Hündin gebissen - nun panische Angst

  • Hallo!

    Vor etwa eineinhalb Wochen ging ich mit einer Mischlingshündin Lady (knapp 10 Jahre, kastriert) auf dem Radweg vor meiner Haustür spazieren. Da begegneten wir einer zweijährigen Bordercolly-Schäferhündin, die zuerst eine Stunde lang ganz angeregt mit meiner spielte. (Weil sie sich offensichtlich so gut verstanden, ließen wir sie von der Leine. Es war Vormittag und sonst gerade keiner unterwegs.) Dann fand Lady plötzlich einen Stein - ich weiß, soll sie nicht - bevor ich ihn ihr wegnehmen konnte, waren beide Hunde deswegen schon in Streit geraten. Lady verteidigte ihr Spielzeug, der andere Hund fasste es als Drohung auf und ging auf sie los. Lady provozierte, die andere biss. Da sie größer als meine ist, konnte sie Lady ganz leicht auf den Rücken werfen und biss immer wieder zu. Mein Hund unterwirft sich nicht wenn sie angegriffen wird. Da kann der andere zehn Mal stärker sein.

    Arterie durchtrennt, glatter Durchbiss und etliche oberflächliche Wunden an rechtem Vorderbein und -pfote. Dreimal musste sie genäht werden. Jetzt haben wir uns wieder getroffen. Ich bekam den Schadenersatz von der Versicherung. Mein Hund ging zuerst schwanzwedelnd auf die andere Hündin zu. Diese fletschte. Lady bekam Panik, war nicht mehr zum Mitgehen zu überreden und zitterte am ganzen Körper wie Espenlaub.

    Generell ist Lady ein umgänglicher Hund, der gut auf sozialen Kontakt zu anderen - meist Rüden - anspricht. Sie ist aber auch ein dominanter Hund und andererseits reagiert sie oft ängstlich, was mit ihrer Vorgeschichte zu tun hat. Ich hab gehört, dass sie als Welpe misshandelt und vernachlässigt worden sein soll. Zu mir gehört sie jetzt seit etwas mehr als drei Jahren. In all der Zeit ist es einmal vorgekommen, dass sie auf einer eingezäunten kleinen Hundewiese gebissen wurde weil ich dort einen Ball mit hatte. Mache ich seither nicht mehr und hatte auch keine Probleme seitdem. Weder mit anderen Tieren noch mit Menschen. Im Gegenteil: Lady reagiert sonst total lässig wenn ein anderer Hund sie "anpöbelt". Der Stein war das Problem und ich möchte deswegen wieder mit ihr zur Hundeschule gehen, damit sie entspannter wird wenn ein anderer ihr "Recht" auf ein Spielzeug herausfordert.

    Meine Frage: Soll ich jeden Kontakt total vermeiden oder kann man die zwei doch noch aneinander gewöhnen? Wir haben sozusagen ein Naherholungsgebiet vor der Haustür, dort trifft man immer wieder die gleichen Hundehalter. Zwischen dem Frauchen der anderen Hündin und mir steht wegen dieser Geschichte nichts. Es war halt ein blöder Unfall, auch unsere Schuld, und wir wissen jetzt nur nicht wie wir am besten mit der Situation umgehen sollen.

    Hätte jemand einen Rat?

  • Krass :sad2: gut, dass sie das überstanden hat!
    Ich bin kein Hundetrainer, aber ich sehe keinen Grund deinen Hund zu zwingen mit diesem Hund weiteren Kontakt zu haben. Ich verstehe, dass sie Angst hat - ist ja eigentlich ziemlich gesunder Selbstschutz.
    Auch wenn es blöd klingt würde ich den Hund umgehen, einen gewissen "Sicherheits"Abstand halten und gut ist. Wenn du die Halterin magst würde ich mich lieber mit ihr ohne Hund treffen :)

  • Danke für die schnelle Antwort! Nein, natürlich möchte ich sie keineswegs dazu zwingen. Mir steht ihr Wohlergehen an erster Stelle. Ich frage mich nur, ob Hunde mit der Zeit fähig sind zu vergessen, oder ob ich - für sie - einen anderen Weg gehen sollte. Mein Gefühl sagt mir auch: Vermeidung. Allerdings bin ich auch kein Hundetrainer und weiß eben nicht was das Beste in dem Fall ist. In der Angst bestätigen ist ja auch nicht gut. :fear:

    Schönen Abend noch! Lg, Christine

  • Ich würde die beiden Hündinnen nicht mehr aneinanderlassen. Wenn zwei Hündinnen sich einmal ernsthaft in der Wolle hatten, geht das erfahrungsgemäß nicht mehr gut.
    Es würde bei der nächstbesten Gelegenheit wieder zu einer Beißerei kommen, schlimmstenfalls bleibt ein Hund auf der Strecke.
    Suche doch andere Hundekontakte für deine Hündin. Sie hat dir doch deutlich gezeigt, daß sie Angst vor der anderen Hündin hat, sie weiß instinktiv warum.

  • Ich würde dem anderen Hund definitiv aus dem Weg gehen.
    Joschi wurde bereits zweimal an der Kehle festgehalten/gebissen von ein und demselben Hund. Der andere Hundehalter dachte damals auch "na versuchen wir es nochmal", obwohl ich sagte das funktioniert nicht.
    Das wird nie mehr was mit den zweien und ich begegne denen auch ständig. Zudem ist es der einzige Hund mit dem Schara spielt.
    Aber es geht halt nicht und sobald der Hund in Sicht kommt treten wir den Rückzug an, drehen um, gehen einen anderen Weg.

  • Hi!

    Mir ging es eher darum wie wir reagieren wenn wir uns wieder zufällig begegnen. Wird wohl nicht anders gehen, als dass jeder dann seinen Hund nimmt und in die gegengesetzte Richtung marschiert. Hundefreunde hat Lady viele. Insofern mache ich mir keine Sorgen.

    Danke für den Rat. Bestätigt mich eigentlich total in dem was ich ursprünglich vorhatte. Jetzt legt sich das Gefühlschaos langsam. :gut:

  • Ich würde der anderen Hündin auch erst mal aus dem Weg gehen. Schau doch wie es auf Entfernung
    aussieht, ob sich eine oder beide da gleich wieder aufbauen.
    Wenn nicht würde ich es mit gemeinsamen Spaziergängen an der Leine versuchen. Dabei die Hunde nicht
    zusammen lassen, sondern einfach ein Stück gemeinsam gehen. zunächst mit dem nötigen Abstand. Dann
    langsam annähern, immer die Hunde im Blick. So kann sich eine Art Burgfrieden einstellen.
    Lohnt sich meiner Meinung nach wenn man regelmäßig im selben Gebiet unterwegs ist.

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