5 Monate - Wie gewöhne ich eine kleine Hunderasse an größere Artgenossen?

  • Hallo ihr Lieben,


    unser Milo ist jetzt 5 Monate und seit er 10 Wochen ist in unserer Familie.


    Er war/ist neuen Situationen immer offen und neugierig entgegen gegangen. Bei anderen Hunden war er von Beginn an vorsichtig, taut aber schnell auf, sodass sich auch schon viele entspannte Spielsituationen ergeben haben. leider gibt es hier keinen festen Spielpartner.


    Wir besuchten anfangs eine Welpenspielgruppe und jetzt im Anschluss einen Beginnerkurs in der Hundeschule. Es wird ja immer geschrieben, wie wichtig Sozialkontakte in diesen ersten Wochen sind.


    Nun haben wir schon mehrere unschöne Kontakte/Erfahrungen mit anderen (meist größeren) Hunde gehabt. Milo wurde auf dem Feld und in der Hundeschule schon mehrmals festgehalten, bestiegen oder unter Hunden begraben, wir wurden schon, als Milo an der Leine ging, mehrmals von anderen Hunden bedrängt, die sich nicht abriefen lassen. Bei einem Spaziergang mit mereren Hunden wurde Milo plötzlich von einem Großen gejagt und anschließend in den Po getackert (auch dieser lies sich nicht abrufen).


    Nach solchen Erfahrungen ist er immer sehr verängstigt und sucht keinen Kontakt zu anderen Hunden. Ich versuche dann immer langsam wieder Vertrauen aufzubauen, was mit einem für ihn als stressig empfundenen Kontakt, schnell wieder zerstört ist.


    Und jetzt? :fear:


    Lass ich es einfach sein? Meide ich Hundekontakte? Warum ist es so schwer vertrauensvolle Kontakte zu knüpfen? Hat er vielleicht etwas an sich, dass ihn immer zum Opfer macht?


    Mittlerweile bin auch ich gestresst, wenn wir auf einen anderen Hund treffen, weil ich nie weiß, wie er reagiert. Oft beginnt er sie bereits zu verbellen.


    Wie gelingt es euch ausschließlich positive Konatakte für eure Süßen herzustellen?


    Bin echt verzweifelt und hoffe ihr könnt mir Tipps und Ratschläge geben.


    Ansonsten ist er toll. Er kann die Grundübungen, versteht sich mit unserer Hundeomi, liebt es mit unseren Kindern zu toben und ist ein echter Kuschelbär.


    Liebe Grüße Nicole

  • Hallo!
    Ich hatte ähnliche Sorgen mit meinem Winzling - allerdings ist meine Hundeschule wohl besser. Es wird im Training sehr darauf geachtet, dass niemand gemobbt wird. Und mir wurde erklärt, wie ich die anderen jungen (aber größeren) Rüpel blocken kann.
    In der Spielstunde wird strikt nach Alter und Größe getrennt.
    Wenn bei Dir schon mehrmals was schief lief, würde ich mal mit dem Trainer, der Trainerin sprechen. Das geht so nicht.
    Das Wichtigste ist m.E., die negativen Erfahrungen zu minimieren in der Aufwuchsphase.
    Ach ja - außerhalb der Hundeschule akzeptiere ich nur ausgesuchte Hundekontakte, um eine negative Prägung zu vermeiden.

  • Vielleicht wählt und pflegt Ihr bewusst Kontakte zu großen aber vorsichtigen Hunden? Und meidet möglichst grobe Raufbolde.


    Wir haben schon öfter erlebt, dass gerade Hundehalter kleinerer und teils winziger Rassen richtig froh sind, wenn ihr Schätzle beim Spielen mit unserem Labrador Charly langsam auftaut. Weil er so vorsichtig ist und sich den Kräften kleinerer Hunde - und Welpen - ganz toll anpasst und schöne Spiele trotzdem möglich sind.


    Schöne und gute Hundekontakte sind allerdings teils wirklich "Arbeit" ... man muss Leute anquatschen, eventuell auch per Internet nach passenden Spielgefährten suchen, Verabredungen vorschlagen usw.

  • Hey ihr Zwei,


    ja ich habe die Hundetrainerin auch schon angesprochen. Was sie rät, führe ich konsequent durch. Milo sucht meinen Schutz und den gebe ich ihm, ich blocke die anderen Hunde dann, aber es fruchtet nicht. Wenn ich vorne blocke, kommt einer von hinten.


    Würdet ihr in der nächsten Spielsituation den Platz verlassen?


    Bei zufälligen Kontakten musste ich leider die Erfahrungen machen, dass die HH ihre Hunde schlecht/falsch einschätzen. Da kommt meistens, der tut nix, der mag kleine Hunde sehr, der kann supi mit Zwergen und dann kam es zu oben beschriebenen Situationen.


    Ich habe jetzt auch aktiv Kontakte zu großen souveränen Hunden gesucht. Es gibt ja Facebook und Co. Am Freitag wird es das erst Treffen geben.


    Ich habe jetzt beschlossen erst einmal größere Hundetruppen zu meiden und mich nur mit einem oder zwei anderen Hunden zu treffen.


    Ich möchte ihm nur Gutes, will aber auch nicht unter Dauerstrom stehen.


    Kann man pauschal sagen: Lieber keine Hundekontakte als negative?


    Danke Nicole

  • Ja, lieber keine Hundekontakte als negative.
    Sehe ich einfach so.
    Und ich würde den Platz in der Hundeschule verlassen, wenn zu viele Rüpel da sind und der Kleine gestresst wird.
    Der Rest wird sich finden.

  • Ich würde eine Hundeschule meiden, die grobe Kontakte zulässt.
    Groß und Klein müssen "sortiert" werden, Raufbolde, die grob und unfair werden, gehören ins Einzeltraining oder müssen eben aus der Gruppe raus.


    Schöne soziale Kontakte zu fördern und zu pflegen, halte ich persönlich für einen "Otto-Normal-Hund" (also Hunde, die nicht im Dienst stehen) für sehr wichtig - ein wichtiger Teil seines Lebens, der ihm Abwechslung und Beschäftigung bietet.

  • Ich würde die Kontakte für Milo in Zukunft sehr genau aussortieren. Vielleicht hilft auch ein Wechsel der Hundeschule? Bei uns in der HuSchu gäbe es das nicht, dass ein kleiner von großen gemobbt wird.


    Aber in der Tat erlebe ich immer wieder (kleine und große) Hunde, die solch eine Unsicherheit ausstrahlen, dass andere Hunde das ausnutzen und sie mobben.


    Wenn Newton mit kleinen Hunden spielt, schaue ich immer sehr genau und nehme ihn raus, wenn es irgendwie nicht passt. Vllt kannst du ja die Halter der anderen Hunde in Zukunft bitten, genauer drauf zu schauen, damit sie ihre Hunde noch abrufen können bevor es "Ernst" wird.

  • Manchmal denke ich auch, dass die anderen Hunde "normal" sind und Milo zu ängstlich, daher bin ich in der Hundeschule sehr zaghaft mit meinen Bemerkungen und Bitten.
    Alle sind unter 1 Jahr und wild und verspielt, aber halt Vertreter großer Rassen.
    Ich glaube da liegt das große Problem.
    Auch bei Bitten an andere HH doch bitte ihre Hunde aus der Situation zu nehmen (z.B. auf der Hundewiese oder am Feld) werden oft ignoriert.
    Schließlich wollen ihre Hunde nur spielen und wenn Milo ein Problem damit hat, dann müssen wir gehen.
    Leider denken viele nur an ihren Hund. Ich weiß dann meist nicht, wie ich reagieren soll und verlasse die Situation.



    Ich werde mich in der nächsten Woche in der Hundeschule eher abseits stellen, dann können wir die Anderen mal beobachten.


    Nicole

  • Aber Nicole ... es gibt so viele Hundeschulen und Hundevereine die Dir helfen können, Deinen Hund zu erziehen, bzw. ihn sinnvoll zu trainieren. Man muss nicht an einer Hundeschule hängen bleiben ... erst recht, wenn auf die schwächeren Teilnehmer keine Rücksicht genommen wird. Dort kann ein Hund eigentlich nur lernen, dass seine Ängste berechtigt sind, weil ihm ja keiner wirklich hilft.


    Wir waren mit Charly bei insgesamt vier Trainern bzw. Hundegruppen, bevor wir uns so richtig wohl und gut aufgehoben fühlten. Dort sind wir mit Charly (22 Monate) nun seit über einem Jahr und sehr zufrieden.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!