Hündin gräbt den Garten um!

  • Bly01,

    ich glaube dein Hund ist unterfordert und überfordert zugleich.
    Vermutlich lauft ihr zu viel, egal ob nur Spazierengehen oder Joggen. Insgesamt 4 Std. halte ich für zu viel, jedenfalls wenns tatsächlich täglich sein sollte.
    Bergeweise Spielzeug, egal ob daheim oder draußen benutzt, ist auch viel zu viel. Wann soll der Hund denn mal runter kommen und sich entspannen?

    Mein Vorgehen wäre folgender:
    Tägliche Bewegung ist ok. Kann auch straffes Programm sein, aber bitte keine 4 Std.
    Die Spaziergänge werden mit verschiedenen Übungen in kleinen Dosierungen gespickt, am besten mit Nasen- und Kopfarbeit. Immer nur kleine bzw kurze Übungseinheiten machen, und Pausen einbauen.

    Zu Hause würde ich sämtliches Spielzeug wegräumen und spezielle Ruhe-Übungen machen. Wenn man daheim doch mal was Üben möchte, so kann man auch hier kleinere Nasenspielchen machen, Leckerchen verstecken und suchen lassen beispielsweise. Objektsuche kann man auch wunderbar aufbauen und daheim umsetzen.

    Generell sollte aber das Programm so gestaltet sein, dass der Hund zwar ausgelastet wird körperlich wie geistig, aber eben nicht reizüberflutet durch zu viel Spielzeug oder zu viel Bewegung. Genau das stresst einen Hund nämlich noch mehr, es entsteht eine Spirale, die sich in Frustablassen / Stressabbau äußern. In eurem Fall könnte das Gartenumgraben genau so eine Stressreaktion sein. Der Hund ist unter Dauerstrom, weiß nicht wohin mit seiner Energie, weil er nicht gelernt hat (oder verlernt) auch mal runter zu fahren und einfach nur daheim aufm Sofa / im Körbchen abzuhängen und zu schlafen.

    Ich beschreib dir mal kurz, was wir mit unserem bewegungsfreudigen und nasenlastigem Mädchen so machen.

    Ein bis drei mal die Woche sind wir in unserem Hundeverein, wo es zwei eingezäunte Plätze gibt. Dort wird folgendes gemacht:
    - einfach nur Toben und flitzen lassen
    - mit anderen Hunden spielen lassen, sofern Spielpartner da sind
    - Training für die BH mit Traineranleitung und/oder Obedience-Übungen (nicht turniertauglich *lol*)
    - eigenständiges Training wie allgemeine Gehorsamsübungen oder spezielle AJT-Übungen (Bspl Reizangel),

    Bewegungsdrang:
    - wird dosiert befriedigt. Entweder gehen wir mal zwischendurch n bissl radeln oder joggen, oder gehen alternativ eine große Runde am Tag.

    Kopf- bzw- Nasenarbeit:
    Bei der großen Runde gibts immer diverse Übungen im Wechsel. Das fängt bei den üblichen Gehorsamsübungen wie Rückruf, Notfall-Stopp, Aufmerksamkeit usw., an. Nasenarbeit wird auch immer mal wieder eingebaut, und real-Life-Anti-Jagd-Training haben wir durch hohe Wilddichte direkt vor der Haustür auch relativ oft.

    Spielzeug:
    Das gibts zwei spezielle Dummies, ein Kaninchenfell-Dummy, den wir meist für Dummy-Such-Übungen auf dem Platz benutzen. Und einen stabileren Wurf-Dummy.
    Daheim hat Ashanti zwei kleinere Kuscheltieren, mit denen sie ganz toll spielen kann. Sie hat diese zwar jederzeit zur Verfügung. Aber nur, weil ich weiß, dass Ashanti ansonsten die meiste Zeit daheim nur rumliegt und pennt. Gespielt wird ihrerseits eher selten.

    Sonstiges:
    Ab Mitte Februar machen wir einmal die Woche Mantrailing. Das ist Ashantis Passion, die Nase ganz gezielt und intensiv einsetzen, da geht ihr und uns das Herz auf.

    Sämtliche Dinge werden auf die Woche verteilt gemacht. Nicht alles kommt jede Woche vor. Meistens richten wir uns an zwei bis drei Tagen mit intensivem Training ein. Das kann dann irgendwas aus dem oben genannten Pool sein, jedoch nie alles an jedem Tag und auch nicht die ganze Woche durchgehend.
    Regelmäßigkeiten haben wir im Mantrailing und bei den großen Runden, die wir immer unterschiedlich gestalten.
    Manchmal gibt es auch Phasen wo wir die ganze Woche nichts intensiv machen. Das liegt dann daran, dass Ashanti bei allen möglichen Aktivitäten unsererseits mitkommt, sofern Hunde erlaubt sind. Sooft es geht kommt Ashanti in unserer Freizeit mit, was dazu führt, dass Ashanti an Tagen wie heut, wo sie mit auf einer Jahreshauptversammlung war mit vielen Menschen drum herum, daheim direkt die Pfoten lang macht, sobald sie aufm Sofa ankommt.

    Sorry, für den langen Text. Ich hoffe aber, dass ich verständlich erklären konnte, was ich mit dosiertem Training meinte. Ruhetraining fällt bei uns aus, da Ashanti sehr gut runterfahren kann. Daheim ist sie fast nur am Pennen oder Sofakuscheln ;)

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