Therapiehund

  • Hallo zusammen,
    ich bin neu hier im Forum, hab einige Fragen an euch und hoffe, dass es über dieses Thema nicht schon zig andere Threads gibt, die ich übersehen habe :-)
    Ich bin Ergotherapeutin und arbeite in einem Kindergarten für behinderte Kinder. Mein großer Wunsch ist es schon von Kindesbeinen an einen eigenen Hund zu besitzen und seitdem ich einige Berufserfahrung im Bereich der Ergotherapie mit Kindern gesammelt habe, kann ich mir gut vorstellen diesen Wunsch mit meinem Beruf zu verknüpfen.
    Nun habe ich mich schon etwas in das Thema eingelesen und mich über verschiedene Hunderassen informiert und ich muss sagen, mir raucht der Kopf. Ich hab überhaupt keine Ahnung, welche Rasse sich als Therapiehund in der Arbeit mit Kindern eignen würde und zu meinen Lebensumständen passt. Ich weiß, dass für solche Zwecke oft Labradore oder Golden Retriever genützt werden- ich bin mir aber nicht sicher, ob mir diese Rassen nicht zu groß sind. Gerne hätte ich einen kleineren Hund.
    Hat von euch jemand Erfahrungen, wie sich ein Rauhaardackel mit dieser Aufgabe schlägt? Oder was habt ihr für Ideen welche Rasse zu dieser Arbeit passt?
    Für hilfreiche Tipps bin ich sehr dankbar :-)
    Liebe Grüße, Reza

    • Neu

    Hi


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    • Ein Rauhaardackel ? :smile:


      Ich kenn mich zwar mit Dackeln nicht so aus, aber die sind schon eher sehr Eigensinnig mein ich.
      Ob das der richtige Hund als Therapiehund ist wage ich zu bezweifeln.


      Ist natürlich nur meine persönliche Meinung.


      Bei kleinen Hunden denke ich da eher an Bolonka, Havaneser oder Malteser.
      Die haben eher ein ruhiges Wesen und ich kenne einige die als Therapiehunde eingesetzt werden.

    • Ich denke ich würde für eine Arbeit mit vielen Menschen einen Hund nehmen der auch Allergiker geeignet ist.
      Und da ist die Auswahl ja nicht mehr groß.
      Aber wenn ich überlege wie sehr die Allergien in den letzten Jahren angestiegen sind ist das ein durchaus wichtiger Aspekt :verzweifelt: .

    • Ein Gedanke zur Größe: ich stelle mir einen größeren Hund in der Arbeit mit behinderten Kindern einfach praktischer vor, wobei es natürlich jeweils auf die Art der Behinderung ankommt. Wenn die Feinmotorik nicht gut funktioniert, evtl. Spastiken dazukommen, bietet ein größerer Hund mehr "Streichelfläche" und ein unabsichtlich groberer Umgang hat weniger physische Auswirkungen, wenn halt Hundemasse dahintersteht. 5kg Shih Tzu fliegen schneller durch die Gegend als 30kg Retriever (ich übertreibe natürlich).


      Was der Hund brauchen wird, ist eine hohe Reizschwelle und Freude an fremden Menschen (und viel Pause zwischendurch - Therapiehund sein ist anstrengend!). Dackel sind nun nicht Ausbünde an Geduld und Fremdenfreundlichkeit, natürlich kann man ein Exemplar erwischen, mit dem es doch funktioniert, aber darauf verlassen würde ich mich beim Dackel nun wirklich nicht.
      Solltest Du bei Golden oder Labrador Retrievern bleiben (die einzigen Retrieverrassen, die in meinen Augen für den Job in Frage kommen), würde ich auch da sehr viel wert auf die passende Linie (und dann den richtigen Welpen) legen. Überspitzt formuliert, mit einem Golden aus jagdlicher Leistungszucht hättest Du nichts gewonnen.


      Oder Du suchst im Tierschutz nach geeigneten (sprich erwachsenen) Hunden - die werden nicht wie Sand am Meer zu finden sein, aber soo selten gibt es sie auch wieder nicht. Dabei wäre mir deren Vorgeschichte nahezu egal, es kommt auf den Charakter und die jetzigen Verhaltensweisen an.
      Meine letzte Althündin wäre so eine Kandidatin gewesen, unendlich geduldig, sanftmütig, aufgeschlossen, ohne stürmisch zu sein, souverän. Tervueren (oder Tervuerenmix?), die die ersten 5 Jahre ihres Lebens an der Kette verbracht und nichts kennengelernt hat. Ohne sie zu kennen, hätte ich gesagt: Tervueren als Therapiehund bei Kindern? Eher nein. Kettenhund ohne Sozialisation als Therapiehund? Nicht wirklich.

    • Also ich kenne eine französische Bulldogge die zum Therapiehund ausgebildet wird. Zwar sind Bullys dickköpfig aber mit der entsprechenden Motivation kann man viel mit ihnen machen.
      Sie sind klein und sehr robust. Und die meisten mögen Kinder sehr.
      Worauf man sehr achten muss ist die Züchterwahl, da es leider ein Modehund geworden ist gibt es sehr viele unseriöse Angebote.
      Einfach aufgrund der gesundheitlichen Probleme die auftreten könnten ist es wichtig sich einen Hund aus einer vernünftigen Zucht anzuschaffen.


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    • Hallo, vielen Dank für eure Antworten.
      Das Problem mit der Größe habe ich auch schon überlegt.. nun bin ich noch auf die Rasse kromfohländer gestoßen. Hat von euch jemand Erfahrungen mit dieser Rasse in Verbindung mit der Arbeit mit behinderten und nicht behinderten Kindern?
      Liebe grüße, teresa

    • wenns Dir die "tiefergelegten" angetan haben hast Du Dich schon mal mit einem Corgi beschäftigt? sehr freundlich zu allen Menschen , immer guter Laune, zwar eher klein ( max.30 cm Schulterhöhe) aber stabil sodass sie auch einen Knuff vertragen, überdrehen nicht so leicht , möchten als ehemalige Treib und Hütehunde aber beschäftigt werden und man sollte sich schon etwas durchsetzen können( mußt Du beim Dackel aber ja such)

    • Hey
      also Corgi find ich auch ne tolle Idee. Was mir noch eingefallen wäre ist ein Doodle (Labradoodle oder Goldendoodle) da sie Allergikerfreundlich sind und die guten Eigenschaften von Golden/Labbi mitbringen. Wenn das zu groß ist, wie wärs mit Kleinpudel?
      Kromfohländer kenn ich nur zwei, die können auch recht reserviert gegenüber Fremden sein. Und der eine ist eine Jagdsau (Terrierblut)...


      Ich würde auch mal nach erwachsenen Hunden im Tierschutz schauen. Ich hatte auch so einen super Glücksgriff mit meiner Großen - sollte mal Therapiehund werden, hat aber leider verschiedene Krankheiten, sodass das doch nichts geworden ist - ist aber trotzdem ein Glücksgriff, sie ist ein Traum von Hund :). Gerade wenn das auch dein erster Hund wird, ist vielleicht ein ausgewachsener, dessen Charakter schon geformt ist und den du dadurch gut einschätzen kannst (vielleicht mit Hilfe einer hundeerfahrenen Person zusammen) empfehlenswert.

    • Hallo, das ist ein sehr interessanter Thread. Hier lese ich mal mit, da ich nächstes Jahr meine Ausbildung als Ergotherapeutin anfangen werde und auch als Zielwunsch habe mit Hunden und behinderten Kindern zu arbeiten.
      Ich sehe das so wie Rothbuche, ein kleiner Hund bietet nicht so viel Fläche zum streicheln an. Kommt aber natürlich auf die Größe der Patienten an mit denen du arbeitest. Von einem Rauhaardackel würde ich dir abraten. Die sind sehr eigensinnig und dickköpfig. Eher schlecht geeignet.


      Du solltest auch im Hinterkopf behalten das die Rasse und auch das Aussehen des Hundes, für die Eltern und Kinder ansprechend sein sollte. Schließlich gibt es mittlerweile sehr viele Vorurteile Hunden gegenüber und die Eltern vertrauen dir ja ihre Kinder an. D.h. der große schwarze Hund fällt da eher raus.


      Warum soll es kein Golden Retriever bzw. Labrador werden? Sie haben eigentlich eine sehr gute Größe. Sie sind in den Kreisen der bekannteste Theraphiehund und auch gelten sie als treue und freundliche Familienhunde. Habe ein weiches Fell und sind sehr gutmütig. Allerdings kommt das auf die Erziehung und Sozialisierung an.


      Kromfohrländer, können freundlich und offen sein, aber ebenso distanziert. Der Jagdtrieb kann stark entwickelt sein oder eben so gut wie nicht vorhanden. Da kommt es sehr stark auf den Züchter und wie so oft auf die Sozialisierung und Erziehung an. Was der Welpe in der entscheidenden Phase eben erlebt.


      Auch musst du bedenken, dass du ja nicht nur mit dem Hund arbeitest, er muss auch bei dir zuhause leben. Wie sind deine Lebensumstände? Was erwartest du abgesehen von der Arbeit von dem Hund?


      Wenn du keine genaue Rasse im Kopf hast, geh doch einfach mal ins Tierheim! Die Pfleger können dir bestimmt viel über die einzelnen Hunde erzählen und dich gut beraten. Ansonsten besuch doch einfach mal Züchter von den Rassen die dich interessieren und lass dich da in den Fachkreisen nochmal beraten.


      Die große Frage ist ja auch Welpe oder erwachsener Hund? Bis du den Welpen einsetzen kannst dauert es nochmal viel länger als schon bei einem ausgereiften Hund.


      Bei mir wird es übrigens sehr wahrscheinlich ein Flat Coated Retriever. Da ich vorhabe hauptsächlich mit Erwachsenen Behinderten zu arbeiten ist ein großer Hund hier sehr von Vorteil und die Retriever sprechen mich einfach an. Habe ja selber schon einen ;)


      Genauere Fragen zum Golden Retriever bzw. deine Bedenken kann ich dir gerne beantworten :) Einfach Fragen stellen.


      Liebe Grüße Laura

    • Danke für eure tipps. Das ist echt gar nicht so einfach..
      mir persönlich ist eben ein Labrador oder golden retriever zu groß. Meine Wohnung ist nicht sonderlich groß, gut ich habe einen garten.. hm irgendwie habe ich ein besseres Gefühl bei einem etwas kleineren hund.
      ich denke ein kromfohländer scheidet schon wieder aus, weil ich gelesen habe, dass die eher mit größeren Kindern können. Und meine Kinder bei der Arbeit bewegen sich im Alter zwischen 3 und 7 jahren. Nun bin ich aber noch auf den Kooikerhundje gestoßen. Die Beschreibung hört sich sehr passend an :)

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