
Komme mit Kläffproblem nicht mehr weiter =(
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LieblingPia -
24. Juli 2014 um 08:56
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Hallo.
Eigentlich habe ich keine Probleme mit der Erziehung meiner beiden Hunde. Bisher habe ich alles alleine hinbekommen. Aber bei einer Sache komme ich einfach nicht weiter.
Es geht um das Bellen meiner Hündin Pia (Chihuahua-Zwergpinscher-Mix).
Ich trainiere mit Clicker und Markerwort. Bei Gio, meinem Rüden, habe ich damit riesige Erfolge. Bei Pia teilweise auch, aber einige Bereiche bekomme ich einfach nicht hin.
Kleine Beschreibung zu Pia:
Pia haben wir mit ca. 8 Wochen (damals unwissend) vom Vermehrer gekauft. Wir waren mit ihr in einer Welpenschule, wo auch alles prima lief. Also kein sinnloses, ewiges Spielen, wo die Welpen machen durften, was sie wollten. Nein, alles war strukturiert und es wurde darauf geachtet. Dort haben wir auch gelernt, Pia Schutz zu geben, wenn sie welchen bei uns sucht.
Diesen Schutz haben wir ihr dann auch auf unseren Spaziergängen geboten. Leider haben uns sehr viele Hundehalter unterwegs erklärt, dass Welpen keinen Schutz brauchen und sie es lernen müssen (blabla :/ ). Dummerweise haben wir auf die anderen Hundehalter gehört, anstatt auf die Trainerin der Welpenstunde. Und so kam es dann, dass Pia öfters über den Haufen gerannt wurde. Irgendwann wurde uns natürlich bewusst, dass das nicht der richtige Weg ist. Aber da war es schon "zu spät". Pia hatte eine große Unsicherheit gegenüber anderen Hunden entwickelt. Ich war aber selber auch verunsichert und habe sicherlich meinen Teil dazu beigetragen, dass sie mit Hunden sehr unsicher wurde.
Als sie dann an einem Tag auch noch von einer 40 Kilo schweren Hündin gepackt wurde (zum Glück keine Verletzungen), die sie vorher noch ewig gejagt hat (wir haben versucht, es zu verhindern, aber die große Hündin hat Pia immer wieder von uns weggetrieben), war es "ganz vorbei". Von dem Tag an hatte sie richtig Angst vor fremden Hunden. Nur Hunde, die sie vor dem Angriff positiv kennen lernte, durften sich ihr noch nähern, ohne dass sie panisch wurde.
Leider kam es dann 2-3 x dazu, dass Pia bei Hundebegegnungen panisch weglief und die Hunde hinter ihr her. Ja, war mein Fehler. Ich hätte sie anleinen müssen. Ich habe dann Hunde so gut es ging gemieden.
Letztes Jahr, am 11.12., kam Gio zu uns. Ein mittlerweile 3-jähriger Rüde aus Rumänieren. Er ist total selbstbewusst und hat keine Angst vor Hunden, egal ob Dogge oder Dackel. Da er gerne Hundekontakte haben möchte, fing ich wieder an, in Gebiete zu gehen, wo man öfter mal Hunde trifft. Gio geht immer dazwischen, wenn ein Hund sich Pia nähert. Seitdem ist Pia wieder etwas sicherer geworden. Sie möchte keinen Kontakt und ist auch noch sehr unsicher, aber sie flüchtet nicht mehr.
Pia ist insgesamt eher unsicher und sensibel. Jeder neue Ast, der am Vortag noch nicht dort lag, wird verbellt. Neue Einrichtungen in unserer Wohnung werden erstmal verbellt usw.
Pia ist mittlerweile 2 Jahre und 7 Monate alt.
Nun zu den Problemen:
1. Bellen, wenn die Balkontür auf ist:
Sie reagiert auf das Klimpern von Hundemarken, auf das Klimpern von Schlüsseln, auf Hundebellen und auf lautere Stimmen von Menschen.
Sie schießt dann kläffend von ihrem Platz hoch und rennt auf den Balkon, weiter kläffend.
Klar, wir könnten die Balkontür zu lassen, aber das ist im Sommer nicht so dolle. Und ne Lösung ist das ja auch nicht wirklich.
Versuche meinerseits, dies zu ändern:
* Zuerst haben wir es mit einem Abbruchsignal versucht. Aber man musste es ihr schon entgegen brüllen, damit sie überhaupt mal reagierte. Sie ist so richtig weg, wenn sie sich so in Rage kläfft.
* Seit ca. 5 Monaten rufe ich sie freundlich her, beruhige sie, lasse sie absitzen und dann gibt es ein Leckerlie. Aber erstens dauert es ewig (schon so 30-50 Sekunden) bis sie überhaupt mal reagiert und zweitens reagiert sie beim nächsten Geräusch wieder genauso.
Ich habe bisher 0 Erfolg mit dieser Methode.Natürlich versuche ich, sie schon vorher zu erreichen, bevor sie austickt, aber sie hört halt besser als ich.
Problem 2:
Spazieren gehen in der Dämmerung:
In der Dämmerung oder in der Dunkelheit (da extremer) ist sie sehr empfindlich. Neue Geräusche werden sofort ausgebellt. Sie lässt sich schwer runterfahren. Ich rufe sie immer zu mir oder gehe hin, falls sie es nicht schafft, zu mir zu kommen. Wenn sie bei mir ist, halte ich eine Hand auf ihrer Brust und rede ruhig mit ihr. Sobald sie sich beruhigt hat, lobe ich sie und lasse sie wieder laufen. Aber wirklich Erfolg bringt das nicht. Sie bellt so gut wie jeden Abend und richtig laut. Das geht nach 22 Uhr nunmal nicht.
Außerdem reagiert sie stark auf Menschen, sobald es nicht mehr richtig hell ist. Diese werden auch verbellt. Da reagiere ich so, wie oben bei den Geräuschen beschrieben. Auch nur Erfolg in diesem Moment, aber beim nächsten Menschen reagiert sie wieder so.
Das "Schlimme" dabei ist: Sie rennt auf die Menschen auch zu. Normalerweise hält sie so 2-3 Meter Abstand und bellt von dort. Aber neuilich ist sie bis auf wenige cm an eine Jugendliche ran und hat gebellt.
Natürlich läuft sie abends nun an der Leine.
Problem 3:
Sobald ich draußen mal irgendwo stehen bleibe und mich z. B. mit jemanden unterhalte, wird Pia sehr unruhig und bellt alle sich nähernden Hunde, Spaziergänger oder Fahrräder an. Das macht sie nicht, wenn wir in Bewegung sind. Und auch in diesen Situationen schießt sie nach vorne. Bei Hunden scheint es ein Scheinangriff zu sein und wenn der Hund dann flüchtet, läuft sie noch einige Zeit bellend hinterher. Sie lässt sich dann nur noch mit Superwort zurück rufen.
So arbeite ich dran:
Sie kommt an die Leine und wir suchen uns eine Bank. Kommt ein Hund, ein Mensch oder sonst was und sie schaut hin, clicke ich sofort und gebe ihr ein Leckerlie. Wir arbeiten nun mit Zeigen und Benennen daran. Auch hier bin ich seit 5 Monaten dran. Ca. jeden 2. Tag setze ich mich mit ihr auf eine Bank und übe. Mal mehr, mal weniger lange, je nachdem, wie sie an dem Tag drauf ist.
Aber bisher ist 0 Erfolg zu sehen. Teilweise ist es schlimmer, als vorher.
So, ich denke, ich habe an alles gedacht. Wenn noch Fragen offen sind, stellt sie einfach.
Meine Frage ist: Habt ihr Tipps für mich, wie ich an diesen 3 Problemen, die ja sicherlich zusammen hängen, arbeiten kann?
Momentan zerrt das echt an meinen Nerven
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- Neu
Hi,
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Achje, jetzt habe ich eine Sache ganz vergessen
Problem 4:
Eifersucht? Kontrollzwang? Ich weiß es nicht. Was passiert? Wenn Gio mit auf die Couch möchte und Pia (die schon auf der Couch liegt) bekommt das mit, läuft sie knurrend zu ihm und lässt ihn nicht hoch. Im Bett dieselbe Geschichte.
Wäre es da besser, ihr die Sache schön zu füttern oder wie gehe ich da am Besten vor?
Wenn wir bei meiner Mutter und ihrem Mann sind, die ebenfalls einen Hund haben:
Dort reagiert Pia genauso, wenn Gio auf die Couch will. Zudem reagiert sie auch auf die Hündin meiner Mutter so. Außerdem wird sie gifitg, wenn Ebby (Hündin meiner Mutter) und/oder Gio rumlaufen. Pia knurrt dann und macht Scheinangriffe auf die Beiden.
Ebby und Gio beschwichtigen Pia dann mit Kopf abwenden.
Auch hier die Frage, schönfüttern oder was kann ich sonst machen?
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Hallo,
puh, ich will mich hier nicht so weit aus dem Fenster lehnen und es ist schwer das alles aus der Ferne zu beurteilen weil man ja die genauen Abläufe und die Signale die der Hund aussendet und die du aussendest nicht sehen kann...
Für mich hört es sich von deiner Beschreibung her so an, als würdest du deinen Hund eventuell indirekt und unbewusst für die Verhaltensweisen belohnen. Das würde auch erklären, warum das Verhalten durch dein Training teilweise schlimmer wird.
Ich weiß ja jetzt nicht, wann du Leckerchen genau gibst - also in welchem Zustand die Kleine dabei gerade ist, aber wenn sie (noch) mininal angespannt ist und du:
- ihr Leckerchen gibst
- sie beruhigst
- sie auf Dinge, die ihr Angst machen noch extra aufmerksam machst (oder habe ich das falsch verstanden?)dann kann das verstärkend und somit kontraproduktiv wirken.
Genauso wäre es vermutlich, wenn du ihr Leckerchen gibst wenn sie mit anderen Hunden auf dem Sofa ist und sie dabei nicht 100%ig entspannt ist.
Ich würde statt an den konkreten Baustellen zunächst an eurer Beziehung generell arbeiten und die Bindung versuchen durch Training zu stärken, sodass sie mit der Zeit merkt dass du das interessanteste und wichtigste bist und dass alles okay ist, was für dich okay ist. Gerade mit der Vorgeschichte muss sie sicherlich einiges an Vertrauen zu dir aufbauen und lernen, dass sie sich nicht um die Dinge kümmern muss, sondern dass du das für sie übernimmst und sie sich sicher fühlen kann.
Gleichzeitig solltest du in der Zeit versuchen die ganzen Situationen die so schwierig sind zu vermeiden. Eventuell muss die Balkontür dann mal einige Monate geschlossen bleiben etc.Habt ihr denn schon irgendwie außer mit dem Clicker trainiert? Apportiertraining oder irgendetwas was ihr super viel Spaß bereitet?
Eventuell würde ich durch ein solches Training und evtl. falls nötig eine klarere Führung innerhalb der Wohnung etc. die Bindung und deine Stellung stärken. Um dann davon ausgehend die Situationen sukzessive anzugehen. Ich denke da an so eine Art systematische Desensibilisierung unter "Ablenkung" durch gemeinsame Arbeit mit dir (denn sie hat das Verhalten ja offenbar als defensive Aggression für ihre Unsicherheit ausgewählt).
Auch Leckerchen oder einen Dummy suchen kann z.B. dabei helfen, dass der Hund mehr auf dich achtet und besser mit dir zusammen arbeitet und damit merkt, dass du den Durchblick hast.Im Zweifelsfall wäre aber sicher ein guter Hundetrainer nicht schlecht, der sich die Situation anschauen und es somit genauer beurteilen kann.
Mit dem Sofa bin ich mir unsicher: entweder man akzeptiert es, dass sie die stärkere Stellung hat und die anderen Hunde nicht rauflässt oder (was in deinem Fall insgesamt sicher besser ist) du regelst das, indem du ihr klarmachst, dass du entscheidest wer auf das Sofa kommt und wer nicht.
Ich hatte mal ein ähnliches Problem mit meiner Hündin und meinen Kaninchen (die relativ frei im Wohnzimmer leben). Eines geht auch sehr gerne auf das Sofa und meine Hündin hat ihn dann angeknurrt und gemaßregelt. Das hat mir wiederum nicht gefallen, also habe ich aufgepasst, dass solche Situationen nur vorkommen können wenn ich dabei bin und habe sie IMMER wenn sie das unerwünschte Verhalten gezeigt hat SOFORT kommentarlos von dem Sofa verwiesen und sie durfte nur noch auf Einladung von mir mit raufkommen. Nach einigen Malen hatte sich das Thema dann erledigt.
Das ist jetzt auch immer noch so - bevor sie auf das Sofa kommt "fragt" sie mich und ich lade sie ein oder nicht oder ich rufe sie. Ins Bett darf meine z.B. gar nicht, weil ich das Gefühl habe, dass sie sonst größenwahnsinnig wird.
Aber es ist aus der Ferne sooo schwer zu beurteilen...
Liebe Grüße
Ninsche -
Also Pias Scheinangriffe sind aus Unsicherheit, denke ich. Sie hat die Rute dabei etwas runter, ne Bürste über den ganzen Rücken, ihr Körper ist nach hinten gerichtet, die Ohren angelegt und sobald "die Gefahr" auch nur ein bißchen in ihre Richtung kommt, ist sie weg - genauer gesagt, versteckt sie sich dann hinter mir oder in nem Busch, wenn einer in der Nähe ist.
Ja, mit Zeigen und Benennen mache ich sie auf Menschen und Hunde aufmerksam. Wenn sie die nämlich nicht mitbekommt und sich dann erschreckt, macht sie noch mehr Terz und ist noch weniger ansprechbar.
Es ist gut möglich, dass ich ihr das Leckerlie auch mal gebe, wenn sie noch leicht angespannt oder auch ich :/
Ja, das Vertrauen von ihr in mich hat sehr gelitten
Vorm Clickern habe ich mit Schimpfen gearbeitet, aber das hat natürlich keinen Erfolg gebracht.
Dummytraining und Apportieren mache ich 2 x die Woche mit ihr, aber nur so zum Spaß bis jetzt.
An Trainerin denke ich auch schon seit ner Weile. Bis jetzt hatte ich die Hoffnung, dass alleine zu schaffen, aber da bin ich mir nicht mehr so sicher.
Wie mache ich ihr denn klar, dass ich entscheide, wer aufs Sofa darf? Ich habe sie anfangs immer runter gesetzt, wenn sie die anderen nicht rauflassen wollte. Aber das hat überhaupt nichts gebracht. Oder ich war nicht überzeugend genug
Momentan halte ich sie mit dem Arm auf Abstand, wenn einer der Hunde aufs Sofa will. Aber knurren tut sie trotzdem wie ne Irre.
Komisch ist ja auch, dass sie dieses Verhalten erst seit einiger Zeit zeigt. Vorher hat sie nichts gesagt, wenn Gio oder Ebby auf die Couch wollten. Irgendwas muss passiert sein, dass sie sich nun so verhält. Ich wüsste nur nicht, was.
Danke für deine vielen Tipps, Ninsche
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Für mich hört sich das jetzt ganz spontan nach nem volkommen unsicheren Hund an, der viel zu viel selbst entscheidet und regeln muß.
Gib ihr die Sicherheit, daß DU alles für sie regelst. Beispiel Lärm: Du wartest tatsächlich 30-50 Sekunden, bis sie sich beruhigt hat - das bedeutet für sie, Du gibst ihr Zeit den vermeintlichen "Eindringling" zu verbellen, und unterstützt das auch noch, indem Du sie hinterher belohnst (Du glaubst, Du würdest fürs Herkommen belohnen, sie sieht das wohl etwas anders...Ich sag nur: timing von Belohnungen.....).
Hier würde ich anders arbeiten: sobald sie auch nur Luft holt, um zu bellen (Du hörst die Geräusche ja zeitgleich und kannst daher schnell reagieren), würde ich mit einem "NEIN!" aufspringen und frontal zu ihr gehen und sie so abblocken, daß sie nicht aus dem Körbchen aufstehen kann, geschwiege denn auf den Balkon rennen kann. DU regelst das, sie hat nicht aufzustehen. Dein Job. Sobald sie das in dem Moment akzeptiert hat und im Körbchen bleibt, loben, und dann kannst Du kurz rausgehen, gucken, was war, und ihr sagen, alles ok. Dann setzt Du Dich wieder hin. Warst Du zu spät dran und sie ist schon draußen, geh zu ihr, nimm sie mit einem NEIN! hoch, setz sie ins Körbchen und gib BLEIB-Kommando. Dann kannst genauso wieder das Spielchen mit dem Rausgehen machen, um zu zeigen, Du kümmerst Dich schon, sagen, daß alles ok ist und Dich wieder setzen. Aber besser ist es, den Moment zu erwischen, bevor sie überhaupt los will, da mußt halt schnell sein *gg
Das Abrufsignal kann sie gar nicht wahrnehmen, wenn sie grad auf 180 ist, kannst Dir sparen... ;-)
Zum Sofa: hier würde sie bei mir ihn hohem Bogen runterfliegen - ICH entscheide, wer aufs Sofa darf, Ressourcen verwalte ICH. Und der Kommentar dazu muß im Tonfall entsprechend sein - ein deutliches NEIN oder HEY, was auch immer, im Tonfall überzeugend böse, sodaß da kein Interpretationsspielraum für sie bleibt. Und dann ins Körbchen schicken, als Alternative, sodaß sie weiß, wenn die Anderen ihr zu nah kommen, kann sie ins Körbchen. Dort wird sie dann künftig von keinem Hund mehr belästigt, das wird ihr Rückzugsort, das mußt Du durchsetzen den Anderen gegenüber. Wenn einer sich ihrem Körbchen in dem Moment nähert, sofort denjenigen abrufen. Ihr signalisieren, DU kümmerst Dich um ihre Sicherheit, sie braucht nicht aktiv zu werden. Daß sie die Anderen nicht aufs Sofa läßt, hat nichts mit Chefsein oder so zu tun, sondern daß sie denen gegenüber unsicher ist - Knurren heißt "laß mich in Ruhe". Und dann mußt Du ihr zeigen, daß sie ihre Ruhe gern haben kann - in ihrem Körbchen. Denn das Sofa ist Deins, und die anderen dürfen mit drauf - Deine Entscheidung. Sie hat da nichts zu regeln, das überfordert sie komplett.
Hundebegegnungen: Du siehst den anderen Hund --> anleinen, fertig. Muß man halt bisserl aufpassen, daß Du ihn vor ihr siehst, und aufmerksam sein unterwegs. Mit Bogen dran vorbeilaufen, sofern möglich, Hund auf der anderen Seite als der, der entgegenkommt. Kontakt nur noch mit sichtbar ruhigen und kontrolierten Hunden, die nicht auf sie zustürmen. Du siehst ja daran, daß sie seit dem 2. Hund sicherer geworden ist, weil er dazwischen geht, daß sie den Schutz braucht.
Leute verbellen: in der Dunkelheit nimmst sie einfach an die Leine, oder hälst sie mit einem Kommando bei Dir. Kommt von vorne wer, und sie fängt an, aufmerksam zu gucken, und macht Anstalten, loszulaufen, wird sie ausgebremst/angeleint. Das mußt halt einfach sehen, Du weißt doch, wie sie ist, kannst den Moment daher genau beobachten, und dann kannst auch den richtigen Moment nutzen, BEVOR sie losrennt, ein Kommando (FUß oder so) zu geben, damit sie weiß, was sie tun soll - sie muß lernen "wenn ich im Dunklen Leute seh, die mir suspekt sein, muß ich ins Fuß, und erhalte dort den gewünschten Schutz". Grummelt sie auch an der Leine, heißt es einfach "NEIN, Fuß!" Evtl. kannst sie dann auch unterwegs auf die dem Passanten abgewandte Seite von Dir schicken, damit sie nen Sicherheitsabstand hat und sich sicherer fühlt, und Du auch noch dazwischen bist als Schutz.
Beim Unterhalten: bring ihr ein Kommando bei, das heißt, sie soll zwischen den Füßen sitzen. Dann kannst das geben, wenn Du wen triffst, und Dich unterhalten. Fängt sie an, unruhig zu werden, dann wieder "Nein!" und das Kommando wiederholen. Natürlich ist dann auch hier Dein Job, Hunde, die herkommen, abzublocken - also unterhalten und einfach quatschen geht dann halt mal nicht, sondern Du mußt auch beim Reden aufpassen, daß auch diese Position zwischen Deinen Füßen zu einem sicheren Ort wird, und Hundi lernt, DU regelst alles, was komisch ist. Und was für sie komisch ist, zeigt sie Dir ja...
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Huhu noch mal,
wegen dem Zeigen: es kann aber auch genau umgekehrt laufen, nämlich dass sie denkt, dass fremde Menschen im Dunkeln gaanz schlimm sind, weil du sie noch extra darauf aufmerksam machst. Also kann das für den Hund bedeuten, dass sie extrem aufpassen muss weil das ganz gruselig ist und dass du das damit an sie abgibst.
Ich finde die Ideen von BieBoss gut. Was das Spazieren im Dunkeln betrifft: bei solchen Sachverhalten finde ich es immer gut wenn Hunde eine Alternative (z.B. Futterbeutel o.ä.) für ihre Verhaltensweisen bekommen um ihren Stress umzuwandeln als immer ein "Nein" zu hören. Denn es geht ja nicht nur um ihr Verhalten, sondern auch darum den Stress, den sie ja erstmal hat, zu mildern oder loszuwerden. Wenn man dann noch schimpft macht man es nur schlimmer und das Vertrauen leidet darunter. Deswegen könntest du das vielleicht auch kombinieren (Alternative plus Hund auf andere Seite nehmen und Fuß).
Und das "Fuß" im Dunkeln klappt natürlich auch nur, wenn das Fuß auch in anderen Situationen 100%ig beherrscht wird. Denn wenn sie in Rage gerät und das Fuß sitzt nicht, dann bringt es gar nichts "Fuß" zu sagen.
Viele Leute machen nämlich den Fehler, dass sie derartige Kommandos ausschließlich in solchen Situationen verwenden und der Hund dann im Zweifelsfall völlig falsch konditioniert wird und irgendwann denkt, dass "Fuß" bedeutet dass er Theater machen darf.Wenn du es mit der Balkontür so machen willst wie BieBoss geschrieben hat achte unbedingt darauf, dass du zwar schnell genug bist aber keinesfalls hektisch oder aufgeregt. Das würde ihre Sichtweise der Situation nur unterstützen.
Wegen dem Sofa: versuch es noch mal ganz konsequent und werfe sie immer sofort runter, wenn sie fixiert, knurrt o.ä.
Vielleicht wirkt es auch ein Stück weit unterstützend, sie nicht mehr im Bett schlafen zu lassen, damit für sie klarer wird dass es sich dabei um deine Ressourcen handelt.LG
Ninsche -
BieBoss: Ja, sie ist auf jeden Fall ein sehr unsicherer Hund - wo ich einen großen Teil selber zu verantworten habe. Ist leider viel schief gelaufen in ihrer Welpenzeit und auch danach -.-
Ich dachte mir schon fast, dass sich beim Lärmproblem eine Verhaltenskette gebildet hat. Ich wusste nur nicht, wie ich die durchbrechen kann.
Das mit dem vorher nein sagen usw. werde ich von heute an mal probieren. Das klingt gut und verständlich für mich und den Hund.
Gut, dann fliegt sie von heute von der Couch, wenn sie Gio wieder nicht hochlassen will. Nur, wie mache ich das bei meiner Mutter? Dort hat sie ja kein Körbchen. Ist es sinnvoll, sie an eine Decke zu gewöhnen und die bei meiner zu benutzen?.
Bzgl. Hundebegegnungen: Kontakt will sie ja sowieso zu 99% gar nicht. Sie mag ganz selten mal kleine Wuschelhunde oder Chihuahuas, aber auch nur, wenn die ruhig sind. Sie hat bei uns in der Straße 2 Hundefreunde, dann noch die Hündin meiner Mutter und natürlich unseren Rüden.
Wenn wir laufen, ignoriert sie die anderen Hunde ja auch mittlerweile und Gio übernimmt den Kontakt. Der freut sich ja eh drüber. Nur wenn wir wo sitzen oder stehen, wird sie giftig und kläfft rum. Leine ist zu dem Zeitpunkt aber dran. Ach, alles klar. Dazu hast du was in deinem letzten Absatz geschrieben
Leute verbellen: Je nach Mensch bellt sie auch an der Leine. Leute mit Mützen oder humpelnde Menschen fallen da leider ins Schema. Tagsüber ignoriert sie alle Menschen und läuft problemlos ohne Leine dran vorbei. Nur abends scheint sie das Gefühl zu haben, ich habe die Lage selber nicht im Griff und müsse deshalb aufpassen - denke ich.
Ich werde es mal mit nein und Fuß probieren.
Vielen Dank für deinen langen Beitrag. Der hilft mir sehr weiter.
Ninsche: Ja, du hast sicher recht mit dem Zeigen der Menschen im Dunkeln. Das werde ich von nun an lassen.
Ich werde mal den Futterbeutel heute Abend mitnehmen. Mal sehen, ob sie das m Stress überhaupt macht. Meinst du, da ginge sonst auch ihr Ball? Den liebt sie über alles und vergisst auch gerne mal Dinge, die ihr eigentlich Angst machen.
Fuß perfekt kann Pia nicht. Aber sie hat ein Kommando "bei mir", welches heißt, laufe ganz nah bei mir. Nicht ganz so nah, wie bei Fuß, aber vielleicht reicht es ja.
Ich habe heute erstmal was vor die offene Balkontür gestellt - so kommt sie nicht auf den Balkon rauf. Erstmal als "Erste-Hilfe-Maßnahme". Natürlich macht genau heute niemand Geräusche, die sie aufregen
Das mit dem Sofa probiere ich auf jeden Fall nochmal. Ich war sicher nur nicht überzeugend genug.
Nicht mehr im Bett schlafen lassen? Hm, ich denk mal drüber nach. Obwohl ich das sehr ungerne machen würde - ehrlich gesagt
Vielen Dank für deine vielen Tipps. Das hilft mir auch sehr.
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BieBoss
Aimee war auch mal extrem unsicher. Sie hat die Hunde dann platt gemacht. Ich habe sie einfach nicht mehr losgelassen. Jeder Scheinangriff und jeder Hund der vor ihr wegrennt bestätigt ja das Verhalten.
Ich habe dann an Begegnungen gearbeitet, wir hatten das schnell in Griff, aber Aimee mochte auch Hundebegegnungen.
Ich würde vor allem klar Grenzen setzen, aber dann eben natürlich richtiges Verhalten belohnen. Also mal angenommen wie gehen so vor wie BieBoss sagte (bei der Balkongeschichte). Ich würde da noch früher reagieren. Sie bricht sofort ab, wird von Balkon weggeschickt und wird dann belohnt. Ich vermute die Verhaltenskette mit Bleib etc, ist für den Anfang evtl. zu viel.
Meine Erfahrung ist bei unsicheren Hunden- klare Grenzen helfen oft mit der Welt besser umgehen zu können
Übrigens, bei mir dürfte sie alles und auch überall hin (Sofa, Bett etc.) nur wer sich nicht benimmt, der fliegt. Bei mir fliegt auch raus, wer sich nicht benimmt
ganz einfaches Prinzip.
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Danke Anna.
Grenzen hat sie sicherlich zu wenig bekommen. Ich habe das mit dem positiven Verstärken wohl etwas verstanden
Und wenn sie sich nicht benimmt, fliegt vom Sofa oder aus dem Bett und darf erst wieder mit meiner Einladung rauf.
Ich habe ja nun sehr gute Ansätze mit denen ich an unserem Problem arbeiten kann. Gehört ja alles, wie ich es mir schon dachte, zusammen.
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Ich glaube das ist uns allen schon passiert
Grade gesehen, dass ich mich etwas verwirrt ausgedrückt habe (müde ich? Nööö
). Früher reagieren war bezogen auf früher auflösen. Also sobald sie abbricht und zurück geht reagieren mit Lob. Eben weil ich denke, dass es sonst eine zu lange Kette wird. Zumindest am Anfang. Man kann es ja langsam erweitern.
Und das Beispiel mit Aimee sollte zeigen, dass ich 'an Hunden direkt' gearbeitet habe, weil Aimee Hunde an sich mochte. Das aber ja nicht nötig ist, wenn deine Hündin darauf eh keinen Wert legt und eine Grenze in Bezug auf Scheinangriffe sinnvoller ist.
So, ich hoffe ich habe alles aufgeklärt, wenn nicht, sag Bescheid, dann probiere ich es morgen nochmal
Ich denke auch, dass ihr damit gut klarkommen werdet. Ich bin mal gespannt und hoffe du berichtest mal.
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