Hallo!
Nicht ich, sondern eher meine Schwester hat ein Problem mit meinem Jungflummi (7 Monate).
Er neigt schon immer sehr zum Aufdrehen, springt dann und schnappt nach allem, was er erwischt - anfangs waren das Hände, nun "nur" noch Kleidungsstücke. Ich selbst habe keine Probleme mit ihm; es war zwar ein hartes Stück Arbeit, aber wenn er nun meint, durchknallen zu müssen, bekomme ich ihn schnell wieder zur Ruhe. Das Anspringen ist noch ein aktuelles Problem, aber für mich händelbar; ich kann ihm bei jedem Menschen, der halbwegs mitmacht, vernünftiges Benehmen beibringen. Springt er, reagiert er sofort auf "Runter"; erwischt er einen Zipfel Kleidung, lässt er auf "Aus" sofort ab. Er ist (halbwegs) abrufbar, auch in aufgeregten Situationen, also alles in allem ein recht normaler Junghund.
Bis er auf meine Schwester trifft.
Wir sehen uns 1-3 Mal pro Woche und gehen miteinander spazieren - und jedes Mal knallt Wilson völlig durch. Ich kann sie nicht einmal begrüßen, ohne dass er um sie herumhüpft und in ihre Jacke hackt. Auf Kommandos hört er dann gar nicht mehr. "Runter" kann ich vergessen, darauf reagiert er gar nicht mehr; auf "Aus" hackt er noch ein paarmal nach, wenn er gerade einen Jackenzipfel in die Schnute bekommen hat. Erschwerend kommt dazu, dass meine Schwester wahnsinnigen Respekt vor Hunden hat und nicht weiss, wie sie reagieren soll (erklärt habe ich ihr alles, aber sie kann es im entsprechenden Moment nicht anwenden); zumal er zB auch auf Wegdrehen null reagiert, er hüpft sie dann halt von hinten an und schnappt weiter. Dazu hat sie meist ihr Baby auf den Arm, das Wilson wahnsinnig spannend findet und dadurch ist sie noch mehr verunsichert. Bin ich mit ihm und dem Baby allein, gibt es kein Problem; er kann entspannt an dem Kleinen schnuppern und springt auch nicht an ihm herum (er möchte schon, hört aber einwandfrei; und ja, sie weiss, dass ich den Hund an das Baby lasse und hat kein Problem damit), aber wenn meine Schwester dabei ist, klappt nichts mehr.
Solange wir zusammen spazieren gehen, ist alles stressfrei; er kann um sie herum auch freilaufen, ohne dass er sie bedrängt. Aber sobald wir stehenbleiben, ist sie wieder Mode, dann geht das Gehüpfe und Geschnappe wieder los. Mittlerweile halte ich ihn kurz hinter mir, um sie nicht weiter zu verunsichern, aber eine Dauerlösung ist das auch nicht, zumal wir das schon seit 5 Monaten so halten und keine Besserung in Sicht ist.
Während der Spaziergänge wird gespielt und geübt (sie traut sich keins von beidem, weil er in seiner Ungeduld schon mal springen könnte), um sie selbstverständlicher wirken zu lassen, aber bisher ist das erfolglos.
Selbst, wenn er total kaputtgespielt ist und wie ein Rentner hinter mir herschlurft, dreht er wieder durch, wenn er meine Schwester sieht.
Was mir nun noch einfallen würde, wären ganz ruhige Übungen in ihrer Anwesenheit (Sitz, Platz, Bleib), allerdings machen wir das teilweise schon erfolglos auf den Spaziergängen. Eventuell könnte auch helfen, wenn sie ihn füttert, allerdings möchte ich nur sehr ungern, dass er Futter von anderen annimmt, für sie allerdings würde ich diese Regel verwerfen.
Ich bin nur einfach ratlos, wieso er bei ihr dermaßen durchdreht, wie er das bei keinem anderen tut und brauche unbedingt eine Lösung. Der Zwerg wird nicht kleiner und ihre Angst wächst mit ihm.
Vielleicht habt ihr ja noch Ideen, auf die ich einfach nicht komme :)