Lonely Barkers - die Alleinbleib-Selbsthilfegruppe

  • Wenn es so am Türgeräusch hängt: Habt ihr mal versucht, sie dafür zu desensibilisieren? Also in der Wohnung bleiben, Tür auf, Tür zu, Tür auf, Tür zu... ohne die Wohnung zu verlassen? Oder interessiert sie das dann nicht? Wäre gerade so meine erste Idee.

  • Wenn es so am Türgeräusch hängt: Habt ihr mal versucht, sie dafür zu desensibilisieren? Also in der Wohnung bleiben, Tür auf, Tür zu, Tür auf, Tür zu... ohne die Wohnung zu verlassen? Oder interessiert sie das dann nicht? Wäre gerade so meine erste Idee.

    juckt sie leider null...Sie hört genau ob man nun komplett rausgehen oder nur so tut als ob.

  • Hmm, schade, das wäre aber auch zu einfach gewesen xD Sonst fällt mir gerade auch nur der "Klassiker" mit ganz schnell raus und wieder rein ein, aber wenn das mit eurer Tür so schwer geht, ist es natürlich kompliziert. Dass ihr sie nicht ewig bellen lassen könnt wegen der Nachbarn kann ich gut nachvollziehen (sind ja ebenfalls im Mehrparteienhaus). Habt ihr denn mal getestet, was passiert, wenn ihr einfach immer wieder raus und rein geht, obwohl sie bellt? Hört sie dann irgendwann auf? Entspricht zwar dann nicht der üblichen Empfehlung, auf einen ruhigen Moment zu warten, aber zur Zeit bellt sie ja ohnehin, oder? Da würde man sich dann vielleicht nichts kaputt machen, wenn man es mal ausprobiert. Möglicherweise kapiert sie trotzdem, dass ihr kommt und geht, ob sie bellt oder nicht? Hört sie eigentlich auf, sobald ihr bzw. dein Freund wieder reinkommt? Sonst könnte man das vielleicht mit Zwischenschritt probieren: Hund ins Wohnzimmer, raus aus der Wohnung, wieder rein, egal ob gebellt wird oder nicht, aber erst wieder ganz zum Hund zurück, wenn Ruhe herrscht.
    Es klingt aber auch echt anstrengend bei euch. Bleiben die Hunde dann überhaupt mal allein? Und verlässt dein Freund nie ohne Hund das Haus? Ich drücke die Daumen, dass ihr einen Weg findet, das zu verbessern. Vielleicht hat ja auch jemand anders noch einen klugen Ratschlag.

  • Als Auslöser fürs Quäken ist dabei definitiv das schließen der Wohnungstüre anzusehen.

    Wenn sie alleine bleiben soll bekommt sie (zusammen mit Abbey der das alles am plüschigen Po vorbeigeht) Zugang zum Wohnzimmer und der winzigen (nicht mal 2qm) Küche. Wobei es auch egal wäre- sie klebt vor der Flurtüre....

    Ich kenne den Grundriss eurer Wohnung nicht, aber gibt es eine Möglichkeit, sie irgendwo unterzubringen, wo sie das Schließen der Tür nicht sehen kann? Zum Beispiel nur im Wohnzimmer?
    (Ahem, beim Lesen deines Beitrages scheint sie auch auf das reine Geräusch zu reagieren, richtig? Falsl ja - sorry, dann passt mein Vorschlag nicht!)

    Falls sie nur auf das Sehen reagiert: vielleicht könntet ihr schauen, das Schließen sozusagen langsam aufzubauen. Also während sie schaut, die Tür von außen ran- aber nicht zuzuziehen. Langsam steigern.

    Oder falls sie verfressen ist, ihr etwas zum Kauen geben, und dabei so schnell wie möglich raus- & wieder reingehen, nur als Anfangsmaßnahme, das ohne Bellen auszuhalten.

    Oder, wenn sie wirklich auch schon "nur" auf das Geräusch der schließenden Tür reagiert: sie ist mit Herrchen (um den es ja geht) in einem Zimmer, von dem aus sie die Tür nicht sehen kann.
    Du (oder jemand anderes, ist egal) bist schon außerhalb dieses Zimmers. Herrchen verlässt das Zimmer.
    Aber: Nicht Herrchen, sondern du gehst aus der Wohnung - schließt also die Tür von außen.
    Herrchen geht entweder wieder ins Zimmer rein oder, falls der Hund aus dem Zimmer zur Tür schießt, trifft sie vor dem Zimmer auf Herrchen. Surprise!
    Du kommst einfach ganz wieder normal in die Wohnung rein.
    Klingt etwas kompliziert, ist aber eigentlich bloß ein Trick, der mich ein bisschen an einen Luis Defunes Film erinnert - kleines Verwirrspiel mit Tür auf, Tür zu, um die Erwartungspanik zu mindern.

  • sorry ego-post: hab hundi eben 1,45 stunden allein gelassen und es lief gut! :) und das nachdem wir erst gestern von 5 tagen urlaub zurückgekommen sind!

    :applaus: :applaus: :hurra:

  • Hallo
    Ich bin neu hier und setze gleich mal in der "selbsthilfegruppe" an.
    Mein Zwergpinscher Tyler (1,5 Jahre) kann nicht alleine bleiben bzw. kann er es, aber er jault.

    Vorgeschichte:
    Tyler habe ich mit 12 Wochen bekommen ich habe dann auch bald angefangen in der Wohnung immer mal wieder die Türen zu schließen das hat nach einer Zeit auch wunderbar geklappt.
    Irgendwann war ich soweit das er problemlos 1 Stunde alleine bleiben konnte (Ich habe ihn immer mit dem Babyphone 3g überwacht)

    Eines Tages musste er Arbeitsbedingt 1x 2 Stunden alleine bleiben, er hat nach 1 1/2 stunden angefangen zu jaulen.
    Danach hat es angefangen das er nicht mehr alleine bleiben konnte.

    Er hat sofort geschrien wenn ich aus dem Haus gegangen bin auch wenn ich nur zum Briefkasten gegangen bin.

    Ich habe alles mögliche versucht und habe es nicht mehr raus bekommen.


    Aktueller Stand:
    Es bessert sich und ich kann nun wieder bis zum Briefkasten gehen, dazu sperre ich ihn und den Hund meiner Freundin (Auch ein Zwergpinscher) zusammen ins Schlafzimmer ein.
    Tyler bleibt auch meistens auf dem Bett liegen allerdings meckert er von dort aus.
    Je nach Reiz kann es auch sein das er vor der Tür steht und schreit.
    Wenn das der Fall ist läuft er mit runtergeklappten Schwänzchen im Schlafzimmer rum, nach einer Zeit beruhigt es sich manchmal wieder und er legt sich wieder aufs bett.

    Ich habe ein Video mit einer Überwachungskamera gemacht, allerdings war der Reiz dort sehr klein. Bei aufgedrehten Lautsprechern hört man sein jammern.

    Video

    ab 8min hört man das jammern.

    Aktuell setze ich daran an meine Position im Rudel zu festigen.

    Vorher: Der Hund bekommt einfach sein fress fress
    Jetzt: Das fressen wird vorbereitet kommt auf unseren Tisch dann essen wir erst einmal danach bekommen dann die Hunde und dürfen erst auf Kommando an ihr Fressen.

    Vorher: Die Hunde durften gleich durch die Haustür gehen wenn wir sie aufgemacht haben.
    Jetzt: Die Hunde dürfen nur noch hinter uns durch die Haustür

    Vorher: Die Hunde sind einfach mit auf die Couch gesprungen wenn wir uns auf die Couch gelegt/gestzt haben
    Jetzt: Die Hunde dürfen erst wenn wir unser okay geben auf die couch, dies bekommen sie jetzt auch nicht mehr immer.

    Meine Frage an euch:
    Wie soll ich weiter vor gehen? Ich bin für jeden Tipp dankbar.

    LG Klehnst

  • Aktuell setze ich daran an meine Position im Rudel zu festigen.

    Das wird gleich von mehreren kommen, also fange ich mal an: das entspricht nicht mehr dem aktuellen Stand des Hundetrainings. Das Rudelführerding hat sich vor 2(?) Jahrzehnten als Fehlinterpretation des Verhaltens schlecht gehaltenener Gehegewölfe herausgestellt. Verkürzt gesagt: du kannst dich guten Gewissens frei davon machen!

    Die Übungen, die du beschreibst, dienen eher der Frustrationstoleranz und der Impulskontrolle. Nicht übel, aber vermutlich in Bezug auf das Alleinebleiben eher wirkungslos. Aber woher hast du diese Rudelpositionsidee? Hoffentlich nicht von einem Trainer.

    Der Zusammenhang mit der Alleinebleibproblematik erschließt sich mir auf mehreren Ebenen nicht.
    - Es ist doch von der Entstehungsgeschichte des Problems naheliegend, dass dein Hund Verlustangste hat, weil er schon einmal dachte, er hat dich verloren. Diese Rudelführergeschichten kenne ich sonst eher, wenn dem Hund "Respektlosigkeit" unterstellt wird.
    - Die ganze Rudelthematik macht hinsichtlich des Alleinebleibens wenig Sinn. Es ist für Hunde unnatürlich, alleine - also vom Rudel getrennt - zu sein. Darum verstehe ich nicht, wie man sich hier einerseits auf die Bedeutungs des Rudel beziehen kann und es gleichzeitig wieder so sehr ausblendet.

    Ich denke, das Klügste wäre, das Alleinesein noch einmal kleinschrittig zu trainieren, wie du es schon einmal erfolgreich gemacht hast. Tu einfach so, als habe er das noch nie gekonnt. So wächst wieder sein Vertrauen, dass du ihn nicht verlässt und mit etwas Glück geht es schneller als beim ersten Mal, weil er das Prinzip ja bereits kennt und vielleicht nur eine Art Erinnerung und Rückversicherung braucht.
    Aus Erfahrung weißt du nun zumindest schon einmal, dass er auf deutliche Überziehungen seines Trainingsstandes sehr nachhaltig reagiert.

    Wenn du magst, stöbere mal ein bisschen durchs Internet zum Thema Hunde, Wölfe, Sozialverhalten und Rudel. Das macht total Spaß, weil Hunde im Licht der aktuellen Forschung nicht mehr wie dumpfe Hierarchieroboter erscheinen, sondern als fein kommunizierende, differenzierte, höchst soziale Lebenwesen, die in Familienstrukturen leben.
    Lieeb Grüße auch an Tyler!

  • Das wird gleich von mehreren kommen, also fange ich mal an: das entspricht nicht mehr dem aktuellen Stand des Hundetrainings. Das Rudelführerding hat sich vor 2(?) Jahrzehnten als Fehlinterpretation des Verhaltens schlecht gehaltenener Gehegewölfe herausgestellt. Verkürzt gesagt: du kannst dich guten Gewissens frei davon machen!
    Die Übungen, die du beschreibst, dienen eher der Frustrationstoleranz und der Impulskontrolle. Nicht übel, aber vermutlich in Bezug auf das Alleinebleiben eher wirkungslos. Aber woher hast du diese Rudelpositionsidee? Hoffentlich nicht von einem Trainer.

    Der Zusammenhang mit der Alleinebleibproblematik erschließt sich mir auf mehreren Ebenen nicht.
    - Es ist doch von der Entstehungsgeschichte des Problems naheliegend, dass dein Hund Verlustangste hat, weil er schon einmal dachte, er hat dich verloren. Diese Rudelführergeschichten kenne ich sonst eher, wenn dem Hund "Respektlosigkeit" unterstellt wird.
    - Die ganze Rudelthematik macht hinsichtlich des Alleinebleibens wenig Sinn. Es ist für Hunde unnatürlich, alleine - also vom Rudel getrennt - zu sein. Darum verstehe ich nicht, wie man sich hier einerseits auf die Bedeutungs des Rudel beziehen kann und es gleichzeitig wieder so sehr ausblendet.

    Ich denke, das Klügste wäre, das Alleinesein noch einmal kleinschrittig zu trainieren, wie du es schon einmal erfolgreich gemacht hast. Tu einfach so, als habe er das noch nie gekonnt. So wächst wieder sein Vertrauen, dass du ihn nicht verlässt und mit etwas Glück geht es schneller als beim ersten Mal, weil er das Prinzip ja bereits kennt und vielleicht nur eine Art Erinnerung und Rückversicherung braucht.
    Aus Erfahrung weißt du nun zumindest schon einmal, dass er auf deutliche Überziehungen seines Trainingsstandes sehr nachhaltig reagiert.

    Wenn du magst, stöbere mal ein bisschen durchs Internet zum Thema Hunde, Wölfe, Sozialverhalten und Rudel. Das macht total Spaß, weil Hunde im Licht der aktuellen Forschung nicht mehr wie dumpfe Hierarchieroboter erscheinen, sondern als fein kommunizierende, differenzierte, höchst soziale Lebenwesen, die in Familienstrukturen leben.
    Lieeb Grüße auch an Tyler!


    Ich habe mir einfach viele Videos angeschaut und viel gelesen, Respektlosigkeit kommt auch vor, wenn er mit Spunky spielt springt er ohne Verluste über uns drüber. Spunky ist da ganz anders und umgeht uns.
    Ob man das Respektlosigkeit nennt weiß ich allerdings nicht :-)

    Klar von der Entstehungsgeschichte würde ich auch zu Verlustängsten tendieren.

    Diese kleinen Schritte mache ich aktuell, in der regel bleibe ich 5 bis 10 min weg und beobachte ihn über die Kamera.
    Ich zeige ihm jedes mal das ich mir die Schuhe anziehe und die Jacke anziehe, schließe die Tür und gehe raus.
    wenn ich wieder in die Wohnung komme lasse ich ihn noch 5-10min alleine bzw. mit Spunky im Schlafzimmer und lasse ihn dann raus.
    Dann tue ich so als wäre ich nie weggewesen, also ich begrüße ihn nicht.

    In die Wohnung gehe ich nur wenn er ruhig ist. Mittlerweile schreit er ja auch nicht mehr so lang und oft. Da findet sich immer ein Ruhiger Moment.

    Würdest du die Vorgehensweise als korrekt bezeichnen?

    Wie oft sollte ich das am Tag üben? Um mir selbst ein ziel zu setzen aber ihn auch nicht zu überfordern?

    Gruß Klehnst

  • ich würde jetzt nur nach deinem post zu urteilen erst mal sagen: dann mach einfach kürzere sessions als 8 minuten.

    video werd ich wohl in paar posts analysieren, hab ich mir jetzt -bis auf die erste hälfte- leider nur im schnelldurchlauf angesehen. zum beginn allerdings:

    da find ich die beiden recht entspannt. klar, wird nicht geschlafen, aber das ist bei mir und meiner auch nicht das ziel. wie gesagt, die ersten so vielleicht 1-2 minuten allein-bleiben, muss noch mal nachschauen, ob's nicht länger/kürzer ist, find ich so ok.
    auch, dass einmal gebellt/gejault wird. finde, das ist ne gute basis. würde jetzt einfach kürzere sessions machen und die sessions selber auch nicht immer gleich lang und dann linear steigern. ist wie bei anderen dingen, die der hund lernt, es gibt nicht wirklich ne lineare lern-und-fortschritt-kurve, meiner erfahrung nach. es git super sessions und scheiß-sessions und mit der zeit stabilisiert sich das. wie @KasuarFriday schon gesagt hat: nicht zu stark steigern, hast du ja bemerkt, das ging damals doof.

    ansonsten: brav jeden tag üben und schön die videos auswerten ;)
    einfach in kleinen schritten.

    ich geh übrigens ganz ähnlich wie du.

    bei uns ist das ritual wie folgt:
    wir gehen die große runde, dann gibts futter und sie ist im schlafzimmer, während ich bei offener schlafzimmer-tür und geschlossener küchentür in der küche hocke und sie ignoriere. ich esse währenddessen, rauche vielleicht ne kippe und check meine emails oder lese ein buch. diese ignorier-zeit ist bei uns momentan so 40-50 minuten lang. dann geh ich ins zimmer sag ihr: "du bleibst" (ist bei uns das signal, welches bei dir "bin nicht lang weg" ist) und raus gehts aus der bude.

    wenn ich wiederkomme, wird sie entweder sofort ruhig angesprochen mit nem ruhigen hallo oder aber ignoriert bzw. korrigiert, wenn sie aufgedreht ist.
    mit dem wiederkommens-ritual hab ich erreicht, dass sie ruhig ist, wenn ich komme. leider hab ich mir damit auch etwas in's bein geschossen, da ich nun an der begrüßung nicht mehr feststellen kann, wie die session lief, weil sie weiß, ich möchte, dass sie ruhig aufm bett liegt, wenn ich komme. sie platziert sich also, sobald sie mich an der tür hört.
    hat also alles vor- und nachteile. nunja. im nachhinein ist man immer klüger.

    achja: zum video werd ich, sollte ich dazu kommen, bestimmt noch mehr schreiben, wenn du magst ;) ansonsten würd ich dir raten, so oft es geht zu filmen, dann kannst du muster feststellen und sie immer besser analysieren und so besser trainieren.

    ps: was für ne kamera hast du denn? gerne per pn. ich such ne bessere, meine ist dezent für'n a.sch! ;) -deine scheint sehr gut zu sein ;)

    zu uns: wir hatten heut ne 2std 20 min session. die ersten 54 min liefen gut, dann hab ich sie nicht mehr gehört. wir werden sehen. ich sollte mal wieder filmen ;)

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