Angst vor Autos oder starker Jagdtrieb?
-
-
Hallo, ich habe vor 2 Monaten eine Malinois Dame aus dem Tierschutz adoptiert.
Sie ist jetzt 10 Monate alt und es hieß sie hätte etwas Angst vor Autos.
Also bin ich mit ihr an einer nicht zu stark befahrenen Straße entlang gelaufen um mir ein Bild zu machen.Zu Hause ist sie der süßeste und gehorsamste Hund den ich bisher hatte.
Aber sobald sie ein Auto von weitem sieht, beginnt sie ganz furchtbar zu zittern und legt sich auf den Boden.
Sobald das Auto an uns vorbei fährt, (egal mit welcher Geschwindigkeit) steigt sie hoch und bellt, flescht die Zähne und will hinter dem Auto her, beißt in die Leine und springt an mir hoch.
Ich weiß leider nicht, ob sie schlechte Erfahrungen mit Autos gemacht hat oder sie schon immer so ist.
Sie hat einen super ausgeprägten Spieltrieb und würde jedes Leckerli für einen Ball liegen lassen.
Ich habe es also auch schon mit Leckerlies und Spielzeug, Richtungswechsel, ignorieren, und lustigem Zurufen versucht.
Sie lässt sich absolut nicht ablenken.
Wir waren in den 2 Monaten jetzt bei 3 Trainern. Einer sagte der Hund wäre unzumutbar im Straßenverkehr, der andere sagte das wäre so tief drin, das bekommt man nicht mehr raus und der letzte meinte sie wäre sicher mal angefahren worden o.Ä.
Ich bin mitlehrweile total Ratlos und sehr traurig drüber, dass mir bislang niemand helfen konnteIhr Jagdtrieb ist wirklich stark, aber meine Bindung zu ihr ist stärker. Gehen wir beispielsweise in Wälndern oder auf Feldern spazieren und Rehe laufen dort herum, rennt sie zwar sofort nach, aber auf mein 'Platz!' liegt sie sofort und wartet bis ich neben ihr stehe.
Sie ist wirklich toll und ich wollte gerne mit ihr gemeinsam in einen Sporthundeverein, doch dafür muss sie im Straßenverkehr klar kommen.
Auto fahren ist auch absolut nicht möglich mit ihr.Hat evtl jemand einen Tipp, oder hat die selbe Situation erlebt?
Ich bin für jede Hilfe sehr dankbar
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Moin,
ich denke, das ist zu schaffen, aber es wird sehr viel Zeit und sehr vierl Geduld brauchen.
Bzgl. des eigenen Autos, ich würde sie darin füttern, (natürlich mit nicht laufendem Motor) und das Auto für sie zu einem schönen Ort machen.... sie soll es mit etwas Tollem verknüpfen. Nach dem Füttern kommt irgendwann "anlassen" und rollen lassen und eine (sehr sehr kurze) Fahrt zu einem tollen Ort - Superspiel oder Leckerlie. Das kann Wochen dauern......
Bzgl. fahrender Autos, ich würde mit ihr so nahe heran gehen, wie Du sie noch ablenken kannst. Und wenn das 100 Meter sind, solange sie auf Dich hört und sich ablenken lässt - supi. Irgendwann kann man dann den Abstand verringern, Meterweise.... in winzigen Schritten. Du kannst mit stehenden Autos beginnen..... oder fahrenden, je nachdem wie weit diese weg sind.
Merkst Du, sie hört nicht mehr oder beginnt zu zittern, ist Rückzug angesagt und so tastet man sich vor. Hab ich bei meinem Hund mit einem kleinen, sehr ängstlichen Mädchen gemacht.... heute geht er an ihr vorbei. Hat aber auch lange gedauert.
Warum das so ist, findet man vielleicht nie heraus, aber Hunde lernen ihr leben lang und wie gesagt, Zeit und Geduld sind da ein guter Lehrmeister.
Sundri
-
Danke schön :)
Gefüttert habe ich sie im Kofferraum und sort legt sie sich auch total entspannt hin und schläft auch ein etc.
Sobald ich den Motor anmache ist es für sie ein Weltzusammenbruch. Sie pinkelt alles voll und weint schrecklich, als würde sie jemand misshandeln.Stehende Autos sind für sie absolut kein Problem und das Geräusch von heranfahrenden Autos ebenfalls nicht. Sobald sie eins sieht, egal auf welcher Entfernung bricht sie erst so ab.
Ich werde es mal weiterhin versuchen mit Freunden und Bekannten und deren Autos Step by Step wie du sagtest.
Danke nochmal :)
-
Hab Geduld, das kann dauern - aber das wird schon.
Mein Hüterich ist leider auch ein Autojäger feinster Sorte - und mir wurde das gepflegt verschwiegen als ich ihn übernommen habe.
Ich merkte dann bald an seinen Reaktionen daß da was schieflief - und dann saßen wir mal auf einer Bank und ein Auto kam vorbei...........und mein Wahnsinniger sprang so in die Leine daß sie mir aus der Hand glitt und raste wie ein Gestörter hinter dem Auto her, versuchte in die rollenden Reifen zu beißen, das Auto zu umkreisen - und das auch noch mit schleifender LeineSeitdem üben wir: wenn ein Auto in Sichtweite kam hab ich Frikadellen in ihn reingestopft mit den Worten: schau, ein Auto, ein Auto, ein Auto......."
Irgendwann hab ich erst gesagt "schau, ein Auto" und er wendete sich mir zu um die Frikadelle, alternativ andere tolle Leckereien, abzustauben. Immer hab ich einen riesigen Abstand zu den Autos gehalten, der wurde im Laufe des letzten Jahres immer weiter verringert, heute laufen wir normal am Strassenrand.Je nach Reizlage und Tagesform möchte er schon noch mal ab und an hinterher oder wird zumindest sichtlich nervös wenn ein Auto dicht vorbeifährt - aber alles in allem hat sich das Jahr Training gut ausgezahlt: wir gehen mittlerweile auch offline an Straßen längs (hier ist echt kaum Verkehr) und wenn dann ein Auto naht kann ich ihn absetzen oder einfach neben mir stehen lassen, er schaut das Auto an und dann mich und alles ist ok.
Man lernt in solchen Fällen sehr schnell, seinen Hund je nach Tagesform zu lesen und einzuschätzen, seine Reaktionen vorauszuahnen - ist er nervös, darf er eh nicht offline laufen - ist alles eine Sache des Trainings....... und so festigen wir unsere Trainingserfolge immer weiter.Das schaffst du auch - dein Hund ist noch recht jung und erst kurz bei dir, das wird schon
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!