Nachschnüffeln bei Hundebegegnung

  • Hallo,


    ich habe mal eine Frage zu Hundebegegnungen im Vorbeilaufen und was das bedeutet oder was ihr meint, was das bedeutet. Die Situation ist wie folgt:


    Zwei Hundehalter kommen sich mit Hunden entgegen und laufen aneinander vorbei. Die Hunde sind zum Beispiel beide frei. Man läuft aneinander vorbei, die Hunde laufen auch einfach vorbei ohne sich direkt zu begrüßen, bleiben einfach beim Menschen, keine Pöbelei, keine Unsicherheitsgesten, alles ganz normal. Wenn man dann aneinander vorbei ist, was "bedeutet" das, wenn der Hund zwar entspannt weiterläuft, aber leicht vom Weg abschwenkt und die Nase ein bisschen ausreckt, um "nachzuschnüffeln"? Ohne jegliche Anstalten hinterherzugehen oder sonst was.


    Ist das einfach nur "auschecken"? Bitte nicht falsch verstehen, ich finde das jetzt nicht problematisch oder schlimm, es würde mich nur wirklich interessieren. Ist ja irgendwie klar, dass Hund erriechen will, wer da rumflaniert ist. Aber hat das einen tieferen Sinn?

  • Macht meine Hündin auch immer! :smile:
    Und nicht nur die.
    Ich denke, Hundebegegnungen sind für die Hunde immer mit einer gewissen Anspannung verbunden. In diesem Fall ist man übereingekommen, sich aus dem Weg zu gehen, weder Kontakt noch Konflikt zu suchen, aber man will halt doch Genaueres über den Anderen wissen. Und dieses Informationsbedürfnis stillt man dann ohne Risiko durch Hinterherschnüffeln. Falls der andere gerade gepinkelt hat, wird der Hinterherschnüffler dort meist auch noch mal markieren.


    Dagmar & Cara

  • Ich würd sagen, da steckt nicht mehr dahinter, als man tatsächlich sieht: Informationen aus der Luft holen ohne nah dran zu sein :D Evtl. gab es vorher Signale des einen Hundes, dass er sich Abstand ausbittet. Der andere hat's akzeptiert - will aber trotzdem in etwa wissen, wer da vorbeigestiefelt ist.

  • Hey,


    danke für die schnellen Antworten. Stimmt, hinterher markieren gehört hier auch öfter noch zum Programm. :D


    Dann scheint es wirklich "nur" Informationsbeschaffung zu sein :D

  • Vor ein paar Tagen wollte mein Hund das auch mal wieder machen, dummerweise musste der andere Hund gerade abrupt stehen bleiben und sich gemütlich kratzen. Das gab quasi einen Auffahrunfall und ich habe meine dann weggerufen :ops: Was hättet ihr gemacht?

  • Ich nutze das "Nachschnüffeln" gezielt als belohnendes und gleichzeitig beruhigendes Verhalten, wenn der Herr eine Hundebegegnung gut gemeistert hat.


    Er dreht manchmal nur den Kopf zurück und schnüffelt und manchmal dreht er auch für ein paar Schritte um.
    Das fällt bei uns in die Kategorie "gesittet Duftmarke aufnehmen ohne Stress und Angst" - also alles super!

  • @HermannDS:


    Wie hast du damit angefangen? Nimmst du ihn dann erst gezielt noch kurz an der Leine bis ihr einen sicheren Abstand erreicht habt oder so? Hier im Park macht das auch eine so. Würde mich wirklich interessieren, wie man das aufbauen könnte.



    @anfängerinalina:


    Wär das vielleicht eine Option? Hund vorbeiführen oder locken bis der Abstand sicher ist und es zu keinem Auffahrunfall mehr kommen dann und dann ein ruhiges OK geben, vielleicht auch kurz stehen bleiben?


    Vielleicht hat ja noch jemand eine Idee, wie man das sogar gezielt üben kann oder als Belohnung einsetzen kann?

  • Zitat

    @HermannDS:


    Wie hast du damit angefangen? Nimmst du ihn dann erst gezielt noch kurz an der Leine bis ihr einen sicheren Abstand erreicht habt oder so? Hier im Park macht das auch eine so. Würde mich wirklich interessieren, wie man das aufbauen könnte.


    Hmm...


    ich arbeite mit Hermann ja so gut es geht knapp unter der Stressschwelle. So spult er mir die meisten Alternativverhalten ab. Und so an sich habe ich es ihm einfach erlaubt und solche Dinge dann gemarkert. So richtig auf Kommando klappt es noch nicht, aber das Verhalten wird regelmäßiger.


    Die Belohnung an sich ist bei Hermann dann das hinterherlaufen für ein paar Schritte. Ist mir der Hund noch zu nah, gibt es ein "Warte" und ist der Abstand groß genug (sodass es den anderen dann auch nicht stört), gibts einfach eine einladende Geste, ein paar Schritte zurückzulaufen, bzw. Hermann läuft dann einen Bogen um mich. Da braucht es nicht viel Kommando zu.


    Muss natürlich auch den anderen Hund beobachten. Wenn der andere selbst ängstlich ist oder anderweitige Probleme hat, sollte man das vllt aus Rücksicht nicht machen. Aber so desinteressierte Hunde... klar...Hermann kommt ja nicht ran.


    Generell erlaube ich Hermann alles, was Hund und Nase kombiniert, weil er meistens versucht Dinge mit seinen Augen zu kontrollieren, anstatt mit seiner Nase. Am liebsten sind ihm Hunde von hinten, die sich nicht umdrehen, wenn er schnüffelt. Gibt es natürlich nicht... hinterherlaufen ist da eigtl die beste Alternative.


    Schnüffeln auf Entfernung zählt für mich zu einer sehr gesitteten Kontaktaufnahme, wenn ich Hermanns ursprüngliches Verhalten betrachte ^^



    Edit:
    Am besten und am sichersten geht das bei alten, desinteressierten Hunden an der Leine, die einfach so neben Herrchen her trotten xD

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