Hunde gezielt verhaltensauffällig züchten?

Das gilt dann für die Retriever. Für DJT z.B. gilt das ^^ doch weniger...

Ich frage mich ernsthaft, wo alle immer diese angeblichen Massen an Hunden mit immensen, genetisch bedingten Verhaltensstörungen hernehmen.

Ich betreibe jetzt seit 12 Jahren Hundesport, meine erste Hündin wird jetzt 13. In dieser Zeit war ich teils 5 Mal die Woche auf verschiedenen Hundeplätzen, habe für andere Hunde selbst ausgebildet und andere trainiert. Ich würde also schon behaupten, dass ich ein paar mehr Hunde verschiedenster Gebrauchshunderassen nicht nur gesehen, sondern auch wirklich kennengelernt habe, als die meisten, die hier so schwere Mängel und schlimme Tendenzen in der Zucht feststellen wollen (bei denen es aber gleichzeitig irgendwie an den Grundinfos zu mangeln scheint).

In all diesen Jahren ist mir genau eine Hündin in Erinnerung geblieben, die meiner Meinung nach von Grundauf einen solchen Wesensmangel (in diesem Fall Nervenschwäche, fehlende Belastbarkeit)aufwies, dass er selbst mit ordentlicher Führung weiterhin problematisch gewesen wäre. (wobei die Führung in dem Fall zu dem Zeitpunkt nicht wirklich passend war)
Diese stammte übrigens von einer angeblichen Diensthundeführerin, die ja nicht im DMC war, weil sie ja eh nur ihre "Diensthunde" zur Zucht verwendete, die ja eh viel besser selektiert waren und die Zucht in den Zuchtvereinen ja eh doof. Verkauft hat sie diesen Hund dann an einen Mann, der vorher einen Schäfer-Labrador Mix hatte und sich dachte "ist ja auch ein Schäferhund und in der Beschreibung steht "sportlicher Hund".. passt perfekt, ich trainier ja auf den Marathon".

Ja, da waren sicher ansonsten auch Hunde dabei, die mich persönlich mehr oder auch weniger angesprochen haben. Auch Hunde, mit denen ich nicht wirklich weiter gezüchtet hätte. Aber im Grunde war alles was ich ansonsten an problematischem Verhalten gesehen habe so geartet, dass man es, wenn man gewollt bzw gekonnt hätte, hätte abstellen können.

Egal wie "easy" der Hund ist, man wird immer einen Deppen finden, der selbst mit diesem Hund überfordert ist. Sich dann hinzustellen und das alles wieder auf die Zucht abzuwälzen, ist zwar bequem, aber wohl eher nicht zielführend.

Naja, für eine jagdliche Leistungszucht braucht es auch Jagdprüfungen die einem dann diesen Titel "erlauben".
Bei den Flats gibt es nur eine Handvoll jagdliche Leistungszuchten und den Käufern ist nicht bewusst was dahinter steckt. Keine überdrehten Nervenbündel die nur jagen wollen sondern Hunde mit klarem Kopf die richtig eingesetzt werden wollen. Ich finde das runterspielen dieses Titels ehrlich gesagt fahrlässig, noch dazu zu behaupten die Hunde hätten Showhintergrund. Ich nehme einfach mal "meine" Züchter als Beispiel, die haben nicht mehr Ausstellungen als nötig mit ihren Hunden besucht und zwar die für den Formwert und zur Zuchtzulassung. Da reihen sich keine Schönheitstitel o.Ä. Dafür hören sie nicht auf mit jagdlichen Prüfungen. Sie übertreiben es nicht, aber sie versuchen die vielseitige Brauchbarkeit unter Beweis zu stellen. Sei es bei der VPS oder Langschleppe usw.

Zitat

Also jagdliche Leistungszucht ist so ein Beispiel für verwirrende Bezeichnungen. Davon haben die meisten Hunde überwiegend reinen Showhintergrund, die "Arbeitslinie" haben dagegen Field Trial-Titel, was auch den Begriff "Arbeitslinie" wieder schwammig macht, weil darunter ja schon alles gezählt wird, was in Dummy F startet.

Um jagdlichen Leistungszucht "betreiben zu können" muss ein (oder gar beide? ) Elterntier/e in 3 Generationen jagdlichen Prüfungen abgelegt haben (bei den Tollern zB die Bringleistungsprüfung).
Da ist nichts mit "Show".

Ich habe hier jetzt schon öfters gelesen, dass sehr abfällig über die jagdlichen Prüfungen geredet wurde, die gebraucht werden für das Prädikat "jagdliche Leistungszucht"...
Da sollte man bloß nicht viel drauf geben und ähnliches.
Vielleicht trifft das auch nur auf Labbis zu... Keine Ahnung.
Da ist es auf jeden Fall auch so, dass Hunde aus Showzuchten (also keine FT-Hunde) solche Prüfungen laufen und bestehen.

Edit:
"§ 10 Zuchtarten
(1) LCD-Abstammungsnachweise enthalten einen Vermerk über die Zuchtart aus der die Welpen hervorgegangen sind:
Standardzucht (S-Zucht): Das Zuchtziel liegt einzig auf dem wesensfesten, gesunden, schönen Hund, der dem Ideal des F.C.I.-Standards entspricht.
Jagdliche Zucht (J-Zucht): Beide Elterntiere müssen je die JEP und/oder BLP, JGP/R, LSP, Sw oder eine ausländische Prüfung, die zum Start in der Gebrauchshundeklasse berechtigt, nachweisen. Hierzu ist bei deutschen Prüfungen das Prüfungszeugnis und bei ausländischen Prüfungen das FCI-Zertifikat für die Gebrauchshundeklasse vorzulegen.
Leistungszucht: Welpen aus Leistungszucht werden als solche in das Zuchtbuch eingetragen. Unter Leistungszucht versteht man eine Zucht mit Hunden, die eine vom LCD anerkannte Leistungsprüfung abgelegt haben in Aufgabenbereichen, die dem Wesen des Retrievers nicht entgegenstehen. Als Leistungszucht wird die Zucht mit Jagdgebrauchshunden anerkannt. Beide Eltern müssen mindestens eine Leistungsprüfung (BLP, JGP/R, LSP, Sw) abgelegt haben."
Quelle: Zuchtordnung des LCD, S. 11 zugriff: 05.03.2014 URL: http://www.lcd-labrador.de/_UPLOAD/files/…rdnung_2013.pdf

Wer spricht den abfällig über jagdlichen Prüfungen?
Ich kann jetzt nur für die Retriever sprechen, aber ich finde sowohl eine JP/R wie auch eine BLP sehr anspruchsvoll.

Niemand hat außerdem geschrieben, dass ein Hund aus Showlinie eine solche Prüfung nicht auch bestehen könnte. Schließlich kann auch ein Hund aus Leistungslinie ein V auf Ausstellungen bekommen.

Jedoch hat das Prädikat "jagdlichen Leistungszucht" definitiv nichts mit Showlinie zu tun...

Zitat

Um jagdlichen Leistungszucht "betreiben zu können" muss ein (oder gar beide? ) Elterntier/e in 3 Generationen jagdlichen Prüfungen abgelegt haben (bei den Tollern zB die Bringleistungsprüfung).
Da ist nichts mit "Showlinie".