Beziehung zu meinem Hund kriselt :(

  • Mit einem Halti kannst du bei deinem Hund ganz schön viel Schaden anrichten!
    Ich persönlich finde auch, dass man es nur dann nutzen sollte (wenn überhaupt) wenn man 1. vernünftig angelernt wurd 2. der Hund das Halt kennt und 3. man die volle Aufmerksamkeit beim Hund hat!


    Wenn du ohnehin mit deinen Kindern beschäftigt bist, dann passiert ein unbewusstes Rucken am Halti sehr schnell und genau das darf man mit so einem Teil eben nicht machen!

  • Ich war mal in der gleichen Situation wie du: 2 Kinder im Abstand von 20 Monaten und ein Hund, der in meinem Fall Kindern eigentlich gar nicht so toll fand. Ich hatte immer Angst, dass er, wenn er sich zu kurz gekommen fühlt, ungnädig zu den Kindern wird. Allerdings war er gut erzogen und hatte auch keinen Stress mit anderen Hunden.
    Aber das Problem der permanenten Überforderung kenne ich auch. Auch er hat zu wenig Zuwendung bekommen, sollte einfach funktionieren.
    Wir haben das dann so gelöst, dass mein Mann abends für die Kinder da war, eben weil er dann da war, und ich die Küche aufgeräumt habe (in Ruhe!!!) Und dann alleine mit dem Hund gegangen bin. Das hat uns allen gut getan. Ich konnte mal wieder einen Gedanken zu Ende denken und kam wieder mal zur Ruhe. Durch die Regelmäßigkeit konnte ich den Rest des Tages auch gelassener sehen. Denn machen wir uns nichts vor. Mutter von 2 Kleinkindern ist strapaziös. Aber es wird besser, frau muss nur auch für sich sorgen.

  • Hallo,


    Ich würde auch vorschlagen, das du versuchst regelmäßig die Gelegenheit zu schaffen, das du in Ruhe mit dem Hund gehen/trainieren kannst.
    Vielleicht einen bestimmten Tag in der Woche/Wochenende wo du tatsächlich mit ihm die Hundeschule gehst oder einen besonderen Spaziergang mit ihm machst. Und dein Mann die Kinder betreut^^


    Gerade das Leinenproblem (hat mein Rüde auch) ist etwas, das leider halbwegs regelmäßiges Training braucht um sich überhaupt zu bessern, und selbst da braucht man bei den meisten Hunden einen langen Atem.


    Ein Halti kann eine Hilfe sein, ich hab für meinen Rüden auch eines, um ihn für Zeiten wo ich nicht so viel Kraft hab einfach besser unter Kontrolle zu haben.
    Bei mir wird es immer in Verbindung mit einem Geschirr verwendet, das er, wenn er in die Leine springt, den Ruck eben nicht am Halti hat, das ist nur zum umlenken/leiten.
    Das Leinenpöbeln wird dadurch nicht gelöst, aber die Handhabung vom Hund bis er auf einem Level ist, wo er leichter zu händeln ist, ist mit weniger Kraftaufwand möglich.


    Lass dir die Handhabung aber wirklich von jemandem zeigen, der sich damit auskennt, die Leute im Zoofachladen sind da meist nicht die richten Ansprechpartner und man kann den Hund mit dem Ding wirklich ernsthaft verletzen.


    Ich kann deinen Frust durchaus verstehen.


    Wir haben uns damals einen Trainer mit ins Boot geholt, eben weil wir gemerkt haben, es frustet einfach nur mehr, wir kommen nicht weiter und der Hund kann im Grunde am wenigsten dafür. War eine ganz schöne Überwindung, hat sich aber wirklich gelohnt.


    Keku

  • Heyho. Ich melde mich auch mal zu Wort. Ich hab 2 Hunde und eine mittlerweile 4 Jahre alte Tochter.
    Als Shanks einzog war er 4-5 Monate alt und musste auch lernen am Kinderwagen bzw an der Karre zu laufen.
    Ich habe die Karre teilweise genutzt um ihn zu blocken wenn er irgendwo hin wollte.
    Ich glaube eure Bindung wird besser durch das Trainieren. Ich würde es gar nicht meiden Hunde zu treffen, wenn du die Kids nicht dabei hast.
    Megan ist ja auch lange ein Leinenpöbler gewesen. Das Timing ist wirklich entscheidend. Du musst deutlich schneller sein wie Neo und ihn da schon absitzen lassen, wenn er zu viel kraft hat in der Leine. Und dann vor ihn stellen. So hab ich es teilweise gemacht. Ich würde ihn allerdings nicht mehr frei laufen lassen wenn er nicht von anderen Hunden abrufbar ist. (Klingt so nach 'Klugscheißer', soll es aber gar nicht. Das Problem ist doch dass es Hunde gibt die es nicht nett finden, wenn ein fremder Hund auf sie zu gerannt kommt. ;-)

  • Wir haben bereits Verschiedenes ausprobiert (Ignorieren, "Nein" sagen, Richtung wechseln, einen grossen Bogen machen etc.). Das mit dem Richtungswechsel hat eigentlich ganz gut geklappt, aber jetzt mit Kleinkind plus Kinderwagen einfach nicht mehr machbar.

    EDIT: Dann war es nicht der richtige Weg und es ist beim Hund nicht angekommen.


    Ich will Dir gerne einen Ratschlag geben, wie wir dieses Thema in den Griff gekriegt haben. Voraussetzung ist allerdings die grundlegende Bereitschaft, Zeit zu investieren. Dieses Problem, welches sich über Jahre gefestigt hat, wird nicht in 2 Tagen und schon gar nicht von alleine weggehen. Ist diese Voraussetzung nicht gegeben, bringen weder Trainerstunden noch alle gut gemeinten Ratschläge etwas.


    Kennt Dein Hund das Blocken? Damit meine ich, dass Du Deinen Hund körperlich (und völlig ohne Einsatz von Stimme) daran hinderst, etwas zu tun, was Du nicht möchtest. Beispiel: Er will durch die Tür gehen und voraus laufen, Du hinderst ihn daran, indem Du ihm den Weg versperrst. Dich einfach mit straffen Schultern, aufrecht vor ihn stellst. Wenn er das kennt - gut, dann habt ihr schon mal eine Basis. Wenn nicht, übe das stets und ständig in unterschiedlichen (zunächst reizarmen) (Alltags-)Situationen. Deinem Hund muss das in Fleisch und Blut übergehen. Wichtig ist, dass Du dabei völlig ruhig bleibst, Souveränität ausstrahlst und dem Hund einfach nur begreiflich machst, dass Du die Führung inne hast und die Situation kontrollierst. Übertrage das auf eure gesamte Beziehung. Wenn das sitzt (natürlich ist das ein komplexer Sachverhalt und euer Beziehungsgefüge lässt sich von hier aus nicht beurteilen), dann könnt ihr anfangen, das auch draußen (auch erst mal in größerer Distanz zum Reiz) anzuwenden - natürlich erst mal ohne Kinderwagen. Der Hund donnert in die Leine, Du blockst ihn, bringst ihn wieder neben Dich - das Ziel ist ja, dass er zukünftig entspannt neben Dir herläuft und sich an Dir orientiert. Das wird anstrengend, es wird viele Rückschritte geben, aber es wird sich lohnen!

  • Hallo, vielleicht noch eine Idee für dich, wie das Handling mit Hund und dem Baby einfacher wird. Wenn ich damals, als meine Kinder noch ganz klein waren, mit dem Hund spazieren gegangen bin (der auch nicht ganz einfach bei der Begegnung mit anderen Rüden war), habe ich keinen Kinderwagen mitgenommen, sondern hatte das Baby im Tragetuch. Hund und Kinderwagen fand ich oft echt schwierig zu händeln, mit dem Tragetuch hatte ich beide Hände frei.
    LG, Eva

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