Hallo Zusammen,
ich wende mich heute in einer Sache an euch, die mich schon sehr lange beschäftigt und aus aktuellem Anlass beinah besorgt.
Also vorab:
Mein Exfreund und ich haben uns vor vielen Jahren einen gemeinsamen Hund geholt. Er ist ein Chihuahua und war damals circa ein Jahr alt. Er war ein Pflegefall und wurde von einer Frau und ihren beiden Hunden privat aufgepeppelt. Er lebte wohl bei einer Frau mit Kindern, die schwanger war und sich nicht mehr um den Hund kümmern konnte. Die Kinder haben wohl mit ihm gemacht, was sie wollten und meiner Ansicht nach wurde er auch nicht vernünftig sozialisiert. Diese Frau hatte ihn aufgenommen und wollte ihn von vorneherein vernünftig weitervermitteln. Er fing übrigens an ihre weitaus größere Hündin zu bespringen.
Ich hab sie damals besucht und mein kleiner Spatz und ich verstanden uns nach vorsichtiger Annäherung super. Da mein Ex die größere Wohnung hatte und von der Arbeit her flexibler war, entschieden wir uns, dass der Kleine bei ihm lebt. Ich selber wollte nach einiger Zeit ohnehin bei ihm einziehen. Studium und Leben führten dazu, dass der Kleine bei meinem Ex lebte und wir uns immer am WE sahen. Nach der Trennung hätte ich ihn gerne bei mir aufgenommen, aber mein Leben ließ das nicht zu. Es wäre nicht fair, da Ehrenamt, Studium und später Arbeit ihm viele einsame Stunden zu Hause beschert hätten. Wir entschieden uns, dass der Kleine aber in der Urlaubszeit zu mir kommt und auch wenn mein Ex aus beruflichen Gründen länger wegmusste. Das funktioniert auch. Der Kleine freut sich mich zu sehen, aber man merkt… der Ex fehlt ihm mehr als der Ex mir fehlt.
Die erste Woche z. B. frisst erweniger. Wir haben das ganze mit Skype gelöst. Er hörte die Stimme von meinem Ex und schon ging es ihm besser. Nun habe ich mehr Zeit und eine stabile Beziehung und wollte unbedingt wieder einen Hund im Haus haben. Den Kleinen konnte ich aus den genannten Gründen nicht zu mir holen. Er hatte sich in den letzten 6 Jahren so an meinen Ex gewöhnt und damit war ich nicht die Hauptperson in seinem Leben. So leid es mir tat und so weh das auch tut, ich wollte in seinem Sinne entscheiden und nicht egoistisch sein.
Mein Freund und ich entschieden uns für einen „neuen“ Hund. Watson ist mittlerweile 21. Wochen alt, stubenrein (PARTY!!! WIE GEIL IST DAS DENN?) und hoffentlich gut sozialisiert. Ich hab sehr viel Zeit und Liebe in seine Entwicklung gesteckt und hoffe, dass aus ihm ein glücklicher und ausgeglichener Hund wird. Nun wollte ich die beiden zusammenbringen, da ich ja immer noch ab und an auf den Kleinen aufpasse.
Ich hab nur absolut NULL Ahnung wie ich das anstellen soll. Ich habe es Testweise mit dem Chihuahua von meiner Nachbarin versucht. Der ist so alt wie Watson und ich habe meiner Nachbarin angeboten öfters mit ihm rauszugehen, da sich bei ihr die Lebensumstände geändert haben. Die beiden toben, keifen, toben und nachdem ich die beiden nun zwei Stunden gemeinsam hier hatte, sind Watson und ich total erschöpft. Watson kam nicht zur Ruhe, ist ihm ständig hinterher, wollte spielen etc. und war wie ein Irrer am Hecheln. Hab mich zwischendurch mit ihm aufs Sofa gesetzt, aber auch da hechelte er und wollte immer schauen, was der Gast so macht. Ich bin mir sicher, dass ich vieles falsch gemacht habe. Aber die Frage ist: Wie mache ich es richtig? Wie bringe ich Hunde richtig zusammen? Ich weiß, dass ich den Hausherren immer zuerst Futtern soll und auch etwas bevorzugt behandeln soll. Er ist ja der „Ranghöhere“. Manche schreiben man soll die Hunde direkt trennen.
Zu den Hunden:
Watson ist seinem Alter entsprechend durchgeknallt & spielfreudig. Mischling aus Franz. Bulldogge und Pudel, Rüde und nicht kastriert. Er hebt aber auch noch nicht das Beinchen verliert aber jetzt seine Milchzähnchen.
Mein Kleiner ist nicht vernünftig sozialisiert und 7 Jahre alt. Hat Angst vor lauten Geräuschen und auch das Spielen mit anderen Hunden fällt ihm schwer. Das hat sich in den letzten Jahren gebessert, aber Welpen sind ihm immer zu viel. Er ist auch nicht kastriert, aber war in der Hinsicht recht unproblematisch.
Ich hatte überlegt zu warten bis Watson kein Welpe mehr ist, aber es gibt auch Stimmen, die sagen ich soll sie gerade dann zusammenbringen, wenn er noch ein Welpe ist.
Da Watson hier lebt, müsste ich ihn doch als Ranghöheren behandeln? Aber Der Kleine war vor ihm da. Oder wie mach ich das.
Sorry, für den langen Beitrag. Asche auf mein Haupt! Aber bevor es zu Missverständnissen kommt, wollte ich das Problem so ausführlich wie möglich beschreiben. Ich würde meinen alten Spatz gerne wieder mal bei mir haben und wünsche mir so sehr, dass es mit den beiden klappt. Ich hoffe ihr könnt mir mit eurer Erfahrung weiterhelfen. Viele hier haben ja mehrere Hunde und öfters Gasthunde bei sich.
Vielen Dank im Voraus!
Boldy