anders.
Mit ignorieren, an motzen und streicheln versucht - nichts war so das richtige.
Er vertraut mir und weis wohl das ich es nicht dazu kommen lasse das er in Berührung mit fremden Menschen kommt denn anfassen ist das schlimmste für ihn.
Er ist extren anhänglich und hat einen extremen drang zu beschützen und zu kontrollieren.
Hundeschule und Trainer sagen das er einfach " nicht ganz sauber ist " da er als Welpe durch schlechte Hände ging bevor er zu uns kam, wir wissen nicht was er erlebt hat als ganz kleiner Wurm.Er motz natütlich weiterhin aber mit einem " weiter " kommen wir gut klar soweit.
Leute die nach Hause kommen werden kurz angemotzt und dann ist gut wenn wir ausstrahlen das alles im grünen Bereich ist. Beim Tierarzt gibt es kein Gebelle aber anfassen geht dort nur mit Maulkorb und ist ihm sehr unangenehm und extrem stressig.
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Ich hatte gerade ne leicht anstrengende Phase mit Ruby, sie war wieder unruhiger und gereizter... und ich hab ziemlich schnell gemerkt, dass das vorwiegend an mir liegt.
Ich weiss nicht, wie interessant das für euch ist, aber ich dachte, ich teile mich einfach mal mit... Ich setz es mal in nen Spoiler, weils eher persönliche Erkenntnisse sind ohne direkten Bezug auf eure Posts.
Mir ist insbesondere im Umgang mit anderen HH aufgefallen, dass ich wieder leiser werden muss, von meiner ganzen Art. Ich bin im Vergleich zu den HH, die ich meist treffe, leise und ruhig... aber ich hab mich wohl von der Unruhe anderer anstecken lassen und war zudem gestresst und unzufrieden. Absolutes Gift für mein lebendiges Stimmungsbarometer, das kennt ihr wahrscheinlich auch.Irgendwann ging mir ein Licht auf, als ich einen guten Tag hatte und gewisser Weise wieder zu mir gefunden habe. Ich fühlte mich Ruby wieder näher, ohne vorher eine Distanzierung gespürt zu haben. Ne leicht bittere Erkenntnis, ehrlich gesagt.
Ich hab versucht, meinem Freund meine Stimmung zu erklären: In sich ruhen, optimistisch/neutral sein ohne Naivität oder Rücksichtslosigkeit, dabei aufmerksam und absolut 'im Moment' sein. Dabei gibt es dafür einen Begriff, den ich schon längst kenne: Achtsamkeit.
Ich glaube, das insbesondere der nicht-wertende Aspekt der Achtsamkeit unglaublich hilfreich ist. Ich handele prinzipiell gleich, rufe z.B. den Hund ran, aber ohne die Anspannung, ohne negative Erwartungen.
Das ist nicht immer leicht zu erreichen, aber je mehr ichs übe, desto mehr liegts mir im Blut.
Ich mach jetzt wieder mehr für mich - für den Hund.Jaja, Dinge, die man mal wusste... Vielleicht sollte ich meine Erkenntnisse öfter aufschreiben und mir ne Notiz in den Kalender machen: "Lies mal nach, was du schon alles weisst!"
Ich habe außerdem wieder angefangen, sie zum Teil etwas mehr einzuschränken, ganz ruhig und simpel, z.B. einen kleineren Radius einzufordern.
Keine Ahnung, ob sie sich deswegen sicherer fühlt oder ich mich sicherer fühle und sie damit anstecke. Aber spielt ja auch keine Rolle.
Zeigt mir mal wieder, wie wichtig es ist, zwischendurch noch mal zu rekapitulieren.Letztes WE war ich dann selbst erstaunt, wie ruhig Ruby war.
Im Wald begegnete ich einem HH mit Junghund-Rakete, der bewundernd bis neidisch bemerkte, wie ruhig und entspannt mein Hund ist. Ich habe sehr herzlich gelacht.
Als ich kurz was zu ihrer Vorgeschichte bemerkte, hat er mich mich gefragt, wie ich das geschafft hätte, was ich konkret gemacht hätte. Total süß. Ich hätte am liebsten gesagt: "Ähm... wie viele Stunden haben sie Zeit für meine Antwort?"Ich wachse an meinem Hund und bin ihr sehr, sehr dankbar dafür.
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@Pummelfips
Echt schade das ihr kein Glück habt bis jetzt.
Vllt findet ihr ja doch irgendwann euren Weg.
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Ja das mit der Stimmungsübertragung kenne ich von beiden Hunden. Bei Maverick kommt allerdings noch dazu das er keinerlei Druck verträgt, auch keine positive Erwartungshaltung. Also z.B. ich erwarte das er das Leckerlie frisst - das ist für ihn Druck und er entfernt sich von mir. Wenn man das versteht ? Und das überträgt sich auf alle Lebenslagen.
Das Frühjahr ist für uns immer schwer, da macht er jedes Jahr Rückschritte. Ich denke weil einfach mehr los ist und er nach dem ruhigen Winter überfordert ist. Letztens hat er seit ewigen Zeiten mal wieder seine Analdrüsen entleert, wegen einem hüpfenden Kind.
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@Ninma
Ruby verträgt auch keinen Druck. Bei positiver Erwartungen ist es wohl nicht so stark wie bei Maverick, aber das ist ja auch oft mit einer Art Anspannung verbunden. Echt schwierig.Da rangehen mit "Entspann dich doch mal!" ist ja meist kontraproduktiv, auch wenn man das zu sich selbst sagt.
Vor zwei Jahren wäre mir das bei Ruby auch viel, viel schwerer gefallen, der Anspruch an mich ist einfach etwas geringer geworden, wodurch ich besser entspannen kann, der Anspruch weiter sinkt usw. -
Jana, das freut mich und es ist toll, dass Du den richtigen Weg gefunden hast, um Ruby Sicherheit zu geben. Es steht und fällt alles mit unserem Verhalten und gerade Druck oder laute Worte sind bei Angsthunden gar nicht angesagt
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