Mein Beauceron-Mix Athos

  • Hallo ihr Lieben,


    seit 7 Tagen ist er da...unser 4 Monate alter Beauceron-Mix-Rüde Athos. Er wurde in Griechenland auf einer Müllkippe gefunden, als seine Augen noch geschlossen waren und kam über ein Tierheim in eine deutsche Pflegestelle. Dort lebte er mit ca. 10 anderen Hunden zusammen, Welpen und älteren Tieren, bis wir ihn abholten. Wenn er so wie jetzt auf der Couch liegt und schläft, ist er wahrscheinlich der liebste Welpe der Welt.


    Allerdings muss man sich nach einem solchen Schritt, nämlich der Anschaffung eines Welpen, viel Kritik und viele Meinungen (von Hobbytierpsychologen usw.) anhören.


    Mein Anliegen ist momentan hauptsächlich, Meinungen und Ratschläge anderer Welpenbesitzer einzuholen, da ich ja nun schon wichtige Abschnitte seines Lebens verpasst habe und nichts falsch machen möchte.


    Hier also eine kleine Beschreibung zu Athos:


    Seit wir Athos haben, hat er sich gut an uns (vor allem allerdings an mich, da ich die meiste Zeit mit ihm verbringe) gewöhnt. Er ist sehr anhänglich und gleichzeitig auch oftmals sehr stürmisch und kratzbürstig.


    Er kaut phasenweise mit Vorliebe an Händen und Füßen, die Beißhemmung muss offenbar noch trainiert werden, ein NEIN scheint ihn in diesem Moment wenig zu beeindrucken (kaut er beispielsweise auf dem Teppich herum, reagiert er besser auf NEIN), das Ignorieren klappt etwas besser.


    Wenn er nach dem Spaziergang seine wilde Phase hat, verlasse ich teilweise den Raum, damit er zur Ruhe kommt. In diesen Momenten springt er vorher an mir hoch und beißt in alles, was er zu fassen bekommt und reagiert auf ein NEIN absolut nicht, meistens bellt er mich an oder jault (ich bin nicht sicher ob er mich dann zum Spielen auffordert oder Widerworte gibt, wahrscheinlich eher Letzteres ;-)). Das ist ein Punkt, der einem in diesem Moment doch arg zu schaffen macht, ich hoffe mal, dass es sich mit konsequentem Ignorieren noch gibt, was meint ihr dazu? Die Angst vor einem dauerhaften Beißen des Hundes ist ja nun immer ziemlich groß...


    Allerdings ist er eigentlich nur nach abendlichen Spaziergängen so extrem aufgedreht und kratzbürstig. Ansonsten spiele ich zur Beschäftigung verschiedene Spiele mit ihm. Er sucht beispielsweise ein Leckerchen aus einer mit Papier gefüllten Kiste, spielt Verstecken mit mir, bringt ein Bällchen zurück oder erschnüffelt, in welcher Hand das Leckerchen ist.


    Außerdem hat er in den 7 Tagen bisher von mir gelernt, SITZ zu machen und kommt ziemlich zuverlässig auf HIER! Wenn er ins Bett kommt, kann ich ihn mittlerweile wieder runter setzen und er versucht es kein zweites Mal sondern verzieht sich ohne Protest wieder auf seine Couch. In meinen Augen alle sehr gute Ansätze.


    Da wären wir beim Thema Rangordnung, hat jemand Tipps oder ein Geheimrezept, reichen die normalen konsequenten Erziehungsmaßnahmen, um ihm zu verdeutlichen, wer der Chef im Rudel ist?


    Wenn man in Dortmund spazieren geht, kommen einem viele Hundebesitzer entgegen, zwar habe ich in diesen 7 Tagen einige getroffen, allerdings war der Kommentar der anderen Hundebesitzer leider immer nur " meiner ist ein wenig schwierig, ich will ihn besser nicht mit anderen Hunden zusammen lassen...". Ab kommendem Samstag besuchen wir eine Hundeschule in der Nähe, da sind hoffentlich Hunde, mit denen er dann doch spielen kann.


    Eine Freundin hat eine Dalmatiner-Hündin, der er sich unterworfen hat (beschwichtigen, Schnauze lecken...) und mit der er bisher immer Spaß hatte. Mit Hunden ist er also zumindest auf dem von mir erforschten Terrain sozial, er testet zwar seine Grenzen, akzeptiert sie aber auch, wenn sie von anderen Hunden aufgezeigt werden.


    Auf Menschen geht er immer freundlich zu, wenn auch oftmals etwas stürmisch, aber nie aggressiv. Allerdings geht er nicht mit jedem spazieren, nur mit mir oder meinem Freund. Bellen tut er eigentlich nur, wenn mein Freund spät Abends die Tür aufschließt (er ist allerdings sofort ruhig wenn er sieht, wer da kommt) oder er eben seine wilden fünf Minuten hat.


    Teilweise habe ich das Gefühl, dass er ein wenig eifersüchtig auf meinen Freund ist und gerne mal in Momenten der Zweisamkeit auf der Couch in der Mitte liegen möchte und sich förmlich aufdrängt und zum Spielen auffordert. Ich hoffe, dass sich unsere Dreisamkeit harmonisch abspielt, habt ihr dazu vielleicht Tipps, mit denen alle glücklich sind? Ich möchte nicht, dass sich der Hund ausgegrenzt fühlt oder anfängt meinen Freund als Konkurrenten zu sehen. Sollte man vielleicht dafür sorgen, dass mein Freund viel Zeit mit ihm verbringt, während ich mich im Hintergrund halte?


    Ich habe darüber hinaus gelesen, dass man den Hund, wenn er nicht gehorcht im Nacken packen und schütteln soll. Was haltet ihr von dieser Methode? Offenbar ist es artgemäßes Verhalten, trotzdem graut es mir ein wenig davor.


    Ich würde mich freuen, ein paar Meinungen zu meinem Athos zu hören. Da ich in den letzten Tagen viel Miesmacherei (z.B. "der Hund kaut aber ganz schön heftig auf seinem Spielzeug rum...") erlebt habe, bin ich langsam etwas verunsichert und würde gerne wissen, wie es anderen Welpenbesitzern so ergeht, ob sein Verhalten soweit normal ist oder ob ich mir tatsächlich Sorgen machen muss, oder mich einfach über meine Erfolge freuen darf, ohne an den kleinen "Welpenmacken" verzweifeln zu müssen!


    Ich bin selbst mit einem Hund aufgewachsen, allerdings hatte ich mit dessen Erziehung kaum etwas zu tun, ich kenne mich prinzipiell mit Hunden schon aus und habe regelmäßig mit Hunden zu tun, allerdings ist es mein erster Welpe und ein wenig positive Bestärkung durch andere Welpenbesitzer wäre schön. :) Negativkritik ist ebenso willkommen...


    Viele Grüße
    Nadine

  • Hallo!


    Erstmal herzliche Glückwünsche zu Eurem Welpen!


    Zur Welpenerziehung selber kann ich Dir nichts sagen - ich hatte noch nie einen ;-) Allerdings denk ich, dass auch hier ein gesunder Menschenverstand nicht fehl am Platz ist.


    Nur bitte: KEIN SCHÜTTELN!!!! Das ist derart was von veraltet und hält sich noch immer, traurig. Artgemäß ist das nicht - ich kenn jedenfalls keinen Hund, der einen anderen am Nacken packt und schüttelt, außer, er will ihn töten. In meinen Augen ist diese Aktion auch eine, die Tötungsabsicht vorausschickt und ich kann mir nicht vorstellen, dass das zur Vertrauensbildung beiträgt. Das mit dem Nacken packen sind Katzen - aber nicht mal die schütteln ;-)


    Ansonsten hört sich das bei Euch alles irgendwie sehr normal an, in meinen Ohren. Aber wie gesagt - ich hatte noch nie einen Welpen, kenns nur aus Erzählungen...


    Viel Spaß noch mit dem kleinen Racker!


    lg
    schnupp

  • Zitat

    Danke für deine Antwort, das mit dem Schütteln kann ich auch nicht so ganz mit mir vereinbaren...ich möchte gerne mit dem Hund...und nicht gegen ihn!


    Das klingt doch sehr gut :) Dann einfach noch ein bissal gesunden Menschen(hunde)verstand dazuschalten, dann passt das schon. Und nicht verunsichern lassen..


    Wenn Du ein gutes Buch lesen magst - Das andere Ende der Leine wär da sehr zu empfehlen. Und Calming Signals. Gehört irgendwie zur Standardliteratur ;-)


    lg
    schnupp

  • Ja ich weiß, ich hol einen alten Thread hoch. Mir aber egal.


    Ich wüsste gern wie er sich mittlerweile entwickelt hat! Kommt der Beauci arg durch?

  • Hey,


    ich hab mich gerade schon gewundert, warum ich wieder ganz oben stehe...er hat sich gut entwickelt. Beißerei und andere Flegeleien hat er ganz gut abgestellt. Es treffen viele Punkte der Rassebeschreibung Beauceron zu. Er beobachtet viel und gerne, ist sehr unabhängig, trotzdem treu, in der Wohnung sehr ruhig und fängt langsam an mich zu bewachen. Wenn er Gefahren befürchtet dreht er sich um mich so nach dem Motto "Lass mich mal machen, ich regel das schon"!


    Ein Problem ist nach wie vor das Abrufen, hauptsächlich in Gegenwart anderer Hunde, aber ich gehe mal davon aus, dass es mit 11 Monaten noch normal ist und sich das genau wie die anderen Dinge noch gibt! Er versucht halt permanent, seinen Radius auszuweiten und hat leider wenig Angst, dass ich mal abhauen könnte...! Versteck spielen hat ganz gut geholfen! Am Anfang hab ich immer gedacht, dass wir ihm einfach egal sind, ich hab das Wort Unabhängigkeit einfach unterschätzt.


    Andererseits merkt man eben, dass er ein Hütehund ist und ein erhebliches Interesse daran hat, dass unser Rudel (Freund, Hund, Ich) immer komplett ist. Wenn einer von uns mal länger weg ist, wirkt er schon unruhig. Sind wir komplett, dann legt er ich mit erleichtertem Grunzen hin und pennt!


    Er hat ein super Sozialverhalten mit anderen Hunden, geht total vorsichtig mit kleinen Hunden und Welpen um, ist wenn er mit uns spielt oder sich freut aber oftmals eine ziemliche Wildsau, hat dabei mit momentanen 25 kg und 60 cm viel Kraft. Mal sehen, was da noch kommt.


    Er ist extrem schlau und sehr gelehrig, 5 geben, tot stellen, warten usw. hat er innerhalb von ein paar Minuten gelernt!


    Bevor ich weiter schwärme, dass ich den besten und vor allem hübschesten Hund der Welt habe...hast du spezielle Fragen?

  • Ja, eine Frage hab ich: Wo sind die Fotos????? :dafuer:


    Wisst ihr was in ihm noch drin ist? Wie lernt er? Wie arbeitet ihr ihn? Wir können das auch gerne per Email fortsetzen! Nicht das die Mods schimpfen wegen OT ;) Ich seh schon, wir mögen die gleichen Hunde :D

  • Ich hab schonmal gedacht, dass vielleicht ein Weimaranerähnlicher Hund drinstecken könnte, wegen den Augen....


    ...ich hab die Mailadresse mal wieder rausgenommen....


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