normales Verhalten in der Pubertät?
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Hallo zusammen.
wir haben einen 11 Monate alten Labrador- 'Straße'- Mischling mit dem wir regelmäßig in die Hundeschule gehe und auch so regelmäßig übe.
Er gehorchte bisher für meine Begriffe sehr gut (er ist sicher kein Begleithund aber liess sich aus fast jeder Situation abrufen und kann sämtliche Grundkommandos und einige Tricks.)Seit ein paar Wochen ist es allerdings ein Kampf mit ihm. Spaziergänge sind purer Stress, er bleibt alle paar Meter stehen und markiert. Dann ist sein schnüffeln schon fast exzessiv geworden und er klappert regelmäßig mit den Zähnen und hat Schaum vorm Maul (das gleiche passiert wenn er an mir riecht, aber auch an 'schwitzenden' Männern
) Er zieht wie ein Verrückter an der Leine und ist durch nichts zu bändigen (10 Minuten Strecken dauern dann schon mal 30).
Sobald er frei läuft stürzt er sich auf jeden Hund (Hündinnen versucht er sofort zu besteigen und bei Rüden ist es stimmungsabhängig wie er sich verhält (von spielen über besteigen bis pöbeln ist alles drin). Ist eine Hündin in der Nähe versucht er jeden anderen Rüden zu vergraulen - In meine Nähe dürfen Rüden schon mal gar nicht, bei meinem Mann hat er kein Problem.
Zu Hause dreht er durch und fängt zu winseln an sobald er draußen einen Hund riecht/sieht - länger als bis 6.30 Uhr lässt er mich auch nicht schlafen, wir wohnen am Park und ab 6 sind die ersten Hundebesitzer mit Ihren Fellnasen unterwegs, sobald er einen sieht winselt er so lange bis ich nicht mehr schlafen kann und aufstehe.Unser Hundetrainer hat sich das Ganze nun eine zeitlang angeguckt (und kam auch nicht durch bei ihm - wir haben aber mit anderen Hunden schon sehr gute Erfahrungen mit dem Trainer gemacht, sodass ich von seiner Kompetenz doch überzeugt bin) und meinte, dass sein Verhalten absolut hormonell bedingt sei und auch seine Hodengröße (die sind wirklich riesig
) für einen Testosteronüberschuss sprechen würde. Er hat uns nun geraten ihm einen Chip einsetzen oder dann doch gleich kastrieren zu lassen.
Wir wollen hier nichts überstürzen, das ist ja doch ein sehr kontroverses Thema... habt ihr vielleicht ähnliche Erfahrungen mit euren Rüden gemacht und Tips was ich/wir tun können?Danke schon mal und sonnige Grüße
Sam -
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Hallo zusammen.
Seit ein paar Wochen ist es allerdings ein Kampf mit ihm. Spaziergänge sind purer Stress, er bleibt alle paar Meter stehen und markiert. Dann ist sein schnüffeln schon fast exzessiv geworden und er klappert regelmäßig mit den Zähnen und hat Schaum vorm Maul (das gleiche passiert wenn er an mir riecht, aber auch an 'schwitzenden' Männern
) Er zieht wie ein Verrückter an der Leine und ist durch nichts zu bändigen (10 Minuten Strecken dauern dann schon mal 30).
Ja das Problem kenne ich
Zu Hause dreht er durch und fängt zu winseln an sobald er draußen einen Hund riecht/sieht - länger als bis 6.30 Uhr lässt er mich auch nicht schlafen, wir wohnen am Park und ab 6 sind die ersten Hundebesitzer mit Ihren Fellnasen unterwegs, sobald er einen sieht winselt er so lange bis ich nicht mehr schlafen kann und aufstehe.
Okay, aus dem Bett geschmissen wurden wir nicht, aber gefressen hat er nicht mehr. So wie der Arzt uns sagte, Liebeskümmer (nach der Hündin von einer Freundin)Unser Hundetrainer hat sich das Ganze nun eine zeitlang angeguckt (und kam auch nicht durch bei ihm - wir haben aber mit anderen Hunden schon sehr gute Erfahrungen mit dem Trainer gemacht, sodass ich von seiner Kompetenz doch überzeugt bin) und meinte, dass sein Verhalten absolut hormonell bedingt sei und auch seine Hodengröße (die sind wirklich riesig
) für einen Testosteronüberschuss sprechen würde. Er hat uns nun geraten ihm einen Chip einsetzen oder dann doch gleich kastrieren zu lassen.
Ich persönlich halte von dem Chip gar nichts. 2x Chip setzen = 1x Kastration bezahlen. Und ich denke nicht, dass es das gleich für einen Hund ist....
Wir wollen hier nichts überstürzen, das ist ja doch ein sehr kontroverses Thema... habt ihr vielleicht ähnliche Erfahrungen mit euren Rüden gemacht und Tips was ich/wir tun können?Danke schon mal und sonnige Grüße
SamWir haben ähnliche Erfahrung, unser Labbi ist allerdings bereits 1 1/2 Jahre alt. Und daher kann ich dir auch sagen, besser wird es wohl nicht.
Wir waren an einer Talsperre als wir den Entschluss gefasst haben, dass es so nicht mehr weiter gehen kann. (Auch weil der Hund einen sogenannten Laternentripper hatte und bei uns überall grüne Flecken auf den Fliesen hinterlies)Denn hier war es besonders schlimm... Sitz? Platz? Fuß? Alles vergessen. Er hat gezogen wie Sau, sodass mein Freund Blasen an seinen Händen hatte. Und ständig hat er sich wo fest geschnüffelt, abrufen ging gar nicht mehr oder nur sehr schleppend.Nun, vor 1 1/2 Wochen kamen die Eier ab, und sofort bemerkte man Besserung. Kein Ständiges Ziehen mehr an der Leine, kein 3 Tröpfchen markieren mehr (er markeirt zwar noch, aber deutlich weniger und pinkelt auch deutlich mehr als vorher!). Und wir haben das Libeste hörende Tier der Welt.
Sogar ohne Leine "bei Fuß" Laufen ist kein Problem mehr. Er ist dabei auf mich fixiert und alles andere interessiert einfach nicht mehr. Für mich, ganz ehrlich, die beste Entscheidung die wir treffen konnten!!Wie es mit anderen Hunden ist, ist schwer zu sagen, war vorher schon kein Problem, versteht sich mit jedem...
Und ich denke, dass die Rüden da einfach ein deutlicheres Entspanntes Leben durch haben, da sie nicht mehr durch ihre Hormone gesteuert werden.
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Zitat
Und ich denke, dass die Rüden da einfach ein deutlicheres Entspanntes Leben durch haben, da sie nicht mehr durch ihre Hormone gesteuert werden.
Naja...das ist wohl Ansichts und Erfahrungssache. So pauschal kann man das sicher nicht sagen.
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Der Chip wird euch ja zeigen, ob es besser wird. Allerdings gibts auch Hunde, bei denen es anfangs schlimmer wird.
Leinenführigkeit finde ich allerdings wirklich Erziehungssache - ich lasse meinen Hund an der Leine nicht dauernd markieren, das muss auch nicht sein. Man muss ja nicht stehenbleiben, nur weil der Hund das tut.
Sein Verhalten anderen Hunden gegenüber hört sich auch nach erheblichen Stress an. Das müsste man sich genauer anschauen, wie das abläuft.
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Naja wenn man einfach weiter geht reißt es einem halb den arm ab.
Das ist nicht angenehm und ich hab schnell Probleme mit sowas.Jetzt funktioniert es auch und das funktionierte auch direkt nach 2 tagen nach der Kastration. Anders gemacht hab ich nichts
also war auch davor immer Wochen das selbe.
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Naja, unsere Rüden haben sich immer so verhalten, allesamt. Und allesamt bleiben sie unkastriert. Und siehe da, das Verhalten bestand etwa zwischen dem 8. Lebensmonat und dem 2. Lebensjahr. Danach haben sie alle gelernt, mit ihren von der Natur gegebenen Hormonen zu leben und es hat sich reguliert.
Ich habe nichts gegen Kastration, ein Rüde wurde auch kastriert, weil er Prostataprobleme bekam. Aber ich finde es reichlich blödsinnig, einen pubertierenden Hund wegen solchen Problemen zu kastrieren. Wäre der Hund eingeschränkt durch z.B. ständige Penisvereiterungen, die man so in den Griff kriegen könnte, wäre das sicherlich etwas anderes. Ansonsten bin ich (mittlerweile!) der Ansicht, dass man sich keinen Hund anschaffen sollte, wenn man mit der schwierigen Phase nicht auch zurecht kommt. Ich bekomme auch kein Kind, um dem dann Hormonspritzen zu geben in der Zeit zwischen dem 12. und dem 17. Lebensjahr, nur damit es mich nicht dauernd anzickt, säuft, mal das Kiffen ausprobiert, eventuell nen Freund/Freundin hat, den/die ich ätzend finde, Schule schwänzt, wegen jedem Mist einen riesen Streit beginnt und seine Eltern hasst, mit Türen knallt und Boybands anhimmelt...
Die Phase (und bei vielen Hunden entsprechendes Verhalten) gehören für mich mittlerweile einfach zu der Entwicklung eines Hundes dazu, auch dazu entschließt man sich beim Welpenkauf. Ich habe da auch keinen Bock drauf, fand es jedes Mal zum kotzen, hätte den Hund am liebsten irgendwo angebunden und hab nicht nur 1x mittem auf der Straße angefangen zu heulen, weil es mir einfach auch mal zu viel wurde. Aber so ist das nun mal. Auch ein Hund braucht Zeit, um mit dieser Umstellung umzugehen. Er muss erstmal lernen, dass sich da Dinge verändern und wie er damit richitg umgeht. Bei dem einen geht es schneller, bei dem anderen dauert es länger. Zum Kotzen ist es immer. Aber es ist Teil der Entwicklung. Dass Hunde oftmals die Pubertät sehr intensiv durchleben, gerade Rüden, ist klar. Das weiß man vorher und dementsprechend kann man sich ja im Vorhinein entscheiden.Zum Thema Chip: Der Unterschied zwischen Chip und Kastration ist nicht nur der preisliche. Natürlich hat ein Chip eine sehr ähnliche Wirkung wie eine Kastration. Aber eben nur ähnlich. Wenn man nur mal ausprobieren will (das haben wir beispielsweise beim Prostata-Problem-Hund gemacht, um zu testen, ob es durch eine Kastration in den Griff zu bekommen wäre), ist ein Chip eine gute Möglichkeit, gerade bei krankheitsbedingten Geschichten, zur Differentialdiagnostik. Ansonsten empfinde ich persönlich den Chip als suboptimal. Das Hormonlevel unterliegt unter Chipanwendung permanenten Schwankungen und das merkt man je nach dem auch. Ein Chip muss erst zum Wirken kommen, baut dabei die Wirksamkeit langsam auf, hat dann einen kurzen Wirkpegel, bei dem die Wirkung gleichmäßig ist und danach sinkt die Wirksamkeit langsam wieder ab.
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Danke für eure Antworten. :-)
canchih: es ist inzwischen mein 6. Hund und 4. Rüde - es wäre allerdings der Erste den ich/ wir kastrieren lassen würden. Dementsprechend war ich mir durchaus im Klaren, dass gerade die Pubertät eine schwere Zeit wird.
Aber genau das ist auch der Punkt weshalb mich sein Verhalten verunsichert.
In dieser Form kenne ich es einfach nicht. Klar gab es mit den anderen auch immer schwierige Phasen aber nicht täglich über Wochen hinweg, sondern hier war es eher eine absolute Achterbahnfahrt.Er ist nur zu Hause ansprechbar, draussen ist er in seiner eigenen Welt und nimmt uns überhaupt nicht wahr. Das auch der Hundetrainer kein Rezept zum Durchkommen hat und sagt, dass er absolut Hormongesteuert ist finde ich beunruhigend. Ich denke hier auch eher in die Richtung dass dieser ständige Hormonstau auch für den Hund viel Stress bedeuten muss..
Für mich ist sein Verhalten auch nicht mehr vergleichbar mit einem Kind, dass mal bockig ist und sich mal daneben benimmt, mal kifft etc. Sondern eher wie eins dass ohne kiffen nicht mehr kann, das Schlägereien am laufenden Band provoziert und kurz davor ist in die kriminelle Schiene abzurutschen....
Da würdest du doch auch überlegen was der nächste Schritt ist, wenn bisher nichts geholfen hat oder?Aber das ist ja auch Ansichtssache wann es soweit ist oder ob man hier einfach nur überbesorgt ist.
Wir werden uns definitiv noch weitere Meinungen einholen und nichts überstürzt entscheiden.
Danke noch mal für eure Antworten.
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