Auf der Suche nach dem geeigneten Hund

  • Ich hatte gestern einen Cavalier im Wartezimmer sitzen, ein netter anderthalbjähriger Rüde, aber ich kann das verstehen, so richtig gefällt mir dieses gezwungene Grinsen der Schnauze auch nicht, aber auch die Terrier entsprechen schon sehr dem Kindchenschema.

    Was ich noch anmerke wollte bezüglich Terrier und Kinder: Du schreibst, die Kids sollen auch mal einen Ball werfen etc. Soweit ist da nichts dran verkehrt, aber vielleicht solltest du da ein paar Regeln mit einbauen:
    - Terrier sollte auch lernen, nicht sofort hinterherzudürfen und da solche Grundlagen für alles wichtig sind würde ich damit ruhig schom beim Welpen beginnen. Vielleicht nicht sofort mit nem Ball, aber wenn ihr füttert, einfach mal schauen, dass der Hund erst zum Fressen kann wenn er sich ruhig verhält. Nicht gleich sofort machen, der Kleine muss ja ankommen, aber eben so ab 12 Wochen ist das durchaus verlangbar.
    - Wenn ihr also dann mit Ball spielt würde ich den Großteil der Spiele so gestalten, dass deine Kids was werfen oder rollen und der Hund erst auf Freigabe! von dir oder einem deiner Kids hinterherdarf. So könnt ihr schön spielen und der Hund wird dann z.B. bei Sichtung von anderen Hunden auch erst fragen, das muss man aber natürlich auch alles üben, Stichwort Impulskontrolle.

    Vielleicht ist das auch alles kalter Kaffee für dich, aber als ich die Worte Ball spielen + Kids + Terrier gelesen habe dachte ich, ich erwähne es mal. Denn ein Hund der null warten kann im Angesicht eines Balles ist nicht nur nervig und unkontrollierbar, sondern schlichtweg auch in der Gefahr, ein Junkie zu werden, sprich der Ball wird wichtiger als alles andere. Oder er fängt an zu jagen etc. Mein Schäfermix hat das leider nie wirklich gelernt und wir hatten weitaus gravierendere Baustellen als das.
    Das war übrigens so ein "find ich toll, sieht gut aus, passt schon" Kauf, dazu kam noch die abgedrehte Vorstellung einen Kommissar Rex nach Hause zu holen. Also für euch Daumen hoch für die besonnene Auswahl einer für euch passenden Hunderasse :gut:

  • Danke für deinen Tipp mit der Impulskontrolle!
    Nein, die Kinder sollen den Welpen nicht gleich in den ersten Tagen mit Bällen bewerfen. ;)
    Der Hund muss erstmal ankommen und meine Kinder müssen erstmal einige grundsätzliche Regeln lernen (den Hund nicht beim Fressen stören, den Ruheplatz als Rückzugsort akzeptieren, dem Hund nicht ständig hinterherlaufen, ...)
    In den ersten Wochen werden die Kinder und der Hund auch nicht unbeaufsichtigt zusammen sein, bis ich weiß, dass meine Kinder sich grundsätzlich richtig verhalten.
    Ich meinte schon die Zeit danach, so ein Hundleben ist ja lang.
    Aber der Hinweis mit der Impulskontrolle ist gut und wichtig!

  • Das hatte ich auch nicht so verstanden, aber viele stellen sich Hundebeschäftigung ja gerne so vor, dass Hund freudig Bällchen holt und man sie wieder wirft und das ist in den menschlichen Augen auch spaßig, vor allem weil Terrier eher nicht dafür bekannt sind, dass sie irgendwann aufgeben, aber für viele Hunde kann das Stress bedeuten und sie neigen dann eben auch bei anderen interessanten Dingen dazu gleich loszustürmen.
    Wie gesagt, du machst das genau richtig, Hund nach deinen Möglichkeiten aussuchen und nicht nach schöner Fellfarbe oder irgendwelchen TV-Hunden (Da bin ich schuldig im Sinne der Anklage :p ) :gut:

  • Boah... mal wieder Gerüchte :mute: nicht Kinderfreundlich ..............
    Die meisten Schnauzis die ich kenne sind Kinderfreundlich .... nur ein Hund der keine Kinder kennt ist nicht Kinderfreundlich !!!! Und das kann mal auf alle Rassen anwenden !

    Da ich bei den Schnauzern sehr aktiv bin bin z.B. die Jugendbeauftrage meiner Ortsgruppe kann ich nur sagen, nur Mut... die meisten lieben Kinder :smile:

    Ich habe gesehen du kommst aus Bremen.... da mein alter Zwerg verstorben ist, habe ich jetzt einen kleinen Zwergenrüden von 20 Wochen.... wenn du Lust hast, kannst du ihn ja mal kennenlernen.

    Liebe Grüsse Meike

  • Zitat

    Boah... mal wieder Gerüchte :mute: nicht Kinderfreundlich ..............
    Die meisten Schnauzis die ich kenne sind Kinderfreundlich .... nur ein Hund der keine Kinder kennt ist nicht Kinderfreundlich !!!! Und das kann mal auf alle Rassen anwenden !

    Hallo Meike,

    vielen Dank für das Angebot!
    Ich würde es nicht unbedingt als Gerücht bezeichnen. In mehreren Hundebüchern und Beschreibungen wird der Schnauer als eher ungeduldig und recht streitlustig beschrieben. Wieso sollte das nicht auf die Mehrzahl der Tiere zutreffen?
    Das heißt ja nicht, dass man durch entsprechende Sozialisierung und Erziehung nicht ein ganz anderes Tier erhalten kann.
    Ich habe mal ein bisschen etwas über Schnauzer gelesen, weil der Smoushond evtl. von diesen abstammt.
    Ich weiß nicht, ob der Schnauzer für uns in Betracht kommt. Jetzt haben wir uns erstmal an den Gedanken Terrier gewöhnt.
    Sollten wir mit unserem Besuch bei der Züchterin nicht zufrieden sein, komme ich gerne auf dein Angebot zurück!

    Viele Grüße
    Annette

  • Hallo Snaefellsnes,
    ich finde es ganz super, dass ihr euch vor dem Einzug schon so viele Gedanken macht!
    Ein kleiner Einwurf noch zum Berger de Pyrenees... Ich habe auch einen BdP (vermutlich – Findelhund aus dem Tierheim) und bin ganz begeistert von dem kleinen Kerl.
    Allerdings wird in der Rassebeschreibung auch "misstrauisch gegenüber Fremden" erwähnt, was bei meinem Hund durchaus zutrifft. Leute, die er länger kennt (Freunde, Familienmitglieder etc.) findet er super, aber neue Menschen werden erst mal ignoriert, Streichelversuchen weicht er aus. Von einem trubeligen Zuhause, viele fremde Kinder/Menschen zu besuch etc. wäre meiner wahrscheinlich ziemlich gestresst. Das Verhalten, das du auf der Ausstellung erlebt hast, muss bei dieser Rasse also nicht unbedingt so zutreffen. Natürlich ist das alles auch ein gutes Stück weit eine Frage des individuellen Charakters und der bisherigen Erfahrungen im Hundeleben. :smile:

    Ich wünsche euch ganz noch viel Spaß und Erfolg bei der Suche!
    Viele Grüße,
    Eva mit Noah :hallo:

  • Der Norfolk hat ja durchaus Handgepäckgewicht (du hattest dich ja wegen Flugreisen informiert), beim Zwergschnauzer wird's da schon eng.

    Ich könnte mir einen Norfolk gut für euch vorstellen. Ein toller Kinderkumpel und vielseitiger Begleiter und trotzdem handlich genug um ihn bequem mit zu nehmen.

  • Von den Cavalieren würde ich aus gesundheitlichen Gründen die Finger lassen, auch vom seriösen Züchter. Auch die deutschen Züchter züchten auf der selben, nicht wirklich großen Basis wie die britischen und unter Einsatz von importierten Zuchttieren aus dem Ausland, die kochen also mit dem gleichen Wasser wie alle anderen und haben somit die gleichen Pestilenzen drin.
    An "kleinen" Baustellen hat man bei denen gern Ohrenentzündungen, ständig verstopfte und entzündete Analdrüsen und Allergien. Alles auf Dauer auch teuer und nervig ohne Ende. An großen vor allem Herzprobleme, die gehören bei der Rasse scheinbar zur Grundausstattung. Außerdem haben sie für eine so kleine Rasse eine mickrige Lebenserwartung. Andere kleine Hunde sind mit 8-10 Jahren meist noch taufrisch, Cavaliere sind da vom Habitus her alt und werden auch gar nicht so ganz viel älter. Syringomelie hin oder her, das wären für mich alles schon Gründe, die Rasse zu vergessen.


    Zu den Whippets/Windhunden: Ich denk man kann bei guter Sozialisation und Ausbildung und mit den richtigen Bedigungen jede Hunderasse MIT Kindern halten, aber nicht alle Rassen sind ideal FÜR Kinder.

    Die meisten Windhunde (einzelne Individuen können immer anders sein), sind mMn keine idealen Kinderhunde. Sie neigen schon dazu, Einmann-Hunde zu sein. Die Orientalen stärker als Whippets, Greyhounds oder Wolfhounds, aber selbst die binden sich meiner Erfahrung nach mehr an eine einzelen Person als an die ganze Familie. Meine Salukihündin ist wirklich fantastisch mit meiner Familie, und ich hätte auch mit (eigenen) kleinen Kindern keine Bedenken mit ihr. Aber ich bin für sie Sonne, Mond und Sterne und das lässt sie die anderen auch mal merken. Bei meinen Greyhounds war/ist das nicht ganz so ausgeprägt, aber auch die wissen, wer ihr Frauchen ist und wer "bloß" normale Familienmitglieder sind.

    Sie sind außerdem... naja, schwierig zu erziehen finde ich sie nun nicht. Eher im Gegenteil, wenn man eine gute Bindung hat, sind es tatsächlich Hunde, die viel einfach so dem Halter zuliebe machen.

    Aber man muss dafür schon arbeiten und sie sind nicht immer leicht zu motivieren, zumindest nicht mit dem gängigen Gehampel. Klar, die machen auch mal was für ein Leckerchen, aber wirklich wichtig ist ihnen das nicht. Und die wenigsten Windhunde sind im Erwachsenenalter noch verspielt, im Sinne von "für Spielzeug/toben mit dem Besitzer zu begeistern". Bällchen werfen und Zergelspiele sind meistens nicht so ihres, oder zumindest sind sie nicht völlig jeck darauf. Ausnahmen bestätigen die Regel. Auf jeden Fall sind sie meistens lange nicht so spiel- und Spielzeug-geil, dass man das groß als Motivation für die Ausbildung nutzen könnte.


    Das alles ist für einen Hund, der nicht nur freundlich und harmonisch mit Kindern leben soll (der aber eigentlich den Erwachsenen oder sogar nur einem Erwachsenen gehört), sondern mit dem die Kinder auch allein mal was anfangen können sollen, nicht so ideal.

    Guckt euch die Whippets ruhig nochmal bei der Züchterin an, vielleicht begeistern sie euch in ihrer häuslichen Umgebung doch. Und Whippets gehören sicher auch zu den mildesten und noch am ehesten "klassisch ausbildbaren" Windhundrassen.
    Aber wenn's nix für euch ist, dann nicht. Gibt noch viele tolle Rassen.

  • Marula, auch wenn du mit deinem Beitrag hauptsächlich die Threadstellerin angesprochen hast, wollte ich mich für deine hilfreichen Tipps bedanken! Als Neuling habe ich einige deiner Beiträge in verschiedenen Threads gelesen und mir wird bewusst- ich muss noch viel lernen. Auch bei mir lebt ein Greyhoundwelpe, deshalb ist jeder Hinweis, was Windhunde anbelangt, für mich Gold wert!
    So, bin schon wieder still. OT aus! :smile:

  • Zitat

    Mit der Aussage "kann ohne Leine laufen" wäre ich aber vorsichtig. Immerhin steckt da Whippet drin, da würde ich nicht davon ausgehen, dass jedem Rassevertreter der ausgeprägte Jagdtrieb fehlt...

    Glaub mir, der Jagdtrieb ist sehr gut händelbar, ich habe mit vielen anderen Siwi Besitzern gesprochen. Die Hunde sind viel weniger Jagdtriebig als die Whippets, bei ihnen steht der Willen zu gefallen und beim Besitzer zu bleiben im Vordergrund. Vom Wesen her würde ich sie eher unserem Collie zuordnen als unserem Whippet. Ich dachte unsere Siwi ist vielleicht eine Ausnahme. Aber eine Züchterin, die 6 Siwi hat, bestätigte mir, dass 5 genauso sind und nur 1 Rüde mehr jagdlich interessiert ist. Ich hatte lange Jahre einen Hovawart, der war mehr am Reh interessiert, einmal hat er einen Hasen erwischt. Aber bis er, im Gegensatz zum Whippet mal in die Gänge kam, hatte man ihn schon am Halsband gepackt.
    Leider kann ich mit dem Tablet keine Fotos zeigen, mein Sohn hat uns den Laptop fürs Studium gemopst. Sie ist wirklich bildschön und weil die Rasse hier im Forum kaum bis gar nicht vertreten ist, hätte ich sie gerne gezeigt.

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