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    Ich tipe jetzt einfach mal ins blaue und denke, dieser Hund steht total unter Strom. Auch "übermütig" auf andere zurennen etc. muss nicht aus "Freude" sein, sondern kann aus Stress und überdreht sein entstehen.



    Ja, sie steht draußen definitiv unter Strom. Wenn ich mit meiner Freundin und deren Hündin spazieren gehe, und ich Lui aus welchem Grund auch immer mal kurz nehmen muss, wird sie direkt nervös und sucht dann auch ein Ventil - wenn die andere Hündin zB gerade in Reichweite ist, wird ihr mal eben am Ohr geknabbert oder sie am Fell gezupft :O


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    Ich denke in eurem Haushalt ist eine grundlegende Änderung des Umganges mit dem Hund nötig. Ruhige klare Führung, klare Leitplanken, wenig Action, und möglichst wenig verschiedene Leute die was mit dem Hund machen solange der "Umerziehungsprozess" läuft.


    Kannst du da konkreter werden? Ruhig bin ich in der Regel schon. Wenn ich mal kurz vorm Platzen bin, zB wenn wir 15 Minuten im Haus sitzen und warten, bis Lui sich beruhigt hat - dann nehme ich mir aber mein Handy und spiele ein bisschen herum - damit Lui nicht mitbekommt, dass ich "koche" und ich mich auch wieder fangen kann. Ich lebe allein mit meinem Mann, wir sind uns auch in allem einig, wobei ich Luis primäre Bezugsperson bin. Wie ist das mit meiner Freundin, die mit ihrem Hund zum Spazieren vorbei kommt? Der Hund ist wirklich 1A erzogen und sozialisiert - leider orientiert sich Lui gar nicht an ihr, aber ich fände es schade, wenn sie dann gar keinen Kontakt mehr zu anderen Hunden hätte :/

    • Neu

    Hi


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      Und Richtungswechsel, ich meinte einfach glatt 180° umdrehen, zurück gehen..... wenn sie zieht. Dann gehst Du ja weiter, möglich, das sie Dir folgt, sobald sie neben Dir ist, umdrehen und wieder zurück dorthin, wo Ihr hinwolltet. Richtungswechsel sind für mich Kreuz- und Quergehen, aber ich meine einfach immer nur sofort umdrehen.... vielleicht magst das ja mal ein, zwei Tage probieren? Stehen bleiben, was bei einigen Hunden gut finktioniert, ist für Euch ja keine Option, derweil sie dann schreit.


      Da fällt mir ein, weil es jemand etwas weiter oben geschrieben hab, wenn man eine Kehrtwendung macht, darf man nicht warten, bis der Hund wieder in der Leine hängt, nur in anderer Richtung. Er sollte einem folgen und sobald die Leine locker ist oder der Hund neben einem, macht man wieder eine Kehrtwendung. Man darf ihn locken und mit Leckerchen motivieren, aber unbedingt zusehen, das er nicht an einem vorbei stürmt und in die andere Richtung zieht.


      Ich hoffe, das ist jetzt verständlich geworden?


      Sundri



    • Hallo Lupa, das kommt dem, was ich mache, ja schon recht nahe! :- )Das würde dafür sprechen, das so weiter durch zu ziehen. Leider machen wir nur seeeehr langsame Fortschritte, was mich irritiert, da Lui (Tricks usw.) immer sehr schnell gelernt hat. Aber wahrscheinlich ist es echt einfach schon zu eingefahren.

    • Huch, langsam wird es etwas unübersichtlich. Zitiere ich irgendwie falsch?
      Zu deinem Beitrag, Aoleon: Das klingt echt furchtbar, nur noch jeden zweiten Tag und dann nur eine Gassirunde :( Wo sie doch so ein agiler und aktiver Hund ist...leider weiß ich nicht mehr, wann das Theater draußen angefangen hat. Anfangs war sie sehr vorsichtig, ist auch nicht gern spazieren gegangen, hatte man den Eindruck. Mit 4 Monaten ca. haben wir sie bekommen, da zog sie anfangs immer zum Haus zurück, bzw ging sehr langsam. Aber wann das umgeschlagen ist....Puhh. Ich glaube, mit den Welpenspielgruppen, als sie langsam selbstbewusster wurde und verstanden hat, dass alles und jeder super toll ist. ..


      Glaubst du nicht, dass sich noch mehr Energie bei ihr aufstaut, wenn sie noch weniger Auslauf bekommt? :???: Letztendlich gehen wir dem Problem damit doch auch nur aus dem Weg, wie ich das verstehe :hilfe: :( :

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      Da fällt mir ein, weil es jemand etwas weiter oben geschrieben hab, wenn man eine Kehrtwendung macht, darf man nicht warten, bis der Hund wieder in der Leine hängt, nur in anderer Richtung. Er sollte einem folgen und sobald die Leine locker ist oder der Hund neben einem, macht man wieder eine Kehrtwendung. Man darf ihn locken und mit Leckerchen motivieren, aber unbedingt zusehen, das er nicht an einem vorbei stürmt und in die andere Richtung zieht.


      Ich hoffe, das ist jetzt verständlich geworden?


      Sundri


      Danke Sundri, ja schon. Nur das Problem ist ja, ich will das Bellen nicht umgehen oder vermeiden - ich würde es gerne abtrainieren. :/ Bei der Leinenführigkeit würde ich das zwar genau so handhaben, wie du es beschrieben hast, also reagieren wenn Lui gerade drauf und dran ist, mich zu überholen, aber ich habe irgendwie gedacht, dass ich mit dem Stop + Go an beiden Problemen gleichzeitig arbeiten könnte, zumal es nicht weiter geht, so lange sie 1. nicht ruhig ist, und 2. die Leine strafft. Hoffe man versteht mich :/

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      Huch, langsam wird es etwas unübersichtlich. Zitiere ich irgendwie falsch?
      Zu deinem Beitrag, Aoleon: Das klingt echt furchtbar, nur noch jeden zweiten Tag und dann nur eine Gassirunde :( Wo sie doch so ein agiler und aktiver Hund ist...leider weiß ich nicht mehr, wann das Theater draußen angefangen hat. Anfangs war sie sehr vorsichtig, ist auch nicht gern spazieren gegangen, hatte man den Eindruck. Mit 4 Monaten ca. haben wir sie bekommen, da zog sie anfangs immer zum Haus zurück, bzw ging sehr langsam. Aber wann das umgeschlagen ist....Puhh. Ich glaube, mit den Welpenspielgruppen, als sie langsam selbstbewusster wurde und verstanden hat, dass alles und jeder super toll ist. ..


      Glaubst du nicht, dass sich noch mehr Energie bei ihr aufstaut, wenn sie noch weniger Auslauf bekommt? :???: Letztendlich gehen wir dem Problem damit doch auch nur aus dem Weg, wie ich das verstehe :hilfe: :( :


      :lol: Das klingt nur für "Hundemamis" und Forumsleute furchtbar.
      Für Arren war und ist es weder furchtbar noch sonstwas. Der hat es schon immer genossen in einer sicheren Umgebung zu sein. Und ob ich ne Stunde mit völlig überdrehtem Hund durchs Feld laufe oder 30 Minuten mit entspanntem Hund im Garte tobe und spiele... Was klingt wohl besser?
      (Je besser das Wetter desto länger sind wir draußen, denen wird auch nach 3 Stunden im Garten nicht langweilig. Wie auch, die haben sich und sie haben mich. Wir machen da viel zusammen)


      Arren ist ein Miniature Bullterrier, liebt Spielen, toben, rennen. Das biete ich ihm. Im Haus ist der total unauffällig und faul.
      Hamilton ist ein Whippet. Der braucht Rennen, Beine strecken und liebt Toben ebenso wie Arren. Auch der ist im Haus total unauffällig.
      Beide sind noch jung, Arren knapp 2 Jahre, Hamilton ist 1 Jahr alt, die sind agil, lebenslustig und aktiv. Und drinnen sind sie faul, ruhig, kuschelig und größtenteils Sofadekoration.


      Und da es im Garten meistens dann so aussieht:




      habe ich auch immer zufriedene, ausgelastete (und muskelbepackte) Hunde.


      Sie brauchen ihre Sicherheit, die gebe ich ihnen. Und Bewegung und Auslastung geht auch im Garten, mit einem Hund der von der Außenwelt völlig überfordert ist geht es da sogar besser als draußen.
      Im Feld sind wir eben nur jeden 2ten Tag, Sonntags machen wir eine Runde mit einigen anderen Hunden, auch zwischendurch gibt es hier Runden mit anderen Hunden. Meine Jungs geniessen das sehr und sind am Tag danach heilfroh nicht großartig rauszumüssen, dann halten die beiden ihre Gartenrunde auch sehr kurz.


      Zur Auslastung brauche ich kein Feld. Dafür brauche ich nur meine Hunde und mich, ab und zu spielen wir Frisbee, ich renne und springe mit ihnen, wir üben Kommandos... Und sie spielen zusammen, sie schnuppern sich müde, grasen entspannt vor sich hin.


      Arren braucht genau das. Das ist nicht allgemeingültig, nein. Aber dieses "3mal am Tag Gassi" ist nunmal nicht für jeden Hund gut. Da muss man sich als Hundehalter eben dem Hund anpassen, wenn der Hund überdreht muss man ihm Ruhe beibringen und nicht dem Fordern nach noch mehr nachgeben.
      Wenn das Kind im Süßigkeitenladen plärrt und du kaufst ihm dann was, was macht das Kind beim nächstenmal? Genau, noch mehr plärren. Dann gibt man wieder nach und so weiter...

    • Ja, wenn ich so nachdenke hat es ja auch keinen Sinn, wenn man nur um des "Gassi-gehens Willen" quasi Gassi geht - bei uns ist es ja auch nur Stress leider. Schade... Wir haben auch einen recht großen Garten, Lui läuft da auch sehr gerne rum, aber ich bekomme trotzdem ein schlechtes Gewissen wenn ich sie nicht mehr spazieren führe - das ist irgendwie wirklich so ein Gesetz, wie du sagst "3mal am Tag" , ich habe ja schon ein schlechtes Gewissen weil wir zur Zeit nur 2x gehen : O ...


      Du meinst also, es gibt Hunde, bei denen funktioniert das grundsätzlich nicht? Bzw. Hunde, bei denen es besser ist, sie diesen Stresssituationen zu entziehen? Vielleicht kann ich dazu auch mal meinen Tierarzt befragen, der ist auch Verhaltenstherapeut.

    • Ja. Hunde die so überfordert sind müssen ja aus dieser Überforderung rausgeholt werden.
      Und es gibt weitaus mehr Hunde die mit 3mal täglich Gassi nicht klarkommen als man glaubt, bei den meisten wird es eben als "Ach, der freut sich nur so" angesehen. Aber Freude ist das ganz sicher nicht.


      Meine Hündin, Löle, hat sich bei 3mal täglich Gassi die Pfoten aufgebissen. Es wurde untersucht auf Allergien, Grasmilben, was es alles gibt... Keine Diagnose.
      Bis ich mal richtig krank war und wir nur in den Garten sind. Innerhalb von dieser Woche heilten die Pfoten komplett ab und sie hat nicht einmal dran rumgebissen!
      Dummerweise hab ich nicht gleich geschaltet und bin dann wieder "normal" raus mit ihr. Schon am Tag danach biss sie wieder in die Pfoten.
      Dann hab ich es ausgetestet, erst 3 Tage nur Garten: Nix, Hund wie immer, die Pfoten wurden in Ruhe gelassen.
      2 Tage lang normal Gassi: Die Pfoten wurden angekaut.
      Also habe ich das Gassi eingeschränkt, mit ihr bin ich 1mal täglich gelaufen, das war genau das was sie eben brauchte. Mehr war zuviel. Weniger ging immer!


      Arren brauchte mehr Ruhe, mehr Zeit zum reifen. Die geb ich ihm, das ist ja meine Aufgabe als Halterin! Genau das zu tun was meinem Hund gut tut. Auch auf lange Sicht!
      Inzwischen kann er sich viel besser draußen konzentrieren, die Leinenführigkeit wurde von allein besser, je mehr er draußen "bei sich" war.


      Wichtig ist das du dich mit Lui beschäftigst. Lass sie ruhig einfach mal machen im Garten, aber spiel dort auch mit ihr, mach kleine Übungen. Mach den Garten zu eurem ganz eigenen Highlight.
      Du wirst sehen das sie sich mehr entspannt, natürlich nicht von heute auf morgen, aber es wird besser werden. Und dann kannst du wieder mit Gassi anfangen, schön langsam halt.
      Mach dir ein "Trainingstagebuch", schreibs dir in den Kalender. 4 Wochen mal nur Garten. Dort spielen, üben, schmusen, toben... Das ist auch gut für die Bindung, man kann sich im umzäunten garten auch selber viel entspannter auf den Hund konzentrieren als draußen.
      Schreib dir alles auf, so wie sie aktuell ist. Schreib dir auf wenn dir zwischendurch was auffällt. Und nach den 4 Wochen vergleichst du mal.

    • Moin,


      ja, das Schreien ist wohl ein Problem. Und das wird sicher nicht einfach werden.


      Ich gehe davon aus, dass Dein Hund (aus seiner Sicht heraus) gelernt hat, das er mit Schreien sehr erfolgreich ist und durchsetzt was er will..... um das umzukonditionieren braucht es Geduld und Zeit. Es wird vermutlich auch eine Phase geben, in der sich das noch steigert - nach dem Motto - was immer geklappt hat, wird auch weiter klappen, wenn ich mein Verhalten steigere - nicht, das er das bewusst denkt oder so handelt, aber normalerweise entwickeln sich die Dinge so. Er hat ja zuverlässig gelernt, das sein Verhalten bei Dir eine entsprechende Reaktion auslöst.


      Es wird keine Möglichkeit geben, das Schreien einfach einzustellen oder eine Arbeitsweise zu finden, in der er es von jetzt auf gleich sein lässt. Es wird wohl nur eine mittelfristige Lösung erfolgreich sein.


      Mag sein, das es hilfreich ist, im Garten zu bleiben - aber ich denke mir, das ist eine Vermeidungslösung, keine, die das Leben dauerhaft ändert. Ich würde mich fragen (bitte, das soll kein Angriff sein Aoleon) woher so ein Verhalten bei meinem Hund kommt, was die Ursache sein kann - ein normaler Hund sollte, aus meiner Sicht heraus, mit einem normalen Spaziergang in heimatlicher Umgebung klar kommen oder sich zumindest daran gewöhnen. Wenn mit dem Hund allerdings etwas ernsthaftes nicht stimmt - kann das eine Lösung sein.


      Vielleicht sehe ich das falsch, aber es erinnert mich schon ein klein wenig an Deprivationsfolgen? Normale Umgebungen sollten jedenfalls nicht so ein Stresspotential haben.


      Vorübergehend kann es allerdings die Situation entspannen, 3 Stunden draußen kommt auch mir etwas viel vor.... ich gehe mit meinen beiden morgens eine große Runde, das braucht so etwas mehr als eine Stunde (ohne andere Hunde treffen), danach sind sie beide müde und Abends gibt es noch mal eine kleine Runde, die so gut 30 Minuten dauert. Zwischendurch arbeiten wir ein wenig drinnen oder auch mal HuSchu oder Spielstunde. Meine Beiden sind damit zufrieden und ausgelastet.


      Sundri

    • Zitat

      Mag sein, das es hilfreich ist, im Garten zu bleiben - aber ich denke mir, das ist eine Vermeidungslösung, keine, die das Leben dauerhaft ändert. Ich würde mich fragen (bitte, das soll kein Angriff sein Aoleon) woher so ein Verhalten bei meinem Hund kommt, was die Ursache sein kann - ein normaler Hund sollte, aus meiner Sicht heraus, mit einem normalen Spaziergang in heimatlicher Umgebung klar kommen oder sich zumindest daran gewöhnen. Wenn mit dem Hund allerdings etwas ernsthaftes nicht stimmt - kann das eine Lösung sein.


      Vielleicht sehe ich das falsch, aber es erinnert mich schon ein klein wenig an Deprivationsfolgen? Normale Umgebungen sollten jedenfalls nicht so ein Stresspotential haben.


      Ich schrieb ja nirgends was von "Und ihr bleibt für immer und ewig im Garten" sondern ich schrieb ausdrücklich das es erstmal darum geht den Hund von diesem Stresslevel runterzubringen und dann klein anzufangen mit dem rausgehen.
      Also nix mit Vermeiden, sondern mit runterfahren und dann kontrolliert wieder neu heranführen.
      Wenns euch einfacher fällt, dann stellt es euch als eine Art Ruhe-Kur vor oder sowas.


      Nein, Arren ist kein Deprivat. Der ist einfach nur ein wenig arg langsam. Sprich: Der war mit 6 Monaten vom Kopf her immer noch 10 Wochen alt.
      Sein Stress draußen war positiver Stres, es war alles doch so interessant, oh Frauchen ein Grashalm! Boah... Und da, guck mal, ein Busch! Ein Kind!
      Eben wie Welpen sind, alles ist neu und aufregend und toll. Bei ihm dauerte das einfach länger. Auch jetzt noch, der Kerl wird 2, das ist ein Kindskopf... Das ist nicht krankhaft, nicht schlimm, nichts negatives, das ist einfach nur ein Hund der etwas mehr Zeit braucht. Gibts überall, nennt sich beim Menschen auch Spätzünder und ist ebenso normal wie die Frühreifen.
      Ein Träumerle, so hat mans früher genannt.

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