Orientierungstraining - brauche einen Plan

  • Oke, das ist was Socke eigentlich immer genau macht, wenn wir in eine Situation kommen, in der er sich unwohl fühlt.
    Ich denke es ist hier v.a. eine Grundhaltung deinerseits wichtig, als tatsächlich ein "starres Training".


    Bei uns hat sich das so ergeben, weil ich immer auf Socke geachtet habe. Wenn ihm unwohl ist, dann merke ich das (schon lange bevor er pöbelt o.Ä.) und reagieren entsprechend, z.b. gemeinsam mit ihm einen weiten Bogen laufen, anderen Hund blocken oder auch mich mit ausgebreiteten Armen und Beinen zwischen ihn und das "ängstigende" stellen. So hat er schnell gelernt, dass er bei mir "sicher" ist und sucht immer den Kontakt, wenn irgendwas ist und ich reagiere dann immer so, dass es für ihn angenehm ist.
    Socke hat es mir aber auch leicht gemacht und war von anfang an sehr auf mich bezogen, deswegen weiß ich nicht, ob ein solches Training bei euch so gut umsetzbar ist, wie bei uns.


    Alternativ oder unterstützend würde mir auch einfallen, dass du natürlich einfach spaßige Dinge mit ihm machst, wenn ein entsprechender Reiz auftaucht. So wird er sich auch schnell an dir orientieren, wenn xy passiert.


    Kann mir gerade wenig vorstellen, wie das als Schleppleinentraining wirklich klappen soll, aber das heißt ja nicht, dass es nicht ginge, aber ich denke eine richtige Grundhaltung dahinter bringt mehr als ein anerzogenes Verhalten (das wirklich sehr gefestigt sein muss um in entsprechenden Situationen einforderbar zu sein)
    Wenn er dir vertraut/sich bei dir sicher fühlt, wird es ihm viel leichter fallen sich an dir zu orienteiren, als wenn er es nicht tut, dann wir er einfach nur das "böse" selbst im Augen haben wollen

  • Ich zwinge mich ja der Zeit quasi schon diese Haltung einzunehmen und es läuft auch echt gut. Wir hatten seit dem keine "schlechte" Hundebegegnung mehr. Das Problem dabei bin ICH weil ich einfach nach 1 1/2 Jahren Leinenaggression manchmal zu wenig Vertrauen zu Jacke habe. Wie ich anfangs schon geschrieben habe ist es für mich noch echt Stress die Leine wirklich lang zu lassen und ihm zu "vertrauen". Und das bekommt er natürlich auch mit und ich finde es auch doof immer dieses Gefühl zu haben wenn uns ein anderer Hund entgegen kommt :verzweifelt: . Daher möchte ich genau diese Sache gerne unter Ablenkung trainieren und die Schlepp soll quasi als Absicherung dienen. Nur brauche ich natürlich einen Fahrplan dafür und da bin ich mir einfach nicht schlüssig wie ich es machen soll (also bereits nach 2m mal beim Hund anklingeln, Locken, Motivieren oder wirklich einfache Orientierung fordern etc).


    Leider ist Jacke die Marke "ich fühle mich an der Leine generell nicht so wohl und ich kann alles alleine regeln gepaart mit unwahrscheinlicher Neugierde :rotekarte: ". Wenn ich z.B. Kaffee trinke schnüffelt er immer ganz arg Richtung Tasse. Hab ihn dann irgednwann mal nen Finger Schaum gegeben. Fand er super ekelig aber er kanns einfach nicht lassen das probieren zu wollen :ugly: ! Und da gibts noch zahlreiche Beispiele...!


    Ich könnt mich echt ärgern, dass ich nicht mehr weiß wo ich über dieses Training gelesen habe.

  • Ich hab mit Bossi (Biene wuselt unterwegs eh immer um mich rum) ein Kommando "Zu mir" eingeübt. Das bedeutet genau das: daß er sich gefälligst im relativ kleinen Umkreis um mich aufzuhalten hat.


    Den jeweiligen Radius entscheide ich anhand der Situation Kann sein (im Feld), daß er 5 Meter kriegt (statt 50 m weit übers Feld zu kreisen, weil ich Verdacht auf "Hase im Feld" habe), aber auch mal nur direkt neben mir bleiben soll (Hundebegegnung, wenn der Andere an der Leine und er frei ist - so hab ich ihn einfach besser unter Kontrolle und kann ein Hinlaufen eher verhindern, als wenn er weiter weg wäre).


    Beigebracht hab ichs ihm, indem ich, wenn er weiter rausging, sofort stehengeblieben bin, auf mich aufmerksam gemacht habe (Räuspern, Namen nennen, kurz freundlich "Hey" sagen, Husten, Fuß am Boden schleifen - einfach irgendwas, das ihn auf mich aufmerksam machte) und dann 1-2 Schritte rückwärts gegangen bin und ihn körpersprachlich dabei mitgenommen habe, sodaß er umgedreht ist und zu mir kam. Dabei natürlich das Kommando "Zu mir" gesagt. Irgendwann hatte er das dann verknüpft, und jetzt stellt er sich sehr schnell darauf ein, wenn ich ihn 1-2 Mal im Abstand xy zurückgeholt habe, bleibt er in geringerem Abstand bei mir.


    Man kanns auch mit der Leine üben, daß man halt stehenbleibt, wenn er zu weit weg geht oder so, und die Leine ihn dann nicht weiter läßt (nur den gewünschten Abstand freigeben an Leinenlänge), verbunden mit dem Kommando. und sobald er guckt, loben und rückwärtsgehend zum Herkommen animieren.


    Das ist wie ne unsichtbare "Gummileine" inzwischen, wenn er wieder zu weit vor geht, und ich einfach nur stehenbleibe (da brauchts kein Räuspern mehr o.ä., so sehr achtet der inzwischen auf mich), dreht sich der Kopf, er sieht mich und kehrt ohne Aufforderung an meine Seite zurück, fährt etwas runter und wird wieder langsamer. Wenn die Situation rum ist, die ich unter Kontrolle halten wollte, kriegt er wieder Freigabe zum Düsen als Belohnung dafür, daß er auf mich geachtet hat, und legt nen Raketenstart hin vor Freude.


    Manchmal bin ich auch faul und sag einfach nur "Daaaaaableiben!" (er kennt "bleib", und hat das offenbar richtig verknüpft, daß er BEI MIR bleiben soll), wenn er grad neben mir ist, und nach vorne laufen möchte.


    Wenn man möchte, kann man das auch mit der Schlepp dran üben, im Idealfall sichert die ja nur ab, weil man rechtzeitig den Hund zurückholt, bevor er losgerannt ist. Ansonsten hängt die halt einfach nur mit dran am Hund, das stört ihn ja net weiter.


    Am Anfang halt, wenn möglich, etwas größeren Abstand bei Hundebegegnungen wahren und deutlichen Bogen laufen mit dem Hund, das gibt Dir die Sicherheit, daß das so schon klappt. Dann kannst den Abstand verringern, und irgendwann sind auch Engstellen kein Problem mehr, dann kannst ihm vertrauen, daß er bei Dir bleibt.

  • Ich glaube das ist so ähnlich, habe ich gerade gefunden und musste an dich denken. Google mal nach "Leinenorierntierung" oder "leinenorierntierung teamcanin".


    Vielleicht hilft dir das ;)

  • Google mal nach "Leinenorierntierung" oder "leinenorierntierung teamcanin".

    Jaaaaaaaa :applaus: :applaus: :applaus: das wars was ich gesucht habe. Danke, hab schon ein paar gute Seiten + Anleitung gefunden.


    Danke auch an deine Tipps BieBoss. Denke ich werde das mal beim Kommando "Zu weit" einbauen :D !

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