[Hilfe] Welpe unfallmässig/unvorbereitet bei mir in Pflege

Danke Euch für die guten Wünsche

Ich sitze in einem superbequemen Rolli am Schreibtisch, kann dank diesem Stühlchen das Bein fein so lagern, wie ich soll, und bin an sich ganz zufrieden.
Die OP ging gut, dauerte über einen halben Tag ich hab' laut Chirurgen einen richtig schön komplizierten Bruch fabriziert. Die mussten mich rundherum ums Knie herum schälen und rumwerken. Aber ich vertraue ihnen, dass sie mich ordentlich zusammengeschraubt haben, die Narbe jedenfalls gefällt mir bin gespannt wie das Ding aussieht wenn's fertig ist. Ja ich finde sie wirklich ganz hübsch, hat nicht jeder.

Alleine gehe ich mit Naama aktuell nicht raus, mein Mann würde abdrehen vor Sorge. So organisiere ich mir immer Hilfe wenn ich alleine bin. Das wiederum ist selten. Er bewacht mich gut

Reha mache ich zu Hause, ich habe eine elektrische "Schiene" die mein Bein bewegt, das mache ich mehrere Stunden täglich; ich mache mir ehrlich gesagt keine Sorgen was das Knie betrifft; ich nehme den Rest der übrigbleibt, und bin happy damit. Jetzt bin ich einfach so brav und vernünftig wie ich nur kann.

Genug vom Knie, nicht dass wir noch wegen OT geschlossen werden
In der Zeit in der ich im Krankenhaus war, sind mein Hundchen und mein Mann sowas von einem Pech-und-Schwefel-Team geworden! Er kümmert sich 100% super um sie, steht früher auf damit er mit Naama rauskann, fährt mit ihr in der Mittagspause (die er nur wegen Naama macht....) auf den Hundeplatz wo er auf eingezäuntem Gelände spielt und tobt mit ihr.
Sie himmelt ihn noch viel mehr an als vorher

Es kam ja ganz nach Murphy schlimmer für ihn als es eh schon war: er musste sie gegen Zwingerhusten impfen lassen und gleichzeitig auch noch die jährliche Dingsdaimpfung machen. Was passierte? Hund wurde krank. Aber so richtig! Zwingerhusten Durchfall
Nebst den Sorgen um mich, dem eingesperrt-sein weil seine Regel: Hund bleibt niemals alleine daheim mit den Katzen, noch Schlafmangel (3-4 mal raus jede Nacht, in Kleidern schlafen...) die unendliche Sorge um den kranken Hund.
Eigentlich hätte er Auswärtstermine gehabt und hat ziemlich erfolglos einen Hort gesucht für den Hund; ein einziger Kontakt hat sich ihm gegenüber positiv geäussert. Bedingung: Hund durchgeimpft.
Ist ja auch okay, kein Gegenargument da. Er hatte keine grosse Chance, nein zu sagen in der Situation; der Tierarzt hat auch noch mit dem Hort telefoniert. Nein, muss alles rein in den Hund!
Wurde dann wegen Krankheit vom Hund nichts mit den Terminen, Mann bleib daheim beim kranken Hund weil erstens nimmt der Hort verständtlicherweise keine kranken Hunde, zweitens hätte mein Mann Naama NIEMALS jemandem in dem Zustand überlassen.

Natürlich wärs vernünftiger gewesen, von Anfang an die Termine abzusagen aber ich verstehe ihn gut. Er was ganz und gar überfordert in der Situation. Die Rechnung kam ja dann
Ich mache ihm keine Vorwürfe, der arme Kerl! Er war wirklich fix und fertig. Naama allerdings auch, die arme Maus!

Positiv an der ganzen Geschichte ist: ich war unendlich stolz auf Naamas Begrüssung, ich war lange weg und mein Mädchen hat sich ein Loch in den Bauch gefreut, mich zu sehen - und blieb dennoch cool. Sie hatte sich gut im Griff, hat bitzeli gewinselt und gejankt, der Popo hat den ganzen Hund durchgewackelt aber sie ist nicht an mir hochgesprungen und hat sich innert kürzester Zeit eingekriegt.
Ausserdem hat mein Mann eingesehen, dass es Sinn macht, Naama beizubringen auch mal ein bitzeli alleine zu sein. Er war nie länger als 10 Minuten bei mir im Spital weil er Naama nicht so lange im Auto lassen wollte, war ganz schön hart für ihn...

Es hat also auch Gutes.
Danke fürs lesen

Ach ich fand Narben schon als kleines Kindchen spannend Menschen mit Narben haben viel zu erzählen, sie sind interessant

Ja mein Mann wird wirklich zum Hundehalter, das hast Du gut gesagt. Er hat's noch nicht sooooo mit Erziehung, Naama ist saufrech zu ihm - aber im Gegenzug schmusen und knuddeln die zwei zusammen, wie ich es selten darf mit Hundchen.
Sie himmelt ihn richtiggehend an

Danke für die guten Wünsche, ich bin guten Mutes dass alles gut wird.
Warum auch immer, ich habe nicht die kleinste Angst und keinerlei Bedenken

Vorher waren wir grad mit einem Hundekumpel unterwegs, die Halterin ist megalieb, holt uns ab mit dem Auto und fährt mit uns zum Platz, es war herrlich!
Als ich auf dem Weg in die Tiefgarage war, ist Naama mir im Treppenhaus davongesaust die rauchenden Bürolisten draussen haben ihr die Haustür aufgemacht, sie hat zwei leere Kaffeebecher ausschlecken dürfen, dann wollte sie wieder rein, mich suchen.
Mann Mann Mann, immerhin hat sie sich gut benommen
Ich mit dem Lift rauf und runter, sie im Treppenhaus... wie im Slapstikfilm.
Hach ja, wird nicht langweilig

Ich muss meinem Mann rasch ein Extrakränzchen winden
Er hat im Moment wirklich viel zu tun im Job, mit mir als lädiertes Anhängsel wird's nicht weniger.
Er war eben mit Naama auf dem Platz, spielen, pfefferte das Spieli in einen Baum, packte den Hund ins Auto, kam heim, holte ein neues Spieli und ist wieder *zack* unterwegs zum Platz um mit ihr zu spielen.

Man könnte es sicher besser machen - aber er macht unermüdlich wirklich so gut er kann, alles für unseren Hund.
Vielleicht ist's wegen den Medis... ich hab grad Tränen in den Augen.

Ja es ist wirklich toll!
Wenn man bedenkt, dass er bis zum "Knall" einen einzigen! grösseren Spaziergang mit Naama allein gemacht hat, und wenn wir die Abendrunde zusammen gemacht haben, wars ihm meist nach maximal der Hälfte zu viel, den Hund zu nehmen.
Und dann wurde er ins eiskalte Wasser geschubst und er kann's!

Naama wird irgendwie anhänglicher, sie krabbelt viel häufiger zu uns ins Bett, schläft auch da
Sie schläft in meinem Arm, sucht vermehrt Körperkontakt. Sie ist etwas feiner geworden, also weniger ruppig. Sie hört besser zu, achtet mehr auf mich. Ich bin positiv überrascht