Labrador hält sich für einen Wachhund

  • Wenn er sich aus Aggression so aufführen würde, hätte Lightning wahrscheinlich recht und mein Vorschlag könnte sich tatsächlich ungünstig auswirken. Aber wenn man das Falsche bestärkt, merkt man das normalerweise recht schnell: Wenn es schlimmer wird, hat man was falsch gemacht. Und das merkt man nach wenigen Wiederholungen.


    Ich selber habe ja auch einen unsicheren Labbi, der sich in Stresssituationen oft auffällig verhält. Daher lag für mich der Verdacht nahe, dass dieser Hund hier von seiner Situation gerade etwas überfordert ist. Gerade weil der Knabe erst seit 5 Tagen in der neuen Familie ist, ist das nicht ganz unwahrscheinlich.


    Ein aggressiver Hund würde meiner Erfahrung nach erstmal kleinere Brötchen backen, wenn ihm in einer komplett neuen Umwelt etwas komisch vorkommt. Dass er seine Halter beschützen will, kann ich mir nach so kurzer Zeit auch nicht vorstellen. Und bei richtiger Angst hält ein Hund auch eher die Klappe.

    Aber was jetzt genau in diesem Hund vorgeht, kann hier keiner mit Sicherheit sagen. Ein guter Trainer wäre nicht verkehrt, aber den muss man auch erstmal finden.

  • Das mit dem Ziehen und Leute anbellen macht er nur vor unserer Haustür bzw. vom Straßenabschnitt gegenüber aus, wenn er jemanden vor unserer Tür laufen sieht. Überall sonst geht er brav bei Fuß und interessiert sich weder für Menschen, Autos, Fahrräder... Sogar in der Wohnung interessieren ihn vorbeifahrende LKW oder hupende Autos nicht, wenn das Fenster offen ist. Daher bin ich auch nicht ganz begeistert von der Annahme, wir könnten ihm keine Sicherheit vermitteln.
    Der Hund wurde bereits im Tierheim als Dauer-Kläffer beschrieben, den keiner haben will (bei unseren vielen Spaziergängen und dem Probenachmittag zuhause, haben wir ihn aber ganz anders wahrgenommen) - daher bin ich bisher ganz zufrieden, wie er sich schlägt. Es war uns also bewusst dass er Verhaltensprobleme hat, aber wir möchten eben an diesem Verhalten arbeiten. Ich war gestern schon kurz mit ihm in einer Hundeschule zum Vorstellen, die Trainerin beschrieb ihn auch als "normalen" Hund, weder aggressiv noch ängstlich. Das mit dem Stress kann natürlich sein, vielleicht erwarten wir da gerade auch zu viel von ihm. Immerhin hat er heute nicht gebellt, als mein Mann von der Arbeit kam!

  • Ich hab nen Rottweiler, also "Wachhund". Wenn er Zuhause gebellt hat habe ich es ihm ganz einfach mit einem "nein" verboten ;)


    Es hat ne Zeit lang gedauert aber inzwischen bellt er in der Wohnung eigentlich gar nicht mehr. Im Garten oder bei meinen Eltern darf er wachen, hat er auch schnell kapiert, einfach weil wir es da nicht verboten haben.


    Ich denke aber auch das es bei euch an der neuen ungewohnten Situation liegt. Er kennt die Geräusche einfach noch nicht und kann sich evtl. auch einfach noch nicht entspannen wenn Leute vorbei gehen. Also ich denke das gibt sich von alleine!


    Das mit dem Knurren und bellen an der Leine ist blöd. Meiner hatte auch mal so ne Phase und mir war das auch sehr unangenehm wenn die Leute Angst hatten.


    Ich habe meinen einfach immer abgelenkt BEVOR er die Leute fixiert hat. Jenachdem wie er drauf war gings mit Leckerchen, oder wenn er darauf nicht reagiert hat eben mit Spielzeug :) ihr könnt euch auch einfach mal zusammen an den Wegrand stellen wenn leute vorbei gehen, dann kanst du dich noch besser auf den Hund konzentrieren als wenn ihr euch bewegt.

  • Ich kann mich nur wiederholen. Gebt dem Hund Zeit sich an die neuen Umstände zu gewöhnen. Mein Labbi hat anfangs fremde Leute, andere Hunde und sogar nen Laternenmast angebellt.
    Euer Hund braucht jemanden, der ihn führt, der ihm die nötige Sicherheit gibt. Gebt ihm die Möglichkeit Dinge richtig zu machen, die ihr belohnen könnt und nehmt ihm die Überforderung, indem ihr ihm Entscheidungen abnehmt.

  • Zitat

    Ich kann mich nur wiederholen. Gebt dem Hund Zeit sich an die neuen Umstände zu gewöhnen. Mein Labbi hat anfangs fremde Leute, andere Hunde und sogar nen Laternenmast angebellt.
    Euer Hund braucht jemanden, der ihn führt, der ihm die nötige Sicherheit gibt. Gebt ihm die Möglichkeit Dinge richtig zu machen, die ihr belohnen könnt und nehmt ihm die Überforderung, indem ihr ihm Entscheidungen abnehmt.


    :gut:


    Der Hund hat noch kein oder wenig Vertrauen nach 5 Tagen, sowas wächst mit der Zeit. Das der euch jetzt schon voll vertraut halte ich für unmöglich. Wenn er euch vertraut und zutraut Situationen zu managen erledigen sich die meisten Sachen von selbst.
    Ihr müsst trainieren den Hund zu lesen und zu führen, sowas braucht auch Zeit.
    Vertrauen und Sicherheit geht nicht über kuscheln und spielen...just my 2 cents.

  • Danke!
    Das mit dem Kuscheln und Spielen hab ich auch nur erwähnt um zu unterstreichen, dass er nicht ängstlich unter dem Tisch kauert oder nicht will dass wir ihn anfassen. Wir üben zuhause und unterwegs auch. Ganz wichtig war uns, dass er nicht einfach auf die Straße läuft, wie er es an Tag 1 getan hat. Das haben wir in den 5 Tagen bereits super in den Griff bekommen und er orientiert sich an uns, wenn wir stehen bleiben, dann tut er es auch.

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