Verzweifelt - Hund will nicht alleine sein!

  • Habt ihr sie seitdem ihr wieder arbeiten müsst mal wieder aufgenommen? Wie verhält sie sich da sonst so?
    Und macht sie auch was kaputt, wenn ihr da seid und sie unbeaufsichtigt ist?


    Meine beiden Shelties und auch der davor hatten so zwischen 6 und 9 Monaten alle eine Phase, in der sie an Tapeten gingen, viel zerbissen haben, an Stoff genagt haben, obwohl das Alleinesein an sich kein Problem war. Ging dann auch schlagartig bei allen wieder weg.
    Darum frag ich, ob es sonstige Anzeichen gibt, dass es sich tatsächlich um Stress und nicht um eine blöde Phase handelt...

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    Kurz: NUR Vertrauen und Bindung macht kein problemloses plötzliches Alleinbleiben!



    Selbstverständlich nicht und das sagt auch keiner (gut, ich weiß nicht was Frau Nowak genau sagt...).
    Andersherum wird ein Schuh daraus, und so wurde es hier auch geschrieben. Ohne Vertauen und Bindung geht es nicht, aber es gehört natürlich mehr dazu.


    Hier wurde aber trainiert, es klappte auch, der Hund wird nicht als total "vorgeschädigt" geschildert. Es hat sich etwas verändert - vermutlich hat sich der Hund eingelebt, ist zudem etwas älter geworden und meldet Zweifel an. Es ist ein Möglichkeit.
    Bevor man aber weiß, wie der Hund sonst so drauf ist und wie mit ihm umgegangen wird, kann man da nur wirklich nur spekulieren.

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    Sie ist aus einem Tierheim in Ungarn und war dann einen Monat bei einer Pflegefamilie, wo mir gesagt wurde, dass sie schon alleine bleiben kann.


    Die meisten Pflegestellen, die ich kenne, haben mehr Tiere und nicht nur den einen Pflegehund. Von daher lernen die Pflegehunde oftmals auch "nur", zusammen mit den anderen Hunden alleine zu bleiben. Wenn das bei Eurem Hund auch so war, dann ist es kein Wunder, dass so ein extrem langer Zeitraum pro Tag nach den wenigen Wochen und in dem jungen Alter nicht möglich ist.

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    Ich finde der Hund wird ÜBERFORDERT! Mit einer Anspruchshaltung, dass ein ganztags berufstätiger Mensch eben einen Einzelhund halten kann und das Tier das eben mitmacht.


    Und hier ist leider genau der Haken. Hund macht eben nicht alles mit.
    Gut gemeint ist eben nicht immer gut.



    Zitat


    Boomerang hat geschrieben:


    Also ich als "ewig-gestriger-zopfträger" behaupte mal ganz kleinlaut, dass bei vielen hunden die
    anlagen zum rudeltier gegeben sind und sich diese anlagen nicht wegkauen lassen.


    Ist das der fall und man kann kein passendes umfeld bieten, hilft eigentlich überhaupt nichts.


    Die besten Beiträge bisher :gut: :gut: :gut:


    Ich bin auch der Meinung, dass der junge Hund viel zu lange alleine bleiben muss.
    Da nützt auch die Schwiegermutter nix.

  • Hallo und danke für die vielen Antworten, Ratschläge und Tipps.


    Ich habe des öfteren in den Beiträgen gelesen, das viele denken, dass sie zu lange alleine ist.
    Es war sogar von "extrem" die Rede.. da frage ich mich wie ihr das alle handhabt oder ist niemand ganztags berufstätig und/oder hat Eltern in Rente oder Nachbarn die den Hund in der Abwesenheit täglich den ganzen Tag betreuen?! Was denkt ihr denn ist in dem Alter angebracht? Kann sie leider nicht zur Arbeit mitnehmen.


    Ich hab ehrlich gedacht, dass wir mit der Schwiegermutter eine gute Lösung gefunden haben und war eigentlich der Meinung, dass 3-4 Stunden vormittags in Ordnung gehen würden. Im Prinzip ist sie nur einen Tag in der Woche fast 2x4 Stunden alleine, da ich Freitags immer früher aushabe und vor 16 Uhr zu Hause bin.


    Apropos, am Freitag war sie von halb 7 bis 10 alleine und dann wieder von 12:30 bis 14:00 und hat nichts angestellt und war auch ganz entspannt als ich gekommen bin.
    Heute hingegen war ich gerade mal für eine halbe Stunde einkaufen und da hat sie schon wieder etwas gefunden, dass sie kaputt machen kann. Bin gerade drauf und dran wirklich die kleinste Kleinigkeit zu verräumen.


    Ich muss noch dazu sagen, dass Bonnie anfangs sehr aufgedreht war und ständig "kämpfen" wollte und am liebsten Zerrspiele gehabt hat. Haben dann in der Hundeschule den Tipp bekommen keine Zerr und Hetzspiele zu spielen, da es für den Hund stressig ist und besitzen seitdem sämtliche Denk und Intelligenz-Spiele von Trixi und Co.


    Wenn wir zu Hause sind versucht sie natürlich auch des öfteren etwas kaputt zu machen zB Schuhe zu verschleppen und anzukauen oder wenn sie im Garten mitten unterm Spielen auf einmal anfängt am Gartenstuhl zu knabbern aber wenn wir sie dabei erwischen und NEIN sagen, dann lässt sie auch davon ab.
    Aber wenn sie alleine ist kann natürlich keiner nein sagen und dann nimmt sie einfach das, was sie gerade interessant findet und zerlegt es.


    Was ich noch fragen wollte, es wurde ja auch mehrmals erwähnt mit Rudeltier usw und das sie natürlich bei der Pflegefamilie mit vielen Hunden zusammen war.. Haben das Glück das in der Umgebung sehr viele Hunde wohnen und sie fast täglich mit anderen spielen kann. Wir haben aber schon oft mit dem Gedanken gespielt einen 2ten Hund aus dem Tierheim zu holen der aber schon 1-2 Jahre ist aber ich möchte natürlich nicht, dass ich das Problem einfach mit einem 2ten Hund löse? Das ist ja nicht Sinn der Sache. Aber vielleicht nächstes Jahr wäre es eine Option, dass sich ein Hund mit einem Kameraden zu Hause wohler fühlt?


    Ich kenne ein Pärchen, dass ebenfalls einen Hund aus Ungarn hat und die sich anfangs auch schwer getan hat mit dem Alleine bleiben (inklusive Jaulen) wobei da von 5,6 Stunden die Rede war. Die haben sich dann Katzen angeschafft und seitdem gibt es keine Probleme mehr.


    Zum Glück sind bald Sommerferien (mein Mann ist Lehrer), da werden wir wieder einige Schritte zurück gehen und versuchen ein entspanntes Allein sein zu trainieren und bis dahin werde ich meine Schwiegermutter eben bitten sie noch einen 2 Tag in der Woche zu nehmen und früher von der Arbeit gehen. Ich weiß ist nicht optimal dass sie trotzdem vormittags alleine ist aber ich habe einfach die Hoffnung, dass sie es eben nicht aus Stress und Traurigkeit macht sondern weil ihr vl etwas langweilig ist und sie einfach noch sehr verspielt ist und Flausen im Kopf hat!


    Achja und in der Früh gehe ich zuerst Gassi, spiele während dem spazieren noch etwas mit ihr und dann gibt es Futter. Während sie frisst mache ich mich dann langsam fertig für die Arbeit und nach ca. einer halben Stunde verlasse ich dann die Wohnung. Ich versuche wirklich ganz ruhig zu bleiben, gehe sehr langsam durch die Wohnung und spreche sie nicht an aber sie beobachtet mich natürlich ganz genau.. Wie kann ich ihr in dem Moment Ruhe vermitteln? Ich habe eher das Gefühl dass sich der lange Spaziergang und das spielen mehr aufpushen als das es sie auslastet? Sie will nämlich nach dem fressen immer sofort weiter spielen..


    Tut mir leid, dass es so ein langer Text geworden ist.
    Ich wünsche allen noch ein schönes Wochenende
    Liebe Grüße

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    Ich habe des öfteren in den Beiträgen gelesen, das viele denken, dass sie zu lange alleine ist.
    Es war sogar von "extrem" die Rede.. da frage ich mich wie ihr das alle handhabt oder ist niemand ganztags berufstätig und/oder hat Eltern in Rente oder Nachbarn die den Hund in der Abwesenheit täglich den ganzen Tag betreuen?! Was denkt ihr denn ist in dem Alter angebracht? Kann sie leider nicht zur Arbeit mitnehmen.


    Viele arbeiten mit dem Partner zeitversetzt, oder nur halbtags, oder geben den Hund in eine Hundetagesstätte. Ich würde die Kleine lieber in eine Tagesstätte geben, wo sie unter Artgenossen ist und ihre Energie, ihren Spieltrieb ausleben kann.


    Zitat

    Ich hab ehrlich gedacht, dass wir mit der Schwiegermutter eine gute Lösung gefunden haben und war eigentlich der Meinung, dass 3-4 Stunden vormittags in Ordnung gehen würden.


    Das kommt ganz auf die Schwiegermutter an. Wenn sie vielleicht zu Hunden keinen großen Bezug hat, nur ihre Runden an der Leine dreht, dann fühlt sich der Hund dort auch alleine oder fehl am Platz.


    Zitat

    Ich muss noch dazu sagen, dass Bonnie anfangs sehr aufgedreht war und ständig "kämpfen" wollte und am liebsten Zerrspiele gehabt hat. Haben dann in der Hundeschule den Tipp bekommen keine Zerr und Hetzspiele zu spielen, da es für den Hund stressig ist und besitzen seitdem sämtliche Denk und Intelligenz-Spiele von Trixi und Co.


    Junge Hunde lieben Kampfspiele. Sie dienen nicht nur dazu, Kondition aufzubauen, sondern sind auch bestens geeignet, um den Hund zu sozialisieren, die Körperwahrnehmung zu stärken, die Geschicklichkeit zu verbessern. Kampf- und Zerrspiele unter jungen Hunden sind ganz typische artgemässe Spiele.
    Ich kenne keinen jungen Hund, der Schach und Halma spielt.


    Zitat

    Ich habe eher das Gefühl dass sich der lange Spaziergang und das spielen mehr aufpushen als das es sie auslastet? Sie will nämlich nach dem fressen immer sofort weiter spielen..


    In dem Alter haben Hunde einfach viel Energie. Sie sind nicht dafür gemacht, stundenlang zu warten und sich zu langweilen. Sie wollen Anregungen haben und sich für das Leben entwickeln. Das muss nicht immer Bespassung des Hundes sein. Sie profitieren auch davon, ihren Menschen durch den Tag zu begleiten, weil es da auch immer etwas zu sehen und zu entdecken gibt.

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    Ich auch *IRONIE!!!* Wenn ich schon lese/höre, welche Meinung Frau MMN zu Rudelstellungen vertritt, kann ich sie absolut nicht ernst nehmen. Geschweige denn, dass ich an einem meiner Hunde ihre Ansichten ausprobieren würde.


    Wer mehr wissen will: https://www.dogforum.de/was-ha…e-maja-nowak-t131304.html
    oder auch http://www.zdf.de/die-hundeflu…lstellungen-32032610.html


    Das mit der Rudelstellungen vertrete ich nicht unbedingt. Aber ich habe in meinem leben gelernt das selbst eine Uhr die still steht zweimal am tag die richtige Zeit angibt. Also gucke ich mir gerne alles an und gucke was erfolg hat.


    Es gibt die Klicker Leute, die stopf Leckerli Leute, die Bachblüten Leute etc.
    das absolute richtige gibt es meiner Meinung nach nicht.


    ehrlich gesagt habe ich nur gedacht das es vielleicht hilft und wenn ein Hund noch sehr jung ist braucht er auch ganz einfach mehr.

  • Zitat

    Salali, kann sein dass ich dich da falsch verstehe, aber
    "dann hat er auch keine Probleme mehr damit, mal ein paar Stunden alleine zu sein"
    - da möchte ich wirklich widersprechen, FALLS das so gemeint war, dass das NUR durch Vertrauen und OHNE Training funktioniert!


    Hallo Phoenix


    Ich habe nun schon 3 mal einen Hund grossgezogen und kein "Training" fürs Alleinebleiben gemacht. Sie haben es alle, ohne jegliche Auffälligkeiten gemeistert. Diese Erfahrung habe ich "nur" mit Welpen sammeln können. Und mit diesen habe ich Alleinesein definitiv nicht "geübt".


    Wenn allerdings in die Waschküche gehen, Abfall runterbringen und ab dem 5 Lebensmonat mal am Abend ne Stunde alleine lassen, oder einen Einkauf erledigen ohne Hund, als "alleinesein üben" gilt, dann ja, dann übte ich auch.


    Nur gehört das für mich derart zum normalen Alltag und ich gab dem niemals eine besondere Bedeutung, nicht mal im Ansatz. Ich habe einfach mein normales Alltag-Leben weitergelebt, von Anfang an. So wars für die Welpen auch normal.


    Die erste Lebenszeit bei uns waren sie nicht alleine und dann blieben sie es problemlos. Der zweite und dritte Welpen mussten es eh nicht regelmässig. Die haben wir (so ab ca. 8 - 9 Monate nur ab und zu alleinegelassen, für Kino, Konzert oder grosser Einkauf. Allerdings musste keiner meiner Hund auch als Erwachsener länger als mal 4 Stunden alleine sein.


    Auch Kimba bleibt problemlos alleine.


    Doch für Alles was über 4 Stunden ist, habe ich eine Betreuung, oder ich nehme sie mit.


    Ich stelle es mir für Hunde, die durch mehrere Wechsel in ihrer ersten Lebenszeit schwer Vertrauen fassen, schwieriger vor, keine Verlustängste zu entwickeln. Da stimme ich dir zu.


    Was ich aber nicht für richtig halte ist dieses bemühte, "wir lernen dem Hund nun Alleinesein" im Minutentakt. Je verkopfter und verkrampfter das angegangen wird, je aufmerksamer macht man den Hund auf das "Besondere." Was für den eh schon verunsicherten Hund nur wieder was Schlechtes sein kann.


    Mal rausgehen und wieder reinkommen, was man am Tag ja xmal macht, als gezieltes "Training" zu betrachten, die Minuten zählen, pro Minute verlängern.....die man rausgeht, die Minuten zählen, die der Hund schon alleine bleiben kann?!........schräg....


    Wenn sich meine Gedanken beim Ankommen vom Hund bereits schon wieder mit dem Alleinelassen beschäftigen/beschäftigen müssen, fühlen diese feinsinnigen Tiere sofort, dass was im Busch ist. Irgend eine aufgesetzte Technik, kann eine innere Einstellung nicht verdecken. So gibt es eine innerliche Achtsamkeit, beim Hund und beim Besitzer, die in gegengesetzte Spiralen laufen und die "Befürchtungen" regelrecht zur Bestätigung werden lassen.


    Mir bestätigt es immer wieder, dass das vermeintliche "Welpen brauchen viel Zeit" und nimm einen "älteren Hund" der braucht weniger Zeit, um ihn alleine lassen zu könne, auch nicht stimmt. Jeder hat einen Verlust zu bewältigen und muss am neuen Ort ankommen können. Vertrauen können.


    Dafür brauchen alle einen innerlich freien Hundehalter, der Zeit hat/bzw. nicht unter Zeitdruck steht.


    lieber Gruss Eva

  • Zitat

    ....da frage ich mich wie ihr das alle handhabt oder ist niemand ganztags berufstätig und/oder hat Eltern in Rente oder Nachbarn die den Hund in der Abwesenheit täglich den ganzen Tag betreuen?! Was denkt ihr denn ist in dem Alter angebracht? Kann sie leider nicht zur Arbeit mitnehmen.



    Ohne dein Konzept jetzt zu kritisieren, so schlechte Bedingungen sind es ja nicht, möchte ich nur eins noch schreiben.


    Der Hund ist vollkommen NORMAL!


    Ich finde eben eher manche Lebensräume für Hunde unnormal. Und ich bekomme manchmal das Gefühl, dass eine ungünstige haltung, die sich dann auf das Verhalten des Hundes auswirkt heruntergespielt wird und lieber dem Hund eine "Macke" angedichtet wird.



    Meine Hunde haben auch dinge kaput gemacht. Das ist der Preis, wenn man Tiere in der Wohnung hält.


    Ich finde, es liesst sich so, als wenn dein Hund mit der Situation nicht zurechtkommt.

  • Dass der Hund alles "kaputtmacht" - sprich untersucht und damit spielt - ist komplett normal für einen jungen Hund! Das wird meistens sowieso mit dem Alter besser.


    Und natürlich gehört alles weggeräumt. Standard.


    Ebenso Standard, wie ich finde: Hund an eine box gewöhnen (NICHT zumachen!!! als Schlafhöhle, gibt sicherheit. NIE einsperren!!!) indem er dort sein Futter bekommt und immer wieder mal dorthin geschickt wird und ein Weilchen dort bleibt (Minuten).
    Den Hund, wenn ihr geht, auf den Raum begrenzen, in dem sein Schlafplatz ist, nicht die ganze Wohnung bewachen lassen.
    Mit dem Hund vorher raus gehen, aber ihn nicht hochdrehen. Laufen, ein paar Gehorsamsübungen (das ist eh der beste Denksport, da braucht es keine extra Denkspiele), danach ist er müde.
    Zergeln und Toben ist kein Problem, aber nicht direkt bevor ihr geht.



    Ich finde 4 Stunden nicht automatisch zu lange.

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