Sind "second hand"-Hunde schwieriger als Welpen?

  • Zitat

    I
    Es kommt sehr darauf an, was der ältere, "gebrauchte" Hund bisher erlebt hat- das formt eben den Charakter.
    Meiner hatte vermutlich keine Gewalt erlebt, lebte aber 2 Jahre fast ohne Kontakt auf nem Balkon (seine ersten 2 Lebensjahre) und danach 3 Jahre als Mitläufer in ner Familie.


    Wollte ich auch gerade schreiben.
    Ein Hund ist auch nur die Summe seiner Erfahrungen.


    Ganz plump gesagt, JA ein Hund der aufgrund seiner Vorgeschichte gelernt hat Artgenossen zu meiden oder gelernt hat sich mit Zähnen zu wehren als Beispiele die ich bisher erlebt habe finde ich definitv schwieriger als einen Welpen der diese Erfahrungen noch nicht machen musste.


    Bei meinen Pferden halte ich es immer so dass ich nur Fohlen kaufe und selbst aufziehe. In der Summe langwieriger und vielleicht auch anstrengender aber es lohnt sich. Ich kenne die Tiere in und auswendig und jegdliche Reaktionen sind für mich erklärbar. Also keine Überraschungen. Und gerade bei so großen Tieren ist es mir wichtig, denn es kann schnell sehr gefährlich werden.


    So war es eben auch mit unserem Welpen, anfangs anstrengend und die darauffolgenden 14 Jahre ein Traum. Mit den beiden "Gebrauchthunden" die leider auch schon einiges negatives erlebt haben war es anders. Da gabs besonders in der ersten Zeit so einige böse Überraschungen.


    Und gerade mit meiner jetztigen die eben gelernt hat sich mit Zähnen zu wehren (insbesondere bei Kindern) finde ich das Zusammenleben schwierig. Keine Frage sie ist ein toller Hund und sie macht bei mir wirklich null Probleme mehr, aber ich muss IMMER auf der Hut sein wenn Kinder kommenoder generell mehrere Leute. Ich empfinde es als sehr viel schwieriger und anstrengender als einen Welpen zu erziehen der vielleicht auch mal wilder und weniger wild sein kann, länger oder kürzer undicht ist ect. Das gute ist: Die Zeit geht vorüber! :smile:
    Ich bezweifel dass ich bei meinem 6 jährigen Hund die sehr niedrige Reizschwelle und der Drang nach vorne zu gehen jemals rauskriege. Damit muss ich leben, und wenn man den Hund keine solchen Situationen aussetzt ist wirklich alles prima. Aber immer diese Sorge die einen begleitet, dass man vielleicht einmal eine Situation falsch einschätzt und das Problem dass ich meinem Hund niemals zu 100 % vertrauen kann macht es für mich eben sehr viel schwieriger als mit unserem Welpen damals oder mit meinen Pferden.


    Aber das ist nur mein persönliches Empfinden, bei diesem Thema wird es immer unterschiedliche Ansichten geben, denn auch wir sind nur die Summe unserer Erfahrungen :smile: .

  • Also ich muss ehrlich sagen, ich finde Second Hand Hunde, egal was sie erlebt haben, meist nicht so nervig wie Welpen :lol:
    Ich bin aber auch garnicht der Welpentyp
    Ab 6 Monate als roher Junghund finde ich z.B. optimal

  • Zitat

    Also ich muss ehrlich sagen, ich finde Second Hand Hunde, egal was sie erlebt haben, meist nicht so nervig wie Welpen :lol:
    Ich bin aber auch garnicht der Welpentyp
    Ab 6 Monate als roher Junghund finde ich z.B. optimal


    seh ich auch so


    Welpe gibts hier auch nur, weil es wenige 6 Monate alte Junghunde aus einer mir favorisierten Zucht gibt
    da muss man wohl mit nem Welpen leben zukünftig
    aber das geht ja auch vorbei

  • Also die ersten Monate gehen doch so schnell um. Aber bei meinen ist es auch so. Ich hab Lucky jetzt seit 4 Jahren und dennoch macht der Manchmal Sachen die ich nicht einschätzen kann. Bei Logray dagegen kann ich sofort sahen woher das kommt was er will etc.


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  • Vielleicht muss man "Second Hand"-Hunde aber nochmal splitten.


    Pflegestelle oder Tierheim macht, glaube ich, schon einen Unterschied.
    Schon alleine, was die "Analyse" des Hundes angeht. Irgendwie ist so eine Tierheim-Situation ja doch Stress pur, die einen Hunde zeigen kann, der eigentlich ganz anders tickt.


    In einer Pflegestelle kann man "Alltags"-Probleme ja dann doch viel besser schon prüfen und zukünftige Besitzer informieren.


    ---


    Habe hier ja einen jetzt 4.-Hand-Hund, der auf der einen Seite irgendwie Albtraum war und teilweise ist, und auf der anderen Seite ein absoluter Traumhund. Man definiert ja dann auch für sich selbst "Problem".


    Problem (neutral betrachtet):
    -"Show"-Aggression (allerdings niemals gegenüber mir selbst), die ein Einschätzen immer schwer gemacht hat
    - Kann nicht alleine bleiben
    - Panik vor fremden Hunden
    - Null-Frust-Toleranz
    - Jagdtrieb
    - Stellen von Passanten
    - panische Angst, im Dunkeln vor die Tür zu gehen (der schwarze Mann ist halt überall)
    - draußen einfach niemals ruhig (dafür drinnen umso mehr)


    nach einem Jahr ist die Frust-Toleranz deutlich besser, mit Menschen gibt es kein Problem mehr (selbst wenn er umgerempelt wird), im Dunkeln auch kaum Probleme, generell ein sehr gemäßigter Zeitgenosse. Hunde sind wieder ein großes Problem, jagen auch, alleine bleiben auch.
    Und obwohl ich immer mit ihm "arbeiten" muss, immer ein Auge drauf haben muss, würde ich keinen anderen Hund haben wollen, weil er trotz der Probleme mein perfekter Begleiter ist.
    Er ist mir derzeit etwas zu anhänglich, aber dafür gab es nie Probleme, mit denen ich mich nie befassen wollen würde.


    Zum Beispiel: Ungeduldige, nervende Hunde. Hier laufen einige Exemplare rum, die nicht mal eine kurze Unterhaltung ihres Herrchens/Frauchens aushalten, ohne gleich bellend Aufmerksamkeit zu verlangen.


    ICH würde da die KRISE kriegen!!! Ganz ehrlich.


    Als der erste Schub Baustellen "bearbeitet" war, war das bei mir nie ein Problem. Ich bleib stehen? In Ordnung, mein Hund auch. Guckt er halt n bisschen blöd durch die Gegend... auch gut.


    Natürlich schränkt mich Hermann noch ein, in einem "normalen" Leben. Bzw. nicht er, sondern ich. Ich könnte ihn inzwischen bei so vielen Sachen einfach mitnehmen, er könnte das ohne Probleme. Ich hadere aber weiterhin (gut er ist jetzt ein Jahr erst bei mir), weil ich eben noch die Erinnerung von "früher" habe... braucht halt Zeit!





    Fazit: Keine Ahnung... rekapitulierend bin ich ganz zufrieden mit "meiner" Arbeit. Am Ende hab ich vieles recht schnell in "ordentliche Bahnen" lenken können. Die Lebensnotwendigen Sachen haben jetzt ein 3/4-Jahr ordentliches Training, Management, Nerven und Aufmerksamkeit gekostet - gerechnet habe ich mit weitaus mehr (als ich dann das ganze Ausmaß der Macken erkennen konnte). Und das obwohl die Voraussetzungen doch denkbar schlecht waren. Beim ersten Besitzer beschlagnahmt, vom zweiten im Wald ausgesetzt, von den dritten nach wenigen Wochen wieder zurück ins Tierheim. Letzteres für einen Hund, der Angst vor Hunden hat auch nicht gerade die beste Umgebung.
    Und dennoch: Ein feines Kerlchen.
    Hunde, Kaninchen, alleine bleiben ---- joa mei.... wird schon irgendwann werden.

  • Hm, jein... Es kommt da immer auf den Menschen an.


    Ich hab hier ja nun alles sitzen bzw. sitzen gehabt.


    - "Direkt-Import" aus der spanischen Tötung.. Wegen Aggressionen gegenüber Artgenossen für viele ein Horror, kannte nix, wusste nix. War aber insgesamt für mich persönlich leichter alltagstauglich zu machen, als diese zwei:


    - "Direkt-Import" aus spanischer Tötung mit ziemlich verhängnisvollen mehrmonatigen Zwischenstopp auf einer PS, was ihn total versaut hat.



    - VDH- Welpe mit Erbsenhirn. Gar nicht sozialisiert, kannte nichts, wusste nichts, supersensibel, unsicher und hat zusätzlich noch ein Ernergieniveau, was ein Eichhörnchen auf Speed wie eine Schlaftablette wirken lässt.


    Nr. 4: "TH-Hund", war nur kurz im TH, kannte nix, war unsicher und ne Schissbuxe, aber insgesamt - wenn man weiß wie - einfach alltagstauglich zu bekommen.


    Nr. 5: VDH-Welpe, bestens sozialisiert, super Charakter, tolle Anlagen, aber aufgrund des Selbsbewusstseins und des Sturschädels nicht unbedingt für jeden "leicht" zu erziehen und kann einen schon zur Verzweiflung treiben.


    Ich persönlich finde es einfacher, Sachen auszubügeln, die jemand anderes beim Hund verbockt hat, als etwas gerade zu rücken, was ich bei einem Welpen versaut habe. Natürlich hat der Welpe den Vorteil, dass man normalerweise ein unbeschriebenes Blatt bekommt. Aber genauso kann man eben den einen Welpen von 100 bekommen, der einen in den Wahnsinn treibt.


    =)

  • ALso bei meinem "second hand" Hund wusste ich zumindest ganz genau, was ich da bekomme, da mir die "first hand" davon erzählen konnte. Außerdem weiß ich nicht, ob ich es geschafft hätte einen Welpen so gut zu erziehen, wie es mein "second hand" Hund ist.

  • Von mir ein eindeutiges Jein :D Mein second hand Hund kommt allerdings weder aus dem Tierheim noch von einer Pflegestelle sondern direkt vom 1. Besitzer.


    Schwieriger ja, denn Enya kennt aus ihrem früheren Zuhause wirklich nur allerruhigstes Dorfleben. Wir leben zwar in einer ruhigen Ecke einer Kleinstadt, aber eben doch mit viel Fußgängerverkehr (auch mit Hund) an unserem Haus. LKWs, Busse, Müllwagen, all das ist ein Drama für sie...Silvester der Horror schlechthin. Nachbarn kannte sie wohl auch nicht wirklich. Ihr etwas neues beizubringen war auch einigermaßen schwierig, denn Lernen hatte sie nicht gelernt.


    Leichter, weil: Enya ist eben schon erwachsen....nachdem sie das Prinzip verstanden hat, stehen ihr keine Pubertätsschübe beim Lernen mehr im Weg. Rückruf und Abbruch hatte sie 1a schon bei der Vorbesitzerin gelernt, auch ein ganz dickes Plus.


    Fazit: ich würde eher wieder einen Welpen nehmen....Pubertät und Spinnereien hin oder her, Athos hat sich völlig angstfrei und problemlos in unser Leben eingefügt.


    Trotzdem liebe ich natürlich alle beide und möchte keinen von beiden missen. Und ich gebe auch zu, ich bin ein wenig stolz, wie unsere Maus sich in den letzten Monaten verändert hat <3


  • Wieso empfiehlt man dann den Züchter der Viel zu viele Würfe macht, weil et noch Welpen über hat und die alten Hunde dann nichtmal lernen gelernt haben?


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  • Menschen legen nun mal bei ihren Hunden auf unterschiedliches Wert, dieser Züchter eben nicht darauf, daß die Hunde Sitz / Platz usw. können. Ich würde das so auch nicht handhaben, aber es hat mich auch niemand gezwungen, dort eine erwachsene Hündin zu übernehmen.


    Was die Breitseite mit den Würfen soll: ich mache dort nicht die Wurfplanung sondern habe lediglich dort 2 Hunde erworben....was soll ich jetzt also dazu sagen?

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