• Ah, das kann ich nachvollziehen, bei manchen Kindern braucht es auch reizarme Umgebungen. Und ja, das gibt es bei Hunden auch mal. Spätzünder oder auch einfach Lerneinschränkungen, man sollte über so etwas zumindest nachdenken und es in Betracht ziehen.


    Danke für Deine Infos dazu.


    Sundri

    • Neu

    Hi


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    • Yep. Arren ist ein kleiner Doofkopp. Ich lieb ihn heiß und innig, aber manchmal kann man nur den Kopf schütteln und lachen. :lol:
      Die Sache mit dem Spiegelbild hat er immer noch nicht kapiert. Aber hey, nach bald 2 Jahren hat er endlich verstanden das eine Tür im Haus nicht nach rechts, sondern nach links aufgeht. Ist ja nicht so als würden wir nicht jeden Morgen vor dieser Tür stehen...
      Er stand immer links und war überrascht wenn die Seite nicht aufging.
      Oder das man eine Tür, die nach innen aufgeht, nicht aufmachen kann wenn er sich davorstellt. Hat er bis heute noch nicht so richtig kapiert, er braucht immer eine Aufforderung da weg zu gehen.


      Da gibts soviele Dinge wo er einfach nicht mit klarkommt wenn man es ihm nicht sehr kleinschrittig erklärt, aber wenn ers dann verstanden hat, dann sitzt es bombenfest im kleinen Hirn!
      Mitnehmen kann ich ihn trotzdem überall hin, Restaurant, SoKa-Run, mitm Zug von Frankfurt nach Hamburg zum dortigen SoKa-Run... Alles kein Problem. Aber nach soviel "Programm" braucht er dann eben auch seine Ruhezeiten.
      Wie gesagt, hier sind beide Hunde sehr zufrieden mit dem alle 2 Tage ne große Runde. Die sitzen ja nicht den ganzen Tag in der Box oder so, die dürfen auch hier drinnen spielen und wir sind mindestens 4 mal draußen im Garten.
      Allein durch dieses Wasserloch im Garten haben wir nachts sehr viele Tiere zu Besuch. Den beiden fällt morgens und vormittags bald die Nase ab, so genau wird der Garten kontrolliert. Jeweils 20 Minuten hochkonzentriertes Schnüffeln, danach liegen die 2 Stunden rum und pennen.



      Bei Hunden die so hoch fahren wie Lui anscheinend wäre eine "Kur" eben wirklich gut.
      Wir Menschen werden dann ja auch irgendwo hingeschickt wo wenig los ist, die meisten Kurkliniken liegen ja echt am Ar** der Welt aus genau dem Grund. Auf sich selbst konzentrieren und nicht auf die Außenwelt.
      Und wenn man mit sich selbst wieder im Reinen ist, dann gehts wieder los.

    • Zitat

      Lui hat ausnahmslos IMMER Hunger :D Schäferhund-Labi halt ! Ich füttere viel unterwegs - meinst du ausschließlich? Das klingt ziemlich vielversprechend, andererseits mache ich mir aber ein bisschen Sorgen, dass sie vielleicht noch mehr aufdreht - aufgrund des Futters, was sie nun "gewinnen" kann.


      ich find das klingt alles schon sehr gut.
      ich würde nur den hundekontakt noch etwas ausdehnen.
      wichtig finde ich (pers.) das ein sozialer hund auch unterschiedliche hundefreunde hat mit denen man sich mehr oder weniger regelmässig trifft.
      das muss ja nicht immer ein megaspielekumpel sein.
      ein ruhiger aber kräftiger vertreter der ihren übermut ggf. etwas bremst und sich nicht aus der ruhe bringen lässt, kann da genauso hilfreich sein.


      das das reine füttern aus der hand was bringt wenn sie z.b. für ruhe und geduld ohne jammern belohnt wird kanni ch mir gut vorstellen.
      das kann von 1 sek warten auf 3 sek und später bis zu 20 sek gesteigert werden in kleinen schritten.
      ich würde ihr keine aufmerksamkeit schenken wenn sie z.b. besonders wild ist sondern sie mit meinem körper ohne aufmerksamkeit (beiläufig) blocken und nur belohnen (aufmerksamkeit, zuwendung, futter) wenn sie ruhig ist und entspannt.

    • Aoleon, deine Einstellung finde ich toll! :gut:


      Was für den einen Hund öde-schnarchig ist, ist für den nächsten halt doch schon das Quäntchen zu viel.


      Ich merke bei meinem Hibbelarschi, dass der Grat zwischen "gut, entspannt, ausgelastet" und "überreizt und dadurch unausstehlich" echt schmal ist - er wird jetzt drei, hatte aber eine beknackte Welpen- und Junghundephase (war knapp 5 Monate alt, als wir ihn bekamen).
      Bevor wir wieder "hochschrauben" konnten, gab es aber auch bei uns eine Phase, in der wir nur kurze Runden in ruhiger Umgebung machten. Wir wohnen in einer ruhigeren Ecke einer Kleinstadt, aber auch hier gehen nach fast 2,5 Jahren bei uns nur ausgewählte Strecken - das gibt dem Hund Sicherheit.


      Da er ein Problem mit fremden Hunden hat, sind Hundewiesen und Co. tabu und ich fahre regelmäßig raus. Wir haben feste Gassifreunde, mit denen ich gut adäquates Sozialverhalten üben kann - aber eben alles in kleinen Schritten und basierend auf pos. Verstärkung.


      Seit etwa November gingen die kleinen Pipirunden abends im Dunkeln auf einmal nicht mehr - mein Hundchen war nur noch gestresst und wir haben leider keinen Garten. Gut, da wir abends noch mal raus müssen, bin ich dann eben in ein beleuchtetes Industriegebiet gefahren, für 10-15 Minuten Gassi. Da fassen sich denke ich manche an den Kopf - aber das ist mir echt egal, weil ich gemerkt habe, wie gut ihm das tut.


      Was ich eigentlich sagen will: Was für den Hund zu viel, zu wenig, genau richtig ist, das kann nur er dir "sagen" - du musst eben nur "zuhören" :-) Mach dich frei von den Besserwissereien, Vergleichen, schlechtem Gewissen und Co. und schau auf deinen Hund und tu das, was du für gut für ihn hältst!


      Zum Schluss noch ein Buchtipp: Maria Hense "Der hyperaktive Hund"!


      Liebe Grüße!
      Anni

    • Danke für alle neuen Antworten!! Ich werde das mit den Ruhetagen in der nächsten Zeit mal ausprobieren und dann berichten. Lui verhält sich ganz ähnlich wie Aoleons Arren, mit Deprivation hat das denke ich nichts zu tun, auch wenn das naheliegend wäre. Wir haben sie schon ziemlich früh bekommen und sie verhält sich auch in reizarmen, bekannten Umgebungen so nervös. Ich gehe dann einfach ein paar Mal mit ihr in den Garten, mache dann auch direkt da die Leinenführigkeitsübungen für wenige Minuten, und wenn ich wo hin muss, lasse ich sie möglichst immer zu Hause. Bin mal gespannt, ich werde auch Buch drüber führen. Viiiielen Dank alle!!

    • :ops: Danke Titus...



      Mona, ich wünsch euch viel Glück! Es wäre nett wenn du uns berichtest wie es bei euch weitergeht, ich zumindest bin ja sehr neugierig.

    • Soo Leute, ich wollte mal berichten was wir jetzt die letzten Tage gemacht haben und wie sich das auf Lui ausgewirkt hat. Gerade eben das war wieder ein absoluter Tiefpunkt...


      Wir sind jetzt erstmal gar nicht mehr mit ihr Spazieren gegangen. Ich bin 2x am Tag mit ihr zum Spielen in den Garten, und 2x vor die Haustür zum Üben der Leinenführigkeit. Ich musste das so trennen, weil es für Lui schon eine direkte Spielansage war, wenn wir in den Garten gegangen sind. Vor der Haustür hatte ich sie dann an der kurzen Leine und habe dauernd die Richtung gewechselt, Schlenker gemacht, unvorhersehbar umgedreht usw. Da muss mir mal unbedingt jemand weiterhelfen: Eine Möglichkeit ist ja, wenn ich sie dabei fast ignoriere, einfach "mein Ding" mache und sie mir (durch die Leine) zu folgen hat. Das funktioniert bei uns nicht, weil Lui mich nicht einmal ansieht. Aber sie scheint auch nichts zu fixieren. Sie will immer weiter gerade aus. Egal in welche Richtung. Und läuft dadurch immer wieder in die Leine. Dann habe ich es mit gekochten Hühnerstreifen probiert, da ging sie fast Bei-Fuß neben mir, das war so ein angenehmes Gefühl - allerdings weiß ich nicht ob das so richtig ist, denn sie sollte ja schon noch weiter schnüffel dürfen und alles, aber so starrt sie nur auf meine Tasche / meine Hand, wie versessen... :( Naja, immerhin scheint sie jetzt verstanden zu haben: Wir gehen nicht mehr "spazieren", und : "immer wenn wir vor die Haustür gehen stopft mich Frauchen mit Leckereien zu" . Da hat sie eher die Bereitschaft, bei mir zu bleiben. Funktioniert das so, sollte ich das weiterführen? Habe es übrigens jetzt so gemacht, dass sie am Halsband nicht ziehen darf (das Geschirr habe ich erstmal weg gepackt) aber wenn wir mal irgendwo hin müssen, wo ich nicht konsequent auf eine lockere Leine warten kann, muss sie das Halti tragen. Weil ich gemerkt habe, dass ich sie sonst auf Dauer nicht halten kann. Ich muss auch sagen, jetzt wo wir bei dieser intensiven Umstellung sind, achte ich viel mehr auf ihr Verhalten als vorher. Am Halti, wenn sie "ziehen darf" - das ist eine Katastrophe...sie presst ihren Kopf mit aller Kraft vorwärts :(


      Gestern hatten wir Besuch (2 Leute) - da war sie auch völlig gestresst. Hat gehechelt ohne Ende, ist die ganze Zeit von ihrem Platz aufgestanden (wir hatten sie weg geschickt, weil sie es komplett übertrieben hatte mit der Begrüßung, hatte auch gebeten dass die Gäste sie möglichst nicht beachten sollten)....das hat nicht aufgehört, bis die Gäste gegangen sind!


      Das Fiepen / Schreien ist in sofern besser geworden, dass es sich nicht mehr in ein Bellen steigert! Sie scheint also gelernt zu haben, dass sie damit keinen Erfolg hat. Das Schreien ist zwar immernoch laut, aber ich habe das Gefühl, dass sie jetzt schneller aufhört und sich nicht so reinsteigert. Ihr das Fiepen vor Spaziergängen abzugewöhnen ist nach wie vor schwierig, weil sie letztendlich doch immer merkt, wenn es nun WIRKLICH raus geht. Aber vielleicht müssen wir einfach noch bisschen weiter machen.


      Ich habe letztens etwas von sogenannten Bach / Rescuetropfen gelesen - hat hier jemand von euch Erfahrungen mit der Anwendung davon? Das ist wohl für paninsche Hunde zB bei Tierarztbesuchen. Nun verhält sich Lui ja sehr ähnlich, wie ein solcher Hund. Meint ihr, die Tropfen könnten ihr helfen, im allgemeinen nicht so schnell in Stress zu verfallen?

    • Die Tropfen sind wirklungslose Placebos. Ich kenne niemanden, der damit langfristig Erfolg gehabt hätte, aber viele, die letztlich davon enttäuscht waren, obwohl sie sich anfangs eine Besserung eingebildet haben.


      Ich find es gut, dass du sie mit Futter bei dir halten kannst, das würd ich weiter ausbauen. So gibst du ihr ein Alternativverhalten statt des gestressten Leineziehens. Gemütlich schnüffeln und den Spaziergang bummelnd geniessen tut sie ja eh nicht, oder?
      So hat sie jetzt wenigstens einen Plan und weiß, was gemacht wird. Im Optimalfall gewinnt sie dadurch Sicherheit draußen und kommt später auch ohne die ständige Konzentration auf dich aus, aber momentan scheint sie diese Hilfestellung zu brauchen.

    • Also...
      Irgendwie kann das so doch nicht klappen. Es ging doch darum deine Lui überhaupt erstmal von diesem hohen Stresslevel zu holen und das geht nicht mit 2x Spielen im Garten und draußen an der Straße hin+her wegen Leinenführigkeit.


      Du hast es also nichtmal 1 Woche durchgezogen, natürlich passiert da nix außer das es weiter schwierig ist!


      Also nochmal: Erstmal den Hund nicht mehr in die hochputschende "Außenwelt" lassen, sondern im Garten mit ihr arbeiten und spielen.
      Und das nicht für 1 Woche, sondern länger. So lange bis sie im Garten wunderbar an der Leine läuft, sich an dir orientiert, sitz, Fuß, was immer du mit ihr noch trainierst, sprich das von dir gewünschte Verhalten zeigt.
      Darum sollst du das ja auch weiter mit ihr üben, aber eben nicht draußen!
      Euer Garten ist euer Hundeplatz, sozusagen. Euer ganz persönlicher Trainingsplatz.


      Wir sind hier mindestes 4x am Tag im Garten. Meine Jungs dürfen toben, wir üben und spielen, einfach auslasten und gleichzeitig trainieren. Das geht super, weil sie sich eben in der geschützten Umgebung viel besser konzentrieren können.
      Bei nur 2x am Tag würde ich hier auch null Erfolge haben, ist doch viel zu wenig.



      Dein Hund ist, so klingt es zumindest, permament auf einem hohen Streßlevel. Dadurch ist sie garnicht mehr in der Lage irgendwas zu lernen.
      Nimm ihr den Stress, nimm dir den Stress! Arbeite mit ihr, aber eben nur dort wo sie das noch schafft.
      Zieh das doch einfach mal durch, damit Lui aus ihrer "Raus, wir gehen raus, raus, ich will dahin und da und da!" Schleife heraus kommen kann.


      Klar kannst du ihr Rescuetropfen geben, wenn du an die Wirkung glaubst.
      Du kannst auch mit dem TA noch weitere, echte Medikamente absprechen.
      Aber das ändert nichts daran das du damit dann nur ihren Stress überdeckst. Wie soll dein Hund sich an dir orientieren wenn du ihm keine Hilfe bist?

    • Ich bin bei Aoleon. Warum setzt du sie immer weiter Stress aus, dem sie noch nicht gewachsen ist? Warum nimmst du sie überhaupt mit in Situationen, in denen du nicht auf sie und Leinenführigkeit achten kannst? Und das bei einem Hund, der eh ständig gestresst ist.
      Thema Leinenführigkeit: Ich halte es für keine gute Idee, den Hund mit Hühnchen zu locken. Sie blendet dann alles drumrum aus, lernt aber immer noch nicht Reize zu verarbeiten und trotzdem bei dir zu bleiben. Sie soll lernen, sich auf dich zu konzentrieren und DANN wird sie belohnt. Nicht schon vorher mit dem Leckerli winken.
      Das kann man anfangen, indem man Blicke belohnt. Einfach mal draußen hinstellen und warten bis sie dich ansieht. Dann Belohnung, immer wieder. Mein zweiter Tip ist, ich schrieb es bereits, gib ihr an der Leine eine klare Grenze nach vorne. Das wird ihr Sicherheit geben, weil sie endlich weiß, was du von ihr erwartest. Im Moment klingt das nach ziemlich viel Chaos.
      Thema Besuch: Wenn du genau weißt, dass sie es noch nicht schafft ein Kommando, in diesem Fall das auf den Platz schicken, durchzuhalten unter Stress, dann gib dieses Kommando auch nicht! Schnapp dir deine Leine und halte sie bei dir statt sie wegzuschicken. Sie muss lernen, dass sie mit dir gemeinsam durch die Situation kommt und nicht alleine.
      Thema Halti: Tut mir leid, aber das was du beschreibst, geht gar nicht! Das Halti ist ein Notanker, damit man den Hund in Notsituationen halten kann, auch wenn man körperlich schwächer ist. Auf keinen Fall soll ein Hund ständig am Halti ziehen! Das gibt Haltungsschäden vom Feinsten. Die Leine am Halti sollte im Normalfall immer locker sein.
      Zieh ihr ein Geschirr an und hake die Leine oben auf dem Rücken und vorne vor der Brust ein. Dann wirst du den Hund doch wohl halten können. Und wenn nicht, wie gesagt, dann lass den Hund zu Hause. Solche Stresssituationen sind Gift für sie.

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