Morgens war es windstill und irgendwie pastellig. Ein ruhiger Morgen am Strand, der nach Verlassen des Wohnwagens bis in die Mittagszeit ausgedehnt wurde. Bilderbuchwetter!
Auf dem Weg nach Gairloch, das SYHA-Hostel Carn Dearg. Einer der Winterstürme hat es arg beschädigt, und die Reparaturen laufen noch.
Nachmittags stieg ich in Gairloch in den Bus nach Torridon. Der Fahrer ließ mich am Loch Clair raus, von wo aus ich meine letzte Etappe startete. Bekanntes Gelände für mich. Aber immer wieder schön!
Am vorletzten Tag meines Urlaubs stand nur eine kurze Wanderung vom Coulin River ins Coire Làir an. Dort hatte ich mich für den Nachmittag mit Rainer, einem Mitschreiber aus dem ods, verabredet. Er wollte seine Tour dort beginnen, wo meine endet. Ideal für ein Treffen (Skandal! Wenn das meine Mutter wüsste! Da trifft sich eine allein reisende Frau mitten in der Wildnis zum wild zelten mit einem wildfremden Typen, den sie auch noch im Internet kennen gelernt hat! ).
Morgens ganz früh, bei einem Wahnsinns-Licht, war ich zwar wach und in der Lage zu fotografieren, aber nach Losgehen war es mir noch nicht. Wieder in den Schlafsack; später gab es dann Frühstück.
Auf dem Weg zum Coire Làir wurde es zwar etwas diesig, aber immer noch sonnig, trocken, und eigentlich fast zu warm zum wandern.
Coire Làir, bei bestem Wetter. Der Cairn im Vordergrund markiert den Weg auf den Beinn Liath Mhòr. Da wollte ich nicht hin; ich nahm den nächsten Abzweig.
Die Suche nach einem Platz für zwei Zelte war etwas schwierig. Hier oben war alles entweder felsig oder sumpfig oder in Hanglage.
Ich wurde aber fündig. Ein perfekter Platz! Dort vergammelte ich den Rest des Nachmittags. Es war sehr warm, und immer wieder stieg ich in den Bach, um abzukühlen. Und das in Schottland! Unglaublich.
Später machte ich mich wieder auf den Weg zum Abzweig, um Rainer einzusammeln. Den Zeltplatz hätte er sonst nicht gefunden.
Ich musste ein wenig warten - der Aufstieg von der Achnashellach Station dauerte bei ihm etwas länger als angenommen...
Auf dem Rückweg zum Zeltplatz lag der Loch Coire Làir endlich nicht mehr im Gegenlicht.
Hier nochmal mit meinem Zelt
Dann bekam mein Zelt Gesellschaft, und wir konnten zum gemütlichen Teil des Abends übergehen. Wolken gucken, über Zelte und Fotos fachsimpeln, dummes Zeug schwätzen, Cider vernichten, und so was halt. War ein netter Abend.
(Memo an mich: Zelte nie in der Nähe eines Schnarchers... )
Als die Schlafsäcke riefen, war die Wetterwelt noch in Ordnung.
Morgens bot sich dann dieses Bild:
Dazu ein richtiger Dauerregen. Kalt, nass, ungemütlich, keine Sicht. Ich packte mein Zeug zusammen und machte mich auf den Weg zur Achnashellach Station. Rainer blieb noch und hoffte vergebens auf besseres Wetter.
Im Wartehäuschen des Bahnhofs kochte ich mir Kaffee, zog die nasse Jacke aus und das Fleece an und wartete auf den Zug. Im Zug ernteten mein tropfnasser Rucksack und ich mitleidige Blicke... Aber mir ging es gut. Ich hatte einen tollen Urlaub hinter mir, mit gutem Wanderwetter, und wusste, dass ich die nassen Sachen abends im Hostel trocknen konnte.
Das Problemknie hat tapfer durchgehalten. Es ist zwar nicht mehr so belastbar wie vor der Verletzung, aber durchaus noch trekkingtauglich. Ein Glück!
Am nächsten Tag dann: Heimreise von Inverness über Aberdeen nach Frankfurt und dann ganz heim.
Schön war's!
Und in vier Wochen bin ich schon wieder drüben!
Im November geht es dann auf einen Familienurlaub. Männe und ich und die Hunde fahren mit Auto und Fähre rüber, meine Tochter und ihr Freund fliegen nach Aberdeen und übernehmen dort einen Mietwagen. Unterwegs treffen wir uns dann und verbringen zwei Wochen im Nordwesten Schottlands. Ich hoffe insgeheim auf Sternenhimmel, Polarlichter und so was...
Edit by Mod: Alle Bilder zu groß, daher gelöscht.