Sterilisation beim Rüden (keine Kastration) Erfahrungen

  • Hallo liebe Foris.

    ich habe einen intakten Rüden, den ich vor kurzem übernommen habe. Er ist ein Rauhaardackelrüde namens Rudi, ca. 2-3 Jahre alt. Er kommt aus Ungarn und ich vermute, dass noch irgendwas grosses bei ihm mitgemischt haben muss, denn er hat unheimlich dicke Pfoten, evtl. ein Herdenschutzhund, denn vom Verhalten erinnert er mich stark an einen.
    Da ich noch zwei Hündinnen habe, wovon eine kastriert ist (Tierschutzhund, da ist das ja Usus) und eine intakte Hündin, muss jetzt in der nächsten Zeit Rudi sterilisiert werden.
    Genau, sterilisiert, nicht kastriert, denn ich habe mich mit dem Thema lange auseinandergesetzt.
    Ein Buch dazu gelesen (Kastration und Verhalten beim Hund von Udo Gansloßer und S. Strodtbeck), sowie einen Vortrag dazu von Gansloßer gehört.
    So bin ich zu dem Schluss gekommen, Rudi sterilisieren zu lassen, denn selbst in Anwesenheit von einer Hündin, die kurz vor ihren Stehtagen war, blieb er gelassen, lag ruhig neben ihr. Schnupperte zwar ab und an mal sehr interessiert an ihr, aber dat woret. ;)
    Nun meine Frage an euch: hat hier noch jemand seinen Rüden sterilisieren lassen?
    Würde es gern mehr publik machen, dass das bei Rüden auch möglich ist, und nicht immer sofort kastriert werden muss.
    Ehrlich gesagt, war es gar nicht so einfach, einen TA zu finden, der Rudi steriliert, denn das haben die wenigsten bisher gemacht.
    Ich habe sogar mit einem TA gesprochen, der das kategorisch abgelehnt hat!
    Ein Rüde wird halt kastriert - basta! :headbash:
    Jetzt habe ich aber einen gefunden, der das macht und auch gutheisst, obwohl er sich vorher noch nie mit dem Thema auseinander gesetzt hat!
    Rudi wird seine erste Sterilisation, dabei ist es sogar einfacher zu operieren, als eine Kastra.

    Ich habe nichts gegen Kastrationen bei oversexten Rüden, die in der Nachbarschaft nur Hündinnen wohnen haben, wovon ständig eine läufig ist, und der Rüde dadurch total gestresst ist, nicht mehr frisst, und nur sabbernd und hechelnd vor der Tür sitzt.
    Da bin ich die Letzte, die dann sagen würde, der arme Hund muss da durch.
    So einem Rüden würde ich sein Leben durch eine Kastra auch entspannter machen.

    Aber wenn man einen derart entspannten Rüden hat, wie ich in Rudi, dann bin ich entschieden dagegen, ihm seine Hormone zu nehmen.

    Rudi hat übrigens am nächsten Dienstag seinen großen OP-Termin. Drückt uns mal die Daumen, dass alles glatt läuft.
    Wenn ihr möchtet, erzähle ich euch, wie es war. ;)

  • Bevor ich zwischen Kastration oder Sterilisation entschieden hätte, hätte ich abgewartet und eine Läufigkeit aufgepast.
    Kennst du den Hund lange genug um zu beurteilen ob eine Sterilisation ok ist?
    Könnte auch sein das der Rüde eine Menge Stress hat oder die Hündinnen ständig belästigt. Der weiß ja nicht wie sinnlos es dann ist. Die Sterilisation verhindert ja nur den Nachwuchs. Meinem Rüden war es egal ob eine Hündin in den Stehtagen war. Er hat sich an jede rangemacht die gut roch.
    Ich würde Hündinnen das nicht antun. Oder willst du trotzdem trennen? Dann macht das aber irgendwie keinen Sinn.

    Gruß Terrortöle

  • Mein Rüde hatte mehrere Kontakte in der letzten Zeit zu läufigen Hündinnen, d.h. wir waren zu Besuch dort.
    Dort verhielt er sich absolut unauffällig, war zwar interessiert, aber nicht gestresst oder aufdringlich.
    Lief die Hündin an ihm vorbei, schnupperte er kurz, dann legte er sich wieder hin.

    Warum ist es Stress für einen Rüden, wenn die Hündin läufig ist und die beiden nicht räumlich getrennt werden müssen, weil er ja sterilisiert ist?
    Hast Du schon Rüde und Hündin gemeinsam gehalten?
    Ich ja, allerdings war der Rüde da kastriert, und hat trotz Kastra die Hündin besprungen, als sie läufig war.
    Aber warum sollte es ein Problem darstellen?
    Hast Du ein Problem damit, dass Dein Hund ein Sexualleben hat?
    Hast Du schon zwei intakte Hündinnen zusammen gehalten?
    Selbst die bespringen sich gegenseitig und berammeln sich, was das Zeug hält, wenn sie läufig sind.

    Schade, dass sich so wenig HH mit dem Thema auseinander setzen, denn dann würden weitaus weniger Hunde zwangskastriert werden, wo es auch eine Sterilisation getan hätte.

  • P.S. Meine Labradorhündin ist eine sehr selbstbewusste und charakterstarke Hündin, die Rudi es schon wissen lässt, wenn sie nicht belästigt werden will, wenn sie noch nicht in den Stehtagen ist.
    Das muss sie dann auch nicht ständig machen, das macht sie ein Mal - und dann hat er es kapiert.
    Die Rangordnung hier ist nämlich geklärt.
    Wenn sie es während der Stehtage zulässt - so what?
    Passiert doch nix, Rudi ist steril.
    Wo ist also das Problem?

  • Huhu, mein Rüde ist auch sterilisiert, da ich auch gegen die Kastration eines gesunden Hundes bin und noch eine intakte Hündin habe. Mein Tierarzt hat das erst zum zweiten Mal gemacht. Ich bin sehr zufrieden und würde es wieder machen lassen!

    Wenn du die Hunde machen lässt muss ich dir aber eins sagen: Sie werden dann ineinander hängen und es kann sein dass einer davon Panik bekommt und weg will oder Schmerzen hat und den anderen Hund dann beisst oder oder... oder der Rüde versucht rauszukommen und das kann zu schweren Verletzungen führen... mir ist es passiert dass ich nicht aufgepasst habe und dann musst du schön ne halbe Stunde bis Stunde dabei bleiben und die Hunde festhalten. Ich passe bei der nächsten Läufigkeit besser auf, weil nochmal das Theater möchte ich nicht.

    Beachte auch dass der Hund noch bis 8 Wochen nach dem Eingriff zeugungsfähig bleibt!

  • Zitat

    Er kommt aus Ungarn und ich vermute, dass noch irgendwas grosses bei ihm mitgemischt haben muss, denn er hat unheimlich dicke Pfoten, evtl. ein Herdenschutzhund, denn vom Verhalten erinnert er mich stark an einen.


    Kannst du ein Bild von ihm einstellen? Den Dackel-Herdi Mix würd ich zu gerne mal sehen :lol:

  • Zitat


    Wenn ihr möchtet, erzähle ich euch, wie es war. ;)


    Hallo Steffi,
    hoffe es ist alles gut gelaufen und der TA hat seine erste OP dieser Art nicht vermurkst!

    Sehr gerne würde ich hören wie es gelaufen ist und welche Erfahrungen Du, nachdem ja jetzt auch eine Weile ins Land gegangen ist, gemacht hast.
    Mein Dicker ist knapp 11 Monate und ich beschäftige mich auch gerade mit dem Thema und lese ebenfalls besagtes Buch.

    LG Silvana

  • Zitat

    Wenn sie es während der Stehtage zulässt - so what?
    Passiert doch nix, Rudi ist steril.
    Wo ist also das Problem?

    Das Problem würde ich da sehen, dass zumindest meine (bisher vier) intakten Hündinnen mit sehr verstärkter Scheinschwangerschaft schon auf bloßen Rüdenkontakt während der Stehtage reagiert haben.

    Der Unterschied zwischen "allein gehalten" und "kastrierten Rüden getroffen/im Haus gehabt" war vor allem bei einer Hündin so massiv, dass ich dann sehr darauf geachtet habe, sie isoliert zu halten. Wie enorm die sich nach einem Deckakt, egal, ob unfruchtbar, in ihre Hormonspirale reingesteigert hätte, möchte ich gar nicht wissen. Ganz abgesehen davon, dass du mit jedem Decken die Hündin einer verstärkten Gebärmutterentzündungs-Gefahr aussetzt. Zuchtrüden werden nicht umsonst regelmäßig untersucht.

    Insofern: für einen Rüden mag's ja nett sein, für eine Hündin ist so etwas eher keine Bereicherung.

  • Meine Hündin wurde die letzte Läufigkeit zum ersten mal "beglückt" und hatte diesmal überhaupt keine Scheinschwangerschaft, zuvor hatte sie immer zumindest ein bisschen geschwollenes Gesäuge. Also ich kann das so nicht bestätigen.

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