Pubertätsgrößenwahnsinn und beginnende Rüdenunverträglichkeit

  • Kurzer Anriss....
    Unser Untier wird im Mai 2 Jh. und pubertiert nun ordentlich.
    Das macht sich in kleineren Machtkämpfchen bemerkbar (nein, ich geb dir den ball nicht zurück - kopf wegdrehen oder "sitz" erst auf den zweiten anruf hin etc.)
    was nun aber seit 2 monaten dazu kommt ist für mich schon schwerer zu händeln.

    vor gut 2 monaten fing er plötzlich an, kleinhund rüden anzuprollen. er tut ihnen nichts, will sie "nur" auf den rücken legen und das mit ordentlich radau. da ich das verhalten nicht will, lasse ich ihn erstmal nciht mehr zu kleinhunden.

    Seit nun gut 2 wochen versucht er auch hin und wieder gleichgroße oder größere rüden anzumachen. normalerweise sieht das so aus, dass er den kopf auf den rücken des hundes legt und danach eventuell mit ihm spielt - wenn der rüde ein gefestigter hund ist mit gutem selbstbewusstsein. oder aber er versucht auch diesen hund mit radau flach zu legen, wenn er der meinung ist, der hund würde eine schwäche zeigen.

    dieses verhalten betrifft zwar alle kleinhund rüden, aber nicht jeden großen rüden. bei manchen spielt er auch einfach nur ohne irgendwelchen dominanzmist.
    gestern trafen wir einen rüden (doggenmischling) den wir schon kennen und mit dem es nie probleme gab. dieses mal jedoch prollten sich die beiden ein wenig an, wobei meiner zuerst den anfang machte.
    danach war ruhe, sie schnupperten an der wiese, fingen an zu spielen und das spiel schlug ratzfatz in eine auseinandersetzung um. der mix hatte sozusagen körperlich die oberhand und meiner wollte nicht nachgeben...es gab eine beißerei.
    wir riefen die hunde ab und untersuchten beide. meiner lag dabei 1 meter hinter im gras...relativ entspannt.
    der mix wollte dann ncohmal auf ihn zu, meiner drehte den kopf weg (eindeutiges angebot einer aggressions beilegung denke ich), frauchen rief den mix zurück und es war alles soweit wieder im lot.

    meine angst ist nun, dass unser untier sein verhalten festigt. er unterwirft sich auch nicht, egal wie fest er es zurück bekommt. einziges verhalten bei ihm ist, wenn ihm die situation dann doch über den kopf wächst, rennt er vor dem anderen hund weg.

    ich habe nun einen trainer gefunden, mit dem ich heute noch telefoniere.
    aber ich würde gern wissen, wenn ihr solche probleme hattet-- wie habt ihr sie gehandelt? es ist ja anscheinend eine sache des pubertätsgrößenwanhinsnns, aber ich will das untier heil durch diese zeit bringen und sein verhalten dabei nicht festigen...will ihn aber auch nicht von allen hunden fernhalten...

  • Nur ein paar Gedanken, die mir spontan einfallen:

    - Warst Du mit ihm in einer Welpengruppe, wo kein erwachsener Hund für Ordnung gesorgt hat und er sehr "unverschämt/unhöflich" gespielt hat?

    - Mag er grundsätzlich andere Hunde?

    - Wenn er sich "schlecht" benimmt, kommt er aus dieser Situation selbst heraus oder unterbrichtst Du? Wenn ja, was machst Du?

    - durfte er bisher immer zu allen Hunden hin oder gehst Du auch mal an anderen Hunden vorbei?

    Super, dass Du gleich einen Trainer hinzuziehst.

  • Merkwürdig, dass sich hier bisher niemand zu Wort gemeldet hat.
    Nun denn ich versuche es einfach mal.

    Von einer beginnenden Rüdenunterverträglichkeit zu sprechen, halte ich für reichlich übertrieben.
    Er ist knappe 1,5 Jahre alt, mitten in einer ziemlich typischen Rüpelphase. Da sind "Kommentkämpfe" in einem gewissen Maß normal, auch das er sich da auf "schwächere" fixiert und eher selten an einen Hund gerät, der ihm ernsthaft Contra gibt, wie jetzt der Doogenrüde.
    Schwächer heißt hierbei nicht unbedingt körperlich - auch mentale Schwächen erkennen Hunde sehr schnell und präzise - weshalb er vermutlich bei souveränen Altrüden es auch gar nicht so penetrant versucht.

    Erstmal halte ich so ein Verhalten bei dem Zusammentreffen von intakten Rüden für recht "normal", nicht schön aber durchaus nichts dramatisches.
    Häufig ist es auch so, dass adulte, intakte Rüden beim ersten Aufeinandertreffen eine "Show" abziehen. Stacksiger Gang, Bürste, erhobene Rute, Bögen laufen, sich einander gegenseitig umkreisen, irgendwann schnüffeln und dann unterschiedliche Wege gehen, wenn der mental schwächere eingeknickt und gegangen ist. Erfahrungsgemäß kippen auch diese Zusammentreffen von adulten Rüden eher selten - große Fresse, nix dahinter quasi.

    Das was dein Rüde da zeigt ist ein ziemlich typisches Kommentkampf-Junghund-Rüpel-Gehabe.
    Sich körperlich und / oder mental schwächere Hunde "vornehmen", wo man "endlich mal der Stärkere ist" und im Idealfall kein Contra zu erwarten hat.


    Das folgende ist nun sicher Ansichtssache.
    Kommentkämpfe bei Rüden würde ich in gewissem Maß zulassen, erst recht wenn es sich um regelmäßige Kontakte handeln soll. Meist ist es lautes, grobes Machogehabe und damit dann auch gut - dass das wirklich in etwas ernsteres ausartet ist selten der Fall. Damit ist die Sache häufig dann "gegessen" und bedarf weit weniger dauerhaftes Management, als wenn man es unterbindet und als Mensch sich einmischt.
    Hierbei find ich es aber wichtig, dass es sich um "zusammenpassende" Hunde handelt und nicht (!) in Mobbing ausartet (wie z.B. der Fall, wenn deiner sich einfach kleinere Hunde packt). Und man muss halt beobachten, dass es auch "ein Ende" findet.


    Das Mobbing, sprich sofortige packen von jüngeren / kleineres Hunden, würde ich aber ziemlich massiv unterbinden.
    Mein Rüde neigt bei Welpen und Junghunden z.B. auch dazu die gesamte Macho-Manier abzuspielen. Da wird ziemlich rigoros von mir mit Abbruchkommando abgebrochen und ich schicke ihn vom anderen Hund ziemlich energisch weg, oder, wenn ich nicht in unmittelbarer Nähe ist, rufe ich ihn ran.

  • aah...danke für euer melden.
    ja, cih dachte mir auch, dass es diese pubertäts"kämpfe" sind. nur habe ich damit -trozdem ich schon 4 hunde hatte- keinerlei erfahrung, da meine anderen hunde so etwas nie machten.

    gut..erstmal die fragen beantworten..

    -Warst Du mit ihm in einer Welpengruppe, wo kein erwachsener Hund für Ordnung gesorgt hat und er sehr "unverschämt/unhöflich" gespielt hat?

    --ja, war ich. dort spielte er aber nie ungehörig aggressiv oder unhöflich. es waren auch mehrere alte hunde dabei, so dass er alle alterstufen kennen lernte.

    - Mag er grundsätzlich andere Hunde?

    --aber ja, bis vor 2 monaten war alles auf 4 beinen spielzeug für ihn. heute sieht es so aus, dass er entgegenkommende hunde im schleichgang empfängt und sie dabei beobachtet (fixiert?)
    direkt dabei entscheidet sich schon ob es spiel wird, oder eher rumprollen...

    - Wenn er sich "schlecht" benimmt, kommt er aus dieser Situation selbst heraus oder unterbrichtst Du? Wenn ja, was machst Du?

    --er kommt nicht selbst heraus, ich unterbreche meist, da ich -besonders bei kleinhunden- nicht will, dass es ausartet.
    bei gleich starken hunden warte ich einen moment ab, wie sich die situation entwickelt.meist wird nur rumgeprollt und die situation ist geklärt...nur gestern uferte es so schnell aus, dass wir nicht reagieren konnten.

    - durfte er bisher immer zu allen Hunden hin oder gehst Du auch mal an anderen Hunden vorbei?

    er darf zu vielen hunden hin, wenn ich sehe, dass es passt. aber wir gehen auch an anderen hunden vorbei. bzw. momentan eher so, dass er absitzen muss und der andere hund geht an uns vorbei, da er beim vorbeigehen gern versucht nach vorn zu gehen und zu knurren wenn ihm der andere hund nicht passt.
    dieses verhalten dulde ich nicht und so muss er zur zeit sitzen bleiben.

    er muckt ja auch nicht jeden hund an.
    leider bin ich verunsichert durch sein verhalten, da ich schonmal eine hündin durch totbeißen verloren habe.

    z.b. -weiß ich nicht genau, wie ich entscheiden soll, zu welchem hund er hin darf und zu welchem nicht.
    ganz von hunden weghalten will ich ihn nicht um eine unverträglichkeit nicht zu fördern.

    -ich weiß auch nicht, wann ich so einen kommentkampf beenden soll und wann ich dem ding seinen lauf lassen soll

    -wie ich dieses schleichende entgegen gehen mit fixieren beenden soll

    wie gesagt, trainer ist kontaktiert, aber bitte gebt mir doch ein wenig rückmeldung, wie ihr das handhabt.
    mit einem clicker werde ich allerdings nicht arbeiten, da ich das nicht gehandelt bekomme.

  • Unser Untier wird im Mai 2 Jh. und pubertiert nun ordentlich.
    Das macht sich in kleineren Machtkämpfchen bemerkbar (nein, ich geb dir den ball nicht zurück - kopf wegdrehen oder "sitz" erst auf den zweiten anruf hin etc.)


    Was sind denn Machtkämpfchen? Trainier doch einfach ordentlich was du von dem Hund möchtest :???:


    was nun aber seit 2 monaten dazu kommt ist für mich schon schwerer zu händeln.
    vor gut 2 monaten fing er plötzlich an, kleinhund rüden anzuprollen. er tut ihnen nichts, will sie "nur" auf den rücken legen und das mit ordentlich radau. da ich das verhalten nicht will, lasse ich ihn erstmal nciht mehr zu kleinhunden.


    Er tut ihnen nichts, will sie aber mit Radau auf den Rücken legen? Wie passt das denn zusammen? Konfliktvermeidung heisst nicht Konfliktbewältigung! Ich hoffe dein zukünftiger Trainer kann dir - und du dann deinem Hund - das auch adäquat beibringen.

  • @ estandia
    hm..also ganz ehrlich...dein post hilft mir nicht sonderlich weiter. was du mir schreibst, weiß ich auch allein ;)
    er tut ihnen tatsächlich nichts, sonst hätte es schon tote hunde gegeben. er macht halt lärm - knurren und prollen. aber ich schrieb ja auch, dass ich das nicht zulasse, also keine panik.

    @all
    so...gerade von der großen runde zurück und heute lief wieder alles vorbildlich :???:
    mit einer ridgebackhündin hat er getobt, einen labbiwelpen (kontrolliert mit leine) begrüßt, an zwei alten kleinhunden mit ebenso scheintotem herrchen sind wir in kürzester distanz vorbei gelaufen ohne das gemuckt wurde, eine spielende hündin gesehen, wo er auch hin wollte, aber auf abruf bei mir blieb, ein motzender mittelschnauzer ist an uns vorbei und wurde von haku im "sitz" zwar beobachtet, aber ohne rumprollen...also alles super gut....

    ein ewiges auf und ab...

    die machtkämpfchen stellen sich eher unproblematisch dar.
    beim ball spielen will er manchmal den ball nciht abgeben und zeigt uns das indem er den kopf wegdreht, wenn man nach dem ball greift. aber da hab ich bereits eine lösung gefunden.

    weiterhin sieht es so aus, dass er eben manchmal das sitz erst aufs 2. kommando macht, und bei pipistellen von weibern die ohren auf durchzug hat, und dass er manche tage etwas überdreht ist- vor allem wenn herrchen mal wieder nicht konsequent ist. also nichts weltbewegend schlimmes.
    nur eben seine rumprotzerei muss ich konsequent bearbeiten.

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