Aktuelles Daumendrücken für...

  • Ich drücke auch hier nochmal die Daumen für Gianna. Doppelt hält besser ;)

  • Wir hatten leider am Wochenende ausgerechnet nach dem Rettungshundetraining eine äußerst unschöne Hundebegegnung, bei der sich ein Hund auf meine Biene gestürzt hat und sie durchgeschüttelt hat. Nur, weil ich mich auf diesen Hund einfach spontan draufgeworfen habe, darf ich heute noch hier schreiben statt unterm Thema Regenbogenbrücke :( : Allein, wenn ich das schreibe, kommen mir wieder die Tränen - den Schock hab ich noch nicht so ganz verarbeitet, mir wurde das erst später so richtig bewußt, daß sie fast tot gewesen wäre...


    Anschließend waren wir 12 (!) Stunden incl. Wartezeit und Aufwachzeit in der Tierklinik, und dann konnte ich meine Biene wieder mit nach Hause nehmen. Eigentlich wollten die Docs sie auf jeden Fall für 5-6 Tage dabehalten, aber ich habe genau nachgefragt: bis heute wäre nichts passiert, außer, daß einmal täglich einer draufschaut, und die Tiere gefüttert werden. Daheim ist der Hund 24/7 unter Aufsicht, und sicherlich wesentlich entspannter als in der fremden Klinik, ausgerechnet Biene, die so an mir hängt, hätte damit sicherlich massiven Streß und würde wahrscheinlich auch nicht fressen. Sicherlich nicht förderlich für eine gute Heilung, der Streß. Und ab heute gibt´s dann täglich Verbandswechsel, dafür kann ich auch reinfahren. Daher habe ich darauf bestanden, sie gegen den ärztlichen Rat mitzunehmen. Aber bei mir ist sie besser betreut und überwacht, ich hab nen SAN-Kurs und 1. Hilfe-Hund-Kurs als Rettungshundeführer, ich kenne meinen Hund, bei mir ist sie streßfrei und hat ihre gewohnte Umgebung.


    So sah das Ganze dann erstmal aus (Achtung, offene Wunde):


    Und dann nach der OP:


    Der Hund hatte sie seitlich so gepackt, daß der Unterkiefer den Riß hinterm Vorderlauf verursacht hat, der Gegenbiß war wohl ein Eckzahn, der saß im Hals und hat dort ein Loch verursacht (ich weiß nicht, wie weit die Hauptschlagader von dort entfernt ist, und wills auch ehrlich gesagt grad net wissen....). Die komplette Haut zwischen diesen beiden Punkten ist vom Körper gelöst durch die Schüttelei. Wurde alles angepaßt und so weit möglich genäht, der Verband wurde so eng und großflächig wie möglich gemacht, damit die Haut vielleicht schon wieder bissel Verbindung mit dem Rest des Körpers aufnimmt, aber man muß täglich kontrollieren, ob die Haut nirgendwo abstirbt, weil sie, dadurch, daß sie gelöst wurde, ja nicht mehr von untendrunter versorgt werden kann. Sollte da was absterben müßte das operativ entfernt werden, und es kann natürlich dauern, bis die Haut darunter auf so großer Fläche wieder geheilt ist. Kann sich also mindestens Wochen hinziehen, das Ganze.... :( Wir haben einfach beschlossen, da hat nichts abzusterben.


    Nach der OP waren wir 0.30 Uhr daheim, ich war am Ende, weil ich in der Nacht zuvor Nachtschicht gearbeitet hatte, und vorm RH-Training nur 3-4 Stunden Schlaf gehabt hatte. Und dann SO ein Tag.... Leider konnte ich kaum schlafen, da Biene die ganze Nacht immer wieder gefiept hat, obwohl sie auf Ansprache noch nicht wirklich reagierte. Ich dachte an Narkose-Nachwirkungen, oder Schmerzen. Nach der Gabe eines vollen Wassernapfes am nächsten Morgen an einen reichlich betüddelten Hund hörte das Fiepen allerdings schlagartig auf..... :headbash: Dämliches Fraule hatte nicht dran gedacht, daß Hundi den ganzen Tag nix getrunken hatte in der Klinik - sie hatte aber ne Infusion als Erstmaßnahme bekommen, also ganz ohne war sie ja nicht gewesen. Aber es war wohl tatsächlich Durst. Den gestrigen Vormittag war sie dann noch recht ruhig, ich hab sie einmal auf die Wiese gesetzt (runtergetragen - das ist ne gaaanz blöde Stelle, weil so dicht am Vorderlauf, sobald sie sich bewegt, bewegt sich die ganze Haut mit, die ja eigentlich anwachsen soll, also möglichst wenig bewegen, sie haust derzeit nur in ihrer Box), aber sie hat sich nur zu mir gedreht und wollte wieder auf den Arm. Später hat mich das Nicht-Pieseln dann nicht mehr gewundert, als ich die Decke schön hinlegen wollte, und auf einmal nasse Hände hatte :-) Am Nachmittag hab ich sie zum Gassi mit Frieda mitgenommen - Tochter mit Frieda an der Leine und Kinderwagen, ich Biene auf dem Arm. Mußten etwas weiter gehen, vor der Haustüre war Marktsonntag. Dort hab ich Biene auf die Wiese gesetzt, in der Hoffnung, sie kann mal Pipi machen - und was macht die Kröte: rennt (!), wenn auch voll torkelig, ich mußte fast lachen, zum nächsten Bodendecker (="Gebüsch" für den Zwerg *gg), und - fängt an zu Pieseln - yeah! Da kamen dann gefühlt 5 Liter Flüssigkeit ausm Hund raus *gg Dann sprang sie mit nem Galoppsprung (langsam kennt die offenbar nur unter Narkose) aus dem Bodendecker wieder raus, und wollte ne Runde fröhlich rennen. Die spinnt. Hab sie grad noch ausgebremst und ganz schnell wieder untern Arm geklemmt. Den Rest des Spaziergangs hat sie halt nur geguckt, und im Arm gechillt. Ihr glaubt gar net, wie schwer 5,1 Kilo sein können, wenn man sie ne lumpige Viertelstunde tragen muß *gg


    Früh nach dem Aufwachen hatte sie auch gleich ne kleine Portion Fleisch bekommen, die Docs haben gesagt, sie darf Sonntag wieder normal futtern. Ging sehr gut. Tabletten gingen auch gut rein, wenn auch widerwillig - juhu - wenn der Hund ne eigene Meinung zu Tabletten hat, und Widerstand leistet, dann kanns ihm nur besser gehen! So freut man sich über jedes kleine Zeichen, weil der Hund einfach nur am Leben ist....

  • zu lang geworden, hier der Rest:


    Abends auch Fleischmahlzeit und nochmal getrunken, Tabletten gingen gut rein mit Wurst-Androhung - die Wurst gabs erst, nachdem Tabletten drin waren. Das Prinzip haben wir heut früh auch nochmal probiert: Tabletten (sie kriegt übrigens Novaminsulfon und n Antibiotikum, wie´s scheint, recht hoch dosiert - 1,5 Tabl. früh und abends vom Antibiotikum) gereicht - "bäh, will ich net!". Leckerlidöschen mit Fleisch hingestellt - Hund stellt sich davor, wedelt und guckt: "Mach auf!". Tabletten gezeigt. "Nö, will ich net, is bäh!". OK - dann hab ich sie mir gekrallt, Tabletten gaaaanz hinten auf die Zunge gelegt, sodaß sie sie schlucken mußte. Manchmal muß man gemein sein :-) Hund guckt angewidert. Dann gab´s das Fleisch, Hund wedelt. Hinterher hab ich entdeckt, daß die Schmerztablette in ihrem Bart hing - hat sie mich doch glatt ausgetrickst! Wie sie das geschafft hat, weiß ich net. Aber sie mußte sie trotzdem noch schlucken*gg Da kenn ich nix. Nachher ist Verbandwechsel angesagt, das wird MIT Tabletten sicher schon eklig genug.


    Sie kam gestern Nachmittag aus der Box im Wohnzimmer in die Küche getapert (n betrunkener Seeman würde gerader gehen), hat sichs in der Küche bequem gemacht bei uns. Und gestern Abend, als ich mit Bossi nochmal raus wollte, stand auf einmal ein kleines schwarz-weißes Etwas neben mir und wedelte: "mit will!". Naja, durfte sie - auf dem Arm.


    Wenn die Nachbarn an der Wohnung vorbeigehen, wird schon wieder gewufft - und der Verband muß auch unbedingt abgeschubbert werden, das eklige Ding :herzen1: Der Hund ist einfach hardcore - meine kleine Kämpferseele, mein Löwenherz.... :herzen1:


    Bossi wird derzeit, wenn er zu nah hinkommt, volle Kanne angeknurrt - das ist nicht ihr übliches "Laß mich in Ruhe"-knurren, das sie zeigt, wenn sie grad dösen möchte, sondern RICHTIG böse. Ich dachte, sie frißt ihn.. Klar, sie ist eingepackt und kann sich nicht wehren - aber Bossi will doch nur zu ihr . Der hat ganz aufgeregt geschnuppert an der Box, sich total gefreut, daß sie endlich daheim war, wollte sich zu ihr legen (normalerweise putzt er ihr erstmal Öhrchen vor Freude, wenn wir heimkommen), und jetzt erntet er nur noch böses Knurren. Ich habe Angst, daß sie künftig bei Hunden die Krise bekommt, oder gar nach vorne geht..... Gestern Abend wars bissel besser, als sie da in die Küche gekommen war, hat Bossi kurz geschnuffelt, das war ok - aber näher ran gab schon wieder Knurren vom Feinsten. Ich denke, Bossi wird sie auf Dauer schon wieder ranlassen, der hat da ein Gespür, wann er nachgeben muß und wann ers nochmal versucht - aber bei Fremdhunden? Egal - jetzt müssen wir erstmal alles verheilen lassen, alles Weitere kommt dann später. Eigentlich hätten wir auch im April spätestens die Rettungshundeprüfung auffrischen müssen - das hab ich jetzt erstmal gecancelt, wenn die ein paar Wochen nix macht, brauchen wir keine Prüfung zu laufen, v.a. wegen der Kondition, sie darf sie ja fast nicht bewegen jetzt. Da gibts jetzt andere Prioritäten.


    Drückt uns die Daumen, daß die Haut anständig wieder anwächst, und sich da nichts entzündet.


    Zu den näheren Ursachen und Ereignissen schreibe ich vorerst nichts, weil das ein Versicherungsfall ist. Nur so viel: war auch Hundehalterfehler (in zwei sich kabbelnde Hunde greifen, die hat ihren Hund im Genick gepackt, völlig unvorhersehbar für den Hund, erst darauf hin hat er zu schütteln begonnen), Halter und Hund bekannt mit uns seit langer Zeit, Hunde haben sich sich immer gut verstanden, auch Ressourcen waren nie ein Problem bei den beiden, und die Halterin hat sich vorbildlich verhalten und mich umgehend in die Klinik gebracht, die OP wurde auch sofort von ihr gezahlt, da gabs überhaupt nix. Sie hat gewartet mit mir, bis die Nachricht kam, daß die OP gut gelaufen war, die war selbst völlig durch den Wind. Aber der Hund hätte nie so reagieren dürfen. Der ist nicht "sauber", wahrscheinlich auch, weil falsch geführt. Der Hund war auch kein Kampfhund, im Gegenteil. Allseits bekannte liebe Familienhunderasse, die niiie wem was zuleide tut. Gemäß dem Klischee "schwarz und groß". Aber halt in seiner Gewichtsklasse ca. das 7fache von meiner. Und wie ich hinterher (sonst hätte es nie einen Kontakt gegeben!) erfahren hab, war Biene nicht die erste, die er mit Schütteln beglückt hat. :shocked: Konsequenzen folgen.


    Mein Hund hat jetzt nen neuen Spitznamen: "die Mumie"......

  • Oh je ...
    Ich drücke auf jedenfall die Daumen..
    dafür das krankenstandstechnisch alles zur vollsten Zufriedenheit verläuft,
    und auch das in Zukunft kein trauma daraus geworden is aus dem Angriff.

  • Oh mein Gott,welch ein Alptraum.Ich hoffe ihr könnt Euch gut erholen und ,daß die Wunden problemlos abheilen.
    Auch Wünsche ich Euch,daß Ihr nach dem Vorfall wieder in unbeschwerter Stimmung spazieren gehen könnt-ich konnte das lange nicht.
    Liebe Grüße Alex

  • @BieBoss Oh nein, wie furchtbar! Ich drücke ganz fest die Daumen, dass es ihr ganz schnell wieder besser geht und ihr das Trauma schnell in den Griff bekommt.
    Alles Gute und ganz viel Kraft für euch Zwei. :streichel:

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