Vestibularsyndrom

  • Hallo, unser Billy (15jahre alter Beagle ) wurde gestern eingeschläfert
    Allerdings wissen wir immer noch nicht so wirklich die Ursache und deswegen frage ich euch einfach mal ob ihr diese Symptome zuordnen könnt
    Wir waren gut 2 Wochen vorher beim tierarzt weil der Hund stark inkontinent geworden ist und so gut wie jede Stunde ins Haus gepinkelt hat ..daraufhin wurde festgestellt, dass Billy eine chronische blasenentzündung hat und bekam Antibiotika
    Vor genau einer Woche fing er jedoch stark an zu torkeln und lief wie betrunken durch den Garten
    Von Tag zu Tag verschlimmerte sich die situation und er konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Er hatte einen starken Linksdrang und lief nur noch im Kreis. Er wollte nicht liegen war sehr unruhig und wollte obwohl er gar nicht mehr in der Lage dazu war immer nur laufen, laufen, laufen
    Ich habe im Internet gelesen dass dies das vestibularsyndrom sein könnte und auch das es von selbst wieder weg geht .. Ich ging dieses Mal nicht zum Tierarzt weil dieser schon einmal erwähnte dass der Hund vielleicht einen Tumor im Kopf haben könnte und ich hatte Angst das er ihn sofort einschläfern würde
    Jedoch stellte der Hund vor einigen Tagen das Essen und trinken ein und da habe ich ihm angesehen das er keinen Lebensmut mehr hat er reagierte nicht mehr auf Berührungen, lief nur noch gegen die wand und vegetierte vor sich hin
    Gestern konnte ich es nicht mehr mit ansehen ich rief die Tierärztin an und diese kam auch vorbei .. Die stellte fest das der Kreislauf von Billy am zusammen brechen war und der Puls und die Atmung sehr sehr schwach waren .. Dchließlich erlöste sie ihn von seinem leid
    ich würde nur gerne wissen ob die Symptome für dieses vestibularsyndrom sprechen oder für einen Tumor
    Ich muss dazu sagen dass Billy schon taub war und auf dem rechten Auge blind und in den letzten Wochen ist das Auge auch stark angeschwollen
    danke für jeden Hinweis

    • Neu

    Hi


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    • Es tut mir sehr leid für Dich! :streichel:
      Gute Reise, Billy.



      Mein alter Rüde hatte zweimal ein Vestibularsyndrom. Beim ersten Mal fing er plötzlich an zu torkeln, starker Drall zu einer Seite, Schiefhaltung des Kopfes, sehr unruhig und er wollte ebenfalls nur laufen, laufen, laufen, fiel dabei öfter einfach um oder seine Hinterhand knickte weg, passierte beides.
      Er hatte Durst, konnte aber nicht trinkeln, sein Kopf fiel ihm dauernd ins Wasser.
      Meine Tä kam zu uns, er bekam hochdosiert Cortison und durchblutungsfördernde Mittel.
      Das soll i.d.R. sehr schnell innerhalb weniger Stunden helfen, so dass es dem Hund besser geht. Bei meinem Maxi war das beim ersten Mal der Fall, innerhalb von drei Stunden hatte er sich erholt, zwar noch ein bißchen wackelig, aber ansonsten wieder koordiniert unterwegs.
      Ob es sich ohne Medikamente ebenfalls so stark verbessert hätte, weiß ich natürlich nicht. Man liest öfter, dass sich Hunde auch "einfach so" erholen, damit habe ich keine Erfahrung. "Wir" haben jedesmal was gemacht.
      Laut meiner Tä erholen sich die Hunde bei Medikamentengabe entweder sehr schnell oder es verschlechtert sich rasant, dann kann man i.d.R. einfach nichts mehr machen, entscheidend ist zusätzlich wie stark/schlimm der Anfall ist, die fit der Hund vorm Anfall gewesen ist usw.


      Einige Monate später erwischte es ihn erneut. Offenbar nicht ungewöhnlich, also dass es ein paar Monate erneut zu einem "Anfall" kommen kann, oftmals heftiger.
      So war es auch bei Maxi, er konnte nur noch kriechen, kam gar nicht mehr hoch, sehr starken Tremor am ganzen Körper und völlig orientierungslos.
      Auch hier kam wieder meine Tä, er bekam dieselben Mittel. Wir warteten mehrere Stunden ab, es verschlechterte sich immer mehr, er konnte nur noch wie ein "nasser Sack" liegen, sehr reduzierte Reflexe bzw. an manchen Stellen gar keine und wir haben ihn letztendlich am selben Tag erlöst.


      Meine alte Hündin hatte das vor ein paar Monaten ebenfalls, es ging ihr sehr schlecht. Eine Mischung zwischen Maxis ersten und zweiten Anfall, war dabei zusätzlich extrem panisch und demolierte mein Wohnzimmer. Zum Glück hat sie sich dabei nicht verletzt. Sie erholte sich nach Medikamentengabe sehr schnell, innerhalb von zwei/drei Stunden, ich war sehr verblüfft wie schnell das bei ihr ging, ich habe damit gerechnet, dass auch sie es nicht schafft.
      Ihr geht es bis heute sehr gut! Kein neuer Anfall, keine Nachwirkungen....fast wie ein böser Traum.



      Im nachhinein wird man bei Deinem Billy nicht gesichert sagen können, was er genau hatte, auch wenn "Mensch" an sich immer gern eine Ursache rausfindet. Letztlich ist es auch nicht wichtig, viel wichtiger finde ich in solch einem Zusammenhang immer, wie es dem Hund geht oder ergangen wäre, dafür braucht es keine Diagnose, gerade bei sehr alten Hunden geht es um den aktuellen Zustand, kann er verbessert werden? Oder verlängert man Leiden einfach nur? Heute ist vieles möglich, macht allerdings nicht immer Sinn fürs Tier.


      Laut Deinem Beitrag hattest Du kaum eine andere Wahl und es ist in Ordnung, man muss dem Tier zuliebe auch loslassen können.

    • dankeschön für deine schnelle antwort!!
      Im nachhinein denke ich mir nur ich hätte billy´s und meine angst vor dem TA überwinden sollen und direkt am Anfang schon hingehen sollen. Aber vielleicht hast du recht und wir hätten sein leiden nur verlängert, zumal er auch schon wochen vorher schlecht laufen konnte und vorne und hinten ständig bei spazieren gehen weg sackte.
      auch fing er an auf dem linken Auge immer schlechter zu sehen und ich glaube wenn ein hund taub UND blind ist besteht da nur noch wenig lebensqualität. Aber Vorwürfe bleiben ja trotzdem oft. :( :
      danke für deine Antwort!

    • Es tut mir sehr leid für Deinen Billy, aber es war sicherlich die richtige Entscheidung.
      Mach's gut, kleiner Mann...


      Ich war auf einem Vortrag von einer Tierheilpraktikerin und da ging es u. a. auch über das Vestibularsyndrom. Sehr interessant fand ich, dass es immer unterschiedlich "erscheint". Die THP sagte, dass es ganz wichtig ist, den Hund genau zu beobachten, welche Symphtome der Hund/Katze zeigt. Manche fallen immer rechts, andere links. Da gibt es ganz verschiedene "Muster". Wenn man es früh erkennt, dann kann man homöophatisch ganz toll unterstützen. Sie hat mehrere "Fälle", die sehr gut auf die Behandlung ansprechen.

    • Das Vestibukarsyndrom ist an sich nur eine Symptomatik. Sie wird durch Durchblutungsstörungen im Bereich des Gleichgewichtsorgans (Innenohr) ausgelöst. Gründe für die Durchblutungsstörungen können sein: das Alter/ ein Hämatom am Innenohrbereich/ ein Tumor...
      Mein Flat ( damals 7 Jahre alt) hatte das im vergangenen Jahr und bekam durchblutungsfördernde Medikamente. Er konnte nach 2 Tagen zumindest wieder gehen, hatte zwei Wochen Leinenzwang, um sich nicht zusätzlich zu verletzen. Zurückgeblieben ist nicht einmal eine schiefe Kopfhaltung, zu der es wohl kommen kann. Hätten sich die Symtome nicht gegeben, wäre ein Tumor im Gehirn als Auslöser in Betracht gekommen und es hätten weitere Untersuchungen angestanden. So sind wir davon ausgegangen, dass er z.b. beim Spielen mit unserem Zweithund gegen einen Baum gescheppert ist und er einen Bluterguss im Ohr hatte.
      Kann also auch 'ganz' harmlos sein.

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