Hund hat Angst vor meinem Vater

  • Hallo an alle !!
    Ich habe mich eben hier im Forum angemeldet und hoffe, das mir der ein oder andere mit Ratschlägen weiter helfen kann. Ich habe vor ca. 5 Monaten eine Hündin aus dem Tierheim adoptiert. Sie ist drei Jahre alt und hat sich auch sehr gut eingelebt. Sie stammt ursprünglich aus Spanien, kam dann dort ins Tierheim und anschließend ins Partnertierheim nach Deutschland. Sie ist eine sehr liebenswerte Hündin, die anfangs in ihr unbekannten Situationen einfach Angst hatte- sie hat das dann durch einklemmen der Rute gezeigt und manchmal auch gebellt. Mittlerweile haben wir aber schon fleißig daran gearbeitet und sie geht mittlerweile recht selbstbewusst durchs Leben. Derzeit wohnen wir vorübergehend bei meinen Eltern. Mit meiner Mutter kommt sie sehr gut klar, hat sie von Anfang an akzeptiert. Nur bei meinem Vater zeigt sie absolutes Angstverhalten. Anfangs eben auch durch einklemmen der Rute und lautes anbellen. Das einklemmen der Rute hat sich mittlerweile etwas gelegt, allerdings bellt sie ihn nach wie vor an, kaum das sie ihn sieht. Wenn sie gerade im oberen Stockwerk ist und meinen Vater z. B. unten in der Küche hört, dann rennt sie jedes Mal runter und bellt ihn laut an. Anfangs hat er mit ihr geschimpft, was sie aber nur noch mehr verunsichert hat und irgendwie weiter angestachelt hat. Wenn ich sie dann rufe, hört sie auf und kommt zu mir gelaufen. Er hat es dann versucht, sie zu ignorieren, aber sobald er sie anschaut, bekommt sie wieder Angst und bellt. Mein Vater regt sich mittlerweile total darüber auf, das der "blöde Hund" ihn dauernd anbellt und ist der Meinung, das sie einfach nur "die Klappe halten soll" und "funktionieren." Er weiß aber wohl um ihre Vergangenheit, das sie in Spanien eine sehr unschöne Zeit hatte. Meine Mutter versucht dann immer, ihm Leckerlies in die Hand zu geben, damit er sie ihr gibt, damit sie wenigstens etwas auf ihn zukommt aber meist wirft er ihr das nur hin und meint "Das bringt doch eh nichts".
    Mich macht das einfach nur unglaublich traurig, da ich ja weiß, was für ein Schatz sie ist. Mittlerweile sind wir zu dem Schluss gekommen, das es vll der schlurfende Gang meines Vaters sein könnte (der wohl auch Krankheitsbedingt ist und aufgrund chron. Krankheit kommt- vll spürt sie das auch und es hat Einfluss darauf ?? !!! ???? und auch, das er schon älter ist. Weil gleiches Verhalten konnte ich mal bei einem völlig Fremden beobachten, da hat sie genau die gleiche Verhaltensweis gezeigt. Anderen Männern gegenüber ist sie seltsamerweise aufgeschlossen und lässt sich auch streicheln. Ich habe wirklich keine Ahnung, was wir noch machen sollen (wir haben uns auch schon in der Hundeschule informiert aber ich denke, solange mein Vater nicht bereit ist, da irgendwie mit zu machen bringt das wenig) oder was meint ihr ????????
    Habt ihr einen Rat für mich ???? Es macht mich so traurig, meinen Hund dann jedes Mal so in Angst und Panik zu sehen und nicht zu wissen, wie ich ihr da helfen kann, das sie keine Angst mehr hat.

    Ich hoffe, das ihr mir weiter helfen könnt, ich liebe sie über alles und hergeben kommt für mich in keinster Weise in Frage.

    Liebe Grüße

  • Ich hätte jetzt "schön-füttern" gesagt, indem dein Vater die Hündin füttert, bis wieder ein bisschen Sicherheit herrscht, aber das habt ihr ja schon durch.

    Wahrscheinlich merkt die Hündin auch die ablehnende Haltung deines Vaters, was die Angst natürlich nicht besser macht. Vermutliich wird nichts anderes als ein klärendes Gespräch mit deinem Vater helfen... Mir scheint er eher frustriert über die Situation. Vielleicht hat er es sich anders erhofft und ist jetzt trotzig? Für mich klingt es etwas danach...

  • [/quote]...aber ich denke, solange mein Vater nicht bereit ist, da irgendwie mit zu machen bringt das wenig) oder was meint ihr ???????? [/quote]
    Du kannst andere Menschen nicht erziehen und die eigenen Eltern schon gleich gar nicht!
    Aufgeben wäre für mich aber auch keine Option!

    Zeige ihr, das Du das regelst!
    Verhindere, das sie Deinen Vater anbellt. Verhindere Begegnungen der Beiden, wenn Du nicht dabei bist!

    Zitat

    Wenn sie gerade im oberen Stockwerk ist und meinen Vater z. B. unten in der Küche hört, dann rennt sie jedes Mal runter und bellt ihn laut an.


    Wieso hat sie die Möglichkeit dazu?
    Nimm sie hinter Dich und stehe immer zwischen Deinem Vater und ihr!
    Belohne sie, wenn sie ihn ansieht und ruhig bleibt.
    Vielleicht wäre Klickern was für Euch?

  • Na ja, sie kann sich im Haus frei bewegen und deshalb kann sie auch selbstständig nach unten gehen. Da meine Eltern meistens zu Hause sind, da sie von zu Hause aus arbeiten, kann ich eine Begegnung schlecht ständig und immer verhindern. Ich nehm sie schon immer mit zu mir oder gehe mit ihr raus in den Garten. Meistens klappt das auch ganz gut aber dauerhaft müsste ich wohl-jetzt ganz drastisch ausgedrückt- einen von beiden einsperren, wenn ich nicht da bin, seines auf der Arbeit oder sonst wo. :lepra:
    Mein Vater ist der letzte, der irgendeinem Tier etwas tun würde, aber Geduld ist eben auch nicht sein 2. Vorname. Wir hatten schon immer Hunde gehabt, die aber alle von Welpenalter an.

  • Ist ja normalerweise auch gut so.
    Aber wenn man einen "verhaltenskreativen" Hund hat, sollte man umdenken und den Alltag so gestalten, das kein Stress entsteht!
    dann wird halt erst mal getrennt, bis sich die Beiden unter sicherer Führung aneinander gewöhnt haben!

  • Was mir bei deiner Beschreibung auffällt, ist, dass dein Vater das Verhalten deines Hundes anscheinend persönlich nimmt. Er ist vielleicht gekränkt, weil alle mit ihr zurechtkommen, nur er nicht, und dabei macht er ja gar nichts falsch.
    Ich würde ein klärendes Gespräch mit ihm führen und ihm erklären, dass der Hund nicht auf ihn als Person so reagiert, sondern lediglich nicht an seine Bewegungen gewöhnt ist und deswegen verunsichert ist. Wenn er ruhig und freundlich mit ihr bleibt, nicht schimpft und sich und ihr ein bisschen Zeit gibt, lässt sich euer Problem garantiert lösen.

    Dafür musst du allerdings auch etwas tun. Dass sich deine Hündin aus Angst so verhält, ändert ja nichts daran, dass es deinen Vater zu Recht nervt. Besonders, wenn er sich normal im Haus bewegt und deine Hündin wie ein Sheriff aus dem Obergeschoss heruntergelaufen kommt, um ihn anzukläffen.
    Das ist keine reine Unsicherheitsreaktion mehr, denn in diesen Situationen führt sie ja freiwillig eine Konfrontation herbei. Das machen Hunde, die ängstlich sind, eigentlich nicht. Du solltest darauf achten, dass du ihr Gebell nicht unabsichtlich bestätigst. Hunde sind da sehr empfänglich. Wenn sie z.B. deinen Vater ankläfft und du danach ungehalten über sein Naserümpfen bist, kann sie das als Bestätigung auffassen.

    Ich würde ihr jede Möglichkeit nehmen, im Haus selbstständig die Angelegenheiten zu regeln. Unterbinde das Gerenne von oben nach unten. Schließe die Tür, wenn du mit ihr oben bist. Wenn sie runterlaufen und ihn anbellen will, halte sie zurück (z.B. mithilfe einer Hausleine). Sie muss verstehen, dass du das für sie regelst und sie nicht selber entscheiden darf, wer ihr im Haus in den Kram passt oder nicht. Wenn du nicht da bist, lass sie in deinem Zimmer alleine, so dass sie deinem Vater nicht unkontrolliert begegnen kann.
    Wenn sie im selben Raum mit deinem Vater ist und ihn dort ankläfft, würde ich sie auf ihren Platz bringen und sie dort für ruhiges Verhalten belohnen. Wenn sie sich dort nicht beruhigt, bringe sie aus dem Raum. Eine Hausleine empfiehlt sich deshalb, weil man dann nicht direkt nach dem Hund greifen muss, wenn dieser sowieso schon gestresst ist. Es sollte eine kurze, sehr leichte, dünne Leine sein, die dauerhaft am Hund gelassen wird. Wenn sie das Kläffen eingestellt hat, kann die Hausleine wieder ab und deine Hündin auch in deiner Abwesenheit wieder bei deinen Eltern bleiben.

  • Das mit der Hausleine haben wir am Anfang mal gemacht, da sie ziemlich schreckhaft war, wenn man sie anleinen wollte-bzw. jemand "Fremdes". Hat Super funktioniert. Vielleicht sollten wir die wieder einführen, Danke für den Tipp !!
    Momentan ist es so, das ich das Gebelle unterbinden kann, indem ich sie auf ihren Platz schicke und sie ablegen lasse. Allerdings ist mein Vater jetzt schon öfter mal vor ihrem Platz stehen geblieben und hat sie angeguckt. Dann ist sie irgendwann aufgesprungen und aus der Haustür gerannt. Solange er dann in Sichtweite ist, kommt sie auch nicht zurück. Übernehme ich die Rolle des "Beschützers" ist es kein Problem. Habe schon versucht, Begegnungen der beiden zu vermeiden, immer geklappt hat es natürlich nicht, da beide sich ja im Haus frei bewegen.

  • Zitat

    Habe schon versucht, Begegnungen der beiden zu vermeiden, immer geklappt hat es natürlich nicht, da beide sich ja im Haus frei bewegen.

    Du sollst Begegnungen der beiden ja auch nicht grundsätzlich vermeiden, sondern nur, wenn du nicht anwesend bist um "beschützend" einzugreifen. Frei bewegen kann sich deine Hündin, wenn sie sich umweltsicher verhält. Solange das nicht gegeben ist, dient eine Freiheitsbeschränkung ihrem eigenen Sicherheitsgefühl.

    Dein Vater sollte nicht vor dem Hundekorb stehen bleiben und den Hund angucken. Direkter Blickkontakt wird von Hunden als Drohgeste wahrgenommen.

  • Moin,

    viele Hunde aus dem Süden habenAngst vor Männern und viele werden ihr Leben lang Angst vor Männern haben, es sind Männer die im Süden Hunde verjagen, misshandeln, sie verletzen und ihnen weh tun - ich hatte auch einen Spanier und er hat diese Angst zwar den Familienmitgliedern gegenüber verloren aber anderen Männern gegenüber nicht und wehe sie beugten sich noch über ihn und streckten die Hand aus..... das ist ein Trauma....

    Die Tipps, sorge dafür, das sie sich nicht derart frei bewegen kann, sind schon die richtige Richtung. Sie sollte nicht zu ihm laufen können, wann immer sie ihn hört, mach die Tür zu. Begrenzter Raum schadet Hunden nicht.

    Erkläre Deinem Vater warum sie sich so verhält, das es nichts mit ihm zu tun hat und es jeden Mann treffen würde. Zumal wenn er sie anblafft oder sich noch hektisch bewegt, erinnert sie das vermehrt an ihre Erfahrungen. Ignorieren und schön füttern wären schon die richtigen Ansätze. Er soll sie einfach in Ruhe lassen und Du sie im Auge haben, nicht das sie beginnt, ihn zu verfolgen und zu bedrängen.

    Sundri

  • Wir hatten das Problem auch am Anfang. Mein Vater ist Lungenkrank und kann nicht richtig atmen. Dadurch macht er immer so komische Grummelgräusche. Auch geht er vorn über gebückt und schlürft mit den Füßen.
    Für Bella war das total gruselig sie hat ihn immer angebellt und angeknurrt. Das war ihr nicht gehauer diese komischen Geräusche und die Haltung.
    Und immer wenn mein Dad sie angesprochen hat , hat sie noch mehr gebellt. Wenn er dann saß und sie nicht beachtet hat , ging es einigermaßen.

    Wir haben dann angefangen mit schön füttern. Dad hat immer Leckerlies zuhause gehabt und wenn wir kamen oder Eltern zu uns hat er immer wenn sie in seine Nähe kam, einen Keks aus der Hosentasche gezaubert. Erst hingeworfen später dann aus der Hand nehmen lassen. Es wurde mit jedem Mal besser und mittlerweile wenn wir in die Wohnung zu den Eltern kommen läuft Bella schwanzwedeln als erstes zu meinem Dad und holt sich Kekse ab :D
    Angebellt hat sie ihn schon länger nicht mehr.
    Mein Dad hat das zuerst auch sehr persönlich genommen. Ich hab ihm dann erklärt das in der Vergangeheit Männer nicht grad nett zu ihr waren und sie schlechte Erfahrungen gemacht hat. Auch diese komischen Atemgräusche hat sie bestimmt als Menschenknurren inklusive nach vorne gerichtete bedrohliche Haltung wahr genommen.

    Vielleicht ist das auch eine Möglichkeit für euch. Viel Erfolg das wird schon :gut:
    Lg
    Jezz

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