Labrador-Welpe knabbert und schnappt beim Spielen

  • Zitat

    Wenn ihr versteht, dass Welpen mit den Zähnen spielen, warum muss man das dann möglichst schnell abgewöhnen????


    Weil es weh tut und keinen Spaß macht? :ka:


    Viele Grüße
    Frank

  • Zitat

    Man kann darüber wohl unterschiedlicher Meinung sein. Auch darüber wie man mit solchen Verhalten umgeht.
    Mein Weg ist und wäre es nicht meinem "diesem Zahn richtig zu ziehen".
    Mag sein dass ich was falsches reininterpretiere, aber in meinen Ohren klingt das nicht sehr nett.


    Über Rudelführertheorie(n) kannst hier im Forum an geeigneterer Stelle Informationen finden. Nur so viel: man geht davon aus, dass sie veraltet ist.


    Aber das ist OT. Sorry!


    "Den Zahn ziehen" habe ich nicht gewalttätig gemeint, um Gottes Willen! Nur ist man plötzlich sehr erstaunt, warum der kleine Pimpf plötzlich so aufmüpfig wird - dabei ist das ein ganz normales Verhalten, dem man allerdings richtig entgegentreten muss.


    So, ich hab mal nach geschaut und zitiere ein paar Sätze aus dem Buch "Retrieverschule für Welpen" - es handelt sich um die Zeit zwischen der 13 und 16 Lebenswoche:


    Es handelt sich in dem Kapitel um die Rangordnungsfindung, die auch im natürlichen Hunderudel abläuft: Der Welpe verlangt nach einem Leitbild, nach einer anerkennenswerten Autorität, die ihm seine Existenz sichert. Im Naturrudel würden die erwachsenen Mitglieder dem Welpen durch Spielraufen eindeutig zeigen, wer im Rang höher steht. Scheinkämpfe mit Geschwistern dienen der Stellungsfindung in der Rangordnung. Es werden Reaktionsgeschwindigkeit, psychische Widerstandskraft und Geschicklichkeit getestet. Nicht automatisch das stärkste Tier steigt in der Rangordnung - die Intelligenz wird stärker gewichtet, als die körperliche Kraft. Ist irgendwann auch die Rangordnung innerhalb der Welpenschar gebildet, wird diese auch nicht mehr in Frage gestellt. Fortwährende Rangordnugnskämpfe würden das Rudel schwächen. Also geht diese Zeit bald vorbei.


    Nur zur Rangordnung des Einzelhundes in der Familie - also mit uns Menschen. Der Welpe konzentriert sich auf seinen Sozialpartner den Menschen, er kann seine Erfahrungen ja nicht in einem Hunderudel machen, sondern muss seinen Platz bei uns finden. Für das Leittier Mensch beginnt eine Zeit auf dem Prüfstand. Unser Halbstarker will nun wissen, woran er ist. Ist sein Rudelchef wirklich so geschickt und klug, ist er konsequent? Der Welpe wird uns testen, und herausfordern, um unsere Führungsqualitäten innerhlab des Rudels zu überprüfen. Bisher akzeptierte Verbote wird er nun erneut antesten, er wird sie überschreiten um herauszufinden, ob er uns wirklich ernst nehmen kann. Hierbei sollte Mensch seine geistige, nicht aber die körperliche Überlegenheit demonstrieren (ablenken und fördern, spielerisches Lernen, Anlagen zielorientiert in geeignete Bahnen lenken usw.) Das Vertrauen zum Mensch, zu seinem Menschenrudel, wird so gefestigt und er findet seinen Platz in dem er sich sicher fühlen kann.


    Wir haben diese Zeit tatsächlich mit unserem Ches so erlebt, waren aber dank der Information darüber, entsprechend vorbereitet, bzw. konnten zeitnah nachlesen, warum er plötzlich "so ist" ...

  • Schon nach den ersten zwei Sätzen hätte ich das zitierte Buch in die Tonne gekloppt. Da werden, wie so oft, Äpfel mit Birnen verglichen. Das Zusammenleben Mensch-Hund hat rein gar nix mit Rudelstellung und ähnlichrm Quatsch zu tun. Der kleine Welpe beißt in Hände und Füße um seine Grundbedürfnisse zu decken. Es geht ums Futter, in dem Alter noch viel um Spiel und Aufmerksamkeit, nicht darum die Weltherrschaft zu erlangen oder im "Rudel" aufzusteigen. Das sind veraltete Theorien, die längst wiederlegt sind.
    Selbst in nem echten Wolfsrudel, von dem die Theorie abgeleitet wurde, gibt es keine starre Rangnordnung. Die wechselt nähmlich je nach aktuellem Bedürfnis, wo es darum geht den bestmöglichen Schutz und bestmögliche Nahrungsversorgung zu erreichen.


    Tja, und was will der "beißende" Welpe? Fressen, Aufmerksamkeit oder Beschäftigung. Entweder beißt er im Spiel oder aus Frust, weil er irgendwas von dem genannten eben grad nicht bekommt.


    Gesendet von meinem X10i mit Tapatalk 2

  • Zitat

    Schon nach den ersten zwei Sätzen hätte ich das zitierte Buch in die Tonne gekloppt. Da werden, wie so oft, Äpfel mit Birnen verglichen. Das Zusammenleben Mensch-Hund hat rein gar nix mit Rudelstellung und ähnlichrm Quatsch zu tun.


    Ganz wie Du meinst - ich sehe das anders. Aber das macht ja nichts - oder?


    Zitat

    Selbst in nem echten Wolfsrudel, von dem die Theorie abgeleitet wurde, gibt es keine starre Rangnordnung. Die wechselt nähmlich je nach aktuellem Bedürfnis, wo es darum geht den bestmöglichen Schutz und bestmögliche Nahrungsversorgung zu erreichen.


    Hier gehts aber NUR um Welpen und Junghunde - nicht um erwachsene Rudelmitglieder.


    Erstaunlich wie andere Ansichten hier von einzelnen abserviert werden ...

  • Also ein Trick, der oftmals auch funktioniert, um dem Kleinen sanft auf die Grenzen hinzuweisen ist eine Wasserpistole. Klingt zwar albern, funktioniert meist aber ganz gut. Nicht immer nutzen, sondern nur, wenn er es übertreibt, denn wie die Vorredner geschrieben haben, ist es vollkommen normal, dass er knabbert und beisst. Grenzen sollte er aber auch kennen lernen. Was manchmal auch bei tauben Hunden gut funktioniert, ist die Gestik eines anderen Hundes nachzumachen - sprich Zähnezeigen als ob man knurrt und dann plötzlich zuschnappen. Aber das sollte man dann nicht in der Öffentlichkeit machen ;-)

  • Also ich würde weder erwarten das ein Hund/Welpe die Weltherrschaft an sich reißen will ;) noch ihn mit der Wasserpistole anspritzen, "nur" weil er logischerweise die Beißhemmung noch nicht gelernt hat :smile: .



    Einfach beim beißen, wie schon beschrieben, AU quicken, Spiel abbrechen und ggf. mal einen Moment aus dem Zimmer gehen. So lernt Hundebaby das das schöne Spielchen einfach aufhört, wenn er zu heftig ist...


    Auf jeden Fall aber Spielzeug und/oder Knabbersachen anbieten damit er was zum beißen hat - gerade beim Zahnwechsel dann absolut erforderlich!
    Ich hab damals gute Erfahrungen mit den Baumwolltauen und Kong als Spielzeug und mit Ochsenziemer, getrocknetem Kaninenchenohr, getrocknete Fleischstreifen, Nasenknorpel vom Rind ect. gemacht.
    Außerdem bekam/bekommt Jala ohnehin 2x/Woche rohe Knochen/Knorpel zur Zahnpflege.


    Wichtig ist außerdem ein regelmäßiger Hundekontakt, gerne in einer gut geführten Welpenstunde, aber auch mit gut sozialisierten Althunden - so lernt der Zwerg 1000mal besser seine Zähne ordnungsgemäß einzusetzen, als beim Menschen (denn wir sind ja schließlich keine Hunde ;) ).


    Schau mal hier im Forum - oben beim dem grünen Balken: Allgemeine Themen-Knowledge Base: da gibt es viele gute Infos :smile:



    Viel Spaß mit Eurem Zwerg :gut:

  • Ich denke auch, ihr solltet das Spiel abbrechen wenn er völlig aufdreht und ihn erst einmal wieder etwas runter kommen lassen. Wenn er das zwicken und zwacken übertreibt wird von mir aus gequietscht, aber definitiv nicht mehr gespielt. Das sollte schnell "klick" machen, denn spielen macht ja Spaaaß!
    Ich habe es allerdings so gehandhabt, dass wenn ich aus versehen mal gezwickt wurde, weil übereifrig ins Spielzeug gebissen wurde und der kleine Finger doch noch halb im Weg war, ich anfangs nicht zu streng war und trotzdem weiter gespielt habe :roll:


    Also mein Hund hat in der 20. Woche nicht angefangen mir irgendwo reinzuzwacken? Das würde ihm definitiv nicht einfallen, dann gäb es aber auch Theater :lol:


    Nero war bei keiner Welpenspielstunde, wächst aber nahe mit seinem Bruder auf und auch mit vielen anderen Hunden gibt es Kontakt. Er wusste vom ersten Tag an, wie er sich fremden Hunden gegenüber zu verhalten hat, das hat er schon bei seiner Hundemama gelernt :)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!