Lonely Barkers - die Alleinbleib-Selbsthilfegruppe

  • Wir haben gestern auch wieder angefangen (endlich Ferien!!! juchuh! :hurra: ).


    Ich habe es diesmal anders gemacht als damals zu Trainingsbeginn und habe einfach alles ganz normal belassen, d.h. sie hatte die ganze Wohnung zur Verfügung, keine Ablenkung (Kong etc.), kein Thundershirt, keine Kameraüberwachung. Ich bin einfach ruhig zur Tür, habe mich angezogen, sie kam hinterher, ich habe ihr über den Kopf gestreichelt und bin einfach gegangen. Bin dann einmal um den Block gelaufen und habe eine geraucht, Dauer ziemlich exakt 5 min.


    Das Ganze habe ich dann etwa eine Stunde später nochmal wiederholt und es dann gut sein lassen.


    Als ich wiederkam, war sie zwar schon aufgeregt, aber nicht völlig hysterisch. Sie kam auch ziemlich schnell wieder komplett runter. Bei Begrüßung gab es einen ruhigen "Willkommensgruß" :D . Ich habe versucht, alles so normal wie möglich zu halten.


    Gebellt hat sie offenbar nicht, zumindest nicht, als ich ein bis zwei Minuten in Hörweite war. Was sie aber macht: Sie klettert im Schlafzimmer aufs Bett und starrt aus dem Fenster. Würdet ihr das in irgendeiner Form unterbinden? Vorhänge zu? Schlafzimmer komplett zu möchte ich eigentlich nicht, weil sie sich im Zweifel auch ruhig ins Bett legen können soll, wenn sie alleine ist.

  • Ich glaube ich würde das Schlafzimmer erstmal offen lassen und weiter beobachten wie sich das entwickelt. Vielleicht löst sich das Problem von alleine.
    Mein Kleiner blieb immer im Flur nahe der Wohnungstür. Mich störte es, weil er durch die Geräusche öfter wach wurde. Mittlerweile geht er beim Alleinsein von alleine ins Wohnzimmer und schläft da.

  • Was sie aber macht: Sie klettert im Schlafzimmer aufs Bett und starrt aus dem Fenster. Würdet ihr das in irgendeiner Form unterbinden? Vorhänge zu? Schlafzimmer komplett zu möchte ich eigentlich nicht, weil sie sich im Zweifel auch ruhig ins Bett legen können soll, wenn sie alleine ist.

    ich würd ihr das lassen. manche hunde wollen ja z.b. auch lieber sehen, wie mensch geht. andere dagegen wieder nicht.


    wenn du bemerkst, dass ihr das nicht gut tut, kannst du immer noch dran arbeiten, ihr das zu nehmen.

  • Danke für eure Antworten!

    Ich glaube ich würde das Schlafzimmer erstmal offen lassen und weiter beobachten wie sich das entwickelt. Vielleicht löst sich das Problem von alleine.Mein Kleiner blieb immer im Flur nahe der Wohnungstür. Mich störte es, weil er durch die Geräusche öfter wach wurde. Mittlerweile geht er beim Alleinsein von alleine ins Wohnzimmer und schläft da.

    Ja, ich habe auch ein bisschen das Gefühl, dass es sich legen könnte, dass sie vielleicht die ersten Minuten aufgeregt ist und eventuell dann ruhiger wird. Aber wissen tu ich es natürlich nicht. Muss ich ausprobieren :smile:


    Dass sie die Wohnungstür quasi frei zugänglich hat, wenn ich ihr die ganze Wohnung lasse, macht mir auch etwas Bauchschmerzen. Auch wegen der Geräusche. Ich habe Sorge, dass jemand von den Nachbarn, wenn sie bellt, dann zur Tür geht und mit ihr spricht :roll: Das wäre eher kontraproduktiv. Aber da kann ich dann immer noch einen Zettel aufhängen, wenn wir soweit sind, dass ich "richtig" weg bin.


    ich würd ihr das lassen. manche hunde wollen ja z.b. auch lieber sehen, wie mensch geht. andere dagegen wieder nicht.
    wenn du bemerkst, dass ihr das nicht gut tut, kannst du immer noch dran arbeiten, ihr das zu nehmen.

    Dankeschön, stimmt, du hast recht.


    Ich mach mal so weiter. Werde berichten, wie es sich entwickelt :bindafür:

  • Hallo ihr Lieben, ich reihe mich hier mal in die Selbsthilfegruppe ein.


    Nimo ist ein ca. 1,5-jähriger Mischlingsrüde aus dem Tierschutz (Rumänien) und wir haben ihn nun seit knapp 5 Monaten. Ich habe mich wirklich bemüht, das Alleinebleiben recht schnell, aber dennoch behutsam anzufangen und immer mal wieder die Wohnung für Post-holen, Müll runterbringen usw. verlassen. Nachdem das scheinbar doch noch etwas zu viel war, habe ich ganz kleinschrittig neu angefangen - Wohnungstür auf, raus, Tür zu, sofort wieder rein und das immer weiter aufgebaut. Das hat auch wirklich gut funktioniert, ein gelegentliches Wuff war ab und zu noch drin, aber generell hat er das gut ausgehalten. Dachte ich.
    Ich glaube, dass wir zu viel, zu schnell gewollt haben, wir haben recht schnell von einer halben auf eine Stunde, dan auf zwei Stunden usw. erhöht, bis wir knapp vier Stunden erreicht hatten, das ist eigentlich in der Regel die längste Zeitspanne, die er alleine bleiben müsste. Ich habe ihm beim Verlassen der Wohnung einen Kong gegeben, mit dem er sich auch immer beschäftigt hat und mein Weggehen sogar ignoriert hat (er lief anfangs oft noch mit zur Tür, wollte mit raus, das haben wir alles abstellen können).
    Kamen wir nachhause und sind aus dem Auto ausgestiegen - Ruhe. Im Treppenhaus - Ruhe. Auch wenn wir die Wohnung verlassen haben und zum Auto sind - Ruhe. Wir dachten wirklich, dass er das quasi schon geschafft hat. Dann kam irgendwann die Schockmeldung der Nachbarin unter uns: er veranstaltet ein unfassbares Theater, sobald wir ins Auto gestiegen sind, bellt nicht nur, sondern klingt, als würde ihm jemand den Hals umdrehen, springt scheinbar sogar gegen die Wohnungstür. Ich wollte das gar nicht glauben, bis wir das einen tag später durch Zufall beim Zurückkommen (nach einer Stunde) selbst gehört haben. Nach dieser Erfahrung haben wir sofort alles abgebrochen und waren wirklich niedergeschlagen, das Ganze passierte natürlich am Sonntag bevor ich mein sechswöchiges Vollzeitpraktikum begonnen habe - ich hatte wirklich einen halben Nervenzusammenbruch.


    Für diese sechs Wochen haben wir nun für jeden Tag eine Rundumbetreuung durch Freunde und Familie organisiert, was toll ist, aber uns auch Fahrten von ca. 200km pro Tag (vier Wege) quasi beschert und auch an den Nerven zerrt.
    Merkwürdigerweise scheint es nach Aussagen der Nachbarn (die zusätzlich natürlich auch auf die Barrikaden gingen - verständlich, allerdings trotzdem belastend) auch Tage zu geben, an denen längere Zeitabstände ohne Probleme möglich sind, man hört keinen Mucks! Als ich das Ganze an einem freien Tag kontrolliert habe und mich eine halbe Stunde in den Garten gesetzt habe, war er mucksmäuschenstill, ich bin mir allerdings auch nicht sicher, ob er mich dann nicht vielleicht doch hört/riecht. Nach dieser halben Stunde kam ein kurzes Bellen und ich hatte den Eindruck, dass er jetzt losgelegt hätte, hätte ich die Zeitspanne verlängert. Er lauscht wohl (wenn er das Auto als Indikator nicht hört), ob wir wirklich weg sind. Das Auto scheint in jedem Fall ein großer Auslöser zu sein, das stellt mich allerdings vor die Herausforderung, dass ich Minizeitabstände schlecht mit dem Auto üben kann.


    Wenn ich aus meinem Praktikum komme, möchte ich wieder bei Null anfangen und das Ganze sauber und behutsam aufbauen. In der Zeit momentan ist Üben sehr schwierig, da er jeden Tag entweder bei meiner Familie oder der meines Freunde ist und wir ihn dann abends nicht überstrapazieren wollen, es gibt dadurch ohnehin keinen ordentlichen Tagesablauf und dann macht das in meinen Augen keinen Sinn. Was wir üben ist, dass er innerhalb der Wohnung alleine in Räumen bleiben muss und das auch entspannt tun kann, das klappt soweit (je nach Zeitspanne und Tagesform) ganz gut. Couch gibt es ab sofort nur noch auf Kommando und ins Bett darf er vorerst gar nicht mehr, da wir vermutet haben, dass unsere Bindung vielleicht etwas zu stark ist und er ohne uns richtig leidet. Das möchten wir natürlich nicht.


    Wie baue ich das Alleinebleiben denn nun am besten wieder auf?
    Hat sonst noch jemand nützliche Tipps, Zuspruch oder eine Schulter zum Anlehnen vielleicht? :verzweifelt: :ka:

  • Um herauszufinden, ob es wirklich am Auto und den zugehörigen Geräuschen liegt, könnt ihr ja vielleicht mal weiter weg parken und das Ganze "stellen". Also dass ihr am Wochenende einmal mit "Wegfahren" und Autogeräuschen das Ganze probt, aber nur kurz weg seid (so lange es eben dauert, einen neuen Parkplatz zu finden, der nicht mehr in "Hörweite" ist) und dann das nächste Mal eben weiter weg parken, außerhalb der "Hörweite" und wieder den Hund kurz allein lassen, aber von weiter weg "umparken".

  • @U und M
    Also du meinst, einmal quasi mit Auto üben und einmal ohne? Das ist keine schlechte Idee, das werden wir versuchen.
    Wir haben auch überlegt, dass einer einsteigt und ein paar Meter wegfährt und der andere eben vor der Haustür bleibt und lauscht. Dann kann man auch besser eingreifen bzw. in einer ruhigen Minute rein. Und wir könnten auch besser einschätzen, wieviele Minuten er vielleicht still ist.

  • Silbenfuchs: Ich würde NICHT vor der Tür stehen und lauschen.
    Grund: er merkt, es ist was faul. Evtl riecht und hört er dich/die andere Person.
    Sucht euch lieber ein Aufnahmegerät: zur Not könnt ihr auch euch untereinander anrufen, ein Handy mitnehmen und das andere Zuhause lassen.Das, das ihr mitnehmt, dann euch auf stumm schalten. Dann könnt ihr live "mithören".
    Wirklich die Situation original so nachstellen, wie wenn ihr ganz normal los gehen würdet.


    Das ganze dann eben einmal mit Auto und den Geräuschen und einmal ohne Auto und Geräusche.


    Das Ganze dient dann auch nicht als Training, sondern als "Problemanalyse". Wenn ihr wisst, er macht nur Probleme, wenn er das Auto hört, könnt ihr ja ne Zeit lang einfach mal zur Probe weiter weg parken und die Zeiten erweitern.
    Wenn es daran nicht liegt, muss das Ganze anders angegangen werden.

  • @U und M Okay vor der Türe stehen ist missverständlich, ich meine nicht die Wohnungstür, sondern die Haustür. Wir wohnen im vierten Stock eines Mehrparteienhauses. Hören/riechen würde er uns da wohl eher nicht, aber du hast recht - sicher ist sicher, gerade am Anfang. Wir haben uns dafür auch extra ein Diktiergerät gekauft, aber der Tipp mit dem Handy ist aufgrund der Livesituation viel besser, danke!


    Das Ding ist halt auch, dass wir dieses Autogeräusch gar nicht als Indikator für irgendwas wollen, denn früher oder später werden wir das Haus auch mal zu Fuß verlassen (gerade abends beim Ausgehen). Und dann soll er nicht gestresst da sitzen und horchen und überlegen ob wir tatsächlich weg sind. Haustür hinter uns zu soll bedeuten „Die sind erstmal weg!“.
    Daher hab ich überlegt das abwechselnd zu üben, mal mit und mal ohne Auto. Das Auto dann vielleicht vorher mal weiter weg zu parken, damit wir beim Losfahren dann kein ersichtliches Geräusch machen ist ein sehr guter Tipp dafür :-)

  • ich glaub trotzdem, dass die hunde das mitbekommen.
    Ich wohn ja auch immer in Mehrfamilienhäusern, mit U auch nie niedriger als der 2. stock.


    er kann ja auch ausm fenster schauen :ka:


    mal sehen, ob ich auch mal wieder übe. in letzter zeit blieb sie ja nur alleine, wenn sie musste (mal während nem einkauf, mal zum arzt oder so).


    keine ahnung wie das lief, denke eher doof, aber egal.
    mal sehen.
    ich meld mich dann, wenn ich mal wieder übe, denke ich... mal sehen :)
    erst mal das home office genießen :cuinlove:
    ich hoffe, noch sehr, sehr lange =)

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