Unsicherheit oder Territorialverhalten?
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Ellen, wie genau machst du das denn mit dem Handzeichen? Wie wird das aufgebaut? Etwas schwierig ist sicher, dass Djego schlecht Futter nimmt wenn er gestresst ist.
Aufgebaut habe ich es eigentlich gar nicht. Ich mach es auch anders als in dem Buch beschrieben war. Ich beanspruche lediglich den Raum des Flures, stelle mich also zwischen Hund und Tür. Mit der Hand mache ich nun einfach wie so ein Stoppzeichen (falls du die flache Hand schon für ein anderes Signal benutzt, kannst du was anderes suchen). Und ich muss meinen Hund abblocken, damit der nicht zur Tür rennt. Dabei darf ich bloss nicht zu hektisch sein, weil mein Hund schnell eingeschüchtert ist. Wenn er mir dann zu nah an der Tür ist, gehe ich noch vorsichtig einen Schritt auf ihn zu. Dann weicht er von alleine zurück. Von weiter hinten darf er von mir aus ruhig bellen. Vielleicht kann ich ihn in einem nächsten Schritt mal in sein Körbchen schicken oder ein Sitz machen lassen. Doch im Moment scheint ist er noch zu aufgeregt. Ausserdem fände er ein Sitz usw. auch nicht "angemessen". Da kommen dann entweder seine Dackelgene oder der Altersstarrsinn durch
Eigentlich ist er ja so aufgeregt, weil er ein Schisshase ist.
Das habe ich ein paar Dingen erkannt. Wenn er im Garten bellt, weil er irgendwas Ungewöhnliches gehört hat, dann verhält er sich ganz anders. Das würde ich dann auch unter Territorialverhalten einordnen. In den ersten Wochen als er bei mir war hat er praktisch gar nicht gebellt. Das Gemotze im Garten macht er erst, seit er selbstbewusster ist.
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Hallo,
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Hallo Corinna,
ja, ein Überraschungspaket aus dem Tierschutz. Das trifft es ganz genau. Bei einem Hund, der von (wahrscheinlich) der Geburt an, mit seinen Wurfgeschwistern in Obhut der Tierschützer war, gehe ich zumindest davon aus dass er zB nie selbst für Beute sorgen musste, keine schlechte Erfahrung mit Menschen gemacht hat etc. Also dass der Hund nicht schon komplett verkorkst ist, bis er bei mir ankommt.
(Bin grad selber am grübeln ob das schon naiv war? :/ )Mit ihm gearbeitet wurde natürlich nicht. Kein Sitz kein Platz kein gar nichts.. keine Stubenreinheit. Auch kannte er keine Leine keine Kinder kein Haus.
Aber es war wirklich nicht soo ein großes Problem. Er war ja erst fünf Monate und soo lernfreudig.
Die Fortschritte waren wirklich enorm.Mit fünf Monaten ist die Gewöhnung an Umwelt und Alltagsdinge schon lange vorbei. Das heißt nicht, dass der Hund nicht lernfähig ist. Es geht eher um die Dinge, die dann später "selbstverständlich" sind. Bei einem solchen Hund (der keine neuen Situationen in neuen Umgebungen kennengelernt hat) muss man so etwas kleinschrittig trainieren und muss zeitlebens recht intensiv weiter daran arbeiten. Das ist ein massiver Unterschied, denn das ist sehr viel Aufwand, den man da betreiben muss.
ZitatWillst du sagen, dass es tatsächlich Rassen gibt, die so stark bewachen, dass es nicht zu kontrollieren ist?
Bewachen an sich ist doch soweit ich weiß kein Trieb, es dient ja nur zur Triebbefriedigung oder?Stell Dir mal vor ein Wachhund würde sich durch ein simples "Lass es" ganz easy davon abbringen lassen. Das wäre ein unbrauchbarer Modell
Es wird darauf selektiert, dass die Hund eigenständig dieses Verhalten zeigen, auch, wenn die Umstände ungünstig sind (=sie jemand davon abhalten will).
Bis zu meinem gewissen Punkt kann man das sicher erzieherisch beeinflussen. Aber nicht durch schlichtes Unterdrücken, das funktioniert nicht.
Und der Hund muss einen Rahmen haben, in dem er sein Wachverhalten ausleben darf. Immer nur verbieten - das geht nichtDann platzt ihnen irgendwann der Kragen und das immer dann, wenn es so gar nicht passt.
ZitatIch habe auch nicht den Eindruck dass er sich so wohl fühlt. Im Gegenteil, er ist total gestresst und das möchte ich ihm einfach gerne nehmen.
Sicher spielt es auch eine Rolle, dass er generell überfordert ist.
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Er darf nicht mehr frei laufen, seit der Rückruf nicht mehr funktioniert. Bis er 8 Monate war hatte ich einen Hund der zu 90 % auf meinen Rückruf hörte. Mit 10 Monaten musste dann die Schlepp ran, weil er zu 90 % NICHT hörteWarum lässt er sich denn nicht mehr rufen?
Zitat
Also wie kann ich denn "das Training sinnvoller gestalten"?Sinnvolles Training ist ein Training, bei dem der Hund in für ihn machbar kleinen Trainingsschritten über Bestätigung lernt, was von ihm erwünscht wird und das bei gerade mal so großer Ablenkung, dass Lernen noch möglich ist.
Viele Grüße
Corinna -
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Mit fünf Monaten ist die Gewöhnung an Umwelt und Alltagsdinge schon lange vorbei. Das heißt nicht, dass der Hund nicht lernfähig ist. Es geht eher um die Dinge, die dann später "selbstverständlich" sind. Bei einem solchen Hund (der keine neuen Situationen in neuen Umgebungen kennengelernt hat) muss man so etwas kleinschrittig trainieren und muss zeitlebens recht intensiv weiter daran arbeiten. Das ist ein massiver Unterschied, denn das ist sehr viel Aufwand, den man da betreiben muss.
Okay.. dann hat das in allen anderen Bereichen erstaunlich gut geklappt
Stell Dir mal vor ein Wachhund würde sich durch ein simples "Lass es" ganz easy davon abbringen lassen. Das wäre ein unbrauchbarer Modell Es wird darauf selektiert, dass die Hund eigenständig dieses Verhalten zeigen, auch, wenn die Umstände ungünstig sind (=sie jemand davon abhalten will).
Wenn er da keinen Unterschied macht ob ich ihm sage dass gut ist oder der Einbrecher.. Heißt das dann, dass ihc Glück habe, dass er mich noch ins Haus lässt?
Bis zu meinem gewissen Punkt kann man das sicher erzieherisch beeinflussen. Aber nicht durch schlichtes Unterdrücken, das funktioniert nicht.
Und der Hund muss einen Rahmen haben, in dem er sein Wachverhalten ausleben darf. Immer nur verbieten - das geht nichtDann platzt ihnen irgendwann der Kragen und das immer dann, wenn es so gar nicht passt.
Sicher spielt es auch eine Rolle, dass er generell überfordert ist.
Was meinst du hier genau?Warum lässt er sich denn nicht mehr rufen?
Naja, irgendwann war alles andere spannender, ein Vogel am Himmel, ein Grashalm, der ihm vorher anscheinend noch nie aufgefallen ist, eine Fliege, ein vom Baum fallendes Blatt.. Alles spannender als in dem Moment zu hören, von anderen Hunden mal ganz abgesehen, er will einfach überall hin und sehen was da abgeht... Ich hoffe das legt sich wieder wenn er noch ein bischen älter ist. Und ach ja, Hündinnen. Hier leben sehr viele und irgendeine ist immer läufig. Da muss man ja schnüffeln, markieren Pipi lecken usw.
Sinnvolles Training ist ein Training, bei dem der Hund in für ihn machbar kleinen Trainingsschritten über Bestätigung lernt, was von ihm erwünscht wird und das bei gerade mal so großer Ablenkung, dass Lernen noch möglich ist.
Viele Grüße
CorinnaAlso ich sehe schon, ich sehe das vielleicht ein wenig zu verbissen. Ich werde ihn ganz ähnlich wie Ellen es beschrieben hat, in Zukunft wieder mit zur Tür nehmen um ihn dort absitzen zu lassen bis ich an der Tür fertig bin. Dann soll er eben zuschauen wie ich das Revier kontrolliere auch ok.
Danke für eure Tipps.
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