Junghund aus 2. Hand - was beachten?

  • Hallo,


    wir haben jetzt ein Auge geworfen auf einen Junghund, der von privat zu vermitteln ist. VDH-Abstammung. Noch nicht in der Pubertät. Wird abgegeben weil sich das Besitzerpaar getrennt hat. Die Gründe kann ich natürlich nicht prüfen.


    Ich überlege, ihn mir einmal anzusehen... worauf muß ich alles achten? Ich dachte, ich gucke ihn mir an, gehe eine Runde mit ihm und Besitzern spazieren... verlasse mich auf mein Bauchgefühl... und dennoch bin ich etwas verunsichert - was, wenn er gesundheitliche Probleme oder gravierende "Unarten" hat, die jenseits des normalen pubertären Verhaltens oder im Bereich dessen, was man mit Erziehung und vernünftigem Training in den Griff bekäme liegen würde? Merkt man das? Kann man ggf. eine Art "Rückgaberecht" vereinbaren, z. B. wenn ein hiesiger Tierarzt eine schwerwiegende Erkrankung feststellen oder sich der Hund als aggressiv herausstellen würde?


    Ich hab an sich ein gutes Gefühl und würd auch noch mal Kontakt zu den ursprünglichen Züchtern aufnehmen usw., aber dennoch hab ich auch Angst was falsch zu machen und mich hinterher zu ärgern. Also was muß ich alles beachten?


    Danke und liebe Grüße von Jasmin

  • Als erstes würde ich nachfragen, ob der Züchter informiert wurde.
    Er ist für gewöhnlich die erste Anlaufstelle, an die man sich wenden sollte, wenn man den Hund abgeben möchte.


    Ansonsten würde ich erst mal die selben Dinge wie beim Welpenkauf abklären, Untersuchungen und Abstammung der Eltern, gegebenenfalls die Arbeitsprüfungen, usw.
    Wie alt ist der Hund denn?
    Gravierende Verhaltensprobleme sind eher weniger zu erwarten, sieh ihn dir in Ruhe an, lern ihn etwas kennen und du wirst du die Grundzüge sicher erkennen können, wenn du dich etwas mit Hunden auskennst. Je jünger und je weniger Zeit er hatte, ein unerwünschtes Verjalten auszuleben, desto besser lässt sich erzieherisch darauf einwirken.


    Wegen der Gesundheit würde ich die jetzigen Besitzer einfach ansprechen und das ganze auch im Kaufvertrag festhalten. Denn auch Privatleute sind für verschwiegene Mängel (ja ich weiß böses Wort in dem Zusammenhang) haftbar zu machen.


    Rückgabe wird vermutlich eher nicht möglich sein. Du kannst es zwar mal ansprechen, aber wenn die Leute den Hund weggeben weil sie keine Zeit mehr haben, wird sich das auch eher nicht ändern.

  • Hallo,
    ich habe auch einen Hund mit VDH-Abstammung mit 5,5 Monaten von der Vorbesitzerin übernommen. Ich habe den Hund 2 Mal besucht, mir von der Vorbesitzerin berichten lassen, hab den Hund einmal mit zum Spaziergang genommen, habe Abstammungsnachweis und Impfausweis angesehen und mich dann dafür entschieden und zwar ohne wenn und aber.
    Sicherlich kannst du dich vorher mit dem Züchter kurzschließen, mit dem Hund spazierengehen (da siehst du doch ob der Hund übermäßig aggressiv ist) und bestimmt kann man mit dem Vorbesitzer reden und den Hund nochmal einem Tierarzt vorstellen.
    Aber ich finde, wenn man sich dann für den Hund entscheiden hat und er bei einem eingezogen ist und sich eingelebt hat, dann sollte man dabei bleiben, dem Tier zu Liebe.
    Natürlich kann er irgendwann immer noch eine Krankheit bekommen, es ist eben ein Lebewesen und irgendeine Unart wird man dem Hund sicherlich auch anerziehen. Aber wo will man die Grenze ziehen? In welchem Zeitpunkt sollte sowas eintreten, dass du den Hund noch zurückgeben würdest und wie soll der Vorbesitzer den Hund denn zurücknehmen, er vermittelt ihn doch, weil er ihm nicht mehr gerecht werden kann oder?


    Ich habe auf mein Bauchgefühl gehört und einen wunderbaren Hund bekommen (und nein, keinen perfekten, es ist eben ein Lebewesen) :smile:

  • Das sind doch schon alles gute Gedanken - anschauen, mit den Besitzern reden, zusammen spazieren gehen, die Züchter kontaktieren (das würde ich als erstes machen, weiß der Züchter denn schon davon?) etc.


    Eine Garantie für lebenslange Gesundheit kann dir niemand geben. Ist der Hund über ein Jahr alt könnte man schon die ein oder anderen Untersuchungen gemacht haben. Gerade Hunde aus dem VDH werden ja meist routinemäßig untersucht (HD&ED, Augen, Herz etc., viele Untersuchungen die man per Gentest machen kann sind oft schon vom Züchter gemacht, je nach Rasse unterscheiden sich diese ja auch).


    Die Erziehung des Hundes kannst du ja schon etwas begutachten, wenn ihr unterwegs seid. Ansonsten denke ich, dass man einen Junghund durchaus noch "retten" kann, selbst wenn er jetzt noch nicht die perfekte Erziehung genossen hat (das kann man auch bei einem Senioren noch schaffen).

  • Danke schon mal :)


    Nein natürlich erwarte ich keine "Lebenslang-Gesund-Garantie", aber ich hab schon von Fällen gehört dass ein Hund aus "Zeitgründen" abgegeben wurde der dann eine Epilepsie hatte, von der der Erstbesitzer auch wußte, dies aber nicht mitgeteilt hatte.


    Und hier im Forum liest man ja auch so einiges (zu viel vielleicht?). Wenn der Hund grad Durchfall hat oder verfloht ist oder weiß der Geier, dann ist das sicherlich kein Hindernis und nix womit ich nicht klar käme - dass er mal krank werden kann oder sich auch im Laufe des Lebens was entwickeln kann - alles keine Frage. Ich meine eher gravierendes was wissentlich verschwiegen würde. Schwer, die Grenze zu ziehen, aber etwas, dass lebensbedrohlich oder schwerst beeinträchtigend ist und man Dauergast beim Tierarzt wäre und der Hund DESWEGEN verkauft wird - sowas in der Art meine ich.

  • So, allgemeines Bauchgefühl ist soweit ganz gut - aber ich bin jetzt hin und her gerissen und frag mich:


    Junghund oder Welpe, was is besser? :???: :ka:


    Besagter Junghund ist ca. 10 Monate alt und etwas vorpubertär, aber soweit wohl mackenfrei. Man könnte schon etwas längere Spaziergänge machen (ich weiß, noch nicht stundenlang), man hätte die Grunderziehung, Stubenreinheit, Zahnwechsel usw. übersprungen - aber was, wenn man hie und da doch noch was korrigieren muß, z. B. das Hinwollen zu jedem anderen Hund - geht das noch oder ist das schon ein hartes Stück Arbeit? Jede Konstellation hat doch irgendwie Vor- und Nachteile, und ich werd irre weil ich mich nicht entscheiden kann was besser wäre für uns. :muede:

  • Vielleicht habe ich etwas "überlesen" (?), aber ich frage mich, um welche Rasse es eigentlich geht. Wenn du sagst, der Hund ist mit 10 Monaten "VOR-pubertär" kann es eigentlich nur um einen ziemlich großen Hund gehen (?), oder aber, ich verstehe das Wort "vorpubertär" anders als du :???:
    Die Frage nach der Rasse ist auch nicht ganz so wichtig. Aber, es macht doch schon einen Unterschied aus, ob du einen etwas unerzogenen/stürmischen Zwergpudel/Mops o.ä. übernimmst ( und dann noch "nach-erziehen" musst ), oder einen Rottweiler/Kangal o.ä. ! > BITTE: diese Rassen sind willkürlich gewählt und sagen nichts über bestimmte Eigenschaften derselben oder gar Vorurteile meinerseits aus = sollte nur das Größen/Kraft-Verhältnis demonstrieren !
    Was oben schon gesagt wurde, kann ich nur unter unterschreiben :gut:
    Hast du mit den Besitzern des Hundes schon mal gesprochen ( z.B . am Telefon ) ? Für mich ist DAS dann immer ein ganz wichtiger Hinweis darauf, wie "die Leute drauf sind" = Kann man sie "ausfragen" ? Erzählen sie bereitwillig viel von dem Hund ? Fragen sie ZURÜCK ???...
    Wenn JA, dann kann man schon mal davon ausgehen, dass sie... ( wie soll ich es nennen ? ) "sich um den Hund kümmern/Mühe mit ihm gegeben haben/ihn nicht so abschieben wollen, wie sie ihn sich vielleicht mal angeschafft haben..."
    Ich meine daraus kann man schon, BEVOR man sich zu einem Besuch entschließt ( und du vielleicht Leuten auf den Leim gehst, die einen Junghund aus angeblich persönlichen Gründen abgeben, sich aber in Wahrheit nie um ihn gekümmert haben, so dass er inzwischen "schwierig" geworden ist ), "vor-fühlen", woher der Hund kommt, und ob du "mit dem Schlimmsten" rechnen musst.
    Als ich noch züchtete, kamen immer wieder mal Menschen zu mir, die gehört hatten: "Der hat ein Rudel Hunde. Und den Hunden geht es da wirklich gut". Dann hieß es: "Wie müssen unseren abgeben. Nimmst du ihn ? Sonst muss er ins Tierheim"... Puh ! Das habe ich drei Mal auch gemacht...
    Aber UMGEKEHRT habe ich meine Welpen NIE an einem Menschen abgegeben, der mir schon am Telefon "unsympathisch" war. ( ich lasse mal die Beispiele weg. Die Fragen waren oft recht "absurd" ).
    Nach zwei hundelosen Jahren haben wir nun einen Chow Chow. Ohne Papiere. Mit der "Züchterin" habe ich zwei Wochen lang x-mal ein bis zwei Stunden telefoniert. Du kannst dir nicht vorstellen, nach WAS ich sie alles fragte ;) ... Aber, allein die Tatsache, dass sie sich so viel Zeit für mich nahm ( sogar selbst anrief... ), sagte mir: "Sie ist um das Wohl des Welpen besorgt, sie kümmert sich wirklich...!" = Ich habe die Entscheidung für diesen Hund noch keine Sekunde bereut !!!
    Egal, ob du dich nun für diesen/oder einen anderen Junghund entscheidest, oder für einen Welpen = FRAGE die Menschen aus, die ihn abgeben !!!! Na klar, können sie dich auch belügen. Aber, WENN sie sich wirklich viel Zeit für dich und deine Fragen etc. nehmen, ist es ziemlich unwahrscheinlich, dass sie "den Hund einfach nur loswerden wollen" !
    LG: Manuel

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