Ständig auf Nahrungssuche

  • Huhu hiho :smile:

    Es geht um folgendes Problem: Da mein Paco ja ein Straßenhund aus Rumänien ist und er deswegen ständig seine Schnauze über den Boden schleifen lässt, wollte ich mal allgemein in die Runde fragen, wie IHR so reagiert, wenn EUER Hund etwas fressen will oder frisst (sei es Kot, Essensreste oder sonst was).

    Bei mir ist es leider so, dass wenn ich "PFUI" rufe, oft keine Reaktion kommt - er frisst weiter. Wenn ich dann auf ihn zukomme, weicht er mir. Werde ich "böse", kriegt er total Schiss und rennt teils sogar vor mir weg (während er die ganze Zeit weiterkaut).

    Ich weiß nie so richtig, wie ich damit umgehen soll. Für mich ist das überhaupt nicht schön, ich will nicht, dass er irgendwann mal auf Giftköder stößt oder so. Ich bin auf das Thema sehr sensibel.

    Vielleicht habt ihr ja ein paar Tipps? Ich werfe schon oft Leckerlis auf den Weg, damit er anderweitig schnuppern kann. Und wenn er etwas frisst, versuche ich ruhig zu bleiben und biete ihm ein Leckerli an. Aber der Erfolg ist mäßig.


    Lieben Gruß von Paco und mir :roll:

  • Ich habe leider keinen Tipp für dich, da ich mit Basko das gleiche Problem habe. Ich übe mit ihm immer und immer wieder das "Aus". Er gibt auch prima Aus, solange er dass, was er im Maul hat, für nicht soooo wahnsinnig lecker hält. Spuckt er draußen tatsächlich mal ein Stück Sch...e aus, gibt es natürlich auch eine megatolle Belohnung. Einen durchschlagenden Erfolg habe ich mit dieser Methode aber auch noch nicht erzielt.

  • Zuerst einmal: kein Freilauf mehr, solange das "Nein!" bzw. "Pfui!" nicht sitzt!
    Je mehr Erfolgserlebnisse er hat, desto schwerer ist das Abgewöhnen!
    Und dann ein "Nein!" bzw. "Pfui!" komplett neu und kontrolliert aufbauen, bisher hat er ja die Erfahrung gemacht, das er sich da nicht drum kümmern muss, bzw. schnellst möglichst aus Deiner Reichweite verschwinden sollte!

  • Zitat

    Zuerst einmal: kein Freilauf mehr, solange das "Nein!" bzw. "Pfui!" nicht sitzt!
    Je mehr Erfolgserlebnisse er hat, desto schwerer ist das Abgewöhnen!
    Und dann ein "Nein!" bzw. "Pfui!" komplett neu und kontrolliert aufbauen, bisher hat er ja die Erfahrung gemacht, das er sich da nicht drum kümmern muss, bzw. schnellst möglichst aus Deiner Reichweite verschwinden sollte!

    Goldwert dein Beitrag!!

    Daran hatte ich auch schon gedacht, das mit dem Freilauf. Ich konnte ihn nach 1 Woche schon von der Leine lassen und habe ihn seitdem mehr "ohne" laufen lassen als "mit". Deswegen hatte er auch schon so viele Erfolgserlebnisse... :mute:

    Ich mag ihm den Freilauf aber ungern verbieten... :/ Aber werde ich wohl müssen, weil das fast der einzige Konfliktpunkt zwischen uns beiden ist und ich das nun mal gar nicht mag.

    Also an der Leine lassen, wenn er sich was schnappt "PFUI", "NEIN" oder "AUS" und wenn er es dann nicht ausspuckt? Er ist schon ziemlich dreist geworden... ich habe meistens seine Schnauze genommen und versucht es noch rauszubekommen (ich weiß, eigentlich keine schöne Methode, aber er hat mir oft keine andere Wahl gelassen). Dabei zische ich noch "Pfuii".

    Sicherlich rätst du mir davon jetzt ab, aber was soll ich machen, wenn er trotzdem weiter frisst?

    Danke schon mal für die Hilfe.

  • Dann gewöhne ihn doch an einen vorne geschlossenen Maulkorb, mit dem er frei laufen, aber nichts aufnehmen kann. Großer Vorteil: du must keinen 'Krieg' gegen deinen Hund führen, der euer gutes Verhältnis anscheinend schon jetzt belastet.

    Ich vermute, du benutzt Aus, Nein, Pfui usw eher als Ausdruck deines Unwillens und hast noch kein echtes Abbruchsignal, das du mit dem Hund wirklich trainiert hast. Erwarte nicht von deinem Hund, daß er auf Schimpfen reagiert, sondern lehre ihn in aller Ruhe ein Abbruchwort, daß du dann auch einsetzen kannst. Hier ist eine Anleitung dazu:

    http://tierpsychologie-basel.ch/index.php?page=abbruchsignal

    viel Erfolg!

    Dagmar & Cara

  • Hast du ein "nein" oder "pfui" denn konditioniert?

    Und...ich glaube, ich habe es dir als Paco eingezogen ist schonmal vorgeschlagen: Arbeite doch mit einem Futterbeutel. Dann schlägst du mehrere Fliegen mit einer Klappe. Du hast ein begehrtes Spielobjekt bzw. eine Beute und du kannst ihm in unerwünschtes Situationen ein Alternativverhalten ( z.B. er darf den Beutel tragen oder apportieren ) bieten und ihn draußen beschäftigen.

  • Zitat

    Hast du ein "nein" oder "pfui" denn konditioniert?

    Und...ich glaube, ich habe es dir als Paco eingezogen ist schonmal vorgeschlagen: Arbeite doch mit einem Futterbeutel. Dann schlägst du mehrere Fliegen mit einer Klappe. Du hast ein begehrtes Spielobjekt bzw. eine Beute und du kannst ihm in unerwünschtes Situationen ein Alternativverhalten ( z.B. er darf den Beutel tragen oder apportieren ) bieten und ihn draußen beschäftigen.


    Warst knapp vor mir mit dem Tipp. Kann ich aber ebenfalls unterschreiben. Habe einen total verfressenen Beagle und kann das Training mit Futterbeutel nur empfehlen. Habe damals einen Dummy genommen, mit Herzabschnitten bzw. Toller Wurst gefüllt und ganz sauber aufgebaut: Wenn er den Dummy irgendwo findet: Zu mir bringen, dann bekommt er den Inhalt (die von Hunter sind ganz gut, haltbar genug, dass mit draufbeißen nicht sofortiger Erfolg/kaputtgehen des Beutels passiert.) Oder aber - in deinem Fall vielleicht eher: Wenn er das Futter in Ruhe lässt, bekommt er den Inhalt. Als das felsenfest saß, habe ich Sachen simuliert, die er eher mal finden könnte (Plastiktüte mit Sachen drin: da hatte ich dann ebenfalls wieder Kontrolle über die Stärke der Tüte, so dass er nicht sofort dran kommt, sollte es einmal schlecht klappen). Letztendlich gerne immer mal den Dummy/Futterbeutel dabeihaben und dann als unglaublich positiv belegtes Ausweichleckerli/Spielzeug anbieten, wenn er das Futter bringt oder davon ablässt. Es funktioniert auch jetzt nicht 100%ig, aber für nen Hund, der anfangs so verfressen und verzogen war, dass er um sich gebissen hat, als man ihm dann sogar was wegnehmen wollte - oder wahlweise häufiger mal eine ganze Döneralufolie im Stück "gesichert" sprich runtergewürgt hat, damit man sie nicht wegnimmt, bin ich dann doch seeeeehr zufrieden. :D

    Extratipp für entspannteres Spazierengehen für dich und den Hund: Vielleicht das Kommande "Nase" einführen (sprich: "lieber Hund, hebe ab jetzt bitte deine Nase mindestens 10cm vom Boden. Danke"). Dann lernt er zumindest schon einmal an der Leine nicht zu schnüffeln und sich ab und zu einmal mit gehobener Nase zu entspannen. (Für den Fall, dass es bei dir - so wie damals bei mir mit Byron - fast schon zwanghaft ist. Nicht normales Hundeschnüffeln sondern dauernde Futtersuche.)
    Viel Erfolg

  • Dass ich das gar nicht mit reingeschrieben habe... mit dem Dummy/Futterbeutel habe ich gestern angefangen! In irgendwelchen anderen Posts von mir habe ich das erwähnt, in diesem Thread habe ich es wohl vergessen.

    Das war auch eine Option für mich und ich werde es weiter mit ihm machen und gucken, inwiefern sich etwas verändert.

    Und das mit dem "Abbruchwort"... auch goldwert der Tipp, danke!! Ist mir auch schon aufgefallen - vor allem gestern beim Dummy-Werfen - er kennt kein Befehl, mit dem er irgendetwas sofort unterlassen soll. Daran sollte ich auch unbedingt trainieren! Er hat nämlich, wenn ich den Beutel kurz aufgemacht hab, versucht seine ganze Schnauze reinzustoßen und so viel wie möglich zu bekommen. Da konnte ich nur wegziehen - ein Abbruchwort wäre hier von Vorteil.

    Danke für die Tipps!

  • Das Problem hatte ich ja auch und mein Hund ist kein Straßenhund. ;) Sie hat regelrecht den Boden gescannt, Schnauze nur auf der Erde.
    Freilauf würde ich diesem Hund auf keinen Fall geben. Leine dran und aufpassen, sobald er was aufnimmt; Abbruchkommando und Leinenruck. Nur mit lieben Worten kommt man da nicht weit. Wenn er nichts aufnimmt wird mit Leckerchen belohnt.

    Versuch mal, ihn einen Futterbeutel tragen zu lassen, das hat bei meiner Hündin sehr geholfen. Und nicht im Stadtgebiet laufen, dort liegt einfach zu viel Eßbares rum. Am besten im Wald und in den Feldern.

    Wenn dein Hund auchn Kot aufnimmt, würde ich Vitamine und Mineralstoffe zufüttern. Uns hat in dem Fall "MicroMineral" sehr geholfen, seitdem wird kein Kot mehr angerührt.

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