Schilddrüsenunterfunktion ... oder nicht?

  • Hallo zusammen,


    ich möchte diejenigen, die sich schon näher mit einer (subklinischen?) Schilddrüsenunterfunktion beschäftigt haben, gerne um Rat bitten. :smile:


    Im November ließ ich eine Blutuntersuchung bei meinem Golden Retriever machen. Ein "Geriatrisches Profil", da mein 'Dicker' mittlerweile 9 Jahre ist und ich einfach wissen wollte, ob alles ok ist. Bis auf den T4 Wert (0,7 / Normalwert 1,0-4,0) waren alle Werte ok. Der TSH-Wert wurde nachgefordert, dieser lag jedoch im Referenzbereich. (0,35 / Normalwert <0,5)


    Nun habe ich nochmals ein Schilddrüsenprofil machen lassen, mit dem gleichen (unklaren) Ergebnis:
    Gesamtthyroxin T4: <0,7 (Norm 1,0 - 4,0)
    Freies Thyroxin: <0,3 (Norm 0,6 - 3,7)
    TSH: 0,14 (Norm <0,5)

    Selen ist auch ok, Jod liegt bei 128 ug/l (hier ist leider kein Referenzbereich angegeben?)


    Die häufig beschriebenen Verhaltensprobleme, die oft in Verbindung mit einer Schilddrüsenunterfunktion stehen, liegen hier nicht vor.
    Allerdings leidet Nando von Beginn an, also seit Welpenalter, unter verschiedenen Allergien und Unverträglichkeiten. Dies haben wir jedoch mittlerweile ganz gut im Griff.
    Außerdem hat er Angst vorm Autofahren und vor lauten Geräuschen wie Gewitter, an Silvester ist es besonders schlimm.
    Ob diese Dinge aber mit einer Unterfunktion der Schilddrüse zu zun haben?...keine Ahnung :ka:


    Watt nu? Medikation ja oder nein?
    Würde mich über Eure Meinung freuen.

    Einen Stimualationstest möchte ich aufgrund der Risiken nicht machen, eher würde ich versuchsweise substituieren.


    Vielleicht hat ja noch jemand 'nen allergiegeplagten Hund, der mit Thyroxin substituiert wird? Gerne würde ich die Erfahrungen hören... möchte einfach nix falsch machen...


    Auch unabhängig von den Allergieproblemen, würdet Ihr bei den genannten Werten Medikamente geben oder eher nicht? :hilfe:


    Liebe Grüße
    Britta

  • Karli hatte vor 2 Jahren ähnliche Werte, also immer nur der T4 Wert unter der Norm. Ich habe den TRH Test machen lassen, der zwar die Unterfunktion bestätigte, allerdings war die bei ihm durch eine andere Krankheit ausgelöst, also haben wir die Anaplasmose bekämpft und danach noch einmal ein Profil machen lassen, wo alles dann im grünen Bereich war.

  • Ganz lieben Dank für deine Antwort!
    Habe "Anaplasmose" grad mal gegoogelt... hört sich ja teilweise wirklich dramatisch an, der Verlauf dieser Krankheit. Schön, dass Ihr das in den Griff bekommen habt und Euer Hund wieder gesund ist!!
    Wie seid Ihr auf Anaplasmose gekommen? Haben Blutwerte das angezeigt? Welche Symptome hatte Karli?

  • Gesamtthyroxin und freies Thyroxin liegen deutlich unterhalb des Referenzbereichs, ja. TSH aber nicht.


    Tierarzt meint, man solle versuchsweise substituieren - man könne aber auch abwarten und "die Sache im Auge behalten". :ka:

  • Also bei Karli hatte alles mit einer Blasenbildung auf der Nase angefangen, d.h. seine Nase sah aus wie verätzt, damals dachten wir noch, es lag an einem mit gülle gedüngten Feld, heut liegt die Vermutung nahe, dass es auch schon mit der Anaplasmose zu tun hatte. Ansonsten hatte Karli undefinierbare hautveränderungen und war teils müde, schlapp, einfach nicht mehr so leistungsfähig, wie man ihn kannte. Aufklärung brachte nach fast einem Jahr dann endlich die Tierklinik, der chef, mit dem ich auch wegen meinem anderen Hund da war (ED), tippte bei dem Blutbild auf Anaplasmose. Beim Blutbild war eigentlich nur der Schilddrüsenwert und der Thrombozytenwert außerhalb der Norm. Ich bin mir sicher, besiegt ist die Krankheit nicht, manchmal merkt man Karli an, dass er nicht mehr ganz der alte ist, aber damit müssen wir leider leben, sollten aber unklare Symptome auftauchen, wissen wir nun gleich, nach was wir als erstes gucken werden.

  • Es ist nicht ungewöhnlich, dass der TSH-Wert in der Norm liegt und trotzdem Schilddrüsenidiopathien bestehen. Hat dein Hund denn sonst Symptome, die mit einer SDU in Zusammenhang stehen können? Der Fächer ist da weit gespannt: Trägheit, Ängstlichkeit, Fellverfärbung, stumpes Fell .... und und und. Wenn ja, würde ich substituieren.

  • Oh Mann, das klingt ja gar nicht gut. So lange ohne die richtige Diagnose... Trotzdem scheint Ihr großes Glück gehabt zu haben, dass Ihr das in den Griff bekommen habt, auch wenn er nicht mehr so ganz der Alte ist. Ich drück Euch die Daumen, dass alles weiterhin gut bleibt!!
    Beim nächsten TA- Besuch werd ich das einfach mal mit untersuchen lassen- schadt ja nix ;)


    Ansonsten weiß ich immer noch nicht, ob ich die Medikamente für die Schilddrüse geben soll. Ich überlege noch...

  • Zitat

    Es ist nicht ungewöhnlich, dass der TSH-Wert in der Norm liegt und trotzdem Schilddrüsenidiopathien bestehen. Hat dein Hund denn sonst Symptome, die mit einer SDU in Zusammenhang stehen können? Der Fächer ist da weit gespannt: Trägheit, Ängstlichkeit, Fellverfärbung, stumpes Fell .... und und und. Wenn ja, würde ich substituieren.


    Ja, ich weiß wohl dass das nicht ungewöhnlich ist. Macht die Sache nur nicht leichter ;) oder besser gesagt unklarer.
    Wegen den Symtomen zitier mich mal selbst :D

    Zitat

    Die häufig beschriebenen Verhaltensprobleme, die oft in Verbindung mit einer Schilddrüsenunterfunktion stehen, liegen hier nicht vor. Allerdings leidet Nando von Beginn an, also seit Welpenalter, unter verschiedenen Allergien und Unverträglichkeiten. Dies haben wir jedoch mittlerweile ganz gut im Griff. Außerdem hat er Angst vorm Autofahren und vor lauten Geräuschen wie Gewitter, an Silvester ist es besonders schlimm. Ob diese Dinge aber mit einer Unterfunktion der Schilddrüse zu zun haben?...keine Ahnung


    Am problematischsten sind die Hautprobleme, wohl verursacht durch die Allergien + Unverträglichkeiten.


    Du würdest Medikamente geben?

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